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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 569: Altes Business, moderne Mittel

Auch die Kirchen in den USA haben mit einer schwindenden Anzahl Gläubiger zu tun. So ist eine halbstündige Messe in St. Patrick’s Cathedral in New York an einem Wochentag von vielleicht 100 bis 120 Menschen besucht, in einer Metropole mit 8,5 Millionen Einwohnern und unzähligen Touristen ist das nicht viel, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Kirche etwa 2.500 Menschen fasst.

St. Patrick muss sich selber finanzieren. Stellen Sie sich das einmal vor: Die Kirche wird von der katholischen Kirche in den USA nicht co-finanziert. Waren Sie schon einmal in St. Patrick’s Cathedral? Es ist beeindruckend. Wir sind immer mindestens einmal dort, wenn wir in New York sind. Die Kirche umfasst einen ganzen Block und wird umrundet von Madison Avenue und 5th Avenue in Nord/Süd-Richtung sowie 50th und 51st Street in Ost/West-Richtung. Vermutlich handelt es sich bei dem Standort um eines der wertvollsten Grundstücke in den gesamten USA.

Woher soll das Geld also kommen, außer von den Gläubigen und Spendern, zu denen auch zahlreiche äußerst wohlhabende Familien gehören? Nun, man muss kreativ sein. Traditionell sind Fundraising und Spenden in den USA etwas ganz Normales und auch das Verkaufen hat ein positiveres Image als in Deutschland. So entstehen neben Projektspenden für Renovierungen auch dauernde Einnahmen.

Es werden zum Beispiel Sitzreihen „verkauft“ – Namensschilder weisen dies aus und das dürfte für die Familien nicht billig sein. Aber auch die Touristen und Einheimischen Gläubigen werden eingebunden. Kerze anzünden? Zwei Dollar werden empfohlen und man kann diese zwei Dollar an den unzähligen Stellen, an denen man Kerzen anzünden kann – es sind sicher mehr als ein Dutzend dieser Stellen – in einen Briefschlitz einwerfen, oder man steckt seine Kreditkarte in ein Gerät an einem Kerzenkorb und darf sich für sechs Dollar drei Kerzen nehmen. Keine Geheimnummer, keine Kartenüberprüfung, es dauert keine drei Sekunden. Und: Niemand überprüft, ob gezahlt wird, man kann sich auch einfach eine Kerze nehmen und sie anzünden, aber viele Menschen geben eben die zwei Dollar oder mehr.

An manchen Stellen stehen Schilder, die ausweisen, dass man sich über eine Spende von fünf Dollar oder mehr freut, um den Erhalt der Kirche zu finanzieren. Es gibt an jeder Bank, an jedem Platz QR-Codes für das Tagesprogramm, die aktuelle Messe, Informationen über die Kirche und so fort. In der Kirche stehen Automaten, an denen man Medaillen erwerben kann. Gold, Silber, Bronze, Kreditkarte rein und fertig.

Können Sie sich vorstellen, wie viel Geld erforderlich ist, um allein den Betrieb der Kirche zu finanzieren? Das beginnt bei den Mitarbeitern, die am Eingang fortwährend Taschen kontrollieren und hört beim Erhalt der Krypta noch nicht auf. Natürlich kosten auch Hochzeiten dort Geld, ein paar Tausend Dollar dürfen es schon sein. St. Patrick’s muss sich Einnahmen sichern. Dabei hilft auch der Souvenir-Store an der 51st Street.

St. Patrick’s Cathedral lehrt uns etwas. Erstens: Auch wenn Du superprominent bist, musst Du Dich bemühen. Zweitens: Du kannst Dich nicht auf Deinen Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen. Drittens: Du musst Technologie nutzen, um Dein Geschäftsmodell modern zu halten.
Lernen wir von St. Patrick.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

 

 

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 568: Nichts los in Restaurants?

Immer wieder höre ich, dass in Restaurants nichts oder nur wenig los sei. Die Menschen hätten kein Geld zum Ausgehen, Personal bekäme man auch keines mehr, die Betriebskosten stiegen und so fort. Ich komme zu dem Schluss, dass dies nur bei Restaurants beklagt wird, die unternehmerische Fehler begehen. Es gibt nämlich erfolgreiche und auch extrem erfolgreiche Restaurants.
Beispiel 1
New York, Nobu 57th, ein Mittwochabend, wir lieben das japanische Restaurant. Meine Frau und ich haben am Mittag selbst über die Concierge im Hotel, die uns als VIP-Gäste avisiert hat, keine Reservierung vor 21:45 Uhr bekommen. Also machten wir uns spontan gegen 19 Uhr auf den Weg, weil wir wussten, dass das Nobu immer auch Laufkundschaft aufnimmt und man dann eben an der Bar oder sonst wo warten muss.
Im Nobu angekommen, war schnell klar: Die Bar ist auch belegt. Der ganze Laden war proppenvoll. Wir schätzten, dass es sicher um die 200 bis 250 Gäste sein mussten, vielleicht mehr. Das Team nahm uns in die Warteliste auf, notierte meine Mobilnummer und avisierte: „Current waiting time is an hour.“ Wow. Egal, wir orderten Cocktails und eh‘ wir uns versahen, hatten wir nach 15 Minuten einen Platz. Zwar nicht am Tisch, aber an der Sushi-Bar, was noch besser war.
Man darf sich die Sushi-Bar im Nobu nicht so vorstellen, wie wir es aus Deutschland oft kennen: Irgendwelche Gerichte rollen auf dem Band an allen vorbei. Nixda. Wir saßen direkt an der Sushi-Zubereitung, wo neun (neun!) Köche überaus beschäftigt waren. Hinten in der Küche für die warmen Gerichte arbeiteten sicher noch einmal fünf oder sechs Köche, zahlreiche Ober flogen durch den Raum. Wir sprechen von einem Mittwochabend. Nein, die Ausrede „Manhattan“ zählt nicht. Der Wettbewerb ist riesig in Manhattan. Erst als wir gegen 22:30 Uhr nach einem fulminanten Überraschungsmenü (erfahrungsgemäß der ultimative Tip!) das Restaurant verließen, war es ein wenig ruhiger geworden.
Beispiel 2
New York, Bond 45 (at 46th), ein Donnerstagabend, 17 Uhr. Wir hatten “pre-theater dinner” reserviert und die Logistik klappte bestens. Als wir das Restaurant um 18:30 Uhr verließen, war es voll. Proppenvoll. Nein, „Manhattan“ zieht hier auch nicht als Erklärung. In den Straßen rund um den Broadway reiht sich ein gutes Restaurant an das andere.
Ich kann weitere Beispiele anführen, das Monterey (Manhattan, East 50th) zum Beispiel, wo wir kürzlich Lunch einnahmen, war jeden Mittag voll, aber auch „unser“ italienisches Restaurant in unserem Vorort in Dortmund gehört zu den Erfolgreichen. Zur Standardkarte haben sich über die Jahre so leckere Spezialgerichte addiert, dass wir fast gar nicht mehr aus der Standardkarte bestellen – außer, wenn wir etwas abholen. Samstagabend, telefonische Pizzabestellung. „Kommen Sie bitte in 35 Minuten, Ihre Abholnummer ist die 100“. Sie zählen täglich und wir sprechen von einem Restaurant mit Dutzenden Plätzen, das bestens gefüllt war.
Misserfolg oder ausbleibender Erfolg ist oft eine Ausrede, man macht es sich zu einfach. Wachstum kommt immer von innen. Die genannten Restaurants könnten sich auch über Mitarbeitermangel beklagen. Vielleicht tun sie das sogar, aber drinnen ist immerhin der Bär los.
Stehen wir uns nicht also selbst im Weg. Stoppen wir das Wehklagen und krempeln wir die Ärmel hoch. Wachstum hat nämlich auch etwas mit Anpacken zu tun.
Auf eine gute Woche!
Ihr und Euer
Guido Quelle

 

 

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 567: Fahrer in den USA

Gerade zurück von einem Business-Trip nach New York möchte ich heute einmal die Fahrer würdigen, die ich in den USA üblicherweise beauftrage. Es sind Fahrer von Limoservices wie zum Beispiel Blacklane, aber auch von Uber Black oder ähnlichen Services. Mir ist aufgefallen, dass viele der Fahrer sich erstens sehr für die Belange ihrer Fahrgäste interessieren, zweitens, dass sie oft viel gereist sind und drittens, dass sie sich sehr für Themen wie Politik, Internationales oder Gesellschaft interessieren.
Die Fahrten von und zu den Flughäfen sind meist zwischen 30 und 90 Minuten, je nach Stadt und Verkehrslage. Normalerweise bin ich während meiner Reisen nicht sonderlich gesprächig, aber die Gespräche mit Fahrern in den USA sind oft bereichernd, überraschend, unterhaltsam. Auf der Fahrt von Miami Airport nach South Beach Miami im November habe ich mich mit einem Fahrer ausführlich über die Politik in den USA, in Deutschland und in Europa unterhalten und er kannte sich überraschend gut auch außerhalb der USA aus.
Auf der Fahrt vom John F. Kennedy Airport in Queens nach Manhattan sprachen wir mit einem Fahrer über Europa, auch über Fußball. Er fragte uns woher wir kämen, wir entgegneten „aus Dortmund“ und bevor wir erklären konnten, wo Dortmund liegt, sagte er uns, er schaue immer Bundesliga, sei ein Fan von Borussia Dortmund, möge aber auch Bayern München und Bayer Leverkusen. Man staunt. Auch über unsere Regierung haben wir uns unterhalten, unser Fahrer fragte nach Unterschieden zwischen der Regierung Merkel und der neuen Regierung.
Jetzt nach Deutschland. In Deutschland höre ich gern: „Watt, nur so ‘ne kurze Strecke, da könnense doch zu Fuß hingehen. Und dafür warte ick ne Stunde?“ (Berlin) „Kartenzahlung? Nein, das geht nicht“ oder, alternativ: „Nur, wenn das System funktioniert.“ (Stuttgart) (Spoiler: Das tut es nicht, weil der Fahrer es nicht bedienen kann oder will.) oder „Taxifahren muss viel teurer werden, das lohnt sich doch alles nicht mehr.“ (Dortmund). Gerne auch Varianten davon oder Mischungen daraus.
Nun darf man raten, wo die Trinkgelder höher ausfallen. Guess where?
Aber nicht nur das: Ich habe mich gefragt, woher das Wissen der Fahrer in den USA kommt. Das Ergebnis meiner hochwissenschaftlichen Recherche: Es stammt aus dem Interesse und aus den Gesprächen und aus dem daraus vermutlich zuhause angereicherten neuen Wissen. Es kommt daher, dass die Fahrer fragen, dass sie mit Menschen unterwegs sind, die etwas zu sagen haben. Viele unserer Taxifahrer zuhause tun das nicht. Leider.
Zu unserem Thema „Wachstum“: Wenn wir uns interessieren, wenn wir Fragen stellen, wenn wir gemeinsame Themen finden, dann entstehen Gespräche. Sie entstehen nicht, wenn wir fortwährend reden. Und wir wissen: Aus Gesprächen entsteht Vertrauen, auf Vertrauen basieren Beziehungen. Nein, ich rede nicht von einer langfristigen Beziehung eines Limo- oder Taxi- oder Uberfahrers zu seinem Fahrgast, ich rede von den Beziehungen, die wir im Geschäftsleben herstellen und die eine wunderbare Basis für langfristiges Miteinander sind.
Interesse am Gegenüber. Das zählt. Lernen wir von Fahrern in den USA.
Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

 

 

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 566: Mit Kollegen reisen

In Bewerbungsprozessen gab es bei uns früher die „Müsliriegel-Frage“, die wir uns stellten, wenn ein Bewerbungsgespräch abgeschlossen und der Bewerber gegangen war:

„Stell Dir vor, es ist fünf Uhr morgens, Du stehst mit dem Kandidaten, den wir gerade interviewt haben, am Bahnhof in Paris nach einem anstrengenden Klientenmeeting am Vortag. Ihr hattet eine kurze Nacht, jetzt geht es weiter zum nächsten Klienten. Ihr hattet keine Gelegenheit zu frühstücken und ob es im Zug etwas gibt ist fraglich. Du hast noch einen letzten Müsliriegel in Deiner Aktentasche. Teilst Du den Müsliriegel mit Deinem neuen Kollegen oder isst Du ihn lieber heimlich selbst?“

Jaja, natürlich, die Frage darf man heute im Zuge aller denkbaren Denkverbote nicht mehr stellen, sie ist nicht AGG-kompatibel, vermutlich macht man sich damit in multipler Hinsicht sanktionierbar, daher ist die Müsliriegelfrage natürlich ein Rückblick in unsere Vergangenheit, in der es noch kein AGG gab. Ist doch klar.

In unserem Beruf reisen wir viel. Kennen Sie das Gefühl, mit einem Menschen im Auto zu sitzen, der Gesprächsstoff ist ausgegangen und es tritt Schweigen ein? Kennen Sie das? Haben Sie schon einmal festgestellt, dass es unterschiedliche Formen des Schweigens gibt? Das selbstverständliche Schweigen, jeder ist bei sich, es muss ja nicht immer geredet werden und das unangenehme Schweigen, jeder sucht krampfhaft, das Gespräch aufrechtzuerhalten? Letzteres ist nahezu unaushaltbar und körperlich spürbar.

Wenn wir reisen, lachen wir enorm viel. Wir besprechen im Auto Klientenbelange miteinander, schauen, wo wir uns verbessern können, wir planen Fachliches, aber wir sprechen auch viel über private Erlebnisse und, wie gesagt, wir lachen enorm viel. Für unsere „Neuen“ ist das manchmal etwas, sagen wir, „strange“, vulgo „merkwürdig“, aber sie sind schnell abgeholt. So sind wir schon oft mit breitem Grinsen über die Autobahn gehuscht. Auch im Hotel stocken die Gespräche bei uns nicht und wenn geschwiegen wird, fällt dies in die Kategorie „selbstverständliches Schweigen“, es muss nicht dauernd geredet werden, man ist vertraut miteinander.

Für ein funktionierendes Team ist es zwingend erforderlich, dass man sich schätzt. Wir sprechen bei Mandat von uns als eine „Leistungsgemeinschaft“. Wir müssen uns nicht dauernd in den Armen liegen, nicht fortwährend private Unternehmungen miteinander durchführen (vor allem keine vom Unternehmen aufgezwungenen), aber wir müssen uns schätzen. Ist das eine hinreichende Bedingung? Nein, denn das würde zwar zu „Gemeinschaft“, aber nicht zu „Leistung“ passen. Aber: Wachstumsstarke Unternehmen achten sehr wohl auf die Passung, nicht nur auf die Zeugnisse.

Der Mensch zählt.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 565: Die 100-Prozent-Falle

Nach der Berlin-Wahl schrieb ich auf Twitter angesichts der aus meiner Sicht stark verbesserungswürdigen Wahlbeteiligung von nicht einmal zwei Dritteln der Walberechtigten: „Wer nicht wählt, sollte seine Kritik an der Politik für sich behalten.“ Natürlich weiß ich, was dann geschieht und so kam es auch. Es wurde widersprochen, nicht heftig, nicht häufig, aber eben widersprochen. Das ist in Ordnung, gleichwohl bleibe ich bei meiner Ansicht.

Die Wahl ist ein demokratisches Recht. Bei uns gehört zu diesem demokratischen Recht hinzu, dass man es sich erlauben darf, nicht an der Wahl teilzunehmen. Das finde ich auch in Ordnung. Mein Punkt ist, dass ich nicht weiß, woher diejenigen, die nicht an der Wahl teilnehmen, ihre Kritikberechtigung an der neuen Regierung oder der Opposition ableiten. Sie hätten es ja ändern können, haben sich aber entschieden, dies nicht zu tun.

Nein, die Anzahl der Nichtwähler ist im Zweifelsfall kein Signal an die Politik, weil es so oder so eine Regierung und eine Opposition geben wird. Es ist ein Signal des Nicht-Entscheidens und diese Nicht-Entscheidung kommt häufig aus dem, was ich die 100-Prozent-Falle nenne.

Der Wahl-O-Mat ist eine prima Ersthilfe, um sich vor einer Wahl zu informieren, welche Parteiposition der eigenen Position am ehesten entspricht. „Am ehesten“. Es geht also nicht darum, dass eine Partei alle eigenen Meinungen, Positionen und Befindlichkeiten abdeckt, sondern es geht um die Mehrheit der eigenen Meinungen, Positionen und Befindlichkeiten. Dazu sind beim Wahl-O-Mat sogar Gewichtungen möglich. Man kommt also in den gestellten Fragen dem eigenen Prioritätenbedarf schon sehr nahe.

Ja, nicht jeder kennt den Wahl-O-Mat, viele sind „politikverdrossen“, aber ein Prinzip ist: Ich finde niemanden, der alle meine Meinungen, Prioritäten und Befindlichkeiten abdeckt. Richtig. Das ist nämlich nie der Fall. Es gibt keine Perfektion, es gibt keine 100 Prozent. Die 100-Prozent-Falle lässt Menschen in der Passivität zurück.

Was nehmen wir in unser Thema „Wachstum“ mit? Nicht nur, dass es erforderlich ist, Menschen mitzunehmen, Dinge zu erklären, damit sie verstanden werden, sondern auch, dass die 100-Prozent-Falle erklärt, dass viele Entscheidungen nicht getroffen werden, weil eben nicht alle Informationen vorliegen (das wird nie der Fall sein), weil nicht alle gefragt wurden (ist das erforderlich?), weil nicht alle Auswirkungen analysiert wurden (das ist unmöglich).

Wir sind wieder einmal beim Thema „Perfektion“. Perfektion ist oft genug eine Ausrede. Erst wenn wir perfekt sind, können wir die Entscheidung treffen, erst wenn ich perfekt bin, kann ich diesen Vortrag halten, erst wenn … [ergänzen Sie selbst].

Raus aus der 100-Prozent-Falle. Schluss mit der Perfektion. Mehr Mut zu Entscheidungen. Vermitteln Sie das auch an Ihre Mitarbeiter und Sie werden mit internem Wachstum belohnt.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 564b-„B“ wie Bonus

Ins Wochenende starten mit dem Wachstums-Wochenstart? Wo gibt es denn so etwas? Wie Sie am Freitag bemerkt haben werden, beginnen wir unsere Vorbereitungen für eine gute Woche immer frühzeitig, so hat der Wachstums-Wochenstart am Freitag einen Frühstart hingelegt und Sie bereits am Freitag erreicht. Haben Sie’s gemerkt? Beee-stimmt.

Jetzt könnte ich mich ja zurücklehnen, es mir gemütlich machen und sagen: „Hier erhalten Sie den Wochenstart zur gewohnten Zeit noch einmal“, ich könnte Ihnen diesen Link senden: https://mandat.de/de/mandat-wachstums-wochenstart-nr-564-von-notenund-vom-loben/ , Sie hätten den Wochenstart nochmal und die Sache wäre geritzt.

Das entspräche aber nicht unserer Grundstrategie der Leistungsführerschaft, in der wir auch eine Extraschleife drehen, wenn es geboten erscheint. In diesem Fall erscheint es geboten, denn montags gibt’s einen frischen Gedanken, keinen wiederholten. Es wäre nicht richtig, Ihnen einfach nur den aufgewärmten – natürlich immer noch aktuellen, aber eben nicht mehr taufrischen – Wochenstart von Freitag zu senden, den Sie ja unter diesem Link https://mandat.de/de/mandat-wachstums-wochenstart-nr-564-von-notenund-vom-loben/ finden können. Das wäre nicht „Mandat-Style“, wie wir es nennen.

Wir können Ihnen doch nicht raten, sich konsequent an der von Ihnen – in vielen Fällen sogar unter unserer Mitwirkung – erarbeiteten Grundstrategie auszurichten, immer, stets, ständig, in jeder Situation, in jedem Bereich, in jeder Abteilung, bei jeder Tat, wenn wir uns nicht daran halten. Mandat verfolgt die Grundstrategie der Leistungsführerschaft, also müssen wir schon einen Schritt weiter gehen.

‘Mal unter uns: Was tun Sie eigentlich, um Ihre Grundstrategie gegen die Einwände zu verteidigen, dass man nicht so pauschal nur eine der drei Grundstrategien verfolgen könne, denn auch als Leistungsführer müsse man auf die Kosten schauen und auch als Kostenführer müsse man innovativ sein, auch als Innovationsführer müsse man Leistung zeigen? Was sind Ihre Argumente?

Wie drückt sich Ihre Konsequenz aus? Sprechen Sie in Meetings über Ihre Grundstrategie? Über die Ableitungen daraus? Über Konsequenzen? Sprechen Sie darüber, wo Sie von der Grundstrategie letztlich abgewichen sind, was Sie daraus folgern? Sprechen Sie darüber, wo Sie regelhaft von der Grundstrategie toleriert abweichen, frei nach dem Motto: Es läuft ja? Innovations- und Leistungsführer sind hier durch potenzielle Nachlässigkeit übrigens besonders gefährdet.

Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter in einem Ihrer nächsten Meetings unbedingt in ein solches Gespräch ein. Wir stellen immer wieder fest, dass Unternehmen unter ihren Möglichkeiten spielen, weil sie ihre Grundstrategie nicht konsequent verfolgen (wenn sie denn überhaupt beschlossen wurde). Dies findet oft aus Angst vor Verlust statt. Angst vor Verlust von Kunden, von Beziehungen, von Produkten und Leistungen, Angst vor Gegenwind, wenn man es nicht allen recht macht.

Diejenigen Unternehmen, die sich auf ihre Grundstrategie besinnen, der Kostenführer, der konsequent die besten Kosten in der Leistungserstellung erreichen will, der Innovationsführer, der permanent die Nase im Wind hat, der idealerweise den Wind selber macht, der Leistungsführer, der die Extrameile geht und damit beeindruckt, das sind die Unternehmen, die uns in Erinnerung bleiben und die uns sofort als erfolgreich in den Sinn kommen.

Es ist eben nicht die „Beliebig AG“, die uns beeindruckt.

Ihnen diesen Gedanken mitzugeben, sich in dieser Woche Ihre Grundstrategie noch einmal vor Augen zu führen und sich zu fragen: „Tun wir denn wirklich alles, um dieser Grundstrategie konsequent gerecht zu werden?“, das ist mein Bonus für Sie heute. Daher: Wochenstart 564b – „B“ wie Bonus.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 564: Von Noten und vom Loben

Mandat Wachstums Wochenstart Nr 564 Von Noten und vom Loben

Vor ein paar Tagen las ich, dass die Anzahl der „Einser-Abiture“ in Deutschland drastisch gestiegen sei. Nun könnte man annehmen, dass dies auch mit einer Erhöhung der Leistung und / oder der Kompetenz einherginge. Die zitierten Forschungsergebnisse legen aber nahe, dass dies nicht der Fall ist. Ein weiteres Indiz dafür ist, dass während der Corona-Zeit die Erreichbarkeit von Noten durch Senkung der Anforderungsgrenzen, der zu erreichenden Prozentpunkte, erleichtert wurde. Begründet wurde dies unter anderem durch die Corona-Pandemie.

Die Grafiken, indes, führten eine so dramatische Steigerung der „Einser-Abis“ vor Augen, dass ich vermute, dass auch das Erreichen eines Punktes erleichtert wurde. Ob die Aufgaben auch leichter waren als in den Vorjahren, vermag ich nicht zu sagen. Inwiefern die Sorge mancher Lehrer vor der Auseinandersetzung mit Eltern bei nicht so guten Noten auch einen Beitrag dazu leistet, entzieht sich ebenfalls meiner Kenntnis, Vermutungen sind aber auf Basis von Fachartikeln zumindest nicht ins Absurde abzutun.

Wir tun uns mit solchen Maßnahmen keinen Gefallen. Den Mangel der Bildungseinrichtungen, die Schüler zum Abitur führen, zu kompensieren durch Erleichterung des Erreichens der Anforderungsgrenzen, das ist keine Strategie, es fällt uns hinterher wieder auf die Füße. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Beginn meiner Lehrtätigkeit und die Korrektur der ersten Klausuren. Sie waren vielfach grauenhaft und doch fand ich immer wieder Kandidaten, die eine exzellente Leistung ablieferten. Was tat ich? Die grauenhaften Ergebnisse habe ich schlecht bewertet, die exzellenten exzellent. So einfach ist das. Bei der ersten Klausur fiel eine deutliche Anzahl von Studenten durch und ich wurde von dem einen oder anderen darauf hingewiesen, dass das „schwierig“ sei. Ich blieb bei meinen Resultaten und so halte ich es auch heute noch: Gutes bekommt eine gute Note, Schlechtes eine schlechte.

Ins Arbeitsgeschehen transportiert: Es werden zu früh Boni ausgegeben, es wird zu viel Selbstverständliches gelobt. „Heute hast Du das Büro aber besonders elegant aufgeschlossen, noch besser als sonst“ ist kein Lob. Boni für das, was eigentlich mit dem Grundgehalt abgegolten sein sollte, sind grundlos. Es wird gern vergessen, dass das Grundgehalt auch schon für etwas da ist.

Loben Sie Ihre Mitarbeiter, geben Sie ihnen Boni, aber nur dann, wenn es wirklich einen Grund gibt. Lassen Sie das Niveau nicht erodieren, sonst erodiert auch der Wert eines Lobs und der Wert eines Grundgehalts. Wenn Sie feststellen, dass Mitarbeiter noch nicht auf dem richtigen Niveau sind, fördern Sie sie oder fordern Sie die direkten Vorgesetzten zur Förderung auf, fragen Sie auch unbedingt die Beteiligten, wo sie sich selbst stärken wollen. Förderung klingt immer so passiv. Es muss auch von einem selbst kommen.

Und gute Noten gibt es auch auf dem Wachstumspfad nur für gute Leistung. So einfach.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 563: Der Hase

Mandat Wachstums Wochenstart Nr 563: Der Hase

Chinese New Year, das chinesische Neujahr ist nicht an einem fest definierten Kalendertag, sondern beginnt an einem Neumondtag zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar eines jeden Jahres.

Interessanterweise sind viele europäische Unternehmen immer wieder überrascht über Chinese New Year, nämlich dann, wenn sie ihre chinesischen Geschäftspartner nicht nur zu dem Zeitpunkt nicht erreichen, sondern auch bereits zuvor, wenn in China das Neujahrsfest, das bei weitem nicht nur einen Tag dauert, vorbereitet wird. Mich hat diese Überraschung immer überrascht, man könnte sich vorbereiten und Vorbereitung kann man bekanntlich nicht nachholen.

Das neue Jahr steht immer unter einem Tierbild und im letzten Jahr, 2022, hat ein Klientenunternehmen von uns sogar ein Wachstumsprojekt nach dem Tier benannt: Projekt „Tiger“.

In diesem Jahr begann das neue Jahr am 22. Januar 2023, es ist das Jahr des Hasen. Der Hase steht für Beweglichkeit, Geschwindigkeit und Fruchtbarkeit. Ich finde, das sind vortreffliche Attribute für Wachstum, denn nur Unternehmen, die sich bewegen, können wachsen, für Wachstum muss man schnell sein und viele fruchtbare Ideen haben.

Sie müssen kein Chinafan oder Chinakenner sein oder werden, aber die folgende Frage drängt sich förmlich auf, wenn wir schon so vertraut über Chinese New Year sprechen: Wie nutzen Sie die Eigenschaften des Hasen in 2023?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 562: Verantwortung übernehmen

Mandat Wachstums Wochenstart Nr 562 Verantwortung übernehmen

Vor fünf Tagen: Fragestunde im Deutschen Bundestag zum Thema „Arbeit und Soziales“. Die sitzungsleitende Bundestagsvizepräsidentin, Frau Göring-Eckhardt, bittet um Beantwortung der „Frage Nummer 2“. Zur Antwort aufgerufen ist die parlamentarische Staatssekretärin für Arbeit und Soziales. Es kommt zur Verwirrung, denn „Frage Nummer 2“ entspricht offenbar nicht der vorbereiteten Reihung auf dem Arbeitspapier der Staatssekretärin, die mit „Ich hab‘ hier auch ‘ne andere Reihenfolge bei den Fragen“ antwortet.

Die Bundestagsvizepräsidentin versichert sich, dass die Reihung korrekt ist. Die Staatssekretärin sucht die vorbereitete Antwort, findet sie aber nicht. Es kommt zu folgender Äußerung: „Es tut mir leid, aber mein Büro hat mir das anders sortiert … Das darf natürlich nicht passieren.“

Die Bundestagsvizepräsidentin kommentiert nicht, bleibt gelassen und liest die Frage geduldig vor. Staatssekretärin: „Ich bitte das zu entschuldigen, wie gesagt, mein Büro hat vollkommen falsch sortiert, ‘ne, also wie gesagt, dieser Fehler darf nicht passieren, es hat offenbar keinen Abgleich gegeben mit der Reihenfolge.“ Es folgt die vorbereitete Antwort.

Die Fragestunde setzt sich fort, eine halbe Stunde später kommt es zu „Frage Nummer 9“. Bundestagsvizepräsidentin (ironischer Unterton ist interpretierbar): „Soll ich die Frage nochmal vorlesen? Das ist ein Service des Präsidiums, das machen wir total gerne.“ Staatssekretärin: „Tut mir leid, das wird nicht mehr vorkommen, aber wir haben bei uns ‘ne neue Sekretärin.“

Es war gut und richtig von der Sitzungsleiterin, die sich nicht echauffiert und auch nicht eskaliert und es war richtig schlecht von der Staatsekretärin, die jedwede Verantwortung abschiebt.

Ja, das Büro hätte sicher präziser arbeiten können, aber die Staatssekretärin hätte sich vorbereiten müssen und zwar auf mehr als nur Dinge vom Blatt abzulesen. Jedenfalls hätte sie zwingend die Verantwortung übernehmen müssen und diese nicht auf ihr „Büro“ oder die „neue Sekretärin“ abschieben dürfen. Das geht so nicht.

Besser wäre folgendes gewesen: „Frau Vizepräsidentin, meine Unterlagen entsprechen nicht der Vorlage, da haben wir einen Fehler gemacht den ich bedauere. Dürfte ich sie zum Abgleich ausnahmsweise bitten, die Frage vorzulesen?“ Das hat sie aber nicht gesagt.

Wachstum hat mit Verantwortung zu tun, weil es bei Wachstum auch um das Eingehen (vermeintlich) kalkulierbarer Risiken geht. Verantwortung zu übernehmen bedeutet in erster Linie, Dinge richtig zu machen und dafür einzustehen, was man selbst (oder seine Einheit) geleistet oder nicht geleistet hat. Verantwortung zu übernehmen bedeutet nicht, jemanden vorzuschieben. Kein Kunde will vom Außendienst hören „das hat der Innendienst übersehen“, kein Geschäftsführer will vom Marketingleiter hören „das Mailing haben meine Mitarbeiter zu früh versendet“.

Übernehmen Sie Verantwortung, fordern Sie Verantwortungsübernahme ein und sprechen Sie darüber in einer der vielen Sitzungen, die Sie in dieser Woche haben, mit Ihrer Mannschaft.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 561: Anweisen, statt hinweisen

Mandat Wachstums Wochenstart Nr 561 Anweisen statt hinweisen

Unser jährliches, dreitägiges Mandat Jahres-Kick-Off findet immer Offsite und immer im Januar eines Jahres statt. Das Kick-Off 2023 liegt jetzt etwa 1 ½ Wochen zurück. Am zweiten Abend waren wir zunächst beim Indoor-Schwarzlicht-3D-Minigolf (bei dem Kollege Pascal Kowsky haarscharf, aber doch beeindruckend, dank einiger 1er-Schläge, den ersten Platz belegte), danach gingen wir zu Fuß in ein gutes Restaurant zum Dinner.

Dort angekommen gehe ich in den Waschraum und stelle bereits während des Händewaschens durch visuelle Kontrolle fest, dass die Papierhandtücher, von denen auf Grund des ersichtlichen Inhalts des Papierkorbs noch vor geraumer Zeit reichlich verfügbar waren, verbraucht worden sein müssen. Ein Rundumblick gibt Aufschluss: Es gibt keine Alternative. Der beherzte Blick in den Waschtischunterschrank zeigt: Putzmittel ja, Handtücher nein. Ein Händeerwärmer (vulgo „schlechter elektrischer Händetrockner“) ist ebensowenig vorhanden wie ein professioneller Dyson „Blade“.

Ich verlasse mich auf die Trocknung der Hände an der Luft (nein, ich bin kein großer Freund davon, in einer solchen Situation Toilettenpapier herbeizuschaffen), schreite die Treppe in den Gastraum nach oben und gebe an der Theke freundlich folgenden Hinweis: „Auf dem Herren-WC sind keine Handtücher mehr vorhanden.“ Der freundliche Mann hinter dem Tresen lächelt und bedankt sich: „Oh, das ist nett, dass Sie mir das sagen.“

Zwanzig Minuten später kommt Kollege Sebastian Kraemer aus dem Waschraum. Meine interessierte Frage: „Und, sind Handtücher nachbestückt worden?“ beantwortet er schmunzelnd mit einem „Nein“. Er ahnte: Daraus wird ein Wochenstart.

Zwei Stunden später, ich bin wieder im Waschraum: keine Handtücher. Der Wochenstart ist gesetzt.

Was ist die Lektion? Weisen Sie etwas an, weisen Sie nicht nur auf einen Missstand hin. Ja, ich war nicht in der Position, in diesem Restaurant eine Anweisung zu geben, aber ich bin sicher: Hätte ich es getan, wären Handtücher im Waschraum ausgelegt worden. Wenn Sie etwas bewirken wollen, sagen Sie Ihrem Vertrieb nicht „Ich habe festgestellt, dass wir im Quartal 2 weniger Umsatz gemacht haben als geplant“, sondern weisen Sie Ihren Vertrieb an: „Sie haben in Q2 x Euro weniger Umsatz gemacht, als Sie in der Planung angegeben haben. Ändern Sie diesen Trend unverzüglich und berichten Sie mir ab sofort jeden Montag von 9 bis 10 Uhr über den Fortschritt. Wir treffen uns montags in meinem Büro.“

Wachstum entsteht nicht allein durch Hinweise.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


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© 2022, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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