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Der Wachstums-Wochenstart #23: Besetzen Sie eine Position

Ihr Fokus in dieser Woche: Besetzen Sie eine Position.

Nein, damit meine ich selbstverständlich nicht, dass Sie irgendeine Position besetzen und diese mit Händen und Füßen verteidigen sollen. Das ist eine schöne Rhetorik-Übung, aber darum geht es hier nicht. Es geht darum, eindeutig Position zu einem Thema zu beziehen und nicht, herumzueiern.

Das Folgende meine ich nicht:

  • „Sowohl als auch“
  • „Das könnte man so sehen, oder auch so“
  • „Im Prinzip ja, aber“
  • „Wir müssen das noch genauer abwägen“
  • „Jedes hat etwas für sich“.

Setzen Sie die Liste selbst fort.

Machen Sie sich folgendes klar: Es gibt immer mehrere Lösungen, es gibt auch fast immer mehrere richtige Lösungen. Es kommt aber darauf an, eine Lösung zu finden, die in den Kontext passt. Es kommt darauf an, dass Sie als Führung klar sagen: „Ich habe nachgedacht, habe mir die Vor- und Nachteile angehört, sie abgewogen und dies ist die Richtung, in die wir gehen werden.“

Dies wird nicht nur von Ihnen erwartet, es beschleunigt auch Prozesse. Das Besetzen einer Position, das Einstehen für etwas, bedeutet doch nicht, dass dies für die Ewigkeit so sein muss. Meinungen darf man auch bei neuen Erkenntnissen ändern. Es heißt auch nicht, dass Sie unveränderbar auf der Position beharren müssen. Eine Position zu besetzen bedeutet aber, eine klare Meinung zu haben und diese begründen und aussprechen zu können.

Welche Position besetzen Sie in dieser Woche?

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Nörgler

Der Sommer bietet in jedem Jahr aufs Neue Anlass, Nörgler besser zu identifzieren. Der Sommer (oder besser gleich das ganze Wetter) sei in diesem Jahr schlecht, haben wir 2012 und auch 2011 gehört. Fakt ist, dass das Frühjahr beider Jahre bereits sommerliche Temperaturen bereithielt, was gern übersehen wird.

Ist das Wetter so, wie bei uns in Dortmund im August, mit Temperaturen um die 30 Grad, ist es den Nörglern schnell „viel zu heiß“. Man könne es kaum aushalten.

Nörgler zeichnen drei Dinge aus:

  • Sie konzentrieren sich auf Dinge, die sie nicht beeinflussen können. Das Wetter ist hier nur eine Facette, das Verhalten anderer Personen eine weitere.
  • Sie haben eine selektive Wahrnehmung und verschwenden Ihre Zeit mit einer Negativ-Sicht.
  • Sie verschließen ihr Verhaltens-Repertoire vor Wachstum – hier: vor dem Umgang mit neuen, nicht änderbaren Situationen.

 

Wohlgemerkt: Ich spreche nicht davon, dass jemand irgendwann einmal bemerkt, dass 40 Grad in der Stadt wirklich heiß sind oder das es einmal genug des Regens wäre. Es geht um notorische Nörgler.

Wenn Sie in Ihrem Umfeld solche Menschen haben, gefährden Sie Ihre gute Laune Wenn Sie in Ihrem Unternehmen notorische Nörgler haben, gefährden Sie Ihr Wachstum.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Markentechnik genügt längst nicht

Auf dem 9. Internationalen Marken-Kolloquium im Kloster Seeon im Chiemgau haben in der vergangenen Woche unter dem Jahresthema 2012 „Die Marke als Wachstumsmotor“ hochkarätige Referenten ihre Sichten auf die Themen „Marke“, „Markenführung“, „Markentechnik“, „Wachstum mit (oder ohne) Marke“ dargestellt. Es wurde diskutiert, erörtert, neue Erkenntnisse wurden erlangt, bestehende Erkenntnisse wurden bestätigt.

Wir haben bei Mandat schon immer betont – und verdeutlichen dies auch in allen relevanten Beratungsprojekten -, dass bei der Betrachtung einer Marke die technisch-rationalen Aspekte nicht überbewertet werden dürfen. Natürlich gilt es, eine Marke systematisch aufzubauen, begonnen bei der Botschaft, dem Nutzen, usw. Natürlich gilt es, Methoden zu nutzen, die das Unternehmen in die Lage versetzen, die eigene Marke zu verstehen und auch vermittelbar, erlebbar zu machen.

Aber genau dort hört es mit der „Markentechnik“, wie sie so schön heißt, auf. Der Begriff „Markentechnik“ vermittelt irrtümlich den Eindruck, dass Marken technisch erfolgreich gemacht werden können. Es ist ein folgenschwerer Irrtum, wenn man diesem Ansatz blind folgt. Weder ist die Markentechnik hinreichend für den Erfolg einer Marke, noch ist Markenführung etwas, das sich auf rational-instrumentelle Basis reduzieren lässt. Markenführung hat vor allem mit einem etwas zu tun: Mit Führung. Zu diesem Thema wird auch in Kürze ein Fachbeitrag von mir im „Markenartikel“ erscheinen: „Markenführung – Die Betonung liegt auf ‚Führung'“.

Ich glaube jeder unserer Referenten, ich selbst inkludiert, hat die Wichtigkeit betont, welche die Mitarbeiter für die Marke haben. Und das, so Hartmut Jenner, Vorsitzender der Geschäftsführung von Kärcher, obwohl sie in der Bilanz nicht als Guthaben, sondern nur als Kostenposition („Personalaufwand“) auftauchen. Wenn wir aber die Mitarbeiter als Träger der Marke anerkennen, dann sind wir gut beraten, uns mit qualitativen Aspekten, mit nicht direkt greifbaren Wirkmechanismen, mit Ambiguität auseinanderzusetzen. Kurz: Mit Führung. Mit Vermittlung. Mit Verständnis. Mit Einsicht.

Das Mandat-Team hat Mandat auf dem 9. Internationalen Marken-Kolloquium hervorragend repräsentiert und damit auch die Marke „Mandat“ weiter gestärkt. Alles, was Mandat ausmacht, war erlebbar. Das ist nicht durch Anordnung zu erzielen, nicht durch Technik, nicht durch ausgefeilte Projektplanung. Anordnung erzeugt kein Commitment und Technik und Projektplanung sind notwendig, aber nicht hinreichend. Begeisterung war spürbar, aktive Teilhabe am Gesamten, Gestaltungsfreude, Problemlösungskompetenz, der Wunsch, mit dem Kolloquium einen Beitrag zum Wachstum der Teilnehmer und ihrer Unternehmen zu leisten. Das gelingt nur, weil das Mandat-Team sich mit der Marke „Mandat“ identifziert.

Wer versucht, Marke auf Technik zu reduzieren, hat nicht verstanden, dass es die Marke ohne die Menschen nicht gibt, die Menschen ohne die Marke aber sehr  wohl.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #22: Arbeiten Sie vor

Ihr Fokus in dieser Woche: Arbeiten Sie vor.

Während ich diesen Beitrag schreibe klingen die Kirchenglocken schon einige Minuten irgendwo hier um das Kloster Seeon herum, in dem ich mich gerade befinde, weil wir hier das 9. Internationale Marken-Kolloquium veranstalten. Es ist 6 Uhr morgens, draußen dämmert der Tag – eine Zeit, die nicht unbedingt zu meinen Standard-Arbeitszeiten gehört, aber ich war eben wach. In ein, zwei Stunden ist hier wieder Hoch-Zeit. Die Teilnehmer werden zum Frühstück gehen, um Viertel vor Neun wird der zweite Tag des 9. Internationalen Marken-Kolloquiums eröffnet. Spannende Vorträge stehen bevor.

Ich nutze die Zeit, um vorzuarbeiten und auf diesen Kniff möchte ich in dieser Woche Ihren Fokus lenken. Ich werde nicht nur diesen Blogbeitrag vorzeitig für kommenden (wenn Sie es lesen: diesen) Montag schreiben, sondern noch weitere Beiträge, die dann nachfolgend veröffentlicht werden können. Ich mag es, wenn Dinge im Voraus erledigt sind, sie erzeugen dann keinen Druck mehr, nach dem Motto: „Du müsstest ja noch … machen“.

Vorzuarbeiten bedeutet nicht, mehr zu arbeiten. Es geht vielmehr darum, Dinge anzugehen, die noch nicht zeitkritisch sind, aber sehr schnell zeitkritisch werden können, wenn die Zeit voranschreitet. Es bedeutet, sich von einigen operativen Dingen zu entlasten und wirklich wichtige Dinge anzugehen – im Voraus. Wenn Sie es richtig machen, schafft dieses Vorarbeiten persönliches Wachstum, weil Sie freie Zeit gewinnen, die Sie anders nutzen können.

Wo können Sie vorarbeiten? Wo können Sie gleichartige Dinge, die eigentlich noch nicht erledigt werden müssten, erledigen, bevor sie dringend werden?

Die Glocken haben aufgehört, ich schreibe jetzt den nächsten Beitrag.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

9. Internationales Marken-Kolloquium – Tag 2

Inzwischen hat das 9. Internationale Marken-Kolloquium seine Pforten geschlossen. Hier sind Zitate aus den Vorträgen des zweiten Tages:

Quelle:

Die Keynote am Freitag: "Wachstumsmotor Marke - Der Treibstoff liegt innen"

  • „Wachstum kommt von innen. Einen Schuldigen für Erfolg und Misserfolg außen zu suchen, ist zu billig.“
  • „Wachstum ist multidimensional und darf nicht auf die letzte Zeile der GuV reduziert werden.“
  • „Wachstum bedeutet Verzicht. Nicht duch Addieren, sondern durch Fokussieren entsteht Wachstum.“
  • „Wachstum benötigt Führung und damit beginnt Wachstum ganz oben in der Unternehmenshierarchie.“

 

 

 

 

Mundt:

Andreas Mundt: Preis- und Markenpflege im Lichte des Wettbewerbsschutzes

  • „Das Bundeskartellamt ist eine effiziente Behörde, eher ein mittelständisches Unternehmen, mit 330 Mitarbeitern.“
  • „Wir würden gerne wissen, ob es eine hohe Wettbewerbsintensität im Bereich der LEH-Produkte, die nicht Eckprodukte sind, gibt, aber wir wissen es nicht. Es wird aber immer behauptet.“
  • “ Die zweite Stufe der Sektoruntersuchung zur Feststellung der Nachfragemacht des LEH gegenüber der Industrie ist gestartet.“
  • „Wir brauchen Daten, um urteilen zu können. Ein US-amerikanischer Kollege hat ein Schild über dem Schreibtisch: ‚In God We Trust. All Others Provide Data‘.“
  • „Ich würde gerne verstehen, was Preis- und Markenpflege von vertikaler Preisbindung unterscheidet.“
  • „Wir müssen dafür Sorge tragen, die Marken zu schützen und andererseits, den Wettbewerb aufrecht zu erhalten. Das Bundeskartellamt ist keine Polizei, wir halten vielmehr den Wettbewerb aufrecht.“
  • „Die Kronzeugenregelung ist ausgesprochen erfolgeich.“

Westermann:

Carl-Frank Westermann: "Marke auditiv - Wie Klang die Markenwahrnehmung prägt"

  • „Sie hören seit Ihrem 4. Lebensmonat.“
  • „Manche Marken machen einfach nur Klangsalat.“
  • „In Workshops zum Soundbranding muss man erstmal 80% der Zeit über die Marke sprechen.“
  • „Man muss unbedingt dafür Sorge tragen, dass so ein Projekt auch umgesetzt wird.“
  • „Das Telekom-Soundlogo ist Klang-Imperialismus.“

 

 

 

 

 

Reinsberg:

Dr. Dirk Reinsberg: "Marke ohne Nachhaltigkeit - Können Sie sich das leisten?"

  • „Es hilft uns nicht, wenn wir ein ökologisch und sozial nachhaltiges Produkt haben, das nach zwei jahren wieder vom Markt verschwindet. Die ökonomische Komponente ist auch Teil des Nachhaltigkeitsbegriffs.“
  • „Unternehmen, die etwas Gutes und Richtiges in Sachen Nachhaltigkeit tun, werden regelhaft angegriffen, nur weil das Gute noch nicht perfekt ist. Stattdessensollte man sehen, was schon gut läuft.“
  • „Der ‚Living Planet Index“ beschreibt in verschiedenen Dimensionen die Anzahl Arten und Individuen in verschiedenen Kontinenten. Der ökologische Fußabdruck beschreibt, wie viele Planeten Erde wir benötigten, um unseren derzeitigen Standard zu halten. Zur Zeit beträgt er 1,5 weltweit, 2,5 in Deutschland.“
  • „Drei weltweit relevante Probleme: Waldrodung, Überfischung, Wasserknappheit“
  • „Mission des WWF: Bewahrung der ökologischen Vielfalt. Ein lebendiger Planet für uns und unsere Kinder.“
  • „In der Zusammenarbeit zwischen NGOs und Unternehmen wird gerne vergessen, Ziele zu vereinbaren. Dies ist aber unabdingbar.“

So schön war's ...

Das 9. Internationale Marken-Kolloquium war ein voller Erfolg. Wir haben enorm viel Zuspruch bekommen und freuen uns schon auf das 10. Internationale Marken-Kolloquium am 12. und 13. September 2013 im Kloster Seeon im Chiemgau.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht – UFO und LH-Management zerstören Markenwert

Ich schreibe diesen Beitrag am Freitag, den 7. September, an dem die Gewerkschaft UFO die Lufthansa in Deutschland ganztägig bestreikt. 100.000 (ein-hundert-tausend!) Passagiere werden davon betroffen sein, einige der Teilnehmer des 9. Internationalen Marken-Kolloquiums sind ebenfalls davon betroffen. Ich finde das unerhört, inakzeptabel, überzogen, unverschämt, arrogant, kundenfeindlich, kurzsichtig, geschäftsschädigend, rechtswidrig und dumm.

Abgesehen davon habe ich keine ausgeprägte Meinung dazu.

Gehen wir einmal in die Auswirkungen für das Unternehmen, ganz unabhängig davon, ob dieser Streik nun bereits ein Ende hat, oder nicht, hier geht es um Analyse:

  • Die UFO spricht darüber (z. B. in Online-Medien), dass die Streikenden „guter Stimmung“ seien. Sie spricht davon, dass „die Lufthansa kapituliert“ habe, weil sie mehr als die Hälfte der Flüge streichen musste.
  • Die Lufthansa-Führung spricht (im Heute Journal) davon, dass man ja bereit sei, an den Verhandlungstisch im Rahmen einer Schlichtung zu gehen, aber …

Man spricht übereinander, dissoziiert sich voneinander und niemand spricht miteinander.

Ich bin bekennender Verfechter unternehmerischen Handelns und habe für viele Forderungen und Aktionen der Gewerkschaften in einem Land wie Deutschland, wo sich wirklich wenige beklagen können, ein nur sehr eingeschränktes Verständnis, aber hier geht es nicht ausschließlich um einen einzelnen Verantwortlichen. Für die Streikwelle Anfang September sind beide Seiten verantwortlich. Wie kann man es so weit kommen lassen, dass man nicht mehr miteinander spricht und den Konflikt auf dem Rücken der Kunden austrägt?

Nein, meine Damen und Herren in der Führung der Lufthansa, so funktioniert das nicht. Sie können uns nicht weismachen, dass es Ihnen furchtbar Leid täte, dass wir nun nicht mit LH fliegen können, dass wir einige Unannehmlichkeiten hätten, dass Sie nun für uns tun würden, was Sie könnten. Das hätten Sie vorher tun müssen. Sie hätten vorher, gemeinsam mit der Mitarbeitervertretung eine Lösung finden müssen.

Und, nein, liebe UFOs, auch Sie können nicht so tun, als gäbe es „die Lufthansa“ und „die Mitarbeiter“. Sie haben in unverantwortlicher Weise den Bogen überspannt. Meinen Sie, dass die streikbedingten Ergebnisausfälle, die die Lufthansa jetzt verzeichnet, sich positiv auf die Beschäftigten auswirken wird? Augenwischerei.

Hier sind Ego-Themen im Spiel. Dies ist (oder war) ein Machtkampf, in dem niemand meint(e), noch gesichtswahrend auf den anderen Partner zugehen zu können. Es zeigt sich – gelinde gesagt – unterdurchschnittliche Führungskompetenz, null Konfliktkompetenz und ein sehr schlechtes Beispiel. Genauer: Es ist ein gutes Beispiel im negativen Sinne, denn die Lufthansa und die UFO haben damit der Marke Lufthansa nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig geschadet. Wieder einmal wird die Marke von innen zerstört. Denn dass die Marke „Lufthansa“ jetzt einen Schaden genommen hat, daran sollte wohl kein Zweifel mehr bestehen.

Wenn Gesprächspartner nicht mehr miteinander, sondern nur noch übereinander sprechen, wenn Konflikte nicht diskutiert, sondern buchstäblich ausgefochten werden, haben meist beide Parteien einen Fehler gemacht. Wir wollen keine Kriege mehr zwischen Staaten? Dann beginnen wir doch zunächst damit, die Kampfaktionen in Unternehmen zu beenden. Das wäre ein guter Start.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

9. Internationales Marken-Kolloquium – Verleihung des 1. IMK-Awards

Im Rahmen des festlichen Dinners im Gutshof Ising haben wir den 1. IMK-Award in der Kategorie „Lebenswerk“ unter großem Applaus und mit hohem Respekt der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 9. Internationalen Marken-Kolloquiums verliehen.

Der Laureat konnte leider nicht persönlich anwesend sein, hat seine Freude aber per von uns zuvor produzierter Video-Grußbotschaft übermittelt. Wer es ist? Lesen Sie einen Auszug aus der Laudatio, die ich vor einigen Stunden gehalten habe:

***

Verleihung des 1. IMK Awards am 06. September 2012 im Rahmen des festlichen Dinners des 9. Internationalen Marken-Kolloquiums im Gutshof Ising.

Über den Laureaten:

  • Er ist Wissenschaftler und bekommt den Award vor allem dafür, dass es ihm gelungen ist, das Wissen der Wissenschaft in der Disziplin, die er selbst begründet hat, in Können der Wirtschaft zu übersetzen. Ein echter Brückenschlag.
  • Unter Führung unseres Preisträgers ist das erste Universitätsinstitut für Marketing gegründet und das als Nachfolger auf einen ABWL Lehrstuhl. 1968!! Er ist seit mehr als 43 Jahren Hochschullehrer.
  • Er hat sich gegen alle kritischen Reaktionen, die unter „Marketing“ nur bunte Bildchen verstanden, gewendet und der Erfolg gibt ihm Recht, denn heute gibt es mehr als 140 Lehrstühle mit der Bezeichnung „Marketing“.
  • Sein Standardwerk, das in den meisten Bibliotheken der hier Anwesenden stehen wird, ist mehr als 225.000 Mal verkauft worden. Für ein Sachbuch eine unglaublich hohe Auflage, die in der Regel mindestens ein Abendessen mit dem Verleger zur Folge hat.
  • Als Hochschullehrer hat er 109 Dissertationen betreut und dabei mehr als 25.000 Seiten gelesen – wer jemals EINE Diss gelesen hat, weiß, was DAS bedeutet …
  • 21 Hochschullehrer sind aus seinem ehemaligen Mitarbeiterkreis hervorgegangen.
  • Er war und ist Mitglied in zahlreichen Vorstands-, Aufsichtsrats- und Beiratsgremien, in denen seine Expertise wesentliche Wachstumsimpulse gegeben hat und heute noch gibt.
  • Er hat die Gründung der Alumni-Vereinigung „Marketing Alumni Münster e. V.“ veranlasst, die heute mehr als 1.100 Mitglieder hat und weiter wächst.

Zu seiner Lehre und Forschung sagt er selbst:

Die größten Herausforderungen als Hochschullehrer waren…

… Marketing als neues Pflichtwahlfach einzuführen und das Institut für Marketing aufzubauen, sowie die ganzheitliche Sichtweise der Betriebswirtschaftlehre mit speziellen Anforderungen des interdisziplinär ausgerichteten Faches Marketing in Einklang zu bringen.

In der Lehre kam es mir stets darauf an…

… die Studierenden für das Fach zu begeistern und zum Mitdenken zu bewegen und den Brückenschlag zu Führungsproblemen in der Praxis herzustellen (z. B. durch Fallstudien).

In der Forschung war mein oberstes Prinzip…

theoriegeleitete, empirisch fundierte Erklärungen und Prognosen über die Wirkung von Marketinginstrumenten zu gewinnen und diese zur Lösung von Entscheidungsproblemen in der Praxis dienstbar zu machen.

Warum liegt uns der Laureat auch inhaltlich nahe?

Er sieht Marketing als Metafunktion der Unternehmensführung und propagiert, konsequent vom Kunden auszugehen und in dessen Bedürfnissen zu denken. Nicht nur von seinen Wünschen auszugehen. Marketing ist eine Denkhaltung, nicht nur der Name einer Abteilung oder eines Bereiches.

Seine Preise und Auszeichnungen, die unser Laureat im Laufe seines Wirkens erhalten hat, sind so vielfältig, dass sie aufzuzählen hier den Rahmen übersteigen würde. Ebenso die Ehrenämter.

Wir gratulieren einem Pionier des Marketings, einem Wissenschaftler, der immer die Praxis im Blick hatte und hat, einem ehemaligen Referenten des Internationalen Marken-Kolloquiums und einem echten Vordenker zur Verleihung des 1. IMK-Awards in Würdigung seines Lebenswerkes.

Herzlichen Glückwunsch, Heribert Meffert.

***

Das Foto zeigt den Preisträger bei unserem persönlichen Besuch in Münster Ende August. (Mitte: Heribert Meffert, rechts: Linda Vollberg, links: Guido Quelle)

Persönliche Preisübergabe an Heribert Meffert Ende August in Münster

9. Internationales Marken-Kolloquium – Tag 1

Kapelle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was für ein spannender Tag. Intensive Diskussion im Marken-Intensiv-Seminar mit etwa 20 Teilnehmern um die Themen Nachhaltigkeit, Markenführung und Vertrieb mit Vorträgen von Peter J. Bachmann und mir, später dann die offizielle Eröffnung des 9. Internationalen Marken-Kolloquiums mit fulminanten Vorträgen von Jean-Claude Biver (Chairman Hublot), Prof. Manfred Maus (OBI-Gründer) und Hartmut Jenner (CEO Kärcher).

Hier einige Zitate:

Biver:

  • „Man darf sich nicht von einer Ausnahme inspirieren lassen. Man muss sich von einer Regel inspirieren lassen.“
  • „Menschen verbinden gestern mit heute.“
  • „Uhren sind Erben eines Wissens, wenn Sie Ticktackticktack machen.“
  • „Quarzuhren sind keine Uhren. Eine Uhr mit einer Batterie ist keine Uhr, das ist ein iPhone. Swatch ist eine Ausnahme.“

 

 

 

 

 

 

 

 

Maus:

  • „Als Unternehmer müssen Sie auch einmal Glück haben.“
  • „Wenn Du in Deutschland eine Idee hast und diese vorträgst, kommt sofort jemand mit dem Grund, weshalb das nicht gehen kann.“
  • „Gern gespieltes Spiel: Wenn Du schon nicht überzeugen kannst, dann versuche wenigstens, zu verwirren.“
  • „Ich habe unter anderem zwei wesentliche Werte: Konsequenz und Disziplin.“
  • „Konflikt in einer Organisation ist etwas Positives, wenn man in der Organisation damit umgehen kann.“

 

 

 

 

 

 

 

Jenner:

  • „Innovation ist kein Zufall.“
  • „Als Weltmarktführer gelten andere Regeln. Man kann nicht einfach Dinge kopieren. Man spielt immer Champions League.“
  • „Wir waren die Einzigen, die Fukushima-Wasser reinigen konnten – durch Hochdruck.“
  • „Die Mitarbeiter sind das Wichtigste – und tauchen in der Bilanz nur als Kostenposition auf.“

Gleich geht es weiter mit dem festlichen Dinner auf dem Gut Ising und der dort stattfindenden Verleihung des 1. IMK-Awards.

Einer der vielen Klostergänge

Der Marken-Intensiv-Seminar-Raum - noch leer

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

9. Internationales Marken-Kolloquium – der Vorabend

Der Vortag des 9. Internationalen Marken-Kolloquiums im Kloster Seeon im Chiemgau. Trotz Lufthansa-Streiks haben wir es dann doch alle nach und nach geschafft, hier einzufliegen. Linda Vollberg, Kerstin Scupin und Fabian Woikowsky sind bereits am Dienstag Abend mit dem Auto vorgefahren – mit gefühlten 1.000 kg Material im Gepäck. Katja Weckeck, Anne Hausen (neu im Mandat-Team) und Nadine Müller sind heute morgen in aller Herrgottsfrühe von Dortmund aus geflogen und ich habe mich am Nachmittag, ebenfalls von Dortmund fliegend, auf den Weg gemacht. Kevin Sabbadin hält daheim die Stellung. Holger Kampshoff kümmert sich um Klienten.

Bisher nur wenige Zwischenfälle, ein, zwei Absagen wegen des Lufthansa-Streiks am Freitag (man frage mich bitte nach meiner Meinung dazu), ein Referent brauchte eine Flugalternative, aber sonst läuft alles glatt, ich höre nichts von dem Team vor Ort. Alle beschäftigt.

Auch die Reise verläuft unspektakulär, im Germanwings-Flieger kommt etwa 4 Minuten nachdem Getränk und Snack serviert wurden, die Aufforderung wegen des bevorstehenden Landeanflugs, die Tische hochzuklappen. Ich denke „Mit oder ohne Getränk?“ und beschließe, die Anweisung zu überhören – wie die meisten anderen auch. Die Flugbegleiterinnen werden etwas hektisch. Ich glaube, so kurz vor der Landung habe ich noch niemanden in der Bordküche hantieren sehen. Über-raschung …

Am Flughafen München treffe ich mich gegen 17.30 Uhr mit meinem Ex-Kollegen Martin Gierse, der heute Geschäftsführer des Deutschen Kinderhospizvereins e. V. ist. Er hat einen Lufthansa-Flieger bekommen und wir fahren gemeinsam mit dem Leihwagen zum Kloster. Lustige Fahrt – wie immer …

Es bestätigt sich wieder: Wer zu uns nach Seeon kommen möchte, muss sich wirklich Zeit nehmen, denn man fährt schon gute 90 Minuten ab MUC zum Kloster. Dafür ist man dann aber auch ganz und gar da. Gegen 19.00 Uhr, gerade ausgestiegen treffen wir auf Peter J. Bachmann, den Gründer des Internationalen Marken-Kolloquiums, auf Bernd Hilgenberg und auf Horst Trimborn. Das Mandat-Team ist nicht zu sehen und noch rege mit Vorbereitungen beschäftigt.

Klosterblick auf den See

Klosterblick auf den See

Rasch das Zimmer entern, den überdimensional großen Trolley auspacken und dann ab in die Klosterschänke, wo es sich sowohl das Mandat-Team als auch die ersten Gäste zum Essen gemütlich gemacht haben. Klosterbräu, ein prima Buffet und gute Gespräche lassen einen runden Abend entstehen. Neue Bekanntschaften werden geschlossen, einige Bekannte treffen sich hier überraschend. Eine echte „Community“ – wobei das Wort so gar nicht hierher passen will.

 

Morgen um 9.00 Uhr geht es los, mit dem Marken-Intensiv-Seminar „Marke im Unternehmenskontext“ – man drücke uns die Daumen.

Übrigens: Fast live finden Sie uns auf Twitter unter @mkolloquium und @mandat_guido.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

CEO-Tipp des Monats September 2012: Was bedeutet Erfolg für Sie?

In meinen Vorlesungen stelle ich den Studierenden und in meinen Vorträgen stelle ich den Teilnehmern häufig die folgende Frage:

„Was bedeutet Erfolg für Sie?“

Die Antworten variieren. Manche sprechen von „glücklich sein“, „ein erfülltes Leben haben“, „Spaß haben“. Andere wiederum sagen „Vorstand werden“, „Mitarbeiter zum Erfolg führen“ oder „Menschen helfen können“.

Zwei wichtige Punkte dazu:

  1. Es gibt keine richtige oder falsche Antwort auf die Frage „Was bedeutet Erfolg für Sie?“. Die Frage ist deshalb relevant, weil sie zeigt, ob sich jemand mit dem Thema „individueller Erfolg“ auseinandergesetzt hat und weil sie zum Nachdenken über eben dieses Thema anregt.
  2. Bisher hat niemand – niemand! – auf meine Frage „Was bedeutet Erfolg für Sie?“ die Antwort „viel Geld haben“ gegeben. Kann man auch davon ausgehen, dass manch einer der Gefragten dies vielleicht gedacht haben mag, ist es doch bemerkenswert, dass diese Antwort bislang nicht gegeben wurde, sei es, weil es sich vermeintlich nicht schickt, diese Antwort zu geben – was Unsinn ist –, oder sei es, weil die Definition von Erfolg individuell tatsächlich andere Dimensionen umfasst, als Geld.

Für mich bedeutet Erfolg, möglichst viel frei einteilbare, frei verfügbare Zeit zu haben, ganz unabhängig davon, was ich in dieser Zeit tue. Es kann sein, dass ich diese Zeit nutze, um ein Buch zu schreiben, ein Klientenprojekt zu planen, eine Wachstumsstrategie mit einem Kliententeam zu entwickeln oder in der Hängematte zu liegen. Ist diese Definition von Erfolg „richtig“ oder „falsch“? Weder noch. Es ist meine Definition.

Was ist Ihre Definition von Erfolg? Wann wissen Sie, dass Sie erfolgreich sind? Gerade als Geschäftsführer, Vorstand, Unternehmer benötigen Sie eine solche Definition, damit Sie im Geflecht der vielen Themen, mit denen Sie sich beschäftigen, erkennen können, ob sie zu Ihrem persönlichen Erfolg beitragen, oder nicht. Natürlich sind Sie Ihrer geschäftlichen Aufgabe und Ihrem Unternehmen sowie den damit verbundenen Zielen verpflichtet, aber es hindert Sie niemand daran – oder besser: Es sollte Sie niemand daran hindern -, die geschäftlichen mit den privaten Zielen zu verbinden. Sie leben ein ganzheitliches Leben. Wenn die geschäftlichen Ziele mit den privaten Zielen nicht übereingebracht werden können, wird es Zeit, dies zu ändern. Schon mancher hat bei dieser Gelegenheit erkannt, dass das derzeitige Arbeitsumfeld nicht förderlich für den persönlichen Erfolg ist.

Ich möchte Sie nicht dazu ermuntern, Ihren Job in Frage zu stellen, einmal ganz abgesehen davon, dass man einen Unternehmer ja ohnehin verkaufen muss und ihn nicht entlassen kann, aber ich möchte Sie sehr wohl dazu aufrufen, sehr präzise zu definieren, was Erfolg für Sie bedeutet. Und wenn Sie schon dabei sind, dann machen Sie auch direkt fest, welche Messgrößen Sie zu Rate ziehen, um festzustellen, ob dieser Erfolg auch eingetreten ist, oder zumindest auf dem Weg ist.

Ist das Arbeit? Jawohl. Und zwar eine Denkarbeit, die sich für Sie in mehrfacher Hinsicht lohnen wird.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der CEO-Tipp des Monats ist Auszug aus dem monatlich erscheinenden Mandat Growthletter, der kostenfrei bezogen werden kann: Anmeldung

Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 3 MB)