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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 547: „Die Wahrnehmungsbarriere“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 547:  Die Wahrnehmungsbarriere

 

Wir haben bei unserem Reisemobil eine Unterflurkamera nachrüsten lassen. Sie dient dazu, dass der Fahrer auf einem Bildschirm genau sehen kann, wann sich die Auslässe für das zu entsorgende Schmutzwasser über einem für den Ablass vorgesehenen Abflussschacht befinden. Ohne Kamera ist es immer ein wenig mühsam, zu rangieren, wieder aus dem Auto zu laufen, zu schauen, wie weit noch vor- oder zurück-, nach links oder nach rechts gefahren werden muss. Die Schächte sind mitunter sehr schmal und man muss treffsicher stehen. Wenn man zu zweit ist, kann einer draußen Anweisungen geben, aber wir haben es eben gern bequem und somit wurde irgendwann diese Kamera nachgerüstet.

Ich komme mit unserem Reisemobil recht gut zurecht, auch mit dessen Abmessungen, 150.000 Kilometer mit zwei Reisemobilen helfen dabei. Dennoch bin ich bisher mit der Unterflurkamera noch nicht warm geworden. Nie habe ich bisher auf Anhieb den Einlass getroffen. Die Vor- und Rückwärtsbewegung ist noch nachvollziehbar und in Ordnung, aber die Feinjustage knapp über den Schächten, die Rechts-/Linksbewegungen sie klappen einfach nicht. Ich begann schon, an meinen visuellen Abstraktionsfähigkeiten zu zweifeln. Aber mir war klar: Irgendetwas musste falsch sein.

Die Kamera ist zweifelsohne richtig montiert, ich sehe auf dem Bildschirm die Rohre vor der Kamera, den Boden in korrekter Fahrtrichtung. Warum aber klappt die Feinjustage nicht? Neulich, zuhause, wollte ich es wissen und legte einen Gegenstand unter die Rohre, um auf dem Standbild nachzuvollziehen, wo dieser Gegenstand genau liegt, damit ich künftig die „Trefferquote“ verbessern konnte.

Wieder zurück im Auto: Kamera ein, Bildschirm ein. Das Bild erschien. Ich sah den Gegenstand, schaute genauer hin, schaute nochmal und erkannte zu meiner völligen Verblüffung, dass der Randstein, der unser Grundstück von der Straße abgrenzt, auf dem Bild nicht links war, sondern rechts. Ich nahm mein iPhone zur Hand, fotografierte den Bildschirm ab, wechselte in den „Bearbeiten“-Modus und spiegelte das Foto an der Längsachse.

Tra-raaa! So musste es aussehen. Das war also die Ursache. Das war der Grund dafür, dass ich Positionierungsprobleme hatte. Fuhr ich nach rechts, schwenkte das Bild nach links und umgekehrt. Die Vor-/Rück-Richtung war korrekt, aber rechts/links war vertauscht.

Im Telefonat mit dem Inhaber der Werkstatt ergab, dass dies sehr gut sein könne, wenn ein gewisses Kabel nicht durchtrennt sei oder wenn die Kamera verkehrt montiert sei. A-ha. Eine Testfahrt wäre gut gewesen, finde ich … Ich werde jetzt schauen, ob das Kabel zu durchtrennen ist, ob die Kamera repositioniert werden muss oder ich werde 500 Kilometer durch Deutschland düsen, um dies richten zu lassen

Abgesehen davon bin ich natürlich froh, die Lösung zu haben und ich habe auch wieder ein wunderbares Lehrstück für das, was ich „Wahrnehmungsbarriere“ nenne und womit ich Sie heute auf die Reise in eine gute Woche senden möchte: Nur weil einer von zwei (oder mehreren) Faktoren Korrektheit und Sicherheit vorgaukelt – in meinem Beispiel die im Bild korrekt wiedergegebene Vor- und Rückwärtsbewegung – ist nicht automatisch alles korrekt. Unsere Wahrnehmung wird getrübt, wenn wir zu viel Bestätigung erhalten. Bleiben Sie aufmerksam!

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 

 


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© 2022, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 546: „Dienen statt verwalten“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 546:

Dienen statt verwalten

 

Bekommen Sie manchmal Briefe in recht rüdem Ton von Behörden, die Sie zu irgendeiner Handlung in behördlichem Deutsch auffordern, inklusive der Androhung von Sanktionen, falls Sie der Handlung nicht nachkommen? Ist es Ihnen auch schon so gegangen, dass Ihnen zu Unrecht ein Schreiben, zum Beispiel eine Mahnung, von einer Behörde zugegangen ist? Haben Sie dann manchmal, nachdem der Vorgang insofern aufgeklärt war, dass die Mahnung beispielsweise durch einen internen Fehler unrechtmäßig erfolgte, keine weitere Bestätigung darüber bekommen?

„Alles ganz normal“, denken Sie? Nun, wir mögen uns daran gewöhnt haben, aber ein freundlicher Ton hat noch nie geschadet und das Eingeständnis eines internen Fehlers auch nicht. Mein Eindruck ist, dass zahlreiche Behörden vergessen haben, worin ihre Existenzberechtigung liegt: Im Bürger. Nicht selten sogar darin, dass der Bürger wirtschaftlich tätig ist. Das Herantreten an den zu Verwaltenden, den Bürger, erfolgt aber oft in einer Art, bei der man staunen kann.

„So sind sie eben, die Behörden“, mögen Sie denken. Mag sein und die Veränderung entzieht sich auch meist unserem Gestaltungsspielraum, aber hier kommt die Analogie zum Unternehmen: Viele Headquarters, Verwaltungen, oder gar „Haupt“verwaltungen, Unternehmenszentralen handeln genauso. Es herrscht nicht selten eine Selbstherrlichkeit, die ihresgleichen sucht. Dienstleistungsgedanke? Fehlanzeige. Serviceorientierung? Kennen wir nicht. Feedback? Keines.

Es wird gern vergessen, dass die Unternehmenszentrale nur daher eine Existenzberechtigung hat, dass jeder Arbeitsplatz dort nur dadurch begründet ist, dass „da draußen“, am harten Markt, gelegentlich etwas verkauft wird. So wie ein Finanzamt nur Sinn ergibt, wenn jemand Steuern zahlt, ein Amt nur sinnvoll ist, wenn es genutzt wird, macht eine Verwaltung nur Sinn, wenn irgendwo Wertschöpfung stattfindet.

Auch deswegen sagen wir stets: Der Vertrieb ist die wichtigste Einheit. Wir wissen, dass wir damit anecken, aber auch mich als Geschäftsführer betrifft dies: Haben wir keine Beratungsmandate, dann brauchen wir auch keine Geschäftsführung.

Soviel Demut muss sein. Wie sieht’s bei Ihnen aus? Wie dienstleistungsorientiert ist Ihre Unternehmenszentrale?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

PS: Ich erinnere mich gern an die Projekte mit Klientenunternehmen, um die Leistungen der Unternehmenszentrale besser auf die operativen Einheiten abzustellen. Immer sind dies überaus eindrucksvolle und überaus wirksame Projekte.

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 545: „Alles ist Gratis“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 545: Alles ist Gratis

Gratis-Sperrmüllaktionen, freier Eintritt, ÖPNV quasi gratis. Gratis hat Konjunktur in der Gesellschaft. Aus Sicht desjenigen, der Unternehmerinnen und Unternehmer darin berät, ihre Unternehmen zu (weiterem) profitablen Wachstum zu führen, ist „gratis“ eine ganz besonders schlechte Idee.

Nein, „gratis“ führt nicht dazu, dass ein Produkt attraktiver wird, zumindest nicht in einem vernünftigen Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen. Und man komme mir bitte nicht mit Einzelfällen, in denen das so gewesen sein mag. Gratis führt dazu, dass der Wert der Leistung im Ansehen dramatisch sinkt. Produkte und Leistungen werden verramscht, Wertschätzung sinkt gegen Null, das Gratis-Produkt, die Gratis-Leistung werden als selbstverständlich angesehen.

Wenn Eltern das Kinderzimmer jahrelang kommentarlos (oder unter Protest, aber dennoch) aufräumen, obwohl das Kind dies schon längst selbst könnte (und sollte), geschieht … was? Richtig: Die elterliche Aufräumaktion wird als selbstverständlich angesehen. „Hast Du schon mein Zimmer aufgeräumt? Kann ich wieder rein?“

„Alles ist Gratis“ ist auch insofern eine schlechte Idee, weil tatsächlich ja irgendwer bezahlt. Die Sperrmüllaktion zahlt der Gebührenzahler oder der Steuerzahler, je nachdem aus welchem Topf sie bedient wird, der freie Eintritt deckt die Betriebskosten nicht, also müssen Subventionen her oder die Preise irgendwann hoch und der ÖPNV fährt meines Wissens auch nicht betriebskostenbefreit durch die Gegend.

„Naja“, werden viele nun denken, „wir vergeben unsere Leistungen und Produkte ja nicht gratis.“ Das ist in den meisten Fällen richtig. Aber ein Rabatt ist nahezu genauso schlecht. „Gratis“ bedeutet nichts anderes, als einen 100%-Rabatt auf etwas zu geben. Rabatte in niedrigerer Höhe als 100 Prozent schaden dem Unternehmen und dem Wert der Produkte und Leistungen ebenso. „Ja, jetzt legen Sie mal die Preisliste beiseite, was ist denn UNSER Preis?“ – „Wir wissen beide, dass die Listenpreise Makulatur sind. Wie hoch ist unser Rabatt?“ – „Sie müssen zehn Prozent runter, sonst brauchen wir hier nicht weiterzureden“. – Typische Situationen im B2B-Geschäft, die zu Wert- und Wertschätzungserosion führen.

Aber auch im Einzelhandel, vor allem im Lebensmitteleinzelhandel, aber auch im Gebrauchsgüterhandel, sehen wir Kapriolen. „Nimm drei, zahl‘ zwei“, „Heute statt 3,99 nur 1,79“ und so fort. Die Städte und Läden sind voller Rotpreise.

Rabatte im Unternehmenskontext sind ein Ausdruck von Hilflosigkeit, von Ideenlosigkeit, von mangelnder Wertaufladung von Produkten und Leistungen. Nein, nur weil’s der Wettbewerb tut, wird es nicht richtig. Nein, auch nicht, wenn es immer schon so war. Erinnern Sie sich an die Baumarktkette „Praktiker“? Eine ideenlose Unternehmung in einer strategiebefreiten Zone. Der Satz „20 Prozent auf alles, was keinen Stecker hat“ ist vielen von uns noch im Ohr. Historie. Praktiker ist vom Markt.

Machen Sie es besser.

 

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 544: „Warum Menschen gern Online einkaufen

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 544: Warum Menschen gern Online einkaufen

Ja, es gibt viele Gründe, derenthalben Menschen gern einkaufen: Es ist stets und sofort auch zu eigentlich unmöglichen Zeiten möglich, man muss mit niemandem sprechen, man sieht sofort Lagerbestände, man kann Preise vergleichen und wird nicht über den Tisch gezogen, man kann Tests zum Produkt sehen und so fort.

Auch Kleidung und Schuhe werden, wie wir alle wissen, zunehmend online bezogen. Wobei wir einmal schauen, was geschieht, wenn die Rücksendungen teurer werden. Aber ganz davon abgesehen, hat der Wunsch nach flexiblem Kauf mit oben genannten Vorteilen auch noch eine andere Facette, nämlich die, dass viele von uns folgendes einfach nicht mehr erleben wollen:

Verkäufer zum Kunden: „Die Krawatte steht Ihnen wirklich ausgezeichnet.“ – Das tut sie nicht.

Verkäuferin zur Kundin: „Vorzüglich, das Kleid kann ich Ihnen sehr empfehlen, ich habe das auch selbst.“ – Hat sie nicht. Nie im Leben.

Verkäufer zum Kunden: „Das Sakko sitzt wie angegossen.“ – Ja, weil er hinten „klammert“.

Verkäuferin zum Kunden: „Die Schuhe weiten sich noch.“ – Ja, um einen Millimeter und sie passen dann immer noch nicht, genau wie die Jeans, die nicht mehr einläuft, das aber doch tut und zwar reichlich und dann nicht mehr passt.

Schön ist auch „Das haben wir nicht vorrätig, ich kann es Ihnen aber bestellen.“ – „Danke, das kann ich selbst, dafür brauche ich nicht (nochmal) herzufahren.“

Ich kann diese Sätze und Derivate davon nicht mehr hören, daher habe ich zwei Entscheidungen getroffen: Erstens meide ich Läden, bei denen ich derartige Sprüche höre – ich habe eine gute Merkliste – und gehe stattdessen lieber in die Geschäfte, bei denen modern und angemessen verkauft wird und zweitens kaufe ich tatsächlich viel mehr online als früher, weil – man meint es ja nicht – die Onlinehändler viel besser geworden sind UND die Industrie inzwischen auch klasse Onlinemöglichkeiten bietet, hier zu nennen sind für mich beispielhaft, aber natürlich nicht abschließend die Ersatzteilshops von Siemens oder Hailo aus aktueller Erfahrung. Auch einige unserer Klientenunternehmen verfügen über fabelhafte Onlinestores, die den Kunden prächtig „abholen“.

Der stationäre Einzelhandel hat natürlich seine Berechtigung, aber er muss die Vorteile auch spielen. Das alte „Verkaufen“ geht jedenfalls nicht mehr. Diejenigen Einzelhändler hingegen, die sich auf die (modernen) Anforderungen eingestellt haben, die Präsentation und Beratung verstehen, die die Bedeutung der Verfügbarkeit von Ware und des Unterschieds von „Wollen“ und „Brauchen“ verstanden haben, diese werden auch in Zukunft erfolgreich sein.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 543: „Dumme Regeln“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 543: Dumme Regeln

Ich bestellte kürzlich ein ganz bestimmtes Vogelfutter, das mir von einem Ornithologen zur ganzjährigen Fütterung unserer gefiederten Gartenfreunde empfohlen wurde. Zuvor hatte ich nichts bei dem Shopanbieter bestellt, ich musste mich also durch den Bestellprozess hangeln. Erfreulich: Es ging recht einfach über Paypal-Direkt. Der Kauf wurde grundsätzlich freigegeben, zur abschließenden Bestätigung sollte ich meine Kundendaten noch einmal kontrollieren und, wenn gewünscht, ein Kundenkonto anlegen, sonst als Gast fortfahren.

Ich änderte die Mailadresse, klickte „Kundenkonto anlegen“. Eine Telefonnummer war erbeten, das Geburtsdatum ebenfalls. Beides wollte ich nicht angeben. Klick, ab die Post.

Von wegen. Die Telefonnummer sollte ich eingeben. Nun, von mir aus. Eine unserer Festnetznummern trug ich ein. Klick, ab die Post.

Von wegen. Mein Geburtsdatum sollte ich eingeben. Auf keinen Fall wollte ich das tun. Sicher lag es an der Tatsache, dass ich ein Kundenkonto anlegen wollte. Also: Kein Kundenkonto anlegen.

Das war aber nicht mehr möglich. Ich brach den Bestellvorgang ab, machte alles noch einmal, diesmal ohne Kundenkonto. Das gleiche Spiel: Telefonnummer und Geburtsdatum eingeben. Zähneknirschend folgte ich den Anweisungen, damit ich den Vorgang vom Tisch hatte. In einer Begleitnachricht zur Bestellung machte ich meinem Unmut darüber Luft, dass bei der Bestellung von Vogelfutter mein Geburtsdatum abgefragt würde (ich möchte auch keine „Herzliche Glückwünsche“-Mail von einem Bot haben …).

Tags darauf die Antwort: Das Geburtsdatum sei „nötig, um zu verifizieren, dass Sie volljährig sind. Sie können aber auch gerne ein fiktives Datum hinterlegen.“

Klar, natürlich: Ich zahle per Paypal, dahinter liegt eine Kreditkarte, alles wird autorisiert und der Vogelfutterkauf benötigt dann noch mein Geburtsdatum, das ich aber auch fälschen kann, weil’s eh‘ nicht überprüft wird, nur damit der Händler im Betrugsfall sagen kann „Ich habe aber alles getan, um mich abzusichern“? Was kommt demnächst? Kaufen wir Vogelfutter mit der Personalausweis-App? Ich hatte jedenfalls Spaß und ein Wochenstart-Thema.

So wie es sehr wohl dumme Fragen gibt, gibt es auch dumme Regeln – und zwar zuhauf. Die hier dargestellte Regel gehört dazu. In Wachstumsprojekten mit den Teams unserer Klientenunternehmen hinterfragen wir immer bestimmte Regeln, weil diese oft hinderlich und wenig nützlich sind. Viele Regeln sind Absicherungsregeln, alte Regeln, Machtregeln.

Wir raten dringend: Schaffen Sie jede Regel ab, die nicht kontrolliert wird. Lassen Sie sich weder vom Controlling noch von Ihrer Compliance-Abteilung vor den Karren spannen. Die Wahrscheinlichkeit liegt nahe, dass Ihre Mitarbeiter wissen, welche Regel Sinn ergibt und welche (nicht) kontrolliert wird.

Was würden wir tun, wenn wir wüssten, dass die Geschwindigkeit im Straßenverkehr niemals kontrolliert würde? Eben.

Achja: Und bei Gelegenheit bestellen Sie ‘mal etwas in Ihrem Online-Shop. Wer weiß …

 

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 542: „Natürlich haben wir eine Strategie“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 542: Natürlich haben wir eine Strategie

Vor einigen Monaten sprach mich ein Unternehmer, der ein sehr erfolgreiches Unternehmen mit etwa 100 Mitarbeitern und sehr ambitionierten Wachstumsabsichten führt – Verdoppelung bis hin zu Verdreifachung der Unternehmensgröße (und des Gewinns) in den nächsten sieben bis zehn Jahren – über ein mögliches Beratungsmandat. Die Wachstumsabsichten waren meiner Einschätzung zufolge durchaus nicht unrealistisch und wir sprachen natürlich über die Themen Vision, Strategie, Realisierung.

„Haben Sie eine Unternehmerstrategie?“, fragte ich. Ja, die habe er. Wir sprachen über Elemente seiner Unternehmerstrategie und kamen darauf, dass es sich eher um Absichten handelte, aber immerhin.

„Haben Sie auch eine Unternehmensstrategie?“, war meine nächste Frage. Ja, auch die habe er. Sie sei zwar schon einige Jahre alt, aber im Grunde noch sehr nah an dem, was er strategisch sähe. Nun ist eine Strategie ja durch eine gewisse Langfristigkeit gekennzeichnet, daher war ich nicht irritiert über die Tatsache, dass die Strategie schon einige Jahre alt war.

„Haben Sie Strategien für die einzelnen Marktsegmente entwickelt?“, meine übliche nächste Frage. Hier musste der Unternehmer passen, dieser Arbeit hatte sich das Unternehmen noch nicht gestellt.

Nach meinen drei „digitalen“ Fragen – ein „Ja“ oder „Nein“ ist erst einmal ausreichend, erörterten wir die Sachlage tiefer. Ob die Strategie im Unternehmen bekannt sei und wie er sie kommuniziert habe, wollte ich wissen. Es ergab sich ein gewisses Wehklagen, denn in der Tat sei die Strategie bei den Mitarbeitern nicht hinreichend bekannt, obwohl sie so trefflich sei und er wundere sich immer wieder darüber, dass viele Dinge nicht so umgesetzt würden, wie es in der Strategie festgelegt sei.

„Wie haben Sie die Strategie denn nun in die Mannschaft gebracht?“, fragte ich. „Na, ich habe sie an zentraler Stelle ausgelegt“, entgegnete der Unternehmer. „Ausgelegt?“ – „Ja, an zentraler Stelle, man geht jeden Tag dort vorbei.“

Wir sprechen hier über einen erfolgreichen Unternehmer, der fest von der Richtigkeit seines Handelns überzeugt war und ist – sonst hätte er ja anders gehandelt. Der Unternehmer war zutiefst betroffen und nahm es fast schon persönlich, dass seine Strategie nicht so bekannt war.

Einmal abgesehen davon, dass es meist nicht genügt, auf der Ebene der Unternehmensstrategie zu verbleiben, es sei denn, das Unternehmen bedient nur ein Marktsegment, ist es natürlich nicht damit getan, eine Strategie (allein oder im allerengsten Kreis) zu entwickeln und sie dann „auszulegen“. Alle Klienten, die mit uns arbeiten wissen, wieviel Wert wir darauf legen und wieviel Zeit wir gemeinsam darauf einsetzen, die Strategie mit Leben zu erfüllen.

„Natürlich haben wir eine Strategie“ ist also – mathematisch gesprochen – notwendig, aber nicht hinreichend. Strategien scheiterten in der harten Realität, nicht auf dem Papier. Ich glaube, wir bei Mandat haben alle Fehler, die man machen kann, inzwischen gesehen. So können unsere Klienten diese vermeiden.

Fragen Sie sich heute: Wo stockt unsere strategische Absicht in der Realität und wie können wir dies ändern?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 541: „Alle Jahre wieder“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 541: Alle Jahre wieder

Es ist wieder soweit. Alle Jahre wieder. Nein, nicht Weihnachten, dafür ist es noch ein wenig zu früh, aber unser Veranstaltungs-Highlight des Jahres steht wieder an, denn am Mittwoch Nachmittag beginnt das Internationale Marken-Kolloquium, das zum neunzehnten Mal im Kloster Seeon stattfindet, mit dem inoffiziellen Teil. Offiziell geht es am Donnerstag los, am Freitag Nachmittag reisen wieder alle nach Hause und wir werden uns wie immer wundern, wie schnell die Zeit vergangen ist.

Neben dem großen Vergnügen, das wir daran haben, die vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten, Referenten, Teilnehmer, Award-Nominierte, zusammenzubringen und zwei, zweieinhalb Tage lang den gezielten Austausch über Strategie und Wachstum zu führen, ist das Internationale Marken-Kolloquium für uns intern auch immer ein besonderes – wie sagt man so schön? – „Team-Event“.

Ja, es ist anstrengend, ja, es ist Arbeit, ja, es ist vor allem in der Vorbereitung ein wirklich dickes Brett, aber das Kolloquium schweißt uns auch immer wieder ein bisschen stärker zusammen. Die meisten von uns reisen schon am Dienstag an, einige mit dem „Tourbus“ (einem gemieteten Multivan), der allerlei Equipment, bis hin zu einem voll arbeitsfähigen Büro mit Drucker enthält, andere fliegen und fahren mit dem Mietwagen weiter. Ich selbst fahre am Mittwoch in aller Frühe los. Vor Ort wird aufgebaut und da der Award nicht im Kloster vergeben wird, sondern an einem anderen Ort, an dem auch das festliche Dinner stattfindet, muss auch diese weitere Location geprüft werden, inklusive der Technik. Das Videoteam bezieht seinen Raum, die ersten Drehs erfolgen, bevor die Teilnehmer da sind und dann …

… dann geht es endlich los. Am Mittwoch Nachmittag haben wir einen informellen Teil mit anschließendem Get-Together eingerichtet (den viele als besonders wertvoll einstufen), Donnerstag startet das Programm, wir setzen auf gutes Wetter, so dass das Wachstums-Cafe draußen am Klostersee stattfinden kann. Freitag geht’s weiter, manch einer wird noch müde sein vom Vorabend, der gern in der Klostergaststätte endet.

Das gesamte Mandat-Team wird vor Ort sein. Am Freitag Nachmittag, wenn die letzten Teilnehmer und Gäste das Kloster verlassen haben, atmen wir durch. Geschafft! Eine kurze gemeinsame Reflektionsrunde, dann muss alles abgebaut werden, denn wir müssen und wollen ja alle noch nach Hause, die „Flieger“ wie die Autofahrer. Die Flieger sind dabei klar im Vorteil, sie werden „schon“ gegen 23 Uhr daheim sein. Linda und Fabian, die den „Tourbus“ fahren und ich werden wohl zwischen 1 und 2 Uhr morgens die Motoren jeweils zuhause abstellen.

Alle Jahre wieder. Und jedes Jahr neu. Wir freuen uns sehr auf alle, die wir in Seeon treffen werden. Für diejenigen, die in diesem Jahr nicht dabei sein konnten: Vom 6. bis zum 8. September 2023 sind wir wieder in Seeon. Ich kann noch so viel schreiben, die Stimmung kennt nur, wer schon da war.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 540: „Sog statt Druck“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 540: Sog statt Druck

Meine Frau und ich haben uns kürzlich sehr verwundert darüber gezeigt, welch immenser Druck stellenweise auf die Gesellschaft ausgeübt wird. Ein Beispiel ist die Gasversorgungs- und Stromsituation für den Winter (und übrigens auch für den Winter 2023/2024, was gern vergessen wird). Statt seit dem Frühjahr 2022 mit Sog eine nationale Kraftanstrengung zu schaffen, in der es super attraktiv wird, nach Sparmöglichkeiten zu suchen, an deren Suche möglichst viele teilnehmen – Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Bürger – wird Druck ausgeübt (und nebenbei Zeit für ideologische Semantik verschwendet). Ich möchte gar nicht allzu sehr in die Details gehen, aber viele mit denen ich spreche, spüren diese Forderungen und diesen Druck. Die Folge? Es entsteht Gegendruck – natürlich. Jeder verteidigt seine Position, keiner möchte in dem Spiel der Dumme sein, jeder „weiß“, dass es „natürlich“ nur darum geht, der Gruppe xy Vorteile zu verschaffen, auf „meine Kosten“.

Ich glaube fest an das Prinzip des Sogs. Ich bin aus der Erfahrung heraus fest davon überzeugt, dass es einfacher ist, auch wirklich bahnbrechende (Verhaltens-) Änderungen herbeizuführen, wenn Mitstreiter gewonnen werden, wenn das Ziel attraktiv ist und alle Beteiligten den berechtigten Eindruck haben, dass sehr, sehr viele an diesem Ziel mitziehen. Die Gegner dieser Sichtweise haben ein tiefes Misstrauen gegenüber Eigeninitiative und vermeintlich schwierigen Überzeugungsprozessen und ordnen Dinge mit Hilfe der ihnen zugeordneten Machtmittel lieber an. Zack, erledigt.

Nichts ist erledigt. Zu starker Druck führt zu Ausweichreaktionen, zu „Workarounds“, wie es in der IT-Welt so schön heißt. Das Fatale daran: Diese Ausweichreaktionen werden entweder nicht bemerkt, oder führen – wenn sie bemerkt werden – zu Ausnahmeregelungen. Man kann aber nicht alle Ausnahmen regeln. Vor allem aber führt zu starker Druck nicht selten zu einer erheblichen Reaktanz.

„Ja, aber, lieber Herr Quelle, das ist Sozialromantik, wenn wir auf Überzeugung setzen, dann ziehen nicht alle mit.“ Das ist richtig, aber es ziehen sowieso nicht alle mit. Ich bin kein Sozialromantiker, daher gilt ein gestuftes System: Attraktives Ziel finden, dieses aussprechen, an diesem Ziel keine Zweifel lassen, möglichst viele Mitstreiter gewinnen, darauf setzen, dass ein Sogeffekt eintritt. Handelt es sich um einen Rechtsrahmen, setzen erst dann Sanktionen ein, die es natürlich geben muss, wenn gegen diesen verstoßen wird.

Selbst in Krisen ist dieses Verfahren wichtig. Jawohl, wenn ein Haus brennt, dann beginnt die Arbeit der Feuerwehr vor Ort nicht mit einem Stuhlkreis, um herauszufinden, welches Löschmittel nun das richtige ist. Aber die Feuerwehrkräfte haben den Ernstfall vorher trainiert. Laufend. Anordnungen und Situationsintelligenz stehen in richtigem Maß zueinander.

Jetzt schauen wir auf Ihr Unternehmen: Ich bin sicher, dass die erfolgreichen Projekte in Ihrem Unternehmen diejenigen waren und sind, bei denen möglichst viele Mitstreiter gewonnen werden konnten. Das werden auch die Projekte sein, bei denen Sie am wenigsten intervenieren und schlichten müssen.

Sog statt Druck, das ist das Prinzip, das auch den von uns begleiteten Wachstumsinitiativen innewohnt. Wir sagen all unseren Auftraggebern: „Berufen Sie nur Menschen ins Projektteam, die dort sein wollen.“ Es muss sanktionsfrei möglich sein „Nein“ zur Projektteilnahme zu sagen. An der Pflicht zur Mitarbeit am Projektziel ändert das nichts.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 539: „Konzentration und Aufmerksamkeit“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 539: Konzentration und Aufmerksamkeit

Ich kam von einer Einkaufsfahrt mit unserem „LeoExpress“ zurück, parkte zuhause auf unserem Grundstück vor der Haustür, packte die Einkäufe aus, schloss die Haustür, als mir einfiel, dass die Schiebetür auf der Beifahrerseite noch geöffnet und das Auto noch nicht abgeschlossen war. Den Autoschlüssel hatte ich noch in der Hosentasche. Nach dem Drücken der Schiebetür-Taste hörte ich leise das vertraute Piepen und das leise Schließgeräusch der Schiebetür durch die bereits geschlossene Haustür. Schritt 1 war erledigt.

Ein Auto fuhr durch die Straße, ein Nachbarhund bellte, das Telefon klingelte, während ich auf die „Schließen“-Taste für das gesamte Fahrzeug drückte. Durch die geschlossene Haustür und durch die nominell vermutlich lauteren Umgebungsgeräusche hörte ich das sehr, sehr leise „Klack“, das mir signalisierte: Der LeoExpress ist abgeschlossen.

Sie kennen dieses Geräusch vermutlich auch von Ihrem Auto und Sie würden es auch aus einer Vielzahl von Geräuschen heraushören, wenn … ja, wenn (!) Sie sich darauf konzentrieren. Es ist ein gewohntes Geräusch, das ich einordnen kann und wenn ich mich darauf konzentriere, höre ich es aus normalen Umgebungsgeräuschen deutlich heraus – übrigens bei jedem unserer Autos, das über eine Fernbedienung verfügt.

Genau das ist heute mein Punkt. Wir sprechen mit unseren Klientenunternehmen über eine gute Entwicklung in die Zukunft, über gesundes, profitables Wachstum und diese Gespräche führen wir in einer Welt, in der vermeintlich immer weniger Aufmerksamkeit und Zeit für immer mehr Themen zur Verfügung steht. In unseren Wachstumsprojekten, die wir mit unseren Klientenunternehmen führen, mühen wir uns nach Kräften, möglichst nur die Dinge unterzubringen, die wirklich wichtig sind und nicht noch Themen „mitzumachen“, weil sie vermeintlich immer schonmal an der Reihe waren und sich nun eine Gelegenheit bietet.

Es ist die Konzentration von Aufmerksamkeit, die Bündelung der Energie, die zu Fortschritt führt. Ich habe schon oft darübergeschrieben: Wenn in einer Konzerthalle das Neonlicht noch eingeschaltet ist, kann der Star des Abends über die Bühne laufen, ohne dass es jemand bemerkt. Ist aber das Licht ausgeschaltet und der einzige Spot direkt auf den Star gerichtet, kann man ihn nicht übersehen.

Wenn Sie etwas Gutes für sich und für Ihr Unternehmen tun wollen, dann schauen Sie sich – in dieser Woche und wenn Sie es in der Woche nicht schaffen, dann eben am Wochenende – die Prioritäten Ihres Unternehmens an. Sind sie bekannt? Wird danach gehandelt? Wo wird Aufmerksamkeit verschwendet? Was müssen wir tun, um wirksamer zu sein?

Dann hören Sie auch das sehr, sehr leise „Klack“ durch die ganzen Umgebungsgeräusche hindurch.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 538: „Straßenverkehrsamt und Strategie“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 538: Straßenverkehrsamt und Strategie

Bei einem gemütlichen Grillabend auf unserer Terrasse sprachen wir mit unseren Freunden Simone und Michael wie immer über alle Mögliche. Natürlich waren auch die Energiekrise und die Energiewende Themen, die wir diskutierten. Irgendwann im Verlauf des Abends kamen wir auf Umwegen zum Thema „Besuche auf einem Amt“, der mangelhaften Digitalisierung im öffentlichen Dienst und ich erinnerte mich daran, dass der Eintrag unseres Reisemobils seinerzeit auf Grund der vielen Unterlagen beim Straßenverkehrsamt enorm lang dauerte.

Daraufhin Michael: „Warum gibt es eigentlich ein Straßenverkehrsamt?“ Auf der Zunge lag mir eine Begründung, aber je mehr wir sprachen, desto überflüssiger erschien zumindest der Ast der Zulassungsstelle. Es stimmt, die Frage ist berechtigt. Die Versicherung benötigt ohnehin alle Daten, könnte diese Aufgabe übernehmen und auf einen Zentralrechner für die hoheitlichen Verkehrsthemen spielen. Bei einem Versicherungswechsel würden alle Daten an den neuen Versicherer übertragen. Die Zulassungsstelle hat inhaltlich ausgedient.

Will man den Versicherungen die Aufgabe nicht anlasten, könnte es komplett online gehen. Ein Artikel im Handelsblatt vom 06.09.2007 (sic!) beruft sich auf eine Projektgruppe der Bundesregierung und der Länder, die davon ausgeht, dass „spätestens“ im Jahr 2013 (sic!) „die Fahrt zur Zulassungsstelle überflüssig werden“ soll. Nun, schauen wir nach, es ist 15 Jahre später, wir schreiben das Jahr 2022. Bis heute, so ist in einem Beitrag vom 16.06.2021 beim ADAC zu lesen, bieten „nur etwa zwei Drittel der Zulassungsstellen ein umfassendes Angebot zur Online-Zulassung in ihren Internetportalen an.“

Wir haben es hier mit zwei Themen zu tun: Erstens mit der mangelhaften Digitalisierung, zweitens mit der berechtigten Frage, warum es ein Amt oder eine nennenswerte Stelle im Amt gibt, die es gar nicht (mehr) geben müsste.

Insbesondere die grundsätzliche zweite Frage ist eine strategische Frage, die mit inhaltlichen, aber auch stark mit organisatorischen Konsequenzen und damit mit der Frage nach Macht und Bedeutung verbunden ist. Fragen wir die Verantwortlichen im Straßenverkehrsamt, werden sie nicht unmittelbar auf die Idee kommen, sich (oder die Zulassungsstelle) abzuschaffen. Genau diese Grundsätzlichkeit treibt uns in strategischen Diskussionen mit unseren Klienten um. Wir müssen Grundsätzliches in Frage stellen, um strategisch voran zu kommen, um Treppenstufen in der Entwicklung des Unternehmens zu gehen und nicht nur maximal lineares Wachstum zu erzeugen. Dafür bedarf es des Mutes der Unternehmerinnen und Unternehmer, die hinreichend oft so im Tagesgeschäft eingebunden sind, dass sie sich nicht oder nicht mehr an die grundsätzlichen Fragen heranbegeben. Wir können diese Erörterungen forcieren, weil wir es als Dritte leichter haben, auch Grundsätzliches fraglich zu stellen.

Das Gute ist doch: Solange die Diskussion im geschlossenen Raum stattfindet, hat sie keine unmittelbaren Konsequenzen. Viele der grundsätzlich fraglichen Themen erweisen sich als zu wenig effektiv, als zu kompliziert in der Realisierung, als emotional schwierig. Aber für diejenigen grundsätzlichen Themen, die verändert werden, lohnt die Diskussion darüber. Wichtig ist es dann, von der Überlegung auch ins Tun zu kommen. Auch dabei helfen wir.

Wir lernen: Mit guten Freunden, mit denen man über viele Themen sprechen kann, kann auch ein Grillabend (unerwartet) zu einem Wochenstart führen.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


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© 2022, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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