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Mandat Wachstums Wochenstart Nr. 680: Man wächst mit seinen Aufgaben

Den Spruch kennen wir alle: „Man wächst mit seinen Aufgaben“. Er wird immer wieder genannt, wenn Schwierigkeiten anstehen, vor denen man zuvor bisher nicht gestanden hat. Menschen sagen es über sich und es wird über Menschen gesagt: „Man wächst mit seinen Aufgaben“.

Sicher ist an dem Satz viel Wahres, aber eines muss auch klar sein: Nicht jeder ist Ludwig van Beethoven, Steve Jobs, Stephen King oder Anne-Sophie Mutter. Nicht jeder kommt an die Spitze. Ja, für die „Spitze“ benötigt man auch mehr als nur Talent und Können, man benötigt auch die Fähigkeit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, man benötigt die Unterstützung von anderen und so fort. Aber selbst dann, selbst wenn alle externen Voraussetzungen gegeben sind, kann nicht jeder absolute Spitzenleistungen vollbringen.

Der „Du kannst alles, wenn Du es nur willst“-Vortrag ist und bleibt falsch. Mehr noch: Er führt in die Irre, und zwar spätestens dann, wenn er von Eltern oder Chefs mantramäßig wiederholt wird. Konfrontiert mit der Realität kommt schnell Frustration auf; ein falsches Selbstbild prallt auf die realen Anforderungen.

Ja, man wächst mit seinen Aufgaben, aber manches Wachstum endet eben nicht an der Spitze und bei manchen Aufgaben wächst man auch nicht sonderlich. Mangelnde Fähigkeiten und Fertigkeiten, gepaart mit mangelnder Neigung? Das wird nichts. Selbst, wenn die Fähigkeiten und Fertigkeiten vorhanden sind und nur die Neigung fehlt, ist das Frustpotenzial schon groß.

So, wie kommen wir aus dieser Abwärtsspirale jetzt wieder heraus? Recht einfach, die Justage macht es nämlich: Wenn Neigungen und Präferenzen vorhanden sind, diese entdeckt und gefördert werden, wenn Fähigkeiten und Fertigkeiten hinzukommen und die Anforderungen sukzessive und maßvoll gesteigert werden, sodass Erfolgserlebnisse möglich werden, dann wird ein Schuh daraus. Dann wachsen wir tatsächlich mit unseren Aufgaben. Manchmal darf auch ein Sprung dazwischen sein, eine Treppenstufe, die so hoch ist, dass wir sie nicht einfach gehen können, dass wir uns überlegen müssen, welcher Mittel wir uns bedienen, um auf das neue Niveau zu kommen, das ist fein. Aber es muss eben zu uns passen.

Halten wir also fest: Wachstum, persönliches Wachstum, hat viel mit Selbst(er)kenntnis zu tun. Im Elternhaus spielen die Eltern beim Entdecken und Erkennen eine ganz wesentliche Rolle, im Unternehmen die Kollegen und Vorgesetzten. Sie kennen meine Überzeugung: Wenn Sie in einem Unternehmen, das Karriere nur durch „Führung“ definiert, eine Top-Fachkraft zur Führungskraft machen, haben Sie zwei Effekte: Sie verlieren eine Top-Fachkraft und gewinnen eine schlechte Führungskraft.

Nicht jeder kann alles, nicht an jeder Aufgabe wachsen wir, aber wenn wir die richtigen Aufgaben haben, wenn wir erkennen, wohin wir wachsen wollen, dann ist ein großes Tor geöffnet. Ermöglichen Sie diesen Prozess auch im Rahmen der Führung Ihrer Mitarbeiter.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 451: Die Aufgabe annehmen

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 451: Die Aufgabe annehmen

Meine Frau und ich schauen ausgesprochen gern „The Voice of Germany“, eine weltweit erfolgreiche, sehr wertschätzende Musik-Talentshow mit wirklich guten Talenten und erfahrenen, angenehmen Coaches. Ich schaue auch gern DSDS, das ist allerdings eine ganz andere Nummer. Und: Ich schätze Dieter Bohlen als Geschäftsmann. Er ist ein extrem harter Arbeiter und Erfolg ist bekanntlich unbestechlich. Doch ich schweife ab …

Zurück zu den Shows und den Talenten. Wenn man sich die Folgen anschaut, werden immer wieder unterschiedliche Verhaltensmuster einzelner Talente offensichtlich, insbesondere dann, wenn sie einen Song zugeteilt bekommen und diesen dann – meist in abgewandelter Form – aufführen müssen. Dazu gehört neben Gesang auch Bewegung, die Einbeziehung des Publikums und so fort.

Da gibt es die Talente, die sich über einen Song besonders freuen, weil sie ihn kennen, weil er in das präferierte eigene Genre passt, weil sie ihn mögen. Es gibt diejenigen, die einen Song zwar nicht kennen, aber ihn annehmen (was sie meist müssen) und das Beste daraus machen. Es gibt diejenigen, die – egal, welcher Song kommt – begeistert auf die Aufgabe springen und sich ihrer nicht nur annehmen, sondern sie begeistert erfüllen. Und es gibt diejenigen, die herummaulen, dass das nun gar nicht ihre präferierte Tonlage, Musikart, weiß der Himmel was sei und dass das alles unfair, ungerecht und ungeheuer schwierig werde. Achja, und dass der mögliche Gesangspartner bei einem Duett („Battle“) es ja bedeutend leichter habe.

Raten Sie einmal, wer weiterkommt? Nicht so schwer, oder?

Die Coaches bei #TVOG (Der Hashtag von „The Voice of Germany“) und auch Dieter Bohlen bei DSDS werden nicht müde, folgendes zu betonen: Wenn Du wirklich erfolgreich sein willst, wenn Du wirklich an der Spitze sein oder wenigstens einigermaßen von Deinem Beruf leben willst, dann kannst Du Dich nicht darauf zurückziehen, immer das zu tun, was Dir gerade bequem erscheint. Wenn Du im Showbusiness erfolgreich sein willst, dann musst Du die Dir gestellte Aufgabe annehmen. Voll und ganz. Sonst bist Du kein Profi.

Das ist im Geschäftsleben nicht anders.

Es sind nicht nur die Sänger, Künstler, Schauspieler, auf die sich dies bezieht. Es ist im Geschäftsleben genauso: Du musst Dich einer Aufgabe annehmen, ganz und gar. Ansonsten bleibst Du ein Amateur. Das ist in Ordnung, aber dann maule auch nicht, dass Du wie ein Amateur behandelt und bezahlt wirst.

Ich habe lange Selbstmanagement-Vorlesungen gehalten und eine Übung darin war, eine bestimmte Position zu einem Thema einzunehmen pro oder contra. Beispiel: Warum Currywürste in Kitas unbedingt als gesunde Ernährung eingestuft werden sollen. Oder: Warum Teams grundsätzlich Unsinn sind. Oder: … Erst haben wir alle über die absurden Aufgaben gelacht und dann habe ich mir angeschaut, was die Studentinnen und Studenten daraus gemacht haben. Am erfolgreichsten waren immer diejenigen, die sich nicht lange darum geschert haben, welches Thema und welche Position sie zugeteilt bekommen haben, sondern diejenigen, die sich mit der Aufgabe, pro oder contra zu formulieren, auseinandergesetzt haben. Sensationelle Punkte wurden herausgearbeitet. Gleiches gilt für Fallstudien, die ich immer wieder stelle.

Schauen Sie sich selbst an: Wie stehen Sie zu neuen, schwierigen Aufgaben? Sind Sie Vorbild? Sagen Sie „Ok, eine Herausforderung, dann wollen wir mal?“ Oder fluchen Sie insgeheim und wehren Sie sich gegen die „Challenge“? Dann schauen Sie sich um? Wie ist Ihr Umfeld? Die Vermutung liegt nahe, dass es sich mindestens größtenteils so verhält, wie Sie.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


Die Frage der Woche:

„Ich beobachte in unserem Unternehmen, dass vermeintlich unangenehme Aufgaben…“

Um an der Umfrage teilzunehmen klicken Sie einfach auf: Wachstumsfrage der Woche

 

In der letzten Woche haben wir gefragt: „Unser Unternehmen ist mit diesem Satz am besten beschrieben: “

Ihre Antwort:

  • Wir wagen oft wirklich Neues, machen erfolgreich Sprünge – 41 %
  • Wir innovieren regelmäßig, aber die großen Sprünge bleiben aus – 47 %
  • Wir innovieren eher zu wenig – 12 %

 

 


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© 2020, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart #85: Abschließen

Es gibt Menschen, die Dinge nicht abschließen können oder wollen. Projekte werden nicht beendet, weil noch Feinheiten fehlen, Fachartikel oder Bücher werden nicht fertig, weil das eine oder andere noch geschliffen werden könnte, Aufgaben werden nicht abgeschlossen, weil noch ein neuer Einfall verarbeitet werden kann, Bachelor-, Master-, Doktorarbeiten werden auf den letzten Drücker fertig (immer!), weil eine neue Erkenntnis noch zu guter Letzt einfließt.

Wenn Sie wirklich wachsen wollen, müssen Sie Dinge abschließen. Der letzte gute Einfall, das Feintuning, das noch-etwas-Addieren bringt nichts. Entweder war das Projekt, die Aufgabe, das Buch vorher gut, dann wird es durch den letzten Schliff nicht besser. Oder es war schlecht und dann hilft der letzte Schliff auch nicht.

Schließen Sie Dinge ab und fahren Sie fort.

Ach, da fällt mir noch ein … Nein, war ein Scherz.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.