Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 466: Buzzword-Bingo

Mandat Wachstums-Wochenstar® Nr. 466: Buzzword-Bingo

Diejenigen, die uns schon länger kennen, wissen: Wir sind Freunde klarer Worte, wir sind der Überzeugung, dass das Leben zu kurz dafür ist, um den heißen Brei zu reden und wir können Buzzwords, also Modeworte, die eigentlich Worthülsen sind und hinreichend häufig alten Wein in neuen Schläuchen darstellen, nicht ausstehen.

Neulich hatte ich einen Austausch mit jemandem auf Twitter und wir haben uns gegenseitig Buzzwords zugerufen, das war sehr lustig. Wir hätten „Buzzword-Bingo“ spielen können und immer gewonnen. Sie möchten wissen, welche Buzzwords (ich habe leider kein schöneres deutsches Wort dafür zur Hand) bei uns recht weit oben stehen? Bitteschön:

  • Agilität: Alter Hut, eine Selbstverständlichkeit.
  • VUCA: Gibt’s schon seit Jahrhunderten, in jeder Generation, heißt jetzt nur so. Fragen Sie Ihre Eltern oder Großeltern.
  • Resilienz: Was, bitte soll daran neu sein? Junge, Junge, da fühle ich mich wirklich veralbert.
  • Design Thinking: Beim Ziel beginnen und den Kunden, den Nutzer in den Fokus stellen? Wow. Machen wir seit unserer Gründung 1989, hieß damals nur nicht so.

Jetzt, der Hammer, mein derzeitiges, unerreichtes, konkurrenzloses Ober-Buzzword …

  • Purpose.

Ich sage nichts dazu. Doch: Furchtbarer Schwulst.

Bitte schreiben Sie mir nicht, warum das doch tolle Worte sind, dass das Kind einen Namen haben muss und so fort. Es kostet Sie unnötig Zeit des Schreibens und mich Zeit des Lesens. Wir brauchen keine neuen Buzzwords, wir brauchen keine Beratermethoden, die uns beschäftigen, statt Output zu leisten. Wir brauchen in Bezug auf das Schaffen gesunden profitablen Wachstums gedankliche Klarheit, den klaren Fokus auf das Ergebnis und den kürzesten, nicht den beschäftigungsintensivsten oder intellektuell anreicherndsten Weg dorthin.

Das Nutzen von Buzzwords ist eine Ausrede. Es ist Zeichen dafür, das Wesentliche zu verwischen. Es ist aber unsere unternehmerische Aufgabe, das Wesentliche herauszuarbeiten. Fragen wie: „Was steckt hinter …“ (setzen Sie ein Buzzword ein) sind zielführend. Aber „Wie können wir jetzt unseren Purpose entdecken?“ ist schlicht die falsche Frage.

Ich lehre an der International School of Management das Fach „Strategisches Management“. Wer sich mit dem Thema methodisch beschäftigt, stellt fest, dass die Grundsätze des Strategischen Managements heute noch gelten und die Probleme mit Methoden von „früher“ oft besser gelöst werden können, als mit Wischiwaschi von heute. Nein, das ist nicht das Festhalten an vermeintlich Altem, sondern das ist das Fokussieren auf das Ergebnis.

Also: Lassen Sie uns gemeinsam weiter auf den Punkt kommen und lassen Sie nicht zu, dass uns Beratermoden in die Irre führen.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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© 2021, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 465: Die Kraft bildhafter Vergleiche

Mandat Wachstums-Wochenstar® Nr. 465: Die Kraft bildhafter Vergleiche

Wie viele Powerpointschlachten (das sind Gelegenheiten, zu denen man sich trifft, um beim Lesen dessen betreut zu werden, was man allein zu einer passenderen und in kürzerer Zeit hätte aufnehmen können), was werden nicht wortreiche Erläuterungen bemüht und dabei Menschen gelangweilt, wenn es darum geht, mehr oder weniger komplexe Sachverhalte zu vermitteln. Wir wissen ja, dass es leichter ist, einen langen Brief (60 Seiten Powerpoint, 2 Stunden Referat) zu schreiben, als einen kurzen (5 Seiten, 15 Minuten), aber es hat sich offenbar noch nicht herumgesprochen, dass es im Business darum geht, auf den Punkt zu kommen und dass dazu eine gewisse Zeit der Vorbereitung hilfreich ist. Manchen fehlt der Wille, anderen das Bewusstsein, wiederum anderen die Technik.

Für die Letztgenannten ist dieser Wochenstart gedacht, denn eines der kraftvollsten Mittel, das ich kenne, um Sachzusammenhänge herzustellen und das Vorstellungsvermögen anderer zu erreichen, ist die Nutzung bildhafter Vergleiche. So schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung zum Beispiel am 25. November 2020 unter der Überschrift „Rückkehr eines Schrottteils“ über einen im September beobachteten Himmelskörper, der zunächst als „temporärer Erdmond“, also als Asteroid, eingestuft und später doch als Teil einer Raketenstufe aus dem Jahr 1966 identifiziert wurde, das in die Erdumlaufbahn gezogen wurde.

Die Änderung der Einschätzung wurde unter anderem deshalb vorgenommen, weil der Gegenstand „messbar vom Druck des Sonnenlichts beeinflusst“ würde. Es heißt weiter, Zitat: „Dieser von der Sonne ausgehende Strahlungsdruck ist normalerweise zu schwach, um einen kompakten Asteroiden abzulenken. Er ist aber groß genug, um bei einem hohlen und bezogen auf sein Volumen leichten Objekt wie einer leeren Raketenstufe eine leichte Bahnänderung zu bewirken – so wie der Wind eine leere Getränkedose leichter fortweht als einen Stein.“

Ist das nicht ein herrliches Bild? Man hätte komplexe Berechnungen anführen können, sicher gibt es irgendwelche Formeln, aber der Autor, Jan Hattenbach, hat das Bild der leeren Getränkedose im Vergleich zu einem Stein in der Brise gewählt. Jeder kann sich vorstellen, was er meint.

Analogien und Metaphern sind besonders kraftvolle Kommunikationselemente, weil sie nicht nur die rationale, sondern die emotionale Ebene ansprechen.

Wenn Sie mit Ihren Mitarbeitern darüber sprechen, dass es wichtig ist, an der Strategie zu arbeiten und nicht an irgendwelchen Hilfsbeschäftigungen, die vielleicht sofortigen Erfolg durch Sichtbarkeit erzeugen, können Sie dies fünfmal sagen, alle werden nicken, aber das Bild: „Wir brauchen nicht die Speichen von unserem E-Bike zu reinigen, den Akku zu laden und die Bremsen nachzustellen, wenn wir einen Platten haben“ zieht besser.

Jawohl, das Nutzen von Vergleichen setzt eine substanzielle Beschäftigung mit einem Thema voraus. Vor allem aber ist es erlernbar – was auch nötig, ist, denn wenn Sie immer die gleichen Bilder bemühen, nutzen sie sich ab. Versuchen Sie, Situationen wie folgt zu sehen: „Das ist ja das Gleiche, als wenn …“

Klappt’s?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


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Nachfolge: Ist bei Ihnen alles geregelt?

Nachfolge ist ein Thema, das gerne der operativen Hektik untergeordnet wird. Seien Sie ehrlich: Existiert für jede Schlüsselposition in Ihrem Unternehmen Klarheit darüber, wann diese neu besetzt werden muss? Wissen Sie sicher, dass dies geregelt ist und nicht dem Zufall überlassen wird? Und wie sieht es mit Ihrer Nachfolge aus?

Sie stehen in vorderster Front, sind Geschäftsführerin, Vorstand, Inhaberin, Gesellschafter, wesentlicher Aktionär in einem (Familien-) Unternehmen. Sie haben das Unternehmen vielleicht in Gänze oder in großen Teilen aufgebaut oder sind – im Rahmen einer Erb- oder sonstig gestalteten Nachfolge – an die Spitze gekommen. Wie ist Ihre Nachfolge geregelt?

Nur wenige Themen sind emotional so stark belegt wie die Nachfolge. Zum Thema Unternehmensnachfolge sind in diesem Monat gleich zwei Beiträge von mir veröffentlicht worden, die ich mit Ihnen teilen möchte:

In der aktuellen Folge des inno99 Podcast „Zukunft Mittelstand“ stand ich Felix Aschenbrücker zum Thema Nachfolge Rede und Antwort. Hören Sie selbst:

 

 

„Mit Wachstumsschub in die nächste Generation“ – so lautet der Titel meines Fachartikels, der in der gerade erschienenen Ausgabe der Unternehmeredition veröffentlicht wurde. Den Beitrag finden Sie hier.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und Gewinn beim Lesen und Hören.
Lassen Sie uns gerne in den Dialog treten, wenn dies ein Thema ist, dass Sie aktuell umtreibt.

Herzliche Grüße
Prof. Dr. Guido Quelle

PS: Ein Tipp noch – Die besten Regelungen treffen Unternehmenslenker dann, wenn sie selbst noch stark sind.


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Freuen Sie sich auf die zweite Auflage von „Wachstumsmut“ – Vom Warum zum Wie im Mittelstand

Wachstumsmut: Vom Warum zum Wie im Mittelstand

  • Das Buch gibt Umsetzungstipps für Wachstumsinitiativen im Mittelstand
  • Besonders in der Krise ist die Ausrichtung auf Wachstum essentiell

Mit „Wachstumsmut – Vom Warum zum Wie im Mittelstand“ veröffentlicht Wachstumsexperte und Managementberater Prof. Dr. Guido Quelle sein 18. Buch zum Thema Wachstum. „Wachstumsmut“ folgt dabei „Wachstumsintelligenz“ als zweites Werk von Quelle, das sich spezifisch auf Wachstum im Mittelstand fokussiert. „In ‚Wachstumsmut‘ geht es darum, was es braucht, um zu wachsen, was es braucht, um mutig zu handeln und was es braucht, um das Wachstum nicht nur gedanklich zu fassen, sondern tatsächlich zu realisieren,“ so Quelle. Zu viele Initiativen blieben auf der Strecke, weil Handlungen nicht konsequent in die Tat umgesetzt würden. „In ‚Wachstumsmut‘ finden Unternehmerinnen und Unternehmer konkrete Antworten auf viele unternehmerische Fragen,“ sagt der Autor.

 „Wachstumsmut“ beantwortet konkrete Fragen

Wachstum benötigt Überzeugung, Mut und Methodik. Strategie und Realisierung müssen Hand in Hand gehen – besonders im gehobenen Mittelstand – und zwar begonnen bei der Unternehmerstrategie. „In ‚Wachstumsmut‘ schlage ich die Brücke vom unternehmerischen ‚Warum?‘ über das strategische ‚Was?‘ bis hin zum operativen ‚Wie?‘,“ so Quelle weiter.

Mit dem Buch will er Unternehmerinnen und Unternehmer nicht nur dabei unterstützen, konzeptionell stärker zu werden, sondern liefert auch die nötigen Impulse und Vorgehensweisen, um Konzepte in die Tat umzusetzen. Dabei ist „Wachstumsmut“ kein monolithischer Block, der komplett durchgearbeitet werden muss, sondern bietet Antworten zu verschiedenen Fragestellungen, die Unternehmerinnen und Unternehmer gezielt angehen können.

Wachstum ist entscheidend – in der Krise mehr denn je

Gerade jetzt in der Krise sei Wachstum besonders wichtig. In Krisenzeiten müssten Unternehmer Tatkraft zeigen. Die Energie, die nicht für das unmittelbare Bestehen des Unternehmens gebraucht werde, müsse in die Zukunft gerichtet werden. „Es ist wichtig, Unternehmen auf Wachstum auszurichten, denn gerade jetzt sind sie darauf angewiesen, sich Wettbewerbsvorteile herauszuarbeiten, die ihren Bestand absichern,“ rät Quelle. Genau das bedeutet Wachstum nach seinem Verständnis. Es ist kein Mehr des Gleichen, sondern Innovation, ständige Verbesserung und im Endeffekt auch ressourcenschonendes Arbeiten. „Hierzu möchte ich mit meinem Buch beitragen, indem ich konkrete Impulse für die richtige Strategie und ihre Umsetzung gebe.“

„Wachstumsmut“ ist verfügbar – direkt über den Mandat-Onlineshop, aber auch bei allen einschlägigen Buchhandlungen und Versandhäusern.

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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 464: Von Improvisation und Können

Mandat Wachstums-Wochenstar® Nr. 464: Von Improvisation und Können

Jan Josef Liefers, den meisten wohl besser bekannt als Professor Karl-Friedrich Boerne aus dem Münster-Tatort, war vor einiger Zeit in der NDR-Talkshow zu Gast, einer Sendung, die meine Frau und ich dann, wenn Hubertus Meyer-Burckhardt und Barbara Schöneberger sie moderieren, nicht zu verpassen versuchen – die beiden sind einfach ein klasse Moderatorenduo, doch ich schweife ab. Liefers hat etwas gesagt, das mich zu diesem Wochenstart veranlasste. Er sagte fast wörtlich: „Je genauer man weiß, was man will, desto besser kann man improvisieren.“

Stimmt, dachte ich, das passt exakt zu dem, wie wir unser Geschäft verstehen, es passt zu dem, was wir unseren Klienten vermitteln, es räumt vor allem mit dem Irrtum auf, dass „Improvisieren“ etwas mit amateurhaftem Verhalten zu tun hat oder dass es vor dem Desaster bewahrt, das regelhaft aus mangelnder Vorbereitung entsteht. Je klarer das Ziel, desto gerichteter ist die Improvisation.

Wenn ich in Unternehmen sehe, wie ungeschickt mitunter durch amateurhafte Improvisation zu kaschieren versucht wird, dass jemand in einem Teilprojekt ein Arbeitspaket nicht verstanden hat, dass man es nicht für nötig befunden hat, sich auf den Projektreview vorzubereiten, weil man meint, dass mangelnde investierte Zeit im Meeting nicht auffällt, wenn ich mir anschaue, welche Behelfslösungen ohne Sinn und Verstand geschaffen werden, dann wird mir klar: Oft fehlte das Ziel, es fehlte das Können oder es fehlte die Überzeugung, dass Vorbereitung erforderlich ist – oder es mangelte schlicht an allen drei Aspekten.

Ich selbst mag es, zu improvisieren, Dinge aus dem Stegreif zu erarbeiten, auf eine bestimmte, unerwartete Situation schnell zu reagieren, aber ich tue dies nicht, wenn ich das Ziel nicht kenne oder wenn ich das Risiko, dass andere mit in ein Scheitern der Improvisation hineingezogen würden, als zu hoch einschätze. Es ist ein Irrtum, anzunehmen, dass das, was leicht aussieht, auch leicht ist. Auch die Improvisation bedarf der Vorbereitung, sie bedarf der Auseinandersetzung mit dem erwünschten Ergebnis und: Sie bedarf des Könnens. Improtheater mit Laien sieht anders aus, als Improtheater mit Profis. Man kann nicht alles vorbereiten, aber Improvisation darf nicht zur Erfordernis oder zum Selbstzweck werden.

Improvisation kann eine Tugend sein, weil Sie mit ihrer Hilfe mehr Situationen erfolgreich meistern, als wenn alles stur vorbereitet werden müsste. Wenn Sie Improvisation in Ihrem Unternehmen fördern wollen, müssen Sie drei Dinge unbedingt sicherstellen: Erstens einen Rahmen, innerhalb dessen sich Mitarbeiter bewegen dürfen, zweitens Exzellenz im Tun, drittens das Bewusstsein, dass Improvisation ein additives, kein ausschließliches Handlungselement sein soll.

Impro? Klar, aber nicht nur mit Herz, sondern auch mit Sinn und Verstand.  

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 463: Etwas vom Ruhm abgeben

Mandat Wachstums-Wochenstar® Nr. 463: Etwas vom Ruhm abgeben

Viele von Ihnen wissen, dass ich ein großer Freund von Rock- und Pop-Musik bin (ich kaufe immer noch lieber eine Konzertkarte für AC/DC als für das x-te Requiem eines klassischen Komponisten). Aus diesem Grunde freue ich mich auch immer wieder, wenn Castingshows im TV laufen und verpasse im Allgemeinen nur wenige Episoden.

Im Jahr 2019 gewannen zwei Schwestern, Mimi und Josefine Vogler („Mimi & Josy“) die deutsche Casting Show „The Voice Kids“. Es war das erste Mal, dass ein Duo diese Show gewann und die meisten, die jene siebte Staffel gesehen haben werden sich an die beiden erinnern. Üblicherweise ist es so, dass Castingshow-Teilnehmer nach dem Rummel wenig bis nichts aus ihrem Sieg oder ihrer guten Platzierung machen – Ausnahmen, wie Weltstars Leona Lewis (The X-factor) oder Kelly Clarkson (American Idol) bilden ebenso Ausnahmen, wie Ivi Quainoo (The Voice of Germany) oder Pietro Lombardi (DSDS).

Die Coaches von Mimi und Josy in „The Voice Kids“ waren die Köpfe von The BossHoss, Alex Völkel (Künstlername „Boss Burns“) und Sascha Vollmer („Hoss Power“). Die beiden haben im Nachgang Mimi und Josy, die ja noch minderjährig sind, nicht nur durch Rat und Tat im harten Musikleben (neben der Schule) geholfen, sondern sie haben etwas getan, das seine Wirkung nicht verfehlt: Sie haben 2019 eine Single mit den beiden aufgenommen („If you need a little help“) und haben damit etwas getan, das nicht selbstverständlich ist.

BossHoss haben ihren Talenten etwas von ihrem Ruhm abgegeben.

Auf der Single singen nahezu ausschließlich die Schwestern den Refrain, ein sehr sympathisches, fast familiäres Video ist produziert worden und der Song trifft den Zeitgeist. Das hätten die Herren „BossHoss“ nicht zu machen brauchen. Sie hätten eine Platte mit den beiden Siegerinnen produzieren können, ihnen Rat geben können, fertig. Sie haben sich aber entschieden, Mimi und Josy an BossHoss‘ Bekanntheit, dem Ruhm, dem Vertrauen, mit dem BossHoss schon versehen ist, teilhaben zu lassen.

Ich möchte jetzt nicht hören, dass BossHoss auch an der Single verdienen, denn das spielt überhaupt keine Rolle, es fällt nicht ins Gewicht. Vielmehr würde es mich interessieren, was Sie tun, damit ihre jungen Talente von Ihrem Ruhm, Ihrer Expertise, dem Vertrauen, das man Ihnen gegenüberbringt, profitieren.

Ich verstehe unter Führung nicht nur das Anleiten und das Weitergeben von Werten und Erfolgsmustern. Ich verstehe unter Führung das Eröffnen von Chancen, die Möglichkeit zu schaffen, dass andere strahlen können. Ich verstehe darunter, dass diejenigen von uns, denen schon einiges an Vertrauen zugestanden und denen ein gewisser „Ruhm“ zuteil wird, dieses Vertrauen, diesen Ruhm nutzen, um andere, die auf dem Weg ihrer Karriere sind, öffentlich zu stärken.

Wann also haben Sie das letzte Mal Ihre Position genutzt, um jemand aus Ihrem Umfeld vor anderen stark erscheinen zu lassen? Wann haben Sie jemanden vor anderen in Szene gesetzt? Jemanden, der schon richtig gut ist, aber dem man es eben noch nicht zutraut? Wann waren Sie sich Ihrer eigenen Größe bewusst und mussten sie nicht ausspielen, sondern haben jemanden davon profitieren lassen?

Es ist ein Unterschied, ob Sie im Gespräch mit Top-Vertretern eines wichtigen Kunden sagen: „Das ist Herr Müller aus dem Großkundenvertrieb, er begleitet mich heute“ oder „Ich möchte Ihnen vor Beginn unseres Gespräches Frau Sandmann vorstellen. Frau Sandmann ist seit drei Jahren bei uns und hat bereits in dieser kurzen Zeit mit über 100 Kunden aus vier Ländern gearbeitet, mit Ihnen schwierige Probleme sicher gelöst und sie ist eine echte Expertin darin, sicherzustellen, dass alle Einzelheiten vor Vertragsabschluss im Detail besprochen sind, so dass wir gemeinsam einen Vertrag schließen können, hinter dem wir alle stehen“.

Got it?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Growthletter® Nr. 171 „Wertschätzung”

Die aktuelle Ausgabe des Mandat Growthletters® „Wertschätzung” ist erschienen.
Zum Download (PDF, ca. 2 MB).

Der Mandat Growthletter® adressiert jeden Monat Wachstumsthemen unter den Rubriken:

  • CEO-Tipp des Monats
  • Marke
  • Vertrieb & Expansion
  • Prozesse & Organisation
  • Führung
  • Internationales Marken-Kolloquium
  • Veranstaltungen & Veröffentlichungen
  • Mandat Intern

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(c) 2020, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York ***

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 462: Die Kontrollfalle

Mandat Wachstums-Wochenstar® Nr. 462: Die Kontrollfalle

Mir ist in den vergangenen Jahren zunehmend aufgefallen, dass das Sicherheitsbedürfnis in den von uns betreuten Unternehmen steigt. Ich gebe zu, es kann sich um selektive Wahrnehmung handeln, denn wenn man auf etwas achtet, wird man ja auch häufig bestätigt, aber ich versuche, den mir bewussten Teil des Wahrnehmungsfilters herauszunehmen. Was bleibt: Mein Eindruck, dass das Sicherheitsbedürfnis steigt.

Entscheidungen, die eigentlich getroffen werden könnten, werden nicht getroffen. Personaleinstellungen, die eigentlich sinnvoll wären, werden nicht vorgenommen und Vorgänge, die abschließbar wären, werden nicht abgeschlossen. Zudem werden weitere Kontrollmechanismen eingezogen, die vermeintlich sicherstellen sollen, dass nichts schiefgeht.

Aber genau das passiert: Dinge gehen schief.

Wer die Antwort zur immer komplexer werdenden Welt, zu immer komplexeren Zusammenhängen in einer verstärkten Kontrolle sucht, wird scheitern. Wir können überkomplexe Zusammenhänge nicht durchkontrollieren. Im Gegenteil: je komplexer die Dinge werden, desto schneller kommen Kontrollmechanismen an ihre Grenzen.

Die Wurzeln meines, unseres Unternehmens, Mandat, liegen in den 1990er Jahren der Prozessverbesserung, in der Logistik und in diesem Zusammenhang haben wir jahrelang den Spruch bemüht: „Qualität muss man produzieren, man kann sie nicht in einen Prozess hineinprüfen“.

Wir haben in einem Mehrmilliarden-Umsatz-Großhandelsunternehmen mit fast zwei Dutzend Niederlassungen die Endkontrolle in der Kommissionierung faktisch abgeschafft. Wie? Durch höhere Qualität im Kommissionierungsprozess. Keine Endkontrolle mehr. Bei sensiblen Gütern des Gesundheitswesens. Das war ein echter Knaller, Sie sehen mir die lockere Formulierung nach.

Wir brauchen nicht mehr Kontrolle, wir brauchen weniger Kontrolle. Wir brauchen nicht mehr Kontrolle, wir brauchen mehr Geschwindigkeit. Wir brauchen nicht mehr Kontrolle, wir brauchen mehr Vertrauen. Wir brauchen eine bessere Ausbildung unserer Mitarbeiter, wir brauchen mehr berechtigte Eigenverantwortung.

Unternehmerinnen und Unternehmer, die meinen, sie müssten zu viel kontrollieren, sie müssten zu viele Bälle in der Luft halten, aus Sorge darüber, dass etwas schief gehen könne, sollten sich unbedingt hinterfragen, was sie tun können – und müssen! –, um die Kontrollfalle zu umgehen.

Wir Unternehmer sind nämlich nicht dafür da, dass wir Dinge kontrollieren (nein, auch nicht „lassen“), sondern dafür, dass wir etwas unternehmen.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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