Wie repräsentieren Ihre Mitarbeiter Ihr Unternehmen?

Während ich dies schreibe, warte ich im Kundenbereich eines namhaften Fahrzeugservices darauf, dass die Wartung und Hauptuntersuchung eines privaten Fahrzeugs durchgeführt wird – genügend Zeit also, ein paar Fachbeiträge zu schreiben und sich parallel wieder einmal ein Bild von der Kultur eines Unternehmens zu machen.

Folgende Szenen spielen sich ab:

  1. Mein initiales Gespräch mit dem annehmenden Mitarbeiter wird durch sein permanent klingelndes Telefon mehrfach unterbrochen. Der Gipfel ist erreicht als er bei einem Klingeln „ein für mich wichtiger Kunde, entschuldigen Sie mich bitte“, murmelt und in seinem Büro verschwindet. Ich staune. Immerhin ist er freundlich.
  2. Die Mitarbeiterin am Empfang möchte mir das Warten erleichtern und weist mich darauf hin, dass ich mich gern an dem bereitstehenden Wasser als auch an der Kaffeemaschine bedienen könne. Kaffee kostet 50 Cent, mein Portemonnaie ist im Auto, die Mitarbeiterin leiht mir 50 Cent, damit ich nicht über den Hof zum Auto laufen muss.
  3. Es regnet in Strömen, ein echter Weltuntergang. Ein Mitarbeiter bekommt einen Anruf, dass bei ihm zuhause der Keller unter Wasser steht, er möchte nach Hause, was ihm seine Kollegin, die seine Arbeit für den Tag übernimmt, ermöglicht.
  4. Ein Mitarbeiter kommt in den Kundenbereich und fährt seine Kollegin lautstark an, dass wieder einmal etwas nicht richtig geklappt habe und er es satt habe, so zu arbeiten. Der Kunde (ich) staunt.
  5. Ein anderer Mitarbeiter flucht, so dass es alle mitbekommen können: „Die Dispo ist so doof und faul“, weil „die Dispo“ offenbar nicht alle erforderlichen Daten eingegeben hat, die der Mitarbeiter zur Auftragsbearbeitung benötigt. Ich staune erneut.

Wie sprechen Ihre Mitarbeiter mit Ihren Kunden? Wie gehen Ihre Mitarbeiter miteinander um? Wie werden interne E-Mails formuliert? Wird wertschätzend miteinander umgegangen oder eher despektierlich? Wird übereinander oder miteinander gesprochen? Schauen Sie aufmerksam in Ihr Unternehmen und korrigieren Sie Fehlstellungen direkt und unmittelbar.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH