Die persönliche Sicht: Abgeordnetenbezüge

Die Bezüge der Bundestagsabgeordneten, der Bundesregierungsmitglieder und des Bundespräsidenten sowie seiner Vorgänger steigen. Was tut Deutschland? Es diskutiert darüber. Ein Ex-Bundeskanzler meint, er hätte zu seiner Zeit genug verdient und überhaupt könne man ja einen anderen Job machen, wenn man das Einkommen in der Politik als zu gering empfinden würde. Ein Möchtegern-Bundeskanzler wird damit zitiert, dass die Bezüge ohnehin zu gering seien. Ein Nachrichtensender veröffentlicht im Detail, wie viele hundert Euro mehr es pro Position künftig gibt.

Müßig und lachhaft

Die Diskussion ist ebenso müßig wie lachhaft. In der Tat: Die Bezüge in der Politik sind bekannt und wer mehr verdienen möchte, macht eben etwas anderes. Niemand wird zu einem Job in der Politik gezwungen. Überdies geht es in der Politik gar nicht um Geld. Es geht um Macht. Niemand wird wegen der nicht einmal Dreihunderttausend Euro Bundeskanzler(in). Niemand wird wegen der Bezüge Abgeordneter, auch nicht, wenn man die Aufwandspauschalen hinzurechnet (die ja ohnehin der Bestreitung von Nebenkosten dienen). Man geht in die Politik, um zu gestalten, um Macht auszuüben.

Unnötig

Des weiteren ist die Diskussion über die Höhe der Erhöhung unnötig. Wir sprechen über Mehrkosten von drei Millionen Euro in Summe pro Jahr. Damit diese Summe in eine Größenordnung kommt, über die wir im Zuge der Euro-Rettung sprechen, also in die Größenordnung von einer Milliarde, zum Beispiel, benötigen wir 333 Jahre.

Bescheiden

Drittens sind die Bezüge von Abgeordneten und Regierungsmitgliedern in der Tat vergleichsweise bescheiden, insbesondere, wenn man sich die Arbeitszeiten ansieht.

Kleinkram

Mein Coach hat mir einmal gesagt „Don’t sweat the small stuff“. Und er hat Recht, denn dieser Rat gilt für das ganze Leben. Bleiben wir also auf dem Teppich und nehmen nicht jeden Kleinkram als Anlass, uns aufzuregen. Aufregen können wir uns über hinterzogene Steuern in unserem Land und anderen Ländern, über korrupte Staatspräsidenten oder solche, die es (wieder) werden wollen, über Milliarden Steuergelder, die an Flughäfen und anderen Mega-Bauvorhaben verbrannt werden. Aber bitte, bitte nicht über lausige drei Millionen Euro für Menschen, die wir erstens gewählt haben und die sich zweitens mehrheitlich Tag und Nacht für das einsetzen, was sie für das Beste für unser Land halten.

Hand aufs Herz: Wer möchte denn wirklich gern tauschen? Nur Mut!

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Opfer für Wachstum?

Ganz klar: Wer wachsen will, muss Dinge anders machen, nicht nur mehr des Gleichen produzieren. Und auch Gewohntes, Liebgewonnenes gehört im unternehmerischen Kontext auf den Prüfstand. Ja, auch manche umweltbezogenen Einschränkungen sind an der einen oder anderen Stelle mitunter erforderlich, wenn gesundes Wachstum geschaffen werden soll.

Aber: Wachstum uneingeschränkt mit der Erfordernis einer umweltbezogenen Einschränkung in Verbindung zu bringen, ist falsch. Wachstum mit einer vermeintlich zwingenden Erfordernis hochgradig fragwürdiger Maßnahmen miteinander in Verbindung zu bringen, ist billig. Wachstum stets mit Opfern zu verknüpfen, ist falsch. Systemdenken? Mangelware.

Beispiele? Nehmen wir doch einmal den Flugverkehr:

  • Nachtflugverbote werden mit einer Geringschätzigkeit diskutiert, die ich ungeheuerlich finde. Ob Anwohner, die in der Nähe eines Flughafens wohnen, wohl auch ein Recht auf Ruhe haben? Oder ist mit dem Wohnen in Flughafen“nähe“ (wobei „Nähe“ ja einige Kilometer entfernt bedeuten kann) stets das Risiko der Willkür verbunden, dass man irgendwann nachts nur noch vier oder fünf Stunden ohne Flugbewegungen auskommen muss?
  • In Dortmund wird der Flughafen als zwingend erforderlich betrachtet, weil er angeblich ursächlich verantwortlich für Arbeitsplätze sei. Ich halte die „Vollkostenrechnung“ für nicht hinreichend hinterfragt. Der Flughafen schiebt ein dermaßen großes Verlustpolster vor sich her, dass er dieses vermutlich niemals mehr ausgleichen wird. Die Bürger zahlen. Ob diese Rechnung belastbar ist, wage ich zu bezweifeln. Nicht jede Stadt benötigt einen Flughafen. Überdies hat dieser Flughafen keine vernünftige Geschäftsverbindung anzubieten. Deutschland Fliegende (Ausnahme „München“) müssen nach Düsseldorf fahren. Ist das sinnvoll? Ist das systemisch?
  • Flughafen Berlin: Ein Großstadtwahnsinn, der ganz offensichtlich nichts aus Stuttgart 21 gelernt hat. Bürger werden offenkundig über Beeinträchtigungen im Unklaren gelassen, um nicht zu vermuten, dass sie getäuscht werden – natürlich gänzlich unabsichtlich. Dilettantismus gepaart mit Größenwahn – keine gute Wachstumsbasis.

Wer bei Wachstumsplänen das Systemdenken ausschaltet, disqualifiziert sich. Wachstum muss balanciert werden. Wachstum ist kein Nullsummenspiel, das stets auf Kosten von irgendetwas geht. Wachstum bedarf nicht zwingend der Opfer. Der WWF beschreibt es sehr treffend: Wachstum muss die ökonomische, die soziale und die ökologische Dimension einbeziehen und hier ist eine Balance zu finden. Dem ist nichts hinzuzufügen.

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Europa

Ich möchte eine Bitte äußern: Stoppen wir bitte das unselige Gerede darüber, ob „Europa“ Sinn ergibt, oder nicht. In diesem Zusammenhang stoppen wir bitte auch das ebenso dumme Gerede darüber, ob die „Europäische Union“ Sinn ergibt, oder nicht.

Selbstverständlich ergibt Europa Sinn. Selbstverständich ergibt die Europäische Union Sinn. Selbst, wenn wir uns darauf reduzieren, dass wir seit 60 Jahren Frieden und wachsenden Wohlstand in Europa haben – jawohl, wir haben trotz des ganzen Geredes über „die Krise“ einen nie gekannten Wohlstand -, selbst wenn wir uns nur darauf reduzieren, dass wir ohne jede Behinderung durch Europa reisen können, selbst wenn wir nur betrachten, wie selbstverständlich es heute ist, dass wir in jedem Land der EU arbeiten können, ist das Konzept „Europa“ beispiellos erfolgreich. Der wirtschaftliche Zusatznutzen ist hier noch gar nicht in Betracht gezogen.

Wer nicht zwischen Ursache und Wirkung unterscheiden kann, wer das große Ganze wegen – wenn auch nicht unmaßgeblicher – Irritationen aus dem Auge verliert, wer politisch opportunistisch auf dem Rücken unseres Europas argumentiert, handelt fahrlässig, mitunter auch unlauter. Von Spitzenpolitikern erwarte ich Weitsicht und das Einstehen für die Sache. Auch daher wäre es wünschenswert, wenn Politiker einen Beruf hätten, auf den sie im Falle einer Abwahl zurückgreifen könnten. Sie würden dann anders reden und bessere Entscheidungen treffen – im Sinne der Sache.

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Relative Armut

Der Armutsbericht der Bundesregierung liegt seit Kurzem vor. Ganz unabhängig von dessen Inhalten gilt es, einen Schlussstrich zu ziehen unter die politisch motivierte Diskussion über Armut. Bei den zugrundeliegenden Definitionen der „relativen Armut“ ist es nämlich unmöglich, jemals ohne Armut zu sein, weil sich die Definitionen (richtig, es gibt mehrere Definitionen, je nachdem, wohin man schaut) an dem Durchschnittsniveau eines jeweils betrachteten regionalen Einkommens orientieren oder – etwas besser, aber immer noch nicht gut – am Median.

Wenn aber Armut davon abhängt, was in einem bestimmten Umfeld (Stadt, Land, Staat) verdient wird, unabhängig davon, was man sich davon leisten kann, verkommt der Begriff der Armut zu einem Rechtfertigungselement derjenigen, die mehr Umverteilung propagieren. Warum ist jemand plötzlich arm, wenn viele wohlhabende Menschen in seine Stadt gezogen sind, wenn eine Stadt, ein Land, ein Staat in Sachen „Einkommen“ wächst, die plötzlich zu den „Armen“ zählenden aber weder über mehr noch über weniger Geld als vorher verfügen? Das will mir nicht einleuchten und das ergibt auch keinen Sinn.

Nein, wer sich für noch mehr Umverteilung einsetzt als ohnehin stattfindet, soll das offen sagen, sich dem Sozialismus hingeben, von mir aus auch den Linken beitreten und nicht einen Begriff bemühen, der das wirklich nicht verdient hat und damit diejenigen, die wirklich arm sind und denen wir wirklich helfen müssen, mit Füßen treten. Das ist nicht ehrlich.

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Die Hektik der Medien

Medienvertreter, insbesondere von Online-Medien, brauchen sich bei mir wirklich nicht mehr zu beschweren, dass man ihnen immer weniger glaubt, immer weniger zuhört, ihnen immer weniger Aufmerksamkeit schenkt. Warum nicht? Weil sie es selbst verschulden und zwar durch Hektik und Beliebigkeit. Unter dem vermeintlichen Druck, ständig etwas Neues liefern zu müssen, schwindet die Qualität.

Seien wir einmal ehrlich: Wer braucht Real-Time-Informationen über den Gaza-Konflikt oder den Hurricane Sandy? Niemand, der nicht direkt mit der Sache vertraut oder von der Sache betroffen ist. Und diese Menschen werden andere Informationsquellen haben, als Online-Nachrichtenportale. Nein, hier wird übertriebene Hektik initiiert.

Ein prägnantes Beispiel: Vor kurzem noch gab es Großalarm wegen Chinas mangelnden Wachstums. Nur ein paar Tage später steht in der gleichen Medienquelle – hier war es n-tv.de -, dass Chinas Wirtschaftswachstum Grund zur Hoffnung gebe. Was soll das? Gestern flop, heute top? Wer es glaubt … Hier wird zu wenig Sorgfalt im Umgang mit Informationen geübt, hier ist zu wenig Sachverstand am Werk, von sorgsamer Recherche wollen wir gar nicht sprechen. Und n-tv.de ist nur ein Beispiel von vielen.

Die gute Nachricht: Wir selbst wählen aus, worauf wir hören, wem wir vertrauen. Zahlreiche Online-Medien kann man dabei getrost außer Acht lassen.

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Die Krise

Jetzt geht es wieder los, wir laufen uns langsam warm, vor zwei Wochen ging es erstmals über den Ticker: Die Eurozone ist in der Rezession angekommen. Alarm, Krise, alle Investitionen sofort stoppen, Kurzarbeit, Entlassungen, wir ziehen alle Register.

Ich kann es nicht mehr hören. Schaut irgendwer auf die gut funktionierenden Unternehmen, auf die Erfolgsprinzipien, auf das, was geht, anstatt auf das, was nicht geht? Bitte. Irgendwer! Schaut man genauer hin, sind es gar nicht so wenige. Ich spreche mit zahlreichen Managern und Unternehmern in Deutschland, Europa und in der Welt darüber, ob sie die Krise spüren. Die meisten von meinen Gesprächspartnern sagen: „Nein.“ Wer hat denn nun Recht? Die Statistik oder die Unternehmenslenker?

Wann beginnt denn „Krise“? Bei 0,2 Prozent Schrumpfung? Bei 0,5 Prozent? Bei einem Prozent? Oder schon bei 0,01%? Dann müsste das Gegenteil von Krise, also ein Boom, auch bereits bei diesen Werten, mit positivem Vorzeichen, eintreten. Ich habe aber noch niemanden bei 0,2 Prozent Wachstum von „Boom“ sprechen hören. „Boom“ braucht mindestens eine Drei vor dem Komma. Merkwürdig.

Wir tendieren dazu, positive Entwicklungen einfach hinzunehmen und negative Entwicklungen überzubewerten. Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Es ist längst nicht alles in Ordnung in der Eurozone, nicht einmal in Deutschland. Aber wenn die Verbraucher – wie fast jedes Jahr – sagen, dass sie zu Weihnachten mehr Geld ausgeben, wenn die Gehälter in Deutschand steigen wie zuletzt, wenn der Handel sich ausnahmsweise einmal nicht beklagt, dann ist das Wort „Krise“ fehl am Platze.

Es würde uns wesentlich besser zu Gesicht stehen, wenn wir unser Urteilsvermögen im Umgang mit völlig normalen Auf- und Abschwüngen stärkten, statt dauernd die Krise zu zitieren. Mit dem richtigen Handwerkszeug lässt sich nämlich die so genannte „Krise“ auch überstehen – sofern sie überhaupt eine solche ist.

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Wir lesen zu wenig

Die Frankfurter Rundschau hat vor kurzem Insolvenz angemeldet. Zahlreiche andere Zeitungen straucheln, die FTD ist während ich dies schreibe, vorsichtig formuliert,“gefährdet“. Das Zeitungssterben ist kein ausschließlich deutsches Phänomen, sondern ein globales Problem.

Nun kann man trefflich darüber streiten, ob die Qualität der Blätter, die nicht wirtschaftlich überleben, gut genug war, denn schließlich gibt es ja auch Zeitungen und auch Magazine, denen es (verhältnismäßig) gut geht. Man kann ebenso darüber fachsimpeln, ob es für das eine oder andere Print-Medium nicht besser gewesen wäre, sich zeitiger auf Online-Inhalte zu konzentrieren und einen Sog auszuüben, so dass diese Inhalte nicht nur unter zusätzlichen Gestehungskosten, sondern auch zu einem gewissen Deckungsbeitrag produziert werden.

Das ist aber nicht mein Punkt heute. Mein Punkt ist: Wir lesen zu wenig. Mit „wir“ meine ich „uns“, uns alle. Wir werden von Online-Portalen mit Müll bombardiert, huschen von einer Information zur nächsten, merken gar nicht, was für einen – mit Verlaub – Mist man uns da vorsetzt und meinen dann, wir wären informiert.

Das ist zu kurz gesprungen. Zur ausreichenden Information, zur weiteren fachlichen Bildung und zur weiteren Sprachbildung gehört die Lektüre einer überregionalen Tageszeitung, wie zum Beispiel der FAZ, sowie das regelhafte Lesen von Fachliteratur und von Fiktion. Das Medium spielt dabei keine Rolle, es ist unerheblich, ob das Lesen auf einem iPad, einem Computer, einem Kindle stattfindet, oder man sich doch des traditionellen Formats bedient.

Lesen ist ein wesentlicher Baustein des persönlichen Wachstums. Überdies hilft es dabei, sich Zeit für etwas zu nehmen, ganz bewusst. Wer nicht liest, kann nicht mitreden. Wer nicht liest, kann nicht wachsen. Wer nicht liest, bleibt stehen. Der Langfrist-Effekt ist noch viel schwerwiegender: Wir werden dümmer.

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: „Mein Präsident“

Die Wahlen in den USA sind seit eineinhalb Wochen gelaufen, die Wogen um den Wahlkampf haben sich geglättet, es ist wieder nahezu Routine eingekehrt und wir können wieder einmal etwas aus den USA lernen. Nein, ich favorisiere nicht so einen Personenwahlkampf wie in den USA, auch das Volumen und die Intensität ist meiner Auffassung zufolge nicht erstrebenswert. Aber wir können etwas von den US-Bürgern lernen, denn ausgesprochen viele Amerikaner unterstützen nach dem Wahlausgang den Präsidenten der Vereinigten Staaten, weil es „ihr“ Präsident ist – unabhängig davon, ob sie Barack Obama nun gewählt haben, oder nicht.

Ich habe inzwischen viele US-Kollegen und einige von ihnen sind zu Freunden geworden. Wir haben in den letzten Monaten oft über Politik diskutiert, mitunter kontrovers, wie es sich gehört. Eines ist ihnen gemein: Sie wollen, dass „ihr“ Präsident ihr Land nach vorne bringt und die Welt nicht etwa China überlässt. Sie wünschen sich einen Präsidenten, der für die ganze Nation denkt und handelt.

Was geschieht in Deutschland nach der Wahl? Darf die nächste Kanzlerin, der nächste Kanzler, auch auf die Unterstützung aller Deutschen hoffen? Ich fürchte, nicht. In der Vergangenheit wurden vor allem die Fehler des jeweiligen Regierungschefs gesucht, von denen die sie oder ihn nicht wollten. Ich würde mir aber wünschen, dass, unabhängig vom Wahlausgang im September, wir Deutschen nach der Wahl zusammenstünden und „unsere“ Kanzlerin, oder „unseren“ Kanzler dabei unterstützten, Deutschland und Europa nach vorne zu bringen, ob wir nun Angela Merkel oder Peer Steinbrück „gewählt“ haben (und nun komme mir bitte niemand mit der Weisheit, dass man in Deutschland den Bundeskanzler nicht direkt wählen kann).

Würde uns das nicht gut tun?

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Berufspolitiker ohne Wirtschaftserfahrung? Nein, danke.

Man hält es manchmal wirklich kaum aus: Manche Politiker reden und reden, ohne Punkt und Komma – und zu häufig leider auch ohne Sinn und Verstand – messerscharf an der Realität vorbei. Der einzige gute Grund, die Realität aus den Augen zu verlieren ist aber, wenn es darum geht, Visionen zu entwickeln. Davon sind die meisten Politiker, die ich höre, ohnehin meilenweit entfernt.

Hört man genau zu, fehlt vielen unserer Volksvertreter der erforderliche Sachverstand, um wesentliche Schritte herbeizuführen, die geeignet sind, unseren Staat, die Demokratie, unseren Wohlstand weiterzuentwickeln. Dies liegt mitunter darin begründet, dass ihnen dieser Sachverstand überhaupt nicht vermittelt wurde.

„Berufspolitiker“. Allein das Wort erzeugt bei mir Unwohlsein. Politiker sollte kein Beruf, Politiker sollte eine Berufung sein. Politiker sollte nur werden dürfen, wer über eine relevante Erfahrung in der Wirtschaft verfügt, wer einen Beruf ausgeübt hat. Denn nur, wer einen Beruf ausgeübt hat, in der Wirtschaft, wohlgemerkt, ist auch in der Lage, den erforderlichen inhaltlichen Kontext erfahren zu haben, dessen es bedarf, um wirtschaftspolitische Entscheidungen zu treffen. Falsche wirtschaftspolitische Entscheidungen wiederum haben mitunter fatale Auswirkungen. Also: Keine Politiker mehr ohne Wirtschaftserfahrung.

Auch die Anzahl der zulässigen Legislaturperioden eines Politikers sollte dringend begrenzt werden. Ich finde, acht bis zwölf Jahre sind genug. Seien es zwischen zwei und drei Legislaturperioden à vier Jahre oder zwei Legislaturperioden à fünf Jahre. Danach sollte Raum für Nachwuchs geschaffen werden müssen. Anderenfalls steigt die Wahrscheinlichkeit des Entstehens von verkrusteten Strukturen und von Erbhöfen signifikant.

Man mache sich einmal die Mühe und sehe sich das derzeitige Verzeichnis der Abgeordneten des Deutschen Bundestages einmal an. Dann staune man über die Anzahl derjenigen, die tatsächlich in der Wirtschaft stehen oder standen. Dann wundere man sich bitte nicht mehr über das, was man von manchen Politikern zu hören bekommt.

Uli Hoeneß, erfolgreicher Unternehmer, brachte es vor kurzem bei Günther Jauch auf den Punkt, als der Frau Kipping von der „Linken“ zuwarf: „Sie kommen vom Hundertsten ins Tausendste, aber nicht auf den Punkt.“ Recht hatte er.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

New York After Sandy – Back to Business

I flew out from New York a day before hurricane Sandy hit the US east coast. Everybody who has US friends and / or colleagues kept their fingers crossed that „Sandy“ wouldn’t do them harm. New York, the city that never sleeps, slept for several hours. Subway closed, all three airports closed, schools closed, city highways closed. The city was literally shut down.

Hurricane Sandy was one of the worst if not the worst storms that ever hit New York. The damages are more than significant: a whole neighborhood burned down in Queens and New Jersey looks like a region during a war.

And what do the New Yorkers do, almost immediately after there was no danger any more walking outside? They go to work. The New York citizens just get back to „regular programming.“ They return back to business. Even though the subway was still closed and just some buses were reactivated, people got back to their jobs.

The New Yorkers are known for being „tough cookies.“ They just keep going. It was so after 9/11 and again after hurricane „Sandy.“ I admire the New Yorkers for their bravery and wish that we all can learn something from their attitude. Kudos to you!