Die persönliche Sicht: Managergehälter

Ich halte es für hochgradig bedenklich, gesetzliche Regelungen zur absoluten Höhe von Managergehältern anzudenken. Managergehälter werden, wie alle anderen Gehälter auch, letzten Endes von den Kunden bezahlt. Wenn Kunden nicht zufrieden sind mit den Leistungen und Produkten eines Unternehmens, werden sie diese Produkte nicht kaufen und die Leistungen nicht in Anspruch nehmen, mit dem Resultat, dass Manager gefeuert werden oder Gehaltseinbußen verzeichnen.

Unternehmen gehören ihren Eigentümern, nicht dem Gesetzgeber oder dem „Volk“. Letzteres hatten wir schon, sogar auf deutschem Boden, und das Ergebnis ist bekannt: Es funktioniert nicht.

Wenn Unternehmen aber den Eigentümern gehören, müssen diese auch darüber befinden dürfen, wie sie ihre Manager vergüten, unabhängig davon, wie hoch oder wie niedrig diese Vergütung ausfällt. Dies bedeutet, dass Aufsichts- oder Beiräte, Gesellschafter, von mir auch aus Hauptversammlungen, in denen die Aktionäre das Sagen haben, über Gehaltshöhen befinden sollen. Den Managern obliegt es dann, das Angebot anzunehmen, oder nicht. Wenn ein Volk, wie in der Schweiz jüngst geschehen, darüber befindet, dass die Aktionäre einen solchen Einfluss nehmen können sollen, ist das noch in Ordnung. Jegliche Einmischung des „Volkes“ oder der Politk im Namen „des Volkes“ über die absolute Höhe der Bezüge finde ich aber gänzlich unstatthaft.

Hat jemand schon einmal die Debatte angeregt dass Bezüge von Spitzensportlern gesetzlich gedeckelt werden sollen? Oder Transferbeträge bei Fußballspielern? Wie wäre es mit einer gesetzlichen Regelung von Preisen und Honoraren? Oder mit einer gesetzlichen Begrenzung der Unternehmergewinne? Aufwachen: Hier geht es schnurstracks in Richtung Sozialneid und Sozialismus. Dem ehrenwerten Herrn Gysi und der ebenso ehrenwerten Frau Kipping wird das sicher gefallen.

Lassen Sie uns gemeinsam fundiert über Angemessenheit diskutieren und lassen wir es nicht zu, dass Neid und Sozialismus Regie führen.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht „Extra“: Der Wahnsinn der EU-Kommission

Das ist nun wirklich der letzte erforderliche Beweis dafür, dass die EU-Kommission ein Moloch ist, der nicht versteht, worauf es ankommt und der den Kompetenzbeweis noch nicht angetreten hat: Die Feinstaubwerte in Dortmund werden massiv überschritten und die EU-Kommission hat das gerügt. So weit, so gut. Schlimmer aber: Die Kommission hat auch sogleich Vorschläge (in Wirklichkeit haben diese Vorschläge schon nahezu Weisungscharakter) parat:

  • Parkgebühren erhöhen.
  • Schärferes Tempolimit einführen.
  • Strengere Umweltzonen ausweisen.
  • Mehr als 10 Jahre alte Autos aus dem Verkehr ziehen.

Das ist nun wirklich das Dümmste, was mir in den letzten Monaten begegnet ist. Wo leben wir denn? Besser: In welcher geistigen Irrealität lebt die EU-Kommission denn?

  • Parkgebühren zu erhöhen trifft zwei Gruppen: Den Einzelhandel – und das massiv – und diejenigen Menschen, die ohnehin sparen müssen. Ein Fehltritt.
  • Ein schärferes Tempolimit einzuführen hilft nicht, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Doch: Dem Kämmerer, der bereits heute 10 Millionen Euro jährlich in Dortmund aus Strafmandaten erhält. Dass Städte überhaupt auf Verkehrsvergehen angewiesen sind, also einen Nutzen aus der Übertretung von Regeln ziehen, ist eine Doppelzüngigkeit, die ihresgleichen sucht.
  • Etwas, das nachweisbar nichts bringt, wie die vielbeschworenen Umweltzonen, wird nicht dadurch besser, dass man es vermehrt.
  • Mehr als 10 Jahre alte Autos per Anweisung aus dem Verkehr zu ziehen ist nun wirklich der Gipfel der Dummheit. Es ist ökologischer Unsinn und wirtschaftliche Bodenlosigkeit obendrein. Warum nicht gleich alle mehr als fünf Jahre alten Autos verschrotten?

Ich bin über einen solchen unglaublich dummen Vorschlag empört, entsetzt und von der Qualität der Vorschlagenden erneut enttäuscht. Mit dieser Kommission können wir einpacken. Die USA, China, Indien wird’s freuen. Sie wollen Europa zugrunde richten? Nur weiter so.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Taten statt Worte

Wir laufen uns langsam warm, der Wahlkampf nimmt Formen an und abgesehen von den ganzen Wahlgeschenken, von denen niemand weiß, wer sie bezahlen soll, werden wieder launige Reden gehalten. Ich fühle mich bei einer guten Rede auch besser unterhalten, als bei einer langweiligen. In der Politik aber sollte es (wieder) Kultur werden, dass den Worten Taten folgen. Von mir aus können auch direkt Taten erfolgen, ganz ohne viele salbungsvolle Worte. Aber ich möchte, dass sich etwas in die richtige Richtung bewegt. Ich möchte, dass das Reden weniger Zeit in Anspruch nimmt, als das Handeln.

Ich möchte gerne, dass wir sehen, was mit unseren Steuergeldern und Sozialabgaben geschieht. Das wird zumindest die immer weniger Werdenden interessieren, die immer mehr Steuern zahlen. Ich möchte nicht nach einem oder zwei Tagen Schneefall und Frost durch tiefe Schlaglöcher fahren und mein Auto fast ruinieren, nur um später festzustellen, dass die behelfsmäßig erfolgte Straßenreparatur beim nächsten Frost wieder hinfällig ist. Ich möchte auch nicht einen immer schlechter werdenden Behördenservice erleben. Ich möchte kein „Bilanzmodernisierungsgesetz“, dessen Auswirkung für Mandat ist, dass wir mehr Aufwand und mehr Kosten haben.

Ich möchte nicht, dass Lehrer streiken. Ich möchte, dass Lehrer wieder ein angesehener Beruf ist, der ordentlich bezahlt wird. Ich möchte, dass in Bildung investiert wird, weil wir uns sonst eine dümmer werdende Gesellschaft heranziehen. Ich möchte, dass wir endlich einmal unser Gesundheitssystem auch kostenmäßig in den Griff bekommen – inhaltlich ist es ja in Ordnung.

Ich möchte, dass Leistung und Wachstum wieder mehr zählen und gewürdigt werden und ich möchte, dass Unternehmer noch mehr unternehmen dürfen, ohne sich dauernd rechtlich absichern zu müssen und dauernd im Nachteil zu sein. Ich möchte, dass diese Gesellschaft wieder zu ihren Stärken findet und dass die Politik keinen Neid schürt, sondern Unterschiedlichkeit anerkennt und fördert.

Was möchten Sie?

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Vom Papst lernen

Benedikt XVI hat am Rosenmontag für alle überraschend seinen Rücktritt erklärt. Er hat ihn nicht angeboten, er hat ihn nicht vage erwogen, sondern ruhig erklärt. Man muss kein Katholik – genauer: man muss gar nicht religiös sein -, um diesem Schritt Respekt zu zollen.

Ein 85 Jahre alter Mann, der 1,2 Milliarden Katholiken in der Welt vertritt, erklärt ohne erkennbare Not seinen Rücktritt. Das hat meinen höchsten Respekt. Es bedeutet ja nicht nur den Verzicht auf den derzeitigen Einfluss und Gestaltungsspielraum, es bedeutet nicht nur den Verzicht auf alle Insignien der Macht, auf alle Vorzüge, die das Amt mit sich bringt, es bedeutet auch, es möglicherweise ertragen zu müssen, dass ein Nachfolger neue Akzente setzt. Es bedeutet, sich hinter die Sache zu stellen und zu erkennen, dass ein anderer die vertretene Sache weiterbringen soll.

Ich finde, diese Praxis dürfte ein wenig mehr in Unternehmen, in Verbänden und auch in der Politik Einzug finden. Man nehme sich ein Beispiel an Joseph Ratzinger.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: „Beschäftigte“

Vor kurzem war ein hohes Betriebsratsmitglied eines großen deutschen Unternehmens im Radio zu hören, der davon sprach, dass die „Beschäftigten“ etwas Bestimmtes nicht länger mitmachen würden, dass die „Beschäftigten“ nun schon lange genug auf Gehaltserhöhungen gewartet hätten und dass die „Beschäftigten“ überhaupt viel zu häufig die Fehlentscheidungen des Managements ausbaden müssten.

Irgendetwas störte mich – nicht so sehr an dem Inhalt, sondern an der Form. Nach der dritten Verwendung kam ich darauf: Es war das Wort „Beschäftigte“ und es wurde mir klar, dass dieses Wort bewusst verwendet wurde und zwar vermutlich aus ideologischer Absicht. Beschäftigte werden nämlich beschäftigt. Das ist eine passive Rolle. Beschäftigte beschäftigen sich mit irgendetwas. Das ist resultatsneutral. Ist diese Passivität vielleicht gewollt, damit man die „Beschäftigten“ bekümmern oder (zwangs-)beglücken kann seitens des Betriebsrats oder der Gewerkschaft? Wird hier durch ein Wort eine Entselbstständigung wissentlich unterstellt?

Auf die politische Korrektheit kann dieses Wort „Beschäftigte“ jedenfalls nicht reduziert werden. Allerorten ist von „Bürgerinnen und Bürgern“, „Frauen und Männern“, „Kolleginnen und Kollegen“ die Rede. Dann geht also auch „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ an Stelle von „Beschäftigten“. Nein, ich glaube, dieses Wort ist sehr wohl gewählt. Schließlich könnte es gefährlich für die Mitarbeitervertretung werden (heißt sie denn dann auch „Beschäftigtenvertretung“?), wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu viel selbst denken.

Wir haben bei Mandat jedenfalls motivierte, aktive und konstruktiv-kritische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer eigenen Meinung und eigenen Ideen und ich bin stolz darauf und heilfroh darüber, keine „Beschäftigten“ beschäftigen zu müssen.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Burnout

Ich finde, es wird Zeit, dass wir mit dem Thema „Burnout“ differenzierter umgehen. Zugegeben, es lässt sich medial wunderbar verwerten. Zugegeben, es ist eine wunderbare Möglichkeit, sich zu profilieren und, ja, zugegeben, manche Menschen haben mehr „Stress“ als andere.

Aber: Das Thema wird zu undifferenziert betrachtet. Nicht alles ist „Burnout“. Nicht jede körperliche oder psychische Schwächephase kann pauschal dem „Burnout“ zugerechnet werden. Nein, hier wird zu kurz gesprungen. Und zwar wesentlich zu kurz. Dies liegt unter anderem daran, dass manche Menschen zu schnell auf die Lösung springen. Wenn Du aber nur einen Hammer hast, sieht alles wie ein Nagel aus. Komplexe Probleme lassen sich nicht mit simplen Phrasen lösen.

Wenn Menschen in eine Phase kommen, die wir heute landläufig mit „Burnout“ zu bezeichnen geneigt sind, fehlt oft die ursächliche Spezifikation. Das wiederum führt zu Diskussionen unter interessierten Laien, die zu nichts führen. Ärzte, die sich auf Burnout spezialisiert haben, werden auch Burnout finden. Haben Sie einmal recherchiert, wie viele „Burnout-Berater“ es inzwischen gibt? Was würden diese wohl ohne Burnouts tun? Umschulen? Woher nehmen diese Berater ihr Know-how?

Überdies werden hektische Pauschal-Aktivitäten entwickelt, wie so häufig, deren Wirkung auch sehr fragwürdig ist: E-Mails abends zwangsabstellen in Zeiten der globalen Projekte? Eine miserable Idee. Die Arbeitgeber in die Pflicht nehmen? In welche Pflicht denn noch, bitte?

Nein, starre Regeln helfen nicht in diesen Zeiten. Es bedarf vielmehr einer Führung, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermittelt, wie mit der vermeintlich zunehmenden Informationsflut (über die übrigens alle (alle!) Generationen seit Jahrzehnten klagen), besser umgegangen werden kann, wie zwischen „Wichtig“ und „Unwichtig“, bzw. zwischen „Wichtig“ und „Dringend“ unterschieden werden kann. Es bedarf eines sozialen Umfeldes, das vermittelt, welcher unglaubliche Lebensqualitätsverlust damit verbunden ist, seine Zeit mit Ärgernissen in sozialen Netzen zu verschwenden.

Es bedarf keiner Vorschriften. Es bedarf der Eigenverantwortung. Es bedarf der Verantwortungsübernahme. Es bedarf des differenzierten Betrachtens. Wollen wir wirklich, dass andere darüber bestimmen, was uns gut tut? Was, wenn nicht unser eigenes Handeln, sollen wir denn selbst bestimmen?

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Die Sache spielt keine Rolle

Wer uns kennt, weiß, dass wir auf Resultate schauen und weniger auf Tätigkeiten. Das Ergebnis zählt, nicht so sehr, wie das Ergebnis erreicht wurde. Aber es gibt zwei Ausnahmen:

Ausnahme 1: In deutlichen organisatorischen Veränderungsprozessen ist es zunächst, unabhängig vom Ergebnis, entscheidend, dass sich Träger der Veränderung überhaupt bewegen, ansonsten geschieht nämlich gar nichts. Also: Erst Bewegung, dann Resultate.

Ausahme 2: Wenn das Resultat auf unlautere, unethische, unmoralische oder illegale Weise erzielt wurde, ist dies inakzeptabel.

Ersteres wird gern übersehen und in Veränderungsprozessen wird zu schnell „auf die Tube“ gedrückt, letzteres wird täglich übersehen, wenn wir uns die politische Kultur anschauen: Es wird gehauen und gestochen, die Sache spielt keine Rolle und auch das Ansehen der Person, die in Miskredit gezogen wird, spielt keine Rolle, nur der Wahlsieg zählt. Ich finde das unanständig. Meine Omi würde sagen „Das tut man nicht“. Und sie hat Recht.

Ich wünschte mir eine sachliche Auseinandersetzung, die von mir aus medial ausgetragen werden kann, das lässt sich ja wohl nicht mehr vermeiden, unter Reduzierung der persönlichen Diskreditierungen. Und ich wünschte mir, dass dies in das Wahlverhalten von uns allen Einfluss nähme.

Wünsche äußern darf man ja.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Öffentlich-rechtlicher Rundfunk – Unabhängig, überparteilich. Wirklich?

Hört man manchen Radiosender im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, meint man, man würde einem Parteisender zuhören. Die eine Partei wird besonders gelobt, mitsamt ihrem exponierten Personal, die andere Partei kann es einfach nicht gut genug machen, um gelobt zu werden. Ist das richtig? Nein. Und ich möchte das auch nicht.

Von einem öffentlich-rechtlichen Rundfunk können wir erwarten, dass er ausgewogen berichtet. Die Zeiten, in denen das Einstiegskriterium in einen Sender quasi ein Parteibuch war, müssen der Vergangenheit angehören – und das ist hoffentlich auch schon der Fall. Ich erwarte auch, dass die Redakteure gezielt auf Ausgewogenheit achten, denn dazu zahlen wir Rundfunkgebühren. Diese Gebühren ergeben nämlich nur dann einen Sinn, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk und das öffentlich-rechtliche Fernsehen den Bürger unabhängig von privatwirtschaftlichen Überlegungen und Interessen informieren. Jegliche parteiliche Ausrichtung ist zu unterlassen – Kommentare ausgenommen.

Im Übrigen hat die Politik auch nichts in Aufsichtsräten der Sender zu suchen, es sei denn, es besteht politische Ausgeglichenheit. Und nun versuche man bitte nicht, diejenigen, wie mich, denen die vermeintliche parteiliche Ausrichtung zunehmend auffällt, für dumm zu verkaufen und zu sagen, es gäbe keine Anhaltspunkte dafür. Die gibt es sehr wohl. Hören Sie ‚mal hin.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Seminarsozialismus

Zu Beginn des Jahres werden in vielen Unternehmen die Personalentwicklungs-Karten neu gemischt. Tja, wenn es sich denn ‚mal um Personalentwicklung handeln würde. Bedauerlicherweise ist die Zwangsbeglückungsabteilung meist in eigener Sache unterwegs und streut Seminare unter das Volk der Beschäftigten.

Ein neuer Kunde im Ausland? Dann müssen rasch noch alle Englisch lernen. Bilanzmodernisierungsgesetz noch nicht von jedem verstanden? Jetzt aber! Und erst die neuen Compliance-Regeln: Da müssen die Mitarbeiter aber schnellstens durch. Und wenn erst der QM-Auditor kommt: Jetzt aber schleunigst die Schulungspläne pflegen.

Zu viele Seminare laufen fehl. Gemein ist ihnen allen, dass sie Geld und – viel wichtiger – Zeit kosten. Nicht jeder aber braucht jedes Seminar, hier springen die meisten Personalabteilungen wesentlich zu kurz. Die Auswirkung der Zwangsbeglückung ist zum Beispiel, dass viele Fach- und Führungskräfte heilfroh sind, wenn sie einen guten Grund gefunden haben, der es ihnen erlaubt, an einer internen oder externen Fortbildung nicht teilzunehmen. Der Grund dafür ist auch rasch gefunden: zu viele sogenannte Personalentwicklungsinitiativen sind reiner Sozialismus: Alle bekommen das Gleiche und sie bekommen es zugeteilt.

Wachstumsorientierte Führung bedeutet, dass der direkte Vorgesetzte einen Teil seiner Zeit in 1:1-Gespräche investiert, um die einzelnen Talente der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entdecken, herauszuarbeiten und weiterzuentwickeln. Da ist für Seminarsozialismus wahrlich kein Platz. Personalabteilungen, die das nicht verstehen und unterstützen, gehören umbesetzt oder abgeschafft.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Luxus schafft Arbeitsplätze

Als wir in diesem Jahr zu unserem jährlichen Arbeitsmeeting mit unseren internationalen Kollegen in Monte Carlo waren, wurde mir wieder bewusst, wie wichtig Luxus auf dieser Welt ist. Nicht nur, dass es in Monte Carlo zum guten Ton gehört, einen Ferrari, mindestens aber einen Porsche, oder besser einen Bentley zu fahren, es sind auch andere Aspekte, die einfach besonders auffallen, denn in Monte Carlo muss man sich schon anstrengen, um aufzufallen.

CIMG8365Eines Morgens kreuzte vor der Terrasse unseres Hotelzimmers ein Schiff auf, das wie eine Mischung zwischen Luxusyacht und U-Boot aussah. Es handelte sich um die „A“, das Schiff eines russischen Miliardärs. Was zunächst überschaubar klein aussah, entpuppte sich spätestens im Größenvergleich mit den kleinen Personen auf Deck (siehe Bild) als riesige Yacht, die auch prompt am Anleger für Kreuzfahrtschiffe anlegte. Über 120 Meter lang, eine Tankfüllung fasst mehr als 750.000 Liter, also wird ca. eine Million Euro für einmal „volldieseln“ fällig.

Insbesondere in Deutschland wird angesichts der Luxus-Dimensionen in Monaco / Monte Carlo, aber auch schon wesentlich eher, schnell die Neiddebatte bemüht.

  • „Hat der das denn verdient?“
  • „Ist soviel Geld denn nötig?“
  • „Braucht der eine solche Yacht?“
  • „Das Geld sollte man lieber mir überweisen“

Dies sind nur die harmloseren Standardsprüche, die man immer wieder hört. Ich finde dies bedauernswert und nicht lauter. Vorausgesetzt, Geld ist legal verdient, darf jeder so viel davon haben, wie er verdienen kann und möchte. Mehr noch: Ich bin der festen Überzeugung, dass wir Luxus dringend brauchen, denn Luxus schafft Arbeitsplätze. Die Mitarbeiter in der Werft, in der die „A“ gebaut wurde, haben sich sicher über den Auftrag gefreut – erwähnte ich schon, dass es sich um eine deutsche Werft handelte? Die Innenarchitekten, Möbelschreiner, etc., werden sich ebenfalls gefreut haben.

Lassen Sie Neiddebatten nicht zu. Unterbinden Sie sie auch in Ihren Unternehmen. Sorgen Sie damit dafür, dass Leistung und entsprechende Belohnung dafür wieder wünschenswert wird. Dies ist ein weiterer Beitrag zu Wachstum.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH