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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 455: Die unterschiedlichen Hüte

Mandat Wachstums-Wochenstar® Nr. 455: Die unterschiedlichen Hüte

Ich verspüre überhaupt keine Neigung, über irgendwelche Corona-Themen zu fabulieren, daher beschäftigen wir uns auch heute mit einem erfreulicheren Thema, diesmal aus der Kategorie „Persönliches Wachstum“.

Kennen Sie die Technik der „Hüte“?

Jeder von uns ist in einer Vielzahl von Rollen unterwegs. Wir sind Lebenspartner, Pate, Onkel, Tante, Mutter, Vater, Vorstand, Geschäftsführer, Unternehmer, Gesellschafter, Projektleiter, Elternsprecher, was auch immer. Nicht immer gelingt die Trennung gut genug – hat jemand gelegentlich zuhause ‘mal gehört, er oder sie solle sich nicht so „chefig“ aufführen? Sehen Sie …

Im Geschäftsleben stellt sich auch die Frage bei geschäftsführenden Gesellschaftern: In welcher Rolle argumentiere ich eigentlich gerade? Als Gesellschafter? Als Geschäftsführer? Delikat wird es auch, wenn ein (Mit-)Eigentümer eines Unternehmens Projektleiter eines wichtigen Projektes wird. Wann spricht er (oder sie) in welcher Rolle?

Ich habe sehr gute Erfahrung mit der Metapher des „Hutes“ oder der „Hüte“ gemacht. Die Frage ist: Welchen Hut setze ich auf? Unter welchem Hut (in welcher Rolle) spreche ich in diesem Augenblick? In welcher Rolle (unter welchem Hut) handele ich aktuell?

Sehr deutlich wird dies in einer geschäftlichen Situation. Spricht ein geschäftsführender Gesellschafter als Geschäftsführer oder als Gesellschafter. Das ließe sich nicht trennen, meinen Sie? Doch, doch, das lässt sich sehr wohl trennen, wenn man das will. Spricht eine Führungskraft, die um den Rat eines Freundes gebeten wird, der zugleich auch ihr Mitarbeiter ist, als Führungskraft oder als Freund. Doch, doch, das lässt sich auch sehr schön trennen, wenn man es übt.

Und wissen Sie, was das Schöne ist? Mit diesem Denken in verschiedenen „Hüten“, die wir uns metaphorisch aufsetzen, wird auch klar, dass das Wortungetüm „Work-Life-Balance“ völlig unsinnig ist. Wir müssen uns einfach darüber im Klaren sein, dass es ein Leben gibt, in dem wir unterschiedliche Hüte zu unterschiedlichen Zeitpunkten tragen, idealerweise immer nur einen zugleich. Alles andere sieht nämlich albern aus.

Probieren Sie es aus und berichten mir von Ihren Erlebnissen.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


Die Frage der Woche:

„Wenn ich mir die unterschiedlichen Rollen anschaue, die ich habe, dann…“

In der letzten Woche haben wir gefragt: „Zu Beginn dieses neuen Jahres…“

Ihre Antwort:

  • schaue ich zuversichtlich auf das, was wir gestalten werden  – 83 %
  • bin ich neutral und eher abwartend – 6 %
  • habe ich große Skepsis bezüglich der Zukunft  – 11 %

Um an der Umfrage teilzunehmen klicken Sie einfach auf: Wachstumsfrage der Woche

 

 


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© 2021, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Was zwischen Private Equity-Gesellschaften und ihren Unternehmen steht, Teil 4: Geringes Interesse an Menschen und Prozessen

Dies ist bereits der vierte Teil unserer fünfteiligen Serie zu Verbesserungsmöglichkeiten im Verhältnis zwischen Private Equity Gesellschaften und „ihren“ Unternehmen. Heute geht es um das von uns oft beobachtete geringe Interesse an Menschen und Abläufen.

Haben wir in der vorherigen Folge 3 auch konstatieren können, dass es gut ist, wenn sich Private Equity Gesellschaften und ihre Unternehmen sich nicht gegenseitig in die Kompetenzen fallen, ist festzuhalten, dass in vielen von uns beobachteten Fällen ein „Mehr“ an Interesse seitens der Private Equity Verantwortlichen an den konkreten handelnden Personen – durchaus auch auf der ausführenden Ebene – verbunden mit einem höheren Interesse an Abläufen und Ablaufdetails dem Verhältnis zwischen beiden Parteien gut getan hätte bzw. noch gut täte.

Es sind häufig die Signale, die gesendet werden. Wenn ein neuer Investor – und dabei ist es gänzlich unerheblich, ob dies ein Private Equity Fonds oder ein strategischer Investor ist – sich für die Details interessiert, ohne sich einzumischen, wenn er versucht, das Modell über dessen Rentabilität und das mögliche „Leveraging“ hinaus auch inhaltlich zu verstehen, steigt die Akzeptanz des Investors im Unternehmen rapide. Dieses symbolische Element ist nicht zu unterschätzen, denn es bildet eine Basis für das Vertauensfundament. Erfolgreiche Investoren investieren über die Due Diligence hinaus kräftig Zeit, um das System mehr zu verstehen – wie gesagt: Weniger, um danach „mitzureden“, sondern eher, um zu zeigen: „Ihr seid uns wichtig.“

Dies lässt sich mit Zahlen kaum unterfüttern. In unseren Projekten fördern wir den inhaltlichen Austausch regelmäßig, wenn es zu unserem Beratungsmandat gehört.

© 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Was zwischen Private Equity-Gesellschaften und ihren Unternehmen steht, Teil 3: Unklare Rollen, Kompetenzen, Verantwortlichkeiten

In der dritten Folge unserer kleinen Reihe über Hürden in der Beziehung zwischen Private Equity-Gesellschaften und den von ihnen übernommenen Unternehmen fokussieren wir uns auf Rollen, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten, die nicht immer hinreichend geklärt sind und allfällig Anlass für Irritationen im Miteinander geben.

Für ein Unternehmen tritt durch die Übernahme durch einen Private Equity-Fonds eine völlig neue Situation ein. Unsicherheit ist am Platze, möglicherweise geht es um die eigene Position, Erwartungen sind unklar, oder schlimmer: Sie sind vermeintlich klar, aber nicht ausgesprochen. Was darf das Management eigentlich noch?

Häufig werden die Vertreter der Private Equity-Gesellschaft in den übernommenen Unternehmen so wahrgenommen, als wollten Erstgenannte die besseren Geschäftsexperten sein. Manchmal ist die Wahrnehmung unbegründet, aber zu häufig ist das Auftreten der Private Equity Partner und deren Mitarbeiter durchaus geeignet genau für diese Annahme Nahrung zu bieten. Eine große Gefahr, denn das Unternehmen wird sich mit Gegenreaktionen darauf einstellen und es entsteht eine gänzlich vermeidbare konfrontative Situation. Die Gefahr drückt sich auf die operativen Ergebnisse, wenn jeder dem anderen zu beweisen versucht, dass er Recht hat und der andere Unrecht und dass überdies der jeweils andere Schuld an einer eingetretenen Misere ist. Müßig.

Unser Rat, um solche Situationen gar nicht erst eintreten zu lassen, ist, dass sich jeder auf das konzentrieren möge, was er am besten kann: Die Unternehmen müssen die Fachexperten bleiben, auch dann, wenn der Beirat durch hochkompetente Mitglieder besetzt ist. Die Private Equity-Gesellschaften müssen ihre Katalysatorfunktion in Sachen Netzwerk, Finanzen, generelle Wachstumsstrategie (z. B. Buy-and-build)  einbringen und dem Management exzellente Fragen stellen. Das Wachstum im Unternehmen obliegt nämlich dem Management, nicht der Private Equity-Gesellschaft.

Durch diese – idealerweise durch einen neutralen Dritten geführte – Rollenklärung, die – gleich zu Beginn der neuen Beziehung – auch die detaillierte Definition von Verantwortlichkeiten und Kompetenzen beinhalten muss, werden Wachstumsbremsen gezielt gelöst.

© 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.