Wie durchdachter Service das Unternehmenswachstum fördert – Guido Quelle auf der Mandat-Telekonferenz

„Alle Unternehmen behaupten, sie böten einen hervorragenden Service. Wie Service jedoch wirklich beim Kunden ankommt und dabei die Türen zu Wachstumspotenzialen öffnet, das verstehen nur wenige“, konstatierte Prof. Dr. Guido Quelle auf der Mandat-Telekonferenz. Der Wachstumsexperte schilderte an fünf Beispielen, wie ein aus der Kundenperspektive heraus konzipierter Service die Zeitpunkte zweier Kaufaktionen überzeugend verbinden kann.

Zur achten Folge der diesjährigen Telekonferenzreihe zu profitablem Wachstum unter dem Titel „Formel Eins statt Linienbus“ waren mehr als 250 Teilnehmer akkreditiert. Guido Quelle, Geschäftsführer der Dortmunder Mandat Managementberatung, griff für sie sowohl Endverbrauchermarken als auch Business-to-Business-Anbieter auf:

  1. Nespresso: Markentreue leicht gemacht
    Dem bekannten Konzept des Kundenclubs hat Nespresso neues Leben eingehaucht. Mit bewusst knapp gehaltenen Kaffeesorten-Editionen, einer „Fast Lane“ im Laden nur für den schnellen Mitglieder-Einkauf, Gutscheinen, Rezepten und Vorab-Präsentationen neuer Maschinen halte Nespresso die Kundenbeziehung lebendig. „Der Clou ist die Ersatzmaschine, solange das eigene Gerät repariert oder gewartet wird“, sieht Quelle. „So reißt der Strom eigenen Kaffees nicht ab und der Kunde kommt gar nicht auf die Idee, andere Systeme auszuprobieren.“
  2. Jura: Wenn eine Reparatur zum Kinderspiel wird
    Selbst besonders hochwertige Kaffeemaschinen tun irgendwann nicht mehr das, was sie sollen. Jura setzt dann auf den eigenen Kundendienst, kein Kunde soll sich im Handel durchfragen müssen. „Nicht nur ein echter Kundennutzen, wenn sich die Mitarbeiter der kostenlosen Hotline mit wirklich jedem Gerät auskennen und mit der telefonischen Aufnahme der Reparatur – samt verlässlicher Angabe der Kosten – auch einen kostenlosen, exakt passenden Versandkarton fürs portofreie Einschicken anbieten“, weiß Quelle aus eigener Erfahrung. „Auch für Jura ist das von Vorteil: Kunden- und Maschinendaten liegen direkt vor und nicht beim Händler. Jede weitere vertriebliche Aktivität kann exakt auf den jeweiligen Kunden und seinen Bedarf zugeschnitten werden.“
  3. Singapore Airlines: Auch ohne Check-In in der gleichen Markenwelt
    Auch die meistprämierte Fluggesellschaft der Welt muss an ihren Kundenbeziehungen arbeiten. „Um Kunden zu Markenbotschaftern zu machen, bedarf es besonderer Erlebnisse und besonderer Kontakte“, resümiert Wachstumsexperte Quelle die Idee von Singapore Airlines, sich auf Veranstaltungen für die besten Kunden – fernab von Flughäfen und Flugzeugen – über die eigene Überzeugung von Qualität und Atmosphäre auszutauschen. Regionale, sehr hochwertige Events werden für den persönlichen Kontakt „unter sich“ genutzt, in diesem Jahr beispielsweise in der eigens eingerichteten Lounge im Rahmen von „Althoffs Festival der Meisterköche“ auf Schloss Bensberg, das mit 17 Köchen mit 27 Michelin-Sternen aufwartete.
  4. BMW: Wenn Maschinen zum Kundenwohl kommunizieren
    Als einer der ersten Fahrzeughersteller hat BMW die „Machine-to-Machine“-Kommunikation eingerichtet, bei der das eigene Auto relevante Daten an BMW übermittelt. Hierbei gehe es nicht nur um Naheliegendes wie Wartungsintervalle, an die die Werkstatt den Kunden vorsorglich erinnern kann. Für Guido Quelle ist „aus der Kundenperspektive der Notfall viel wichtiger als ein vergessener Servicetermin“. Wenn das Fahrzeug von sich aus Standort, Personenzahl (anhand der Sitzbelegungserkennung), vermutlichen Schaden (anhand der ausgelösten Airbags und Meldungen von Aggregaten) melde, dann gehe Kundenorientierung weit über die Installation einer Notruftaste hinaus. „Die M2M-Kommunikation verbindet sich mit dem persönlichen Notfall-Anruf aus der BMW-Zentrale ideal zu einer Basis für echte Kundenbindung“, lobt Quelle.
  5. Anlagenbau-Zulieferer: Vom reagierenden zum pro-aktiven Service
    Wenn ein Mittelständler seinen Service nicht mehr nur als Reparaturdienst, sondern als Dienstleistung versteht, öffnet er dem Vertrieb und damit dem Wachstum die Türen. Guido Quelle schilderte seine Erfahrungen bei einem deutschen Produktionsunternehmen, das hochwertige Aggregate für den Anlagenbau zuliefert, bei Energieversorgern, Unternehmen der Petrochemie oder chemischen Industrie. Aus Kundensicht heraus wurde der Service deutlich flexibler gestaltet mit den Zeitzonen und Anlagelaufzeiten angepassten, rollierenden Arbeitszeiten. Das Service-Team übernimmt nicht mehr nur Reparaturen, sondern auch die regulären Wartungen und kann so dem Vertrieb aktuelle Informationen liefern: welche Aggregate wie alt sind, welche Aggregate von Wettbewerbern verbaut sind etc. „Dass die Service-Mitarbeiter intern bei Bedarf auch andere produktive Aufgaben übernehmen können, rechnet sich obendrein“, weiß Quelle.

Mit der neunten Telekonferenz am 25. November 2013 findet die diesjährige Mandat-Telekonferenzreihe „Formel Eins statt Linienbus – neun Bausteine für profitables Wachstum“ ihren Abschluss. In „Die nächste Saison“ gibt Prof. Quelle einen Ausblick auf die Wachstumsherausforderungen 2014. Die Impulsvorträge am Telefon, mit aktuell mehr als 250 Teilnehmern, richten sich an Unternehmer, Vorstände, Geschäftsführer und seniorige Führungskräfte. Mehr Informationen zu den Mandat-Telekonferenzen unter /menu/produkte/telekonferenzen/

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Prof. Dr. Guido Quelle ist seit mehr als 20 Jahren Unternehmer. Als Berater, Autor, Redner und Experte für profitables Wachstum unterstützt er aktive Unternehmenslenker dabei, ihre Unternehmen auf nachhaltiges Wachstum zu trimmen. Der geschäftsführende Gesellschafter der Mandat Managementberatung hat mehr als 300 Fachartikel und zwölf Bücher geschrieben und herausgegeben, zuletzt u.a. „Profitable Growth: Release Internal Growth Brakes and Bring Your Company to the Next Level“ (Springer, 2012). Die deutsche Fassung „Profitabel wachsen“ erschien bei Gabler. Guido Quelle ist Gastgeber des Internationalen Marken-Kolloquiums, das 2014 zum elften Mal stattfinden wird, als erster Europäer Mitglied der Million Dollar Consultant® Hall of Fame und seit 2010 Honorarprofessor an der Hochschule für Logistik und Wirtschaft, Hamm.

Die Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, unterstützt ihre Klienten seit über 20 Jahren dabei, profitabel zu wachsen. Zu den mehr als 120 deutschen und multinationalen Klienten gehören ANZAG (heute: Alliance Healthcare Deutschland), Deutsche Post, DHL, Hornbach, Mercedes-Benz, Volkswagen oder die Erasmus Universität Rotterdam sowie zahlreiche mittelständische Unternehmen. Seit 2013 ist Mandat auch in London und New York vertreten.

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CEO Tipp des Monats November 2013: Für das Wachstum zählen Resultate, nicht Methodik

Vorab: Eine gute Methodik, um sich einer Angelegenheit strukturiert anzunehmen, ist Gold wert.

In unserer Beratungspraxis werden wir häufig mandatiert, weil unsere Klienten davon ausgehen, dass wir mittels einer fundierten Vorgehensweise – sprich „Methodik“ – an die Wachstumsthemen unserer Klienten herangehen und nicht aus der Hüfte schießen, mithin also schneller zu Resultaten gelangen, als unsere Klienten es allein selbst würden. Aber: Die Methodik steht bei unseren Gesprächen niemals im Vordergrund. Fast nie werden wir gefragt, welche Methodik wir anwenden. Vielmehr werden mehr als 90 Prozent der Zeit, die wir aufwenden, um ein potenzielles Mandat so präzise zu erfassen, darauf verwendet, die Resultate zu besprechen, die es zu erreichen gilt. Dass wir eine fundierte Methodik haben, wird – zurecht – unterstellt.

Damit sind wir auch bei des Pudels Kern,

denn so wichtig eine Methodik auch ist: Noch wichtiger ist es, sich auf die Resultate zu fokussieren, die es zu erreichen gilt. Nicht selten erleben wir, gerade im Dialog zwischen Unternehmen und (potenziellen) Beratern, dass die Diskussion sich sehr schnell auf die Methodik, damit also in die Ebene des „WIE“ bewegt. Dies geschieht oft viel zu schnell. Nun ist dieser Effekt nicht nur im Dialog zwischen Beratern und (potenziellen) Klienten zu beobachten, sondern auch im unternehmerischen Alltag, in der Diskussion zwischen Führungskräften und Mitarbeitern, in der Diskussion zwischen Bereichsleitern und der Unternehmensführung. Besonders beliebt sind Methodendiskussionen übrigens in Marketingabteilungen und vor allem in der Personalabteilung. Mitunter werden hier bemerkenswerte Fehler begangen, weil erheblich zu schnell über das „WIE“ gesprochen wird, bevor Einklang über das „WAS“, also die Resultate, die es zu erzielen gilt, erzielt wurde.

Beispiel 1:

Ein Unternehmen entdeckt, dass es Defizite in der Personalführung hat. Bevor auch nur ansatzweise darüber gesprochen wurde, woran diese Defizite exakt festgemacht wurden, ob es sich bei den Defiziten um musterhaftes Verhalten oder um Zufälle handelt, ob sich das beklagte Defizit durch beobachtetes Verhalten, also durch Evidenz, stützen lässt, welchen Effekt dieses vermeintliche Führungsdefizit hat und, vor allem, wie der wünschenswerte Zustand aussähe und welches Ziel damit verbunden ist, hat die Personalabteilung, mit welcher der Dialog über dieses Thema stattfindet, schon die komplette Methodikpalette an der Hand: Strukturierte Führungsinterviews, 360-Grad-Feedback, Führungstrainings. Unschwere Prognose: Das geht daneben.

Beispiel 2:

Ein anderes Unternehmen will seinen Markt besser verstehen. Bevor darüber gesprochen wird, was dies exakt bedeutet, wie ein „verstandener Markt“ aussieht und was erreicht werden soll, ist die Marketingabteilung mit dem vollen Programm im Raum: Marktforschungsinstitute pitchen, Mystery Shopping einführen, Bon-Analysen, Frequenzmessungen, Wettbewerbsanalyse. Auch das wird nichts.

Lassen Sie sich also CEO nicht von der vermeintlichen Wirkung einer Methodik blenden.

Fragen Sie den Fleischer nicht, was er von vegetarischem Essen hält. Lassen Sie sich keinesfalls abbringen von der unentbehrlichen Erörterung über die zu erzielenden Resultate. Werfen Sie jeden zur Tür hinaus, der mit einer wunderbaren Methodik zu schnell zur Hand ist, denn der Verdacht liegt nahe, dass ein alter Spruch gilt: Wenn Du nur einen Hammer hast, sieht alles wie ein Nagel aus. Echte Lösungspartner wählen die Methodik, die Ihre Ziele am wirkungsvollsten unterstützt und haben nicht nur ein Werkzeug, sondern einen ganzen Koffer.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der CEO-Tipp des Monats ist Auszug aus dem monatlich erscheinenden Mandat Growthletter, der kostenfrei bezogen werden kann: Anmeldung

Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 3 MB)

Mandat Growthletter Nr. 83 „Methodik“ erschienen

Gestern ist die aktuelle Ausgabe des Mandat Growthletters erschienen. Wachstumsfokus: „Methodik“. Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 3 MB)

Der Mandat Growthletter adressiert jeden Monat Wachstumsthemen unter den Rubriken

  • CEO-Tipp des Monats
  • Strategie & Führung
  • Marke
  • Organisationsentwicklung
  • Internationales Marken-Kolloquium
  • Vorträge & Veröffentlichungen
  • Mandat Intern

Der Mandat Growthletter kann kostenfrei und unverbindlich bezogen werden: Anmeldung

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart #80: Disziplin

Über Disziplin habe ich schon häufiger geschrieben, denn sie ist – meiner festen Überzeugung zufolge – eine der Hauptursachen für Wachstum. Ich habe in der vergangenen Woche einen offenen Workshop, einen „Power-Tag“, wie wir ihn genannt haben, veranstaltet, hier fokussiert auf eine bestimmte Zielgruppe. Im Vorfeld hatte ich einen Fragebogen versendet, um mir ein besseres Bild von der Situation, den Engpässen und den Potenzialen der Teilnehmer zu machen und um den Teilnehmern zu ermöglichen, sich an Hand der Fragen bereits vorbereitende Gedanken zu machen; schließlich steckt in guten Fragen eine Menge Know-how.

Es kam, wie es kommen musste: Der Rücklauf der Fragebogen betrug weniger als zwei Drittel, teilweise wurde auch nach der mehrmals genannten Deadline geliefert. Am Tag selbst – und das weiß jeder, der schon Workshops geleitet hat – mussten Teilnehmer immer wieder an das Ende einer Pause erinnert werden. Obwohl die Pausenzeit vorüber war, spielte der Eine oder Andere noch mit seinem Smartphone. Was ist wichtiger? Natürlich kommt immer wieder jemand zu spät in den Raum.

Mir ist es egal, ob Fragebogen ausgefüllt werden, oder nicht. Mir ist es – solange die Gruppe nicht gestört wird – auch egal, ob in einem offenen Workshop Teilnehmer ihre Smartphones wichtiger finden, als die aktive Teilnahme. Mir ist es unter den genannten Voraussetzungen auch egal, ob man zu spät kommt, oder nicht. Aber: Sie wundern sich, warum manche besser wachsen als andere? Persönlich und beruflich? Es fängt bei Disziplin und der damit verbundenen Chancennutzung an.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

„Bombendrohung? Folgen Sie dieser Anleitung.“

Als ich vor kurzem in West Palm Beach, Florida, bei JetBlue Airways eincheckte, um zurück nach New York zu fliegen, erlangte eine Anleitung auf dem Arbeitstisch der Mitarbeiterin, die sich mit meinem Ticket beschäftigte, meine Aufmerksamkeit. Sie war auf blaues Papier gedruckt, laminiert und auf den Tisch geklebt. Der Inhalt war ungefähr der folgende:

Befestigen Sie diese Anleitung in der Nähe Ihres Telefons.

Bombendrohung?
Fragen Sie den Anrufer folgendes:

  • Wo ist die Bombe?
  • Wann wird sie explodieren?
  • Unter welchen Umständen wird sie explodieren?
  • Wie sieht die Bombe aus?
  • Woraus besteht sie?
  • Haben Sie die Bombe hergestellt?
  • Warum?
  • Wie ist Ihre Adresse? Wo halten Sie sich derzeit auf?

Nehmen wir einmal an, dass diese Fragen nicht von Anfängern zusammengestellt werden, sondern von Profis, die wissen, was sie tun, denn schließlich ist der Luftverkehr ein sicherheitssensibler Bereich. Was stellen wir fest? Mindestens die letzten drei liegen nicht unmittelbar auf der Hand. Sie dienen entweder dazu, den Anrufer in der Leitung zu halten, ihn kommunikativ zu beschäftigen, oder es gibt wirklich Fälle, in denen richtige Antworten auf diese Fragen kommen.

Lernpunkt: Manchmal sind diejenigen Fragen, die nicht auf der Hand liegen, die Fragen, die gestellt werden müssen, um zum Ziel zu kommen.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Profitables Wachstum durch Beschimpfung? Beispiel Ryanair.

Ryanair ist eine der, wenn nicht sogar die profitabelste Airline. Ist man nun geneigt zu analysieren, warum dies so ist, möchte ich hier einmal betonen, dass dies nicht wegen der Gründe für etwas bemerkenswert ist, sondern dass dies bemerkenswert ist, dass dieses Wachstum trotz etwas eintrat. Ryanair ist profitabel gewachsen, obwohl die Airline – und ganz vorne ihr CEO Michael O’Leary – ihre Kunden beschimpft.

Richtig, Kunden haben nicht immer Recht. Aber die Art und Weise, wie die Airline es ihren Kunden wirklich nicht leicht macht, ist schon bemerkenswert. „Helft uns, Euch zu mögen“, so mögen manche Kunden um Argumente ringen, derenthalben sie – abseits vom Preis – mit Ryanair fliegen sollten. Und hier liegt in der Tat der Engpass. Die Marke ist ausschließlich auf Preis aufgebaut, es ist eine Einsäulenstrategie und genau diese droht gerade einzubrechen. Das hat auch Ryanair erkannt und wirbt bei den Kunden und den noch-nicht-Kunden um Sympathie.

Ich glaube, dazu ist es zu spät. Laut F.A.Z. vom 21.09.2013 wählten die Leser des britischen Verbrauchermagazins „Which?“ Ryanair kürzlich zur unbeliebtesten von 100 großen Konsummarken. Kunden wollen „ihre“ Marken aber mögen. Wenn Kunden eine Marke nur auf Grund des Preises kaufen, besteht keine Markentreue und eine hohe Fluktuation ist vorprogrammiert. Null Smpathie = Null Bindung.

Schauen wir einmal, wie lange die Charme-Offensive von Ryanair hält und wie sie sich auswirkt. Ich finde, das ist alles von vorne bis hinten Lug und Trug, denn der CEO mit seiner in meiner Wahrnehmung offenkundig egozentrischen, nur auf Krawall ausgerichteten Haltung ist immer noch derselbe. Ryanair bläst der Wind ins Gesicht. Derzeitige Stärke: mindestens neun Beaufort. Wenn sie es nur ‘mal merken würden …

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart #79: Einen Gang heraufschalten

Geht es Ihnen manchmal auch so, dass Sie hochtourig drehen, tausend Dinge zugleich erledigen wollen und nichts schnell genug gehen kann? Sind Sie gerade in einer solchen Situation? Dann schalten Sie einen Gang herauf, drehen Sie langsamer und nutzen Sie Ihr Drehmoment anstelle der Drehzahl.

Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Sie haben einen Konflikt mit einem Kunden oder einem Mitarbeiter? Gehen Sie davon aus, dass die andere Partei ebenso an einer Lösung interessiert ist, wie Sie es sind. Beginnen Sie also mit der Absicht, eine Lösung zu finden.

Ein Projekt ist in einer „heißen Phase“ und Sie müssen noch an tausend Schrauben drehen, um es gut über die Bühne zu bringen? Lösen Sie sich von der Pflicht, dies selber zu tun, überlegen Sie lieber, wen Sie einbeziehen können, der Ihnen hilft.

Sie meinen, Sie müssten einem Kunden etwas besonders Gutes tun und machen mehr, als von Ihnen erwartet wird? Vergessen Sie es, es wird nicht nur nicht belohnt, es wird nicht einmal bemerkt.

Schauen Sie sich in dieser Woche, bevor Sie hektisch von A nach B hetzen an, wo Sie in einem höheren Gang fahren können, anstatt zu überlegen, wie lange der rote Bereich durchhält.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Das Ego im Weg

So wichtig ein gesundes Ego auch ist, steht ein übersteigertes Ego doch vielen positiven Entwicklungen im Wege. In der Politik lässt sich dies ganz offensichtlich erkennen, wenn ein Parteivorsitzender oder ein anderer Spitzenpolitiker beispielsweise seine vermeintliche eigene Strahlkraft in der Öffentlichkeit als Maßstab für den Erfolg nimmt. Glücklicherweise hilft hier der Wähler als Souverän hinreichend bei der Neuorientierung – wenn der Wähler sich interessiert und es mitbekommt.

Aber nicht nur in der Politik ist das Phänomen „übersteigertes Ego“ zu beobachten. Das Phänomen tritt häufiger auf, als man meint – mitunter auch verdeckt. Gar nicht verdeckt war es meiner Auffassung zufolge bei Jürgen Schrempp, dem ehemaligen CEO der DaimlerChrysler AG. Etwas verdeckter – wiederum meiner persönlichen Meinung zufolge – bei Michael O’Leary, dem CEO von Ryanair, der tatsächlich denkt, er würde seine Kunden mit üblen Beschimpfungen beeindrucken oder gar zu seiner Airline locken.

Schauen Sie einmal in die Welt: Wo fällt Ihnen übersteigertes Ego auf? Sie werden Muster erkennen. Ein Muster ist, dass diese Menschen sich oft nur mit Ja-Sagern umgeben und alle Andersdenkenden kaltgestellt und weggebissen haben. Immer dann, wenn Sie dieses Muster erkennen, ist Gefahr im Verzug. Aus einem Unternehmen, in dem eine solche Kultur herrscht, verschwindet man als Mitarbeiter möglichst rasch.

Wer stets im Rampenlicht steht, kann selbst nicht leuchten, lautet eine Weisheit. Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass ein „Chef“ oder eine „Chefin“ vorne steht, wenn es um repräsentative Funktionen, um Meinungsbildung, Pressekontakte oder die Verkündung interner Entwicklungen geht. Es sollte nur genug Gelegenheiten für Mitarbeiter geben, sich auch zu profilieren und vor allem auch Bedenken zum Ausdruck bringen zu können.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Wachstumschancen im Commodity-Markt nutzen. Beispiel: Freenet

Wie häufig hören Sie, dass Dinge nicht funktionieren können, dass das Wettbewerbsumfeld schwierig sei, weil das Produkt austauschbar ist, dass andere etwas besser können, oder dass andere etwas auch schon probiert hätten – ohne Erfolg?

Auf dem 10. Internationalen Marken-Kolloquium am 12. und 13. September 2013 im Kloster Seeon machte Christoph Vilanek, Vorsitzender des Vorstandes der freenet AG deutlich, dass man gerade im Commodity-Markt gut beraten ist, nach Wachstumspotenzialen zu suchen. Die Tatsache, dass eine SIM-Karte austauschbar und ein Telefonprovider ein austauschbares, nicht anfassbares Gut anbietet, ist das eine. Das andere ist, was jener Provider daraus macht. Freenet zum Beispiel ist auf dem Weg zum Anbieter von „Digital Lifestyle“ und das sehr konsequent. Ein uneitler Umgang mit Produkten ist dabei ebenso wichtig wie die Akzeptanz der Tatsache, dass gering bepreiste Produkte und Leistungen dann Sinn ergeben, wenn viele sie kaufen. Ganz nebenbei räumte Vilanek auch mit der Frage auf, ob man als Provider „mobilcom-debitel“ einen neuen Namen benötigte. Nein, so die Antwort, denn es käme nicht auf den Namen an. Mercedes-Benz, Rolls Royce und Hennes & Mauritz funktionierten schließlich auch.

Auch die Sichtweise auf Fakten ist entscheidend. 47 Prozent der Deutschen haben ein Smartphone. Eine gewaltige Zahl. Vilaneks Sicht: 53 Prozent der Deutschen haben KEIN Smartphone. Ein gewaltiges Potenzial.

In unseren Beratungsmandaten hinterfragen wir häufig traditionelle Geschäftsmodelle im Hinblick auf ihre Wachstumspotenziale. Nicht selten stellen wir fest, dass die Organisation über die Jahre Verhaltensweisen gelernt hat, die sie erst einmal kritisch in Frage stellen muss, will sie weiter wachsen. Dies aber setzt eine gewisse „innere Opposition“ voraus, denn es bedeutet, sich mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass das, was die Organisation zum derzeitigen Erfolg gebracht hat, vermutlich nicht das sein wird, was die Organisation zu ihrem künftigen Erfolg führen wird. Ein Umbruch im Denken, der starke Führung voraussetzt.

In eigener Sache: Das 11. Internationale Marken-Kolloquium wird am 18. und 19. September 2014 wie immer im Kloster Seeon im Chiemgau stattfinden. Erneut werden Vorstände, Geschäftsführer, Unternehmer und seniorige Markenverantwortliche zusammenkommen, um im vertrauten und vertraulichen Rahmen über Marke, Strategie, Führung, Wachstum zu sprechen. Eine Dokumentation der Veranstaltung gibt es nicht, um den Referenten zu ermöglichen, auch Dinge zu besprechen, die nicht für die große Öffentlichkeit bestimmt sind. Mehr zum Internationalen Marken-Kolloquium finden Sie hier. Der Really-Early-Bird-Tarif für 2014 ist noch bis 30. November 2013 verfügbar. Wir erlauben uns, den Teilnehmerkreis zu limitieren.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart #78: Vernetzen Sie sich

Welche Netzwerke und Netzwerkverbindungen haben Sie? Wer hilft Ihnen in welcher Situation? Viel wichtiger: Wem können Sie helfen? Netzwerke leben vom Geben, nicht vom Nehmen. Erst gibt man etwas hinein, bevor man etwas erwarten darf. Aber wenn man sich bewiesen hat und man ein Netzwerk braucht, dann ist es auch da.

Zum Netzwerken gehört eine gewisse Kompetenz. Die gute Nachricht: Diese Kompetenz ist erlernbar. Meine Frau, Susanne Fiss-Quelle, ist Netzwerkexpertin und hat ein Unternehmerinnennetzwerk von Null auf mehr als 300 Mitglieder aufgebaut. Wenn ich mit ihr auf Veranstaltungen gehe, lerne ich im Nu neue Menschen kennen. Meine Frau kann besser erklären, wie dies geht, aber es hat etwas mit Offenheit, mit gemeinsamen Punkten und mit Interesse an der anderen Person zu tun. Fähigkeiten, die lernbar sind.

Schauen Sie in dieser Woche einmal, in welchen formalen und informalen Netzwerken Sie sich befinden und überlegen Sie, erstens, ob diese Netzwerke sinnvoll sind, zweitens, was Sie in die sinnvollen Netzwerke hineingeben und drittens, was Sie aus den sinnvollen Netzwerken erwarten können.

Beziehungen schaden schließlich nur dem, der sie nicht hat.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH