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Mandat Wachstums Wochenstart Nr. 679: Die Supporter und die Stars

Haben Sie das Fußballspiel Deutschland gegen Italien kürzlich gesehen? Das kurios entstandene Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 für Deutschland war später ein Schlager in der Presse und in den sozialen Medien.

Was war geschehen? Der italienische Torwart schimpfte intensiv mit seiner Hintermannschaft, weil diese einen Ball gegen Deutschland, der zur Ecke geklärt werden musste, schlecht verteidigt hatte, ging dazu deutlich aus seinem Fünf-Meter-Raum heraus, während Kimmich die Ecke blitzschnell ausführte und auf Musiala zielte, der den Ball in den leeren Kasten lenkte.

So kann’s gehen. Die Empörung war groß, das Tor zählte. Die Stars hatten gepunktet.

Möglich war die Aktion aber erst durch das geistesgegenwärtige Handeln des 15-jährigen Balljungen Noel, der zum allerersten Mal Balljunge war, denn er erkannte die Situation und warf Kimmich den Ball verzögerungsfrei zur Eckenausführung zu. So erst konnte Kimmich den Zeitvorteil nutzen.

Der Star des Abends? Natürlich der Balljunge. Der Endstand? 3:3, aber alle sprachen nur über das 2:0.

Was lernen wir? Wir lernen vielleicht, dass Supporter manchmal mindestens für einen Abend auch Stars werden können, aber wir lernen sicher, dass die Stars ohne Supporter nicht auskommen. So wie Musikstars ohne ihre Roadcrew nicht auskommen, so wie ein Formel-1-Fahrer nicht ohne den ganzen Rennstall auskommt, kommen Fußballer nicht ohne die Zeugwarte, die Greenkeeper oder eben die Balljungen und Ballmädchen aus.

Auch in unseren Unternehmen ist es so: Es gibt immer einige, die vorn stehen, die für das Unternehmen stehen, für das Unternehmen sprechen, für große Geschäftsabschlüsse sorgen, die Strategie weiterentwickeln, das Unternehmen in die Zukunft führen. Aber es gibt eben auch die, die im Hintergrund die Voraussetzungen dafür schaffen, dass dies geschehen kann. Es sind diejenigen, die gezielt und wirksam zuarbeiten, schnörkellos, unverzüglich. Es sind diejenigen, die nicht im Rampenlicht stehen. Es sind diejenigen, die für den Erfolg ebenfalls einen großen Beitrag leisten.

Deshalb ist es auch so wichtig, in den Supportbereichen Top-Mitarbeiter einzustellen. Es ist wichtig, dass eine intensive Abstimmung zwischen allen Beteiligten stattfindet, sodass wirksam und reibungslos gearbeitet werden kann. Alles Unnötige ist zu unterlassen, alles Wirksame zu verstärken.

In unseren Beratungsprojekten verwenden wir oft auch Zeit darauf, die Supportbereiche wirksamer zu machen. Die Effekte sind oft enorm.

Wie sieht es bei Ihnen aus? Sind die Supporter gut aufgestellt? Werden sie gesehen?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

Unser Wachstum – Draghis Fehlentscheidung

Genauer müsste es wohl heißen: Fehlentscheidung der EZB, aber Mario Draghi hat sich nun einmal prominent an die Spitze dieser Fehlentscheidung gesetzt, die wieder einmal auf der Symptomebene verbleibt und an den Ursachen nichts ändert.

Der gesunkene Leitzins bedeutet, dass Geld noch einmal billiger zu haben ist, als es ohnehin schon zu haben war. Wenn aber etwas zum Nulltarif erhältlich ist, ist es nichts wert. Mitnichten wird diese Zinssenkung dazu führen, dass sich die Krise in der Eurozone verbessert oder dass sie gar grundlegend behoben würde. Das Signal ist vielmehr ein Anreiz für die schwächelnden Regionen, notwendige Reformen wieder einmal vor sich her zu schieben.

Eine interne Wettbewerbsschwäche kann nicht durch billiges Geld behoben werden, sie wird dadurch im Gegenteil eher noch verstärkt. Die Rede von Deflation, das Hinweisen auf Japan? Alles Nebelkerzen und man darf unterstellen, dass diese Nebelkerzen wohl absichtlich geworfen werden.

Nein, die EZB hat sich mit diesem Schritt nicht zum Fürsprecher der Wettbewerbswirtschaft gemacht. Sie hat sich vielmehr für einen signalstarken, einfachen, aber falschen Weg entschieden. Dass Sparer auf diese Weise – und auf lange Zeit – keine Aussicht haben, auch nur die Inflation mit Zinserträgen auszugleichen ist das eine. Dass Unternehmen in Italien, Frankreich, Spanien mit diesem Schritt keinen eigenen Schritt weiterkommen, ist das – schwerwiegendere – andere.

Es gibt kein „betreutes Wachstum“. Wachstum kommt von innen. Vergessen wir dies nicht.