Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 492: Feedback
Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 492: Feedback
Outing: Ich schätze Schalter, Taster, Regler im Fahrzeug. Jawohl, konventionelle, idealerweise mit Hintergrundbeleuchtung versehene Schalter und Taster, auf denen das steht, was ich ausführen möchte. „Navi“, „Tel“, ein Symbol für Sitzheizung, Sitzbelüftung, Massage, was auch immer. Ich mag konventionelle Regler für Lautstärke und quasi-analoge Nuancierung von Einstellungen, auch wenn dahinter digitale Technik steht.
Ich schätze es nicht, auf einer iPad-ähnlichen Oberfläche durch vier Menüs zu navigieren, um die Sitzheizung einzuschalten, dabei achtmal abzurutschen, nicht zu wissen, ob mein Befehl ausgeführt wurde, in ein falsches Menü zu geraten und dabei die Straße aus dem Auge zu verlieren. Ich möchte nicht bei jedem neuen Zündvorgang „ok“ auf dem Bildschirm antippen müssen, um dem Auto zu sagen, dass ich es tatsächlich bin (jeder andere könnte auch „ok“ drücken, völliger Unfug). Ich möchte auch nicht über die Maßen ausführlich mit meinem Auto sprechen, die Unterhaltungen führe ich lieber mit meiner Frau oder mit Kollegen, wenn wir unterwegs sind.
Ich mag Tasten auch deswegen, weil sie unmittelbar eine Rückmeldung geben. Drückt man eine Taste, spürt man, dass die Bedienung erfolgreich war. Auch manche elektronische „Taste“ (die ja keine Taste ist), gibt ein solches Feedback. Ein Beispiel ist das Trackpad meines MacBooks, auf dem ich gerade diesen Text schreibe. Drücke ich darauf, gibt es eine Rückmeldung, obwohl keine Mechanik dahintersteckt. Drücke ich auf die Buttons auf dem Display eines unserer Autos, bekomme ich keine Rückmeldung. Das stört mich insbesondere während der Fahrt.
Feedback trägt zur Sicherheit bei, nicht nur bei der Bedienung von fahrenden iPhones. Auch in der Schifffahrt und auch in der Luftfahrt ist Feedback essentieller Bestandteil der sicheren Kommunikation. Ruft der Skipper „Klar zur Wende“, gibt die Mannschaft ein „Ist klar“ zurück, wenn das Manöver vollzogen werden kann. Ordnet der Fluglotse dem Piloten „Lufthansa 123: Descending Level 200“ an, sagt der Pilot „Lufthansa 123: Level 200“ und weiß, dass er bei seinem auf Normwert 1.013,25 Hektopascal eingestellten Höhenmesser auf 20.000 Fuß angezeigte Flughöhe heruntergehen muss.
Im Geschäftsleben kommt Feedback oft zu kurz. Nein, ich meine hier nicht das überbordende Bedürfnis mancher Menschen, immer und überall ein Feedback zu ihrer Leistung zu bekommen, das idealerweise immer (!) gut ausfallen muss, um keine existenzielle Identitätskrise zu verursachen. Ich meine mehr. Ich meine sehr wohl das oft zu kurz kommende Loben von guten Leistungen. Ich meine aber auch das Kritisieren von schlechten Leistungen, auch wenn es schmerzt. Ich meine ebenso das Feedback nach Erhalt eines Auftrages. „Streichen Sie die Fenster mit derselben grünen Farbe, wie das Treppengeländer.“ – „Nur die Fenster, oder auch die Rahmen?“ – Okay, das war ein alter Kalauer, aber Sie wissen, was ich meine. Ich meine auch das kurze, schnelle tagesgeschäftliche Feedback. „Gib‘ der Maschine drei Millimeter mehr.“ – „Drei Millimeter mehr, mache ich.“ oder „Streiche alle, die nicht binnen 14 Tagen bezahlt haben, von der nächsten Angebotsaktion.“ – „Ok, ich nehme alle, die nicht binnen 14 Tagen bezahlt haben, raus.“
Feedback hilft, Dinge schneller und besser zu machen. Und es gibt Sicherheit über einen Zustand. Wie halten Sie es mit Feedback?
Auf eine gute Woche!
Ihr und Euer
Guido Quelle
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© 2021, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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