Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 449: Falsche Annahmen

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 449: Falsche Annahmen

Vor einigen Tagen, beim Friseur.

Meine Friseurin, während sie sich so durch meine Corona-Lockdown-Light-Mähne fräst: „Und? Kommen Sie vor Weihnachten noch einmal her?“

Hm, denke ich, es ist schon Ende November, kurz vor Weihnachten wäre in vier Wochen, das ist mir fast zu knapp, denn üblicherweise sind bei mir eher sechs Wochen Abstand eine gute Größe. Außerdem: Vor Weihnachten? Da bricht doch der Laden auseinander. Gut, man muss ohnehin jetzt mit einem Termin arbeiten, aber wenn der Laden voll ist, gibt es Verzögerungen, dann muss ich draußen warten, och neee …

„Ich glaube nicht“, sage ich, noch während ich denke, „denn das ist erstens recht nah an diesem Termin und zweitens ist es mir viel zu voll vor Weihnachten.“

„Neiiiiiiiiin“, höre ich eine Stimme von gegenüber.

Ich linse um den Spiegel herum, die Chefin frisiert eine Kundin an einem der gegenüberliegenden Plätze.

„Wie: Nein?“ [meine Friseurin lacht]

Chefin: „Das denken alle, aber das ist Quatsch.“

„Quatsch?“

„Ja, alle denken, wie Sie.“

„Und dann ist es vor Weihnachten nicht voll?“

„Nein, es ist sehr übersichtlich. Zu Weihnachten, das ist ein Familienfest, da meinen die Menschen, man muss nicht nur gut, aber nicht ganz besonders gut aussehen. Zu Sylvester, das ist ein Fest mit Freunden, da wollen die Menschen top aussehen. Zwischen Weihnachten und Sylvester ist der Laden voll.“

Man findet mich staunend. Wir sprechen noch ein wenig darüber und ich habe ein Thema für diesen Wochenstart.

Denn: Meine Annahme hat sich durch Erlebtes als unrichtig erwiesen. Ich denke weiter: Passiert das nicht auch in unserer beruflichen Praxis laufend? Wie gehen wir damit um? Wie gehen wir vor allem damit um, wenn wir die Annahmen nicht regelmäßig hinterfragen? Gut, dass meine Friseurin mir kein Gespräch aufdrängt, so kann ich weiter nachdenken.

In unseren Beratungsmandaten arbeiten wir immer mit unseren Klienten daran, unsere Annahmen zum Gegenstand zu artikulieren. Wir schreiben bei der Planung eines Wachstumsprojektes immer auf, wovon das Projektteam ausgeht. Das ist wichtig, damit wir immer vor Augen haben, worauf die Planung basiert.

Was aber, wenn sich Annahmen als falsch oder überholt erweisen? Wenn wir dies entdecken, fragen wir uns und das Projektteam regelhaft, welche Auswirkungen dies auf das Projekt hat. Dies stellt sicher, dass wir stets aktuell sind mit der Projektplanung und den wichtigen Aktivitäten.

Welche Annahmen haben Sie für die Ihnen wirklich wichtigen Rahmenbedingungen, innerhalb derer Sie arbeiten? Schreiben Sie sie auf, sorgen Sie dafür, dass implizites Wissen explizit wird. Dies ist ein wesentlicher Wachstumsvorteil. Und dann gehen wir erst einmal alle vor Weihnachten zum Friseur 🙂

 

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


Die Frage der Woche:

„Wir in unserem Unternehmen hinterfragen die Annahmen, die unserer Strategie zugrundliegen… “

Um an der Umfrage teilzunehmen klicken Sie einfach auf: Wachstumsfrage der Woche

 

In der letzten Woche haben wir gefragt: „In Bezug auf Veränderungen ist unser Unternehmen …… “

Ihre Antwort:

  • mutig: Wir gehen oft grundlegend Neues an, ohne zu wissen, ob es funktioniert. – 42 %
  • verhalten: Wir verändern uns dann, wenn wir sicher sind, dass es funktioniert. – 42 %
  • passiv: Wir verändern uns überwiegend dann, wenn es zwingend erforderlich ist. – 16 %

 

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© 2020, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 448: Der Erfahrungsirrtum

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 448: Der Erfahrungsirrtum

Ich bin privat Mitglied in einigen ausgewählten Facebook-Gruppen zu Leonberger-Hunden. In einer dieser Gruppen tauchte neulich eine fachliche Frage auf. Ich beantwortete der Dame die Frage aus meiner Sicht und merkte direkt an, dass sie viele Meinungen erhalten werde und sich selbst ein Urteil werde bilden müssen. So war es auch: Kaum hatte ich meine Antwort geschrieben, gingen weitere Antworten ein, die oft eine andere Meinung auswiesen, grundsätzlich aber sehr sachlich waren.

Je länger die Liste der Antworten wurde, desto vehementer wurden die Vorträge. Wurde zu Beginn noch eher neutral das Für und Wider zweier Lösungen beleuchtet und wurde die eigene Meinung als solche dargestellt, geriet der Antwortton immer vehementer und ultimativer. Die Steigerung erfuhr die Antwortenliste dadurch, dass Erfahrung ins Spiel gebracht wurde: „Wir haben seit 40 Jahren Leonberger und …“, „Ich züchte schon seit Jahrzehnten und man macht das so: …“. Teilweise wurden Lösungen vorgetragen, die völlig inakzeptabel, weil wissenschaftlich widerlegt oder völlig aus der Zeit gefallen waren. Aber: der Vortragende hat x-tausend Jahre Erfahrung mit Leonbergern.

Ich habe darauf verzichtet, anzumerken, dass meine Frau und ich eine international akkreditierte Zuchtstätte haben und seit fast 20 Jahren Leonberger-Hunde halten. Warum? Weil meine Einlassung diesbezüglich der Fragestellerin keine weitere Erhellung gebracht hätte und weil ich sicher bin, dass unserem bestehenden und sich ständig durch Weiterbildung entwickelnden Erfahrungsschatz ein viel größerer Erfahrungsschatz entgegengestellt worden wäre, unabhängig von dessen Werthaltigkeit.

Sie kennen diese Situation aus Meetings: Kaum diskutiert man einen Gegenstand, fühlt sich jemand bemüßigt, seine Erfahrung ins Spiel zu bringen, um entweder den Punkt zu unterstreichen, oder um einen anderen Punkt zu machen. In jedem Fall soll die Erfahrung dazu herhalten, die Autorität der Meinung und die Fundiertheit derselben zu zementieren.

Für mich wird andersherum ein Schuh daraus: Erfahrung nützt anderen nur dann, wenn sie mit neuem Wissen angereichert wird. Wenn jemand eine Meinung verteidigt, die nachweislich nicht dem aktuellen Stand entspricht, deren Umsetzungskonsequenzen vielleicht sogar kontraproduktiv wären und diese Meinung dann mit einer 40-jährigen Erfahrung untermauert, kann ich mich meistens nicht zurückhalten, zu sagen „dann haben Sie offenbar schon einige Jahre nichts hinzugelernt.“

Erfahrung ist nur dann hilfreich, wenn sie in umsetzbare Aktivitäten mündet, die jemanden tatsächlich nach vorne bringen. Erfahrung ist überhaupt nicht hilfreich, wenn sie dazu genutzt wird, eine Meinung zu verteidigen und erkennbar wird, dass die Erfahrung zwar tatsächlich möglicherweise schon Jahrzehnte alt ist, sich aber nicht durch neue Erkenntnisse angereichert hat. Am besten hört man dann weg.

Gerade wenn wir über Wachstum sprechen, ist es wichtig, dass wir neue Wege gehen. Erfahrung ist uns dann eine Hilfe, wenn wir mit ihrer Unterstützung zu besseren Erkenntnissen kommen, als ohne sie. Wer auf seiner Erfahrung aus der Vergangenheit beharrt und nicht beständig aus der Gegenwart hinzulernt, um die Erfahrung aktuell zu halten, der springt wesentlich zu kurz.

Wachstum kann nur durch diejenigen entstehen, die Bekanntes, Bewährtes nicht überbewerten, sondern angemessen in ihre Entscheidungen einfließen lassen. Schauen Sie sich in Ihren Runden um: finden Sie „Erfahrungs-Verteidiger“? Dann wird es Zeit, sie darauf aufmerksam zu machen, dass viele Erfahrungen ein Verfallsdatum haben.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


Die Frage der Woche:

„In Bezug auf Veränderungen ist unser Unternehmen… “

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In der letzten Woche haben wir gefragt: „Ich habe den Eindruck, dass wir in unserem Unternehmen… “

Ihre Antwort:

  • noch unter unseren Möglichkeiten arbeiten – 69 %
  • genau auf dem richtigen Leistungsniveau arbeiten – 19 %
  • eher überfordert sind – 12 %

 

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 447: Ein guter Berater

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 447: Ein guter Berater

Ich erinnere mich noch gut an einen Tag in Zermatt vor vielen Jahren. Wir waren mit einer Gruppe vom Deutschen Alpenverein in diesem herrlichen Skigebiet, das Anfängern und Profis gleichermaßen Möglichkeiten eröffnet und wir hatten, neben unserem Jugendleiter Heinz, einen Top-Skilehrer, Harry, dabei, der auch den DSV Kader trainierte. Ich fuhr einigermaßen Ski, sagen wir einmal, ich kam fast jeden Hang irgendwie herunter, ein typischer „Komfort-Blaupistler“, kam auch im Tiefschnee einigermaßen klar. An jenem Tag gelangten wir an eine Buckelpiste, die auch gezielt als solche angelegt und enorm steil war.

Ich stand am Beginn jener Piste und fragte mich, wie man durch dieses für mich völlig unmögliche Gelände kommen solle, ohne die Skier zu zerbrechen oder sich selbst einen Bruch zu fahren. Vielleicht ginge es, wenn man einfach immer über die Spitzen der Buckel fuhr? Ich verwarf den Gedanken …

Harry sagte, es sei gar nicht so schwer. Ich wusste aber: Doch, doch, das war es. Wahrscheinlich war es sogar noch schwerer. Um zu zeigen, wie „leicht“ es sei, schoss Harry vor. Er flog förmlich durch die Buckel, zog völlig irrsinnige Bögen, tauchte auf und ab, natürlich mit Rucksack und das Ganze sah auch noch elegant aus. Ich war mir sicher: Diese Piste musste für ihn angelegt worden sein. Wow.

Aber: Es blieb beim „Wow“. Ich stieg in die Piste ein und nach wenigen Buckeln wusste ich, dass ich die Nebenpiste nehmen würde, die zwar auch steil und schwarz, damit nicht mein Komfortbereich, aber immerhin irgendwie machbar war. Die Buckelpiste jedenfalls war nichts für mich. Das dachten auch einige andere von uns, so dass sich einige, die ohnehin schon sehr gute Skifahrer waren, den Spaß der Buckelpiste gönnten und wir anderen flockig die schwarze Piste hinabsausten, nicht aber, ohne zwischendurch zu bremsen, gelegentlich wurde auch die Textilbremse gezogen.

Harry war ein super Skilehrer, aber das hat in dem Fall nicht geholfen. Ich habe meine Fähigkeiten mit Harry deutlich erweitert, aber Buckelpiste? Das war drüber.

Welchen Schwung nehmen wir jetzt zu Wachstum und zu unserem Geschäft? Ganz einfach, wir ziehen eine Parallele zu unserer Beratungspraxis:

Ein guter Berater kann und soll Dinge vormachen und er kann auch Dinge vormachen und über Erfahrungen berichten, die weit außerhalb der Fähigkeiten und Situation des Klienten liegen, aber ein guter Berater sorgt dafür, dass der Klient die Dinge auch selbst nachmachen oder anwenden kann. Ein guter Berater muss sich nicht selbst als überlegen darstellen, nein, er sollte es sogar nicht tun. Es genügt völlig, wenn der Klient weiß, dass der Berater noch viel mehr „auf dem Kasten“ hat, als das, was er gerade zeigt, aber der Klient sich schon ein wenig strecken muss, um das, was gerade an der Reihe ist, anzuwenden.

Ein guter Berater muss sich nicht ständig beweisen und braucht auch nicht ständig Bestätigung. Nun sind wir nicht alle Berater, aber das Genannte gilt auch für Chefs: Fordern Sie von Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern immer ein wenig mehr als das, was diese ohnehin schon seit Jahren tun, aber zeigen Sie ihnen Wege auf, wie sie dies lernen können. Es genügt nicht, wenn Sie großartig sind. Sie machen erst dann einen guten Job, wenn Sie andere großartig werden lassen. Das gilt für Sie als Chefin oder Chef, wie für uns als Berater.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


Die Frage der Woche:

„Ich habe den Eindruck, dass wir in unserem Unternehmen … “

Um an der Umfrage teilzunehmen klicken Sie einfach auf: Wachstumsfrage der Woche

 

In der letzten Woche haben wir gefragt: „In unserem Unternehmen beobachte ich, dass … “

Ihre Antwort:

  • fachliche Fähigkeiten und persönliche Einstellung auf hohem Niveau sind – 47 %
  • fachliche Fähigkeiten besser ausgeprägt sind, als die persönliche Einstellung – 13 %
  • die persönliche Einstellung positiv ist, es aber oft an fachlichen Fähigkeiten mangelt – 27 %
  • sowohl die persönliche Einstellung als auch die fachlichen Fähigkeiten der Verbesserung bedürfen – 13 %

 

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 446: Improvisation

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 446: Improvisation

Meine Vorlesung „International Management“ hatte ich, weil für Fernstudenten und in der Vergangenheit sehr bewährt, wieder als Telefonkonferenz geplant. Gemeinsam die Inhalte des Scripts, zu besprechen, ist viel besser, als „betreutes Lesen“ zu veranstalten. Ich brauche kein stabiles Datennetz, bin von überall aus „vorlesungsfähig“. So auch an jenem Montag aus dem Reisemobil, mit dem meine Frau und ich mit unseren Hunden wieder einmal privat unterwegs waren.

Zur vereinbarten Zeit loggte ich mich mit Telefon und Rechner in meinen Telekonferenzraum ein und stellte fest, dass bereits drei Teilnehmer dort waren. Was mich irritierte: Es fehlten 90 Prozent der Teilnehmer, denn 31 Studierende waren mir gemeldet worden. Zudem handelte es sich bei den Fehlenden fast ausschließlich um indische Studenten. Egal, alle waren im Vorfeld über das Hochschul-Nachrichtensystem informiert worden, vielleicht gab es einen Terminkonflikt, ich legte los. Da wir ausschließlich deutschsprachige Teilnehmer im Raum hatten, einigten wir uns auf eine deutschsprachige Vorlesung.

Etwa 20 Minuten nach dem Start erschien auf meinem Bildschirm eine indische Telefonnummer und ein Teilnehmer kam hinzu. Auf Englisch angesprochen sagte er, es gebe unter den Studenten Unsicherheit, weil niemand wüsste, ob die Vorlesung im Webinarsystem der Hochschule oder in welchem System auch immer stattfände. Super, dachte ich, das hat ja prima geklappt mit der Kommunikation, was natürlich nichts an der Situation änderte und wobei sich herausstellte, dass nur die wenigsten überhaupt in ihre Mails im Hochschulsystem geschaut hatten. Ich vermutete, dass die indischen Teilnehmer diesmal nicht in Deutschland waren, sondern, vermutlich coronabedingt, in Indien.

Die Situation: Inzwischen fünf Teilnehmer in meinem Telekonferenzraum, über 20 Teilnehmer warteten irgendwo in der virtuellen Welt auf mich, der ich im Reisemobil in Niedersachsen saß und die dreistündige Vorlesung halten wollte – aber in einem anderen Konferenzsystem. Super Lage.

Mein erster Impuls: Schluss für heute, einen Termin anhängen und ab demnächst mit Zoom arbeiten. Aber, halt: ohne Alternativversuch aufgeben? Nein. Ich verfüge nicht über die persönlichen Mailadressen der eingeschriebenen Studenten (danke, DSGVO), die Hochschulmails wurden offenbar nicht abgerufen, der indische Student sagte aber, man habe eine Whatsapp-Gruppe. Ich bat die Fünf Anwesenden, mir direkt eine Mail zu senden, erzeugte von meinem Zoom-Account einen Link, sendete ihn an die Fünf und bat darum, diesen Link in der Whatsapp-Gruppe zu verteilen. Wir verabredeten uns auf „in 7 Minuten“ im Zoomraum. Wir beendeten die Telefonkonferenz.

Nun galt es, schnell zu sein: Einloggen in Zoom, Kamera aus, Ton aus, eine Word-Folie „Start at 4:45 PM“ erstellen und einblenden, ab ins Bad, rasieren, umziehen (es ist immer mindestens ein weißes Hemd und ein Sakko im Schrank), für ordentliches Licht sorgen, sicherstellen, dass der virtuelle Hintergrund (unser Boardroom in New York) funktioniert, die Haare richten, zurück an meinen Platz.

Ton an, Kamera an, Action. Pünktlich starteten wir mit der Zoom-Konferenz. Über 30 Studenten waren präsent und wir konnten – auf Englisch – wie geplant verfahren. Dank zahlreicher Freiwilliger, die sich, wie im Vorfeld erbeten und offenbar doch teilweise gelesen, vorbereitet hatten, wurde es eine prima interaktive Session. Dass ich mich zwischendurch um laut schlabbernd trinkende und teilweise Blödsinn machende Hunde im Reisemobil kümmern musste, hakte ich lachend unter „besondere situative Umstände“ ab, der Qualität der Veranstaltung tat dies keinen Abbruch.

19:00 Uhr. Abschluss. Ende der Konferenz. Die Improvisation war gelungen. Hier sind die Erfolgsfaktoren:

  • Ich habe nicht sofort aufgegeben, nicht einfach einen neuen Termin angesetzt, sondern hatte das Ziel fest im Auge: Die Vorlesung sollte stattfinden.
  • Ich beherrsche die erforderlichen Werkzeuge virtuos, inklusive Detail-Features.
  • Ich wusste schnell, was zu tun ist, habe klare Anweisungen geben, kein „Bla Bla“, kein umfassendes Abwägen aller Optionen, habe schnell entschieden.
  • Ich hatte das beste Interesse des Gegenübers im Sinn, denn ich hätte ja auch darauf bestehen können, dass sich alle in den Telko-Raum einwählen.
  • Ich mag Herausforderungen.

Es ist im Geschäftsleben wie bei einem Künstler: Eine gelungene Improvisation setzt Vorbereitung durch Lernen und erworbene Fähigkeit voraus, sonst wird sie amateurhaft. Insofern passt dieser Wochenstart auch wieder zu „Vorbereitung kann man nicht nachholen“.

Sorgen Sie in Ihrem Unternehmen dafür, dass zwei Dinge stimmen: persönliche Einstellung und fachliche Fähigkeit. Das ist eine prächtige Basis für gelungene Improvisation.

In diesem Sinne: Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


Die Frage der Woche:

„In unserem Unternehmen beobachte ich, dass … “

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In der letzten Woche haben wir gefragt: „In unserem Unternehmen…“

Ihre Antwort:

  • stellen wir die richtigen Fragen, aber wir ziehen nicht die richtigen Schlüsse – 9 %
  • stellen wir die richtigen Fragen und ziehen auch die richtigen Schlüsse daraus – 33 %
  • stellen wir zu wenige Fragen, wir handeln oft aus vermeintlichem Wissen.  – 58 %

 

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Mandat Growthletter® Nr. 167„Nachfolge”

Die aktuelle Ausgabe des Mandat Growthletters® „Nachfolge” ist erschienen.
Zum Download (PDF, ca. 2 MB).

Der Mandat Growthletter® adressiert jeden Monat Wachstumsthemen unter den Rubriken:

  • CEO-Tipp des Monats
  • Marke
  • Vertrieb & Expansion
  • Prozesse & Organisation
  • Führung
  • Internationales Marken-Kolloquium
  • Veranstaltungen & Veröffentlichungen
  • Mandat Intern

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(c) 2020, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York ***

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 445: Interesse und Meinung

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 445: Interesse und Meinung

Wenn wir mit unserem Wohnmobil irgendwo ankommen, wo sich auch andere Wohnmobile oder Camper befinden, können wir sicher sein, in Kürze eine gewisse Aufmerksamkeit zu erhalten, denn wir haben es uns zur Gewohnheit gemacht, zunächst unsere Hunde aus dem Auto zu lassen und mit ihnen – natürlich angeleint – eine Runde spazieren zu gehen, sei es einzeln oder als Gruppe. Wir kommen also irgendwo an, stellen den Motor ab, bringen das Auto in die Waage und lassen dann die Hunde heraus. Eins … zwei … drei … vier. Manchmal hören wir Nachbarn, die mitzählen. Zack, haben wir Gesprächsstoff geliefert.

Nicht selten werden wir unmittelbar oder zeitlich nachfolgend angesprochen und was ich dann beobachtet habe, möchte ich Ihnen und Euch heute als Gedanken mitgeben. Es gibt nämlich Unterschiede in der Ansprache. Es gibt diejenigen, die sich erkundigen – Beispiele: „Was für eine Rasse ist das?“, „Sind das alles Ihre eigenen?“, „Sind Sie Züchter?“, „Ist das eine Familie?“, „Leben die daheim im Haus?“ und so weiter – und diejenigen, die direkt ihre Meinung oder eine Schlussfolgerung ableiten: „Da brauchen Sie aber ein großes Haus“, „Die ganzen Haare!“, „Die leben sicher draußen“, „Das wäre nichts für mich“ und so fort.

Es gibt auch diejenigen, die sich nicht trauen, zu fragen. Statt zu fragen „Welche Rasse ist das?“ hören wir dann oft, vorzugsweise auf Spaziergängen, Mutmaßungen, dass es sich um Chow-Chows, belgische Schäferhunde oder andere abwegige Rassen handele.

Nun suche ich auf einem Stell- oder Campingplatz nicht notwendigerweise das Gespräch mit fremden Menschen, aber wir sind meist höflich und beantworten Fragen geduldig, denn wir haben ja auch eine Verantwortung als Mehrhundehalter, wir geben ein gewisses Bild ab, das auch auf andere abfärbt. Mir sind dann diejenigen Menschen, die fragen, bevor sie eine Meinung festigen, wesentlich lieber, als die, die eine Meinung, ein Statement oder eine Schlussfolgerung kundtun, wonach ich nicht gefragt habe. Es interessiert mich nicht, ob jemand es sich vorstellen kann, vier Leonberger zu halten oder nicht und die Mutmaßung über die vermeintliche Größe unseres Hauses ist irrelevant.

Gleiches im Business: Mir sind die neugierigen Menschen, diejenigen, die einen Sachverhalt verstehen wollen, ihn durchdringen wollen, wesentlich lieber als diejenigen, die eine feste, unverrückbare Meinung haben und nur Indizien suchen, jene Meinung zu festigen, um Recht zu haben, gut auszusehen oder es sich schlicht einfach zu machen. Natürlich muss in Bezug auf geschäftliche Aspekte irgendwann auch einmal eine Schlussfolgerung entstehen und natürlich sollte man irgendwann auch einmal lernen, die richtigen Fragen zu stellen (jawohl, es gibt auch dumme Fragen, ich schrieb bereits darüber). Aber Fragen formen das Verständnis.

So, und nun raten Sie einmal, welche Unternehmen erfolgreicher sind, wenn es darum geht, Wachstum zu schaffen: Die, die sich offen aufstellen und bereit sind, das eigene (Welt-) Bild zu hinterfragen, oder diejenigen, die einfach Bestätigung suchen, Feststellungen treffen, Meinungen manifestieren?

Schauen Sie einmal aufmerksam im nächsten (virtuellen oder physischen) Meeting: Wer fragt, wer stellt fest? Machen Sie sich das zur Gewohnheit. Sie werden Wachstumsbremsen identifizieren und lösen können.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


Die Frage der Woche:

„In unserem Unternehmen…“

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In der letzten Woche haben wir gefragt: „In unserem Unternehmen…“

Ihre Antwort:

  • haben wir zu wenige gute Ideen, wir wiederholen zu oft das „Alte“. – 12 %
  • haben wir viele gute Ideen aber wir bekommen die PS nicht gut genug auf die Straße, es sind vielleicht zu viele Ideen. – 59 %
  • haben wir viele gute Ideen und diese werden auch konsequent umgesetzt.  – 29 %

 

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