Mandat Wachstums-Wochenstart #60: Es nicht allen Recht machen

Ich kenne einige Menschen, die versuchen, vielen (um nicht zu sagen „fast allen“) vieles (um nicht zu sagen „fast alles“), Recht zu machen. Abgesehen davon, dass dies regelhaft schiefgeht, weil es einfach unmöglich ist, die vielen Ansprüche zu erfüllen, gerät dabei auch die Identität der Personen in den Hintergrund. Ich hatte jahrelang ein Schild in meinem Büro: „Ich bin nicht auf der Welt, um die Anforderungen anderer zu erfüllen“. Genau danach habe ich auch gehandelt und ich tue dies bis heute – mit wachsendem Genuß.

Setzen Sie Ihre Anforderungen an sich selbst aus sich selbst heraus, egal, ob es sich um private Ziele oder berufliche, unternehmerische Ziele handelt. Kümmern Sie sich erst in zweiter Linie darum, was dies für Auswirkungen auf „andere“ hat und differenzieren Sie dabei zwischen den „anderen“, an denen Ihnen wirklich etwas liegt und den „anderen“, die eigentlich nur deshalb Erwartungen an Sie haben, weil diese Personen einen Nutzen davon haben.

Denken Sie daran: Selbst wenn es Ihnen gelänge, über Wasser zu gehen, würden Ihnen manche Menschen vorwerfen, Sie täten dies nur, weil Sie nicht schwimmen können.

Ihr Fokus diese Woche: Fokussieren Sie sich auf Ihre eigenen Ziele und nicht auf die Erwartungen anderer.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Wir stehen nicht im Stau, wir sind der Stau

Diesen Spruch habe ich vor vielen Jahren an der Wand einer U-Bahn-Haltestelle in Berlin gelesen: „Wir stehen nicht im Stau, wir sind der Stau.“ Ich finde, er trifft genau das, was ich nicht müde werde, immer wieder zu betonen: Eigenverantwortung. Wachstum kommt durch Eigenverantwortung und durch das Erkennen, dass wir es sind, die unser Schicksal beeinflussen können, meist unabhängig davon, was andere tun.

„Wir stehen nicht im Stau, wir sind der Stau“, man könnte auch sagen „Wir leben nicht im Staat, wir sind der Staat“. Auch gibt es im Unternehmensumfeld viele Äquivalenzen, wie zum Beispiel: „Wir arbeiten nicht im Unternehmen, wir sind das Unternehmen.“ Ohne die Mitarbeiter sind Unternehmen wesentlich weniger wert. Es bedeutet aber auch, dass wir alle verantwortlich dafür sind, was aus unseren Unternehmen wird. Jeder an seinem Platz.

Wenn wir schon bei Eigenverantwortung sind: Ist es nicht bemerkenswert, dass manche Unternehmen oder Unternehmensbereiche erkannt haben, dass ein Problem besteht und dass man etwas falsch macht („Wir machen etwas falsch“), dass aber selten jemand sich den vielzitierten Schuh anzieht und sagt: „Ich mache etwas falsch“? Es begegnet uns immer wieder, dass die Erkenntnis, dass etwas nicht richtig läuft, besteht, aber niemand will an diesem Missstand beteiligt sein. Warum eigentlich nicht? Erkenntnis ist der erste Schritt auf dem Wachstumsweg. Abschieben ist eine Wachstumsbremse, ebenso, wie Weggucken. Es muss ja nicht gleich soweit gehen, dass wir sagen müssen: „Wir haben kein Problem, wir sind das Problem“ …

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart #58: „Ich brauche kein Navi“

Zürich, 29. Mai 2013: Ich schreibe dies in einer Lounge am Flughafen Zürich, denn der Taxifahrer der mich heute vom Flughafen Zürich in die City bringen sollte, hat diesen Wachstums-Wochenstart beschert:

Aus Düsseldorf angekommen steige ich in ein Taxi: „Falkenstraße Nummer xy, bitte“. Der Fahrer fährt los. Er vergewissert sich noch zweimal, zweimal sage ich „Falkenstraße, in der City“. Der Fahrer gibt das Ziel nicht in das Navigationssystem ein. Wir fahren. Irgendwann, mir kommt es umständlich vor, da ich gelegentlich in Zürich bin, stellt er fest, dass er sich geirrt hat. Er dreht. „Ich verwechselte Falkenstraße mit Walchestraße“, ärgert er sich. „Immer“, ergänzt er, „das passiert mir immer!“

Walchestraße und Falkenstraße liegen etwa vier Autokilometer auseinander, macht in Zürich etwa 15 Franken und gefühlte 30 Minuten. Ich kann es mir nicht verkneifen: „Mit dem Navi wäre es einfacher.“ Er: „Ich brauche kein Navi. Ich habe mein Navi im Kopf.“ Ich: „Klar, das geht aber falsch.“ Er: „Ich verwechsele immer nur Walchestraße mit Falkenstraße …“, und nach einer kurzen Pause, „… und [Straße 1] mit [Straße 2]. Immer.“ Auf meine Bemerkung, dass man das ja auch lernen könne, verweist er mich darauf, dass das ja nur ein-, zweimal im Jahr passiere. Ich schweige, schaue mir Zürich an und notiere mir diese Geschichte für den neuen Wachstums-Wochenstart.

Ihr Fokus in dieser Woche: Lernen Sie in dieser Woche etwas signifikant Neues hinzu und machen Sie sich klar, dass Sie sich nicht darauf verlassen können, was Sie schon kennen und können. Wer „immer“ das Gleiche falsch macht, ist entweder ignorant, oder gleichgültig, oder hat eine Lernschwäche.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH;

Die persönliche Sicht: Das Gejammer muss aufhören!

Es sind immer die anderen. Die unfähige Politik, der böse Arbeitgeber, die widerspenstigen Kollegen, die doofen Kunden, die zu neugierigen Nachbarn oder das immer unpassende Wetter. Irgendwer anderes ist Schuld an unserem Unglück. Falsch! Unabhängig davon, ob wir glücklich oder unglücklich sind: Wir sind diejenigen, die unser Schicksal in die Hand nehmen müssen.

Das Gejammer nervt. Leider wird es immer lauter. Haben wir schon vergessen, wie wertvoll es ist, dass wir eine enorm große Freiheit haben? Oder ist das Risiko der Freiheit zu gr0ß? Warum sonst werden die Rufe nach immer mehr Staat immer lauter? Hier sind Nachrichten: Der Staat wird es nicht richten. Wir sind (!) der Staat. Schon vergessen? Wollen wir wirklich zurück in DDR-Verhältnisse? Das hat schonmal nicht funktioniert.

Nein, wenn wir wirklich wachsen wollen, müssen wir erkennen, dass erstens die Übernahme von überschaubarem Risiko eine hohe Sicherheit darstellt und wir zweitens maßgeblich allein verantwortlich für unseren Erfolg sind. Erfolg und Misserfolg werden deutlich dadurch definiert, wie Menschen auf eingetretene Situationen reagieren. Die eingetretene Situation ist, wie sie ist. Unsere Reaktion darauf entscheidet, wie es weitergeht. Wenn wir die Schuld auf die anderen schieben und weiterjammern, verzehrt dies unsere Energie. Wenn wir die Situation akzeptieren und in  einen Handlungsmodus kommen, bringt uns dies voran.

Es geht uns gut. Hören wir also auf, zu jammern.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Power-Tag für beratende Ingenieure

Ich veranstalte genau einmal in diesem Jahr einen „Power-Tag“, speziell für beratende Ingenieure:

30. Oktober 2013, 10.00 bis 17.00 Uhr
Köln, der genaue Veranstaltungsort wird noch bekanntgegeben

Beratende Ingenieure sind meist hochkarätige Experten in ihrem Fachgebiet. Die Kraft aus dieser Fachexpertise kommt aber nur dann richtig auf die Straße, wenn es gelingt, Fach-, Marketing- und Selbstführungsexpertise zu verbinden. Der Anteil des im Studium vermittelten Marketingwissens ist vernachlässigbar gering. Der Anteil des Wissens über Selbstführung, der an der Hochschule vermittelt wird, geht häufig gegen Null. Von der Vermittlung der Anforderungen, derer es bedarf, wenn man ein eigenes Ingenieurbüro oder eine eigene Ingenieurgesellschaft führt, ganz zu schweigen.

Wachstum beginnt im Kopf. Es beginnt bei einer entsprechenden Einstellung zu eigenem Wert, Nutzen, Selbstführung, Anspruch und auch zu Marketing. Wachstum entsteht, wenn Sie nicht länger das bestgehütete Geheimnis sind und wenn Sie die Grundlage geschaffen haben, dass Ihr Unternehmen, Ihr Ingenieurbüro, floriert.

Dies ist ein Tag für Sie. Was nehmen Sie mit?

In diesem eintägigen Power-Tag für beratende Ingenieure lernen Sie unter anderem folgendes:

  • Warum Zeitmanagement grundsätzlich unzureichend ist
  • Wie wirksame Ziele entstehen
  • Wie Ziele, Wertaussage und Maßnahmen miteinander in Verbindung stehen
  • Wie Sie aus der „Schuld und Recht“-Falle herauskommen
  • Worauf Sie achten müssen, wenn Sie mit neuen Kunden sprechen
  • Warum es wichtig ist, Vordenker zu sein und wie Sie sich auf den Weg dahin machen können
  • Wie Sie sich und Ihre Mitarbeiter in einen Wachstumsmodus bringen

… und vieles mehr.

Profitieren Sie von „Really Early Bird“-Konditionen bis zum 30. Juni 2013. Weitere Informationen auf unserer Website oder in unserem Shop

„Denk‘ Dir doch selbst, was gemeint ist“ – Qualität in der Online-Redaktion

Qualität ist ein wesentlicher Wachstumsparameter. Bedauerlicherweise gerät exakt dieser Parameter in der Welt des schnellen, virtuellen Denkens und Handelns zunehmend ins Hintertreffen. Beobachtbar ist dies täglich in der Online-Berichterstattung. Hier ein Beispiel: Wer sich, wie ich, mit Freude „The Voice Kids“ angesehen hat, konnte am vergangenen Freitag einmal mehr eine Überraschung erleben: Welch großartige Stimmen! Davon handelt auch der folgende Textausschnitt, den ich hiermit im Original aus dem Onlineangebot der Berliner Morgenpost zitiere:

„In der Sendung hatten Kinder nach der Vorbild der Erwachsenen bei „The Voice of Germany“ zunächst in sogenannten „Blind Auditions“ gesunken – die Juroren hörten sie nur, sahen sie aber nicht, die Stimme sollte entscheiden. Jedes Kind, dass weiter kam, bekam dann einen Juror ans Mentor an die Seite gestellte, dabei waren Lena, Tim Bendzko und Henning Wehland.“ Quelle (so gelesen und herauskopiert am Vormittag des 12. Mai 2013): http://mobil.morgenpost.de/vermischtes/article116080707/Michele-aus-Basel-gewinnt-The-Voice-Kids.html

Schauen wir genauer hin (Die Hervorhebungen sind von mir):

  • „… nach der Vorbild …“
  • „… in … „Blind Auditons“ gesunken …“ (Ich finde, das ist schon fast wieder lustig)
  •  „Jedes Kind, dass weiter kam, …“
  • „… bekam einen Juror ans Mentor …“
  • „… an die Seite gestellte …

Das waren fünf – wie ich finde deftige – Fehler in zwei Sätzen. Über Stil und Satzbau haben wir hier noch gar nicht gesprochen. Und jetzt fragen mich manche immer noch, warum ich empfehle, auszuwählen, was man liest? Warum ich empfehle, dafür Sorge zu tragen, dass man seiner Heimatsprache mächtig ist? Ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Text keinem FAZ-Redakteur so aus der Feder geflossen wäre – nein, auch nicht online. Ich habe vor kurzem von einer Redakteurin gehört, im Online-Angebot müsse es sehr schnell gehen und es dürften sich dann auch Fehler einschleichen. Abgesehen davon, dass die obige Meldung keinen Dringlichkeitscharakter hat, bin ich gänzlich anderer Auffassung: „Online“ und „schnell“ dürfen keine Entschuldigungen für abgrundtief schlechte Qualität sein. D’rum prüfe, was man lese.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart #51: Lösen Sie den Konflikt

Ihr Fokus in dieser Woche: Lösen Sie den zentralen Konflikt.

Wenn Sie sich derzeit in keinem Konflikt befinden, können Sie diesen Blogpost überspringen. Die meisten von uns haben aber den einen oder anderen Konflikt, der schwelt, offen in der Welt ist, oder sich gar versteckt, aber gleichwohl existiert.

Nehmen Sie sich in dieser Woche Zeit dafür, den Konflikt aus der Welt zu schaffen. Dazu ist es erst einmal erforderlich, dass die konfligierenden Parteien einig darüber sind, dass ein Konflikt existiert, anderenfalls kann man ihn ja auch nicht lösen. Das Adressieren und Aussprechen des Konflikts ist der erste Schritt zu dessen Lösung. Versuchen Sie, dass beide Parteien gewinnend aus dem Konflikt herausgehen. Dann ist Ihnen der Respekt sicher.

Im Übrigen: Man entscheidet aktiv, ob man an einem Konflikt teilnimmt, oder nicht. Also kann man auch aktiv entscheiden, dass man gar nicht Teil eines Konfliktes ist. „Ich bin nicht Teil dieses Konfliktes“ ist ein gutes Statement. Also: Lösen Sie Ihren zentralen Konflikt oder steigen Sie einfach aus.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

CEO Tipp des Monats April 2013: Kanalisieren Sie die Energie

Eine der unsinnigsten Forderungen, die ich kenne, ist die, von einem Menschen oder einem Team „120 Prozent“ zu fordern. Was mathematisch nicht funktioniert, macht auch im Business keinen Sinn. Man kann wohl für morgen 120 Prozent von heute fordern, was bedeutet, dass man sich um 20 Prozent steigern müsse, aber regelhaft zu fordern 120 Prozent zu geben, ist Unsinn, erreicht die Menschen nicht und zieht eher Energie ab, als dass es Energie freisetzt.

Wir alle haben an jedem gegebenen Tag 100 Prozent Energie zur Verfügung. Sind wir guter Dinge, sind diese 100 Prozent betragsmäßig höher, als wenn wir uns mit einer Erkältung ins Büro schleppen, aber es sind an jedem Tag 100 Prozent – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Frage, die sich stellt, ist, wie diese Energie geeignet kanalisiert werden kann, damit sie auch ihre Wirkung erzielt und man sich am Ende des Tages nicht fragt, wo die ganze Energie denn geblieben ist. Hier sind drei Tipps:

1        Konzentration

Konzentrieren Sie sich auf wenige Dinge, die Sie tatsächlich spürbar voranbringen.

Dies ist doppeldeutig und auch ebenso gemeint: Einerseits müssen Sie die Dinge spürbar voranbringen können und andererseits müssen die Dinge geeignet sein, Sie spürbar in Ihrer Entwicklung, Stimmung, Erkenntnis voranzubringen. Beschäftigen Sie sich also mit wenigen Themen, statt mit vielen. Natürlich haben Sie mehr als drei oder fünf Themen, mit denen Sie sich auseinandersetzen müssen oder wollen, aber: Alles zu seiner Zeit und nicht zugleich. Fokus bringt Energie auf die Themen. Beschäftigen Sie sich dabei mit Themen, die nach vorne gerichtet sind und weniger mit Themen, die nach hinten gerichtet sind.

2        Negative Energie ummünzen

Ein amerikanischer Kollege von mir, Chad Barr, erwähnte einmal, dass er erkannt habe, dass Ärger ihn noch mehr verärgere, je länger die Beschäftigung mit diesem Ärger dauere. Stattdessen, so Chad, habe er gelernt, die Energie, die in dem Ärger steckt, für etwas Produktives zu nutzen, wie zum Beispiel das Verfassen eines Fachartikels. Zuerst habe ich den Kopf geschüttelt, aber die – zugegeben „pseudo-mathematische“ – Betrachtung zeigt: Betragsmäßig ist die Energie gleich, unabhängig davon, ob Sie sich freuen oder ob Sie sich ärgern. Die Kunst besteht also darin, diesen Energiebetrag zu nutzen und umzumünzen. Funktioniert das immer? Nein, aber wenn es auch nur einmal funktioniert, ist das schon besser, als sich weiter zu ärgern.

3        Aufmerksamkeit

Dieser dritte Tipp korrespondiert unmittelbar mit dem ersten, denn Aufmerksamkeit lässt sich besser fokussieren, wenn Sie sich mit wenigen, als mit vielen Themen zugleich auseinandersetzen. Aufmerksamkeit ist aber etwas, das eine hohe Energie entfacht. Haben Sie nicht auch schon einmal gemerkt, dass ein ausgerufenes, konsequent verfolgtes Ziel die Aufmerksamkeit der gesamten Mannschaft auf das Erreichen dieses Ziels gelenkt und letztlich zur Erreichung desselben geführt hat? Bitte sehr, Beleg erbracht.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der CEO-Tipp des Monats ist Auszug aus dem monatlich erscheinenden Mandat Growthletter, der kostenfrei bezogen werden kann: Anmeldung

Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 3 MB)

Mandat Wachstums-Wochenstart #47: „Don’t Sweat the Small Stuff“

Ihr Fokus in dieser Woche: „Don’t sweat the small stuff.“

Dies ist eine Redewendung, die ich von meinen amerikanischen Kollegen gelernt habe. Sie bedeutet, sich nicht mit den niederen Dingen zu beschäftigen, die uns nicht weiterbringen. In einem meiner kürzlich gesendeten Tweets stellte ich die Frage, ob man schon einmal beobachtet habe, dass erfolgreiche Menschen sich über Kleinigkeiten streiten. Dies ist nämlich in der Regel nicht der Fall und es hat seinen Grund: Wenn man wirklich erfolgreich sein möchten, kann man sich mit den kleinen, unwichtigen Dingen nicht aufhalten. Man muss sie schnellstens erledigen oder ignorieren, darf aber nicht darüber streiten.

Also: Fokussieren Sie sich auf die wichtigen Dinge. Think big. Don’t sweat the small stuff.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

CEO-Tipp des Monats März 2013: Wie Sie an der Spitze das Tempo halten

An der Spitze ist es einsam, das hat jeder Sprecher oder Vorsitzende der Geschäftsführung, jeder Vorsitzende des Vorstandes, jeder Aufsichtsratsvorsitzende schon erlebt. Im Übrigen gilt dies für Damen und Herren gleichermaßen, selbstverständlich. Ist man als Ressort-Geschäftsführer, als Ressortvorstand, als Mitglied des Aufsichts-, Bei- oder Verwaltungsrates noch eine von mehreren Personen, endet dies mit der Übernahme der Spitzenposition augenblicklich. Die Rolle ändert sich, frühere Kollegen sind zwar faktisch noch immer „Kollegen”, denn der Aufsichtsrat beruft den Vorstand, die Gesellschafter berufen die Geschäftsführung, die Hauptversammlung bestimmt den Aufsichtsrat, aber die exponierte Position ist doch etwas Besonderes. Ein CEO muss bedachter vorgehen und er darf mit Fug und Recht damit rechnen, dass an seinem Stuhl gesägt wird – und das gleich an mehreren Beinen parallel.

Nicht wenige CEOs berichten uns, dass sie zwischen zehn und dreißig Prozent ihrer Zeit mit politischem Taktieren, teilweise sogar mit Absicherung verbringen müssen, wollen sie nicht durch gewollte oder ungewollte Aktionen aus dem Umfeld Gefahr laufen, dass Inhalte oder gar die eigene Person ungerechtfertigt torpediert werden. Ein Unding, bedenkt man, dass die Zeit, über die wir verfügen können, neben unserer Gesundheit unser höchstes Gut ist.

Entsprechend stellt sich die Frage, wie Sie als CEO an der Spitze dennoch das Tempo halten, wie Sie die Ihnen wichtigen Themen voranbringen und wie Sie Ihren Eigenantrieb weiter zum Wohle des Unternehmens, das Sie vertreten, aufrecht erhalten können, denn schließlich werden Sie an Ihren Resultaten gemessen. Hier sind fünf Tipps:

1 Top Prioritäten setzen
Es wird Tage geben, an denen Sie mit Ihren „normalen“ Prioritäten nicht auskommen. Legen Sie fest, für welche drei Top-Themen Sie – außerhalb des Privaten – alles stehen- und liegenlassen. Schreiben Sie diese Themen sichtbar auf ein Flipchart in Ihrem Büro oder in Ihren Kalender. Lassen Sie Ihr Umfeld dies wissen.

2 Multiplikatoren und Promotoren finden
Damit Ihre inhaltlichen Themen im Unternehmen auch dann vorangetrieben werden, wenn Sie gerade nicht persönlich daran arbeiten können, benötigen Sie Promotoren und Multiplikatoren in der Organisation. Stellen Sie sicher, dass diese sich der Sache verpflichten und lassen Sie sich regelmäßig über den Fortschritt berichten. Schaffen Sie Fakten, so dass Torpedierungsversuche Ihrer Top-Themen ins Leere laufen.

3 Dissonanzen offen ansprechen
Wenn Sie Teil eines unausgesprochenen Konflikts auf der Managementebene sind, sprechen Sie diesen Konflikt an: „Her Müller, ich glaube wir sind hier wieder einmal unterschiedlicher Auffassung. Bitte legen Sie Ihre Argumente dar.“ Dies erlaubt Ihnen, das Zepter in der Hand zu halten und über die Regie zu verfügen.

4 Immer einen Schritt voraus sein
Wenn Sie über einen hohen Eigenantrieb verfügen und diesen erhalten wollen, ist es wichtig, vorauszudenken und nicht Opfer des Operativen zu sein. Welche Szenarien können sich einstellen? Welches sind die wahrscheinlichsten Szenarien? Wie kann ich agieren? Dies sind relevante Fragen. Es geht dabei nicht darum, die Zukunft vorauszusehen, sondern Sie werden feststellen, dass es sich nur um wenige wirklich wahrscheinliche Szenarien dreht.

5 Einen externen Resonanzboden finden
Suchen Sie sich und finden Sie jemanden, mit dem Sie über unternehmensinhaltliche und unternehmenspolitische Dinge sprechen können, ohne dass Ihr Gesprächspartner ein Interesse an einer spezifischen Lösung hat. Sie können Ihren Gesprächspartner ja ignorieren, aber er sollte unabhängig sein und seine Meinung offen kundtun.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der CEO-Tipp des Monats ist Auszug aus dem monatlich erscheinenden Mandat Growthletter, der kostenfrei bezogen werden kann: Anmeldung

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