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Der Wachstums-Wochenstart #16: Investieren

Ihr Fokus in dieser Woche: Denken Sie über Investitionen nach.

Nein, damit meine ich kein waghalsiges Investment in irgendeine Geldanlage, sondern ich meine damit eine überlegte Investition – zum Beispiel in die Entwicklung Ihres Unternehmen, Ihre eigene Entwicklung, eine Investition, die Ihr Leben erleichtert, oder ähnliches.

Ein Berliner Taxifahrer mag Ihnen dabei helfen. Hier die Geschichte:

Ich fuhr vor einigen Wochen mit einem Taxifahrer in Berlin, der mir sagte, dass er die Menschen, die sich über jeden Cent beschweren, nicht verstehen könne. Menschen würden, so der Taxifahrer, teuer essen gehen und sich nachher über eine Taxifahrt von acht Euro beschweren, weil die so teuer sei. Seine Nachbarn, so der Taxifahrer weiter, würden allerlei Dinge an ihrem Haus „nebenbei“ machen lassen, also „schwarz“, und er habe kein Verständnis dafür. Als er sich einen Carport habe bauen lassen, habe er einen regulären Auftrag erteilt und ordentlich per Rechnung mit den Handwerkern abgerechnet. „Die bilden doch auch aus, die brauchen das Geld doch.“

Der Taxifahrer weiter: „Wenn ich mit meiner Frau in den Urlaub fahre, nehmen wir ein Taxi zum Flughafen. Was sollen wir uns Gedanken machen, ob wir mit der Bahn fahren, die Gepäckstücke schleppen und dann nur 10 statt 30 Euro ausgeben? Nein. Wir wollen es bequem haben.“

Alle wollten viel verdienen, aber keiner wolle Geld ausgeben, das könne doch nicht funktionieren. Man müsse loslassen, so der Taxifahrer, dann käme auch alles wieder zurück.

Denken Sie wie dieser Taxifahrer: Investieren Sie. Es kommt zu Ihnen zurück.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: „Prekäre“ Arbeitsverhältnisse

Haben Sie auch ein mulmiges Gefühl bei dem Wort „prekär“?

Der DUDEN – dem ich gegenüber Wikipedia immer noch den Vorzug gebe – schreibt zu „prekär“: „in einer Weise geartet, die es äußerst schwer macht, die richtigen Maßnahmen, Entscheidungen zu treffen, aus einer schwierigen Lage herauszukommen; schwierig, heikel, misslich“ (Quelle: www.duden.de)

Somit wird es auch als Adjektiv bei „prekären Arbeitsverhältnissen“ nicht besser. Genau mit diesem Begriff werden aber Arbeitsverhältnisse beschrieben, in denen sich Mitarbeiter in Zeitarbeitsfirmen befinden. Neulich war es wieder etwas von „prekären Arbeitsverhältnissen in der Pflege“ zu lesen. Für mich hat das einen ganz, ganz schlechten Beigeschmack, erscheint es mir doch so, als würden hier Zeitarbeitsfirmen durch gezielte Wortwahl ebenso gezielt in Misskredit gezogen.

Zeitarbeitsfirmen haben einen wesentlichen Anteil daran, dass die Arbeitsmarktsituation in Deutschland im Moment entspannt ist und in Krisenzeiten nicht angespannter war. Sie bieten Menschen die Möglichkeit, in – ACHTUNG: sozialversicherungspflichtigen!! – Beschäftigungsverhältnissen zu arbeiten, sie bieten die Chance, mehrere Unternehmen kennen zu lernen, manche bieten die Möglichkeit der Übernahme durch den Auftraggeber. Mancher Mitarbeiter eines Zeitarbeit-Unternehmens freut sich darüber, so viele andere Unternehmen kennen zu lernen und dabei auch seinen Horizont zu erweitern.

Zeitarbeitsfirmen bieten den Auftraggebern Flexibilität, die Möglichkeit, sich wirtschaftlichen Situationen anzupassen und sie leisten damit einen ganz, ganz wesentlichen Beitrag dafür, dass Arbeitsplätze nicht ins billigere, flexiblere Ausland verlagert werden.

Eines unserer Klientenunternehmen gehört zu den Top 10 der deutschen Zeitarbeitsunternehmen. Die Art und Weise, wie man sich dort um Mitarbeiter kümmert, ist vorbildlich und ich bin sicher, das ist bei vielen anderen Zeitarbeitsfirmen in und unterhalb der Top 10 ebenso.

Nein, wer sozialversicherungspflichtige, und damit für Einzahlungen in die maroden Staatskassen sorgende, Arbeitsverhältnisse, die freiwillig zwischen einem Mitarbeiter und einem Zeitarbeitsunternehmen geschlossen werden, als „prekär“ bezeichnet, hat eine politische Agenda. Und das finde ich unredlich. Für mich ist das Modell der Zeitarbeit ein Bestandteil des Wachstums.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Servicewüste Deutschland? Und es gibt sie doch!

Die gute Nachricht vorab: Ebenso einfach, wie man sich durch eigentlich selbstverständliches Verhalten (Pünktlichkeit, Höflichkeit, Zuverlässigkeit) als Person differenzieren kann, kann sich ein Unternehmen durch Antizipieren von Kundenbedürfnissen, Eingehen auf den Kunden und Verzicht auf egoistische Selbstoptimierung differenzieren.

Hier sind Worst Practices, die ich vor kurzem auf einer Reise erlebt habe:

Ich erreichte das Hilton Hotel im Frankfurter Flughafen erst spät am Abend, was auch avisiert worden war. Obwohl ich Diamond Member bin, wurde mir kein Upgrade angeboten. Die Fenster der Suite, die ich gebucht hatte, wiesen auf einen innenliegenden Baukörper, der sich ca. einen oder zwei Meter von der einen der beiden Fensteranlagen entfernt überraschend darbot. Die zweite Unverständlichkeit, für meine Begriffe. Ich hatte keine Zeit zu verlieren, da ein Klient und ich ein abendliches Meeting vereinbart hatten, so verzichtete ich auf eine Reklamation.

Unser Meeting ging bis ca. 0.30 Uhr, am nächsten Morgen musste ich einen sehr frühen Flieger bekommen. Um 05.59 Uhr betrat ich die Lobby, um festzustellen, dass es ein Early Bird Croissant Frühstück gab. Löblich. Leider war es nach meinem Auschecken um 06.01 Uhr vollständig abgebaut – dass es ein reguläres Frühstück für Diamond Member gab, habe ich erst später erfahren. Schade.

Hungrig hastete ich zum Lufthansa Schalter, nahe des Hotels, um mein Gepäck schnell aufzugeben. Das Resultat zeigt das folgende Foto:

Einsamkeit am Lufthansa Checkin

Einsamkeit am Lufthansa Checkin

Einsamkeit … Leere … Offenbar ist es ungewöhnlich, dass Lufthansa-Passagiere ihr Gepäck morgens um 6 Uhr in der Nähe des Hotels aufgeben möchten. Schade.

Eigentlich dachte ich, es wären nun genug Überraschungen für einen Tag, der eigentlich noch gar nicht begonnen hatte, zumindest nach meiner Zeitrechnung. Aber die Dame am Lufthansa-Schalter in der Haupthalle schaffte doch noch ein weiteres Highlight. Nachdem ich ihr mein Flugziel nannte und meine Kreditkarte gegeben hatte, begann der folgende Dialog:

Lufthansa-Mitarbeiterin (LH): „Auf welcher Maschine sind Sie denn gebucht?“
Ich (ungehalten): „Weiß ich nicht.“
LH: „Ich müsste das wissen.“
Ich: „Stimmt, finde ich auch: Sie müssten das wissen. Sollten Sie mir das nicht sagen?“
LH: „Wie war Ihr Name?“
Ich: „Wieso schauen Sie nicht auch die Kreditkarte, die vor Ihnen liegt?“
LH: „Es gibt eine Maschine um 7.10 und eine um 8.50.“
Ich: „Und?“
LH: „Auf welcher sind Sie?“

Mir platzte fast der Kragen, als mir klar wurde, dass die Mitarbeiterin mehr Arbeit mit ihrer Computermaske haben musste, wenn sie mich namentlich zu suchen hatte, als wenn ich ihr bereits eine feste Uhrzeit sagte. Ich gab ihr zu verstehen, dass ich das nicht unter Kundenfreundlichkeit verstünde und zog mit meinem Ticket, das dann doch ‚mal ausgestellt wurde, meiner Wege – zum nächsten Café, weil ich erst einmal einen Espresso brauchte. Ich weiß schon, weshalb ich lieber mit Singapore Airlines auf der Langstrecke unterwegs bin …

Fazit: Kundenfreundlichkeit, HIneinversetzen in den Kunden und Antizipation seiner Bedürfnisse bringen per Sekunde einen enormen Wettbewerbsvorsprung.

Der guten Ordnung halber sei erwähnt, dass sich das Hilton am Frankfurter Airport inzwischen aufmerksam mit meiner Unzufriedenheit, die ich in der per E-Mail zugestellten Zufriedenheitsbefragung zum Ausdruck brachte, auseinandergesetzt hat und sich um mich als Kunden bemühte.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Umgang mit Mitarbeitern: „Talent Only“

Meine just abgeschlossene Reise in die USA hat – neben zahllosen Austauschgesprächen – natürlich auch wieder neue Anekdoten und Erkenntnisse hervorgebracht. Man muss eben nur die Augen öffnen. Hier ist ein Beispiel:

Das W-Hotel in Hoboken, New Jersey, in dem ich zwei Nächte verbrachte, hat sich bereits seit Buchungsbeginn als hochkompetent erwiesen. Konsequenterweise wurde die Wertschätzung der Gäste auch in Details repräsentiert. So gab es beispielsweise einen Glasuntersetzer mit dem Aufdruck „Why not? – That’s what we ask, too“, was natürlich bedeutet, dass man alles für den Gast tun werde. Auch im Aufzug wurde dem Gast Wertschätzung gegenübergracht: Die Teppiche wechseln mit der Tageszeit – Fotos anbei.

Besonders augenfällig war die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern: Eine Tür, die zu einem Bereich führt, der nur für Personal zugänglich sein soll, enthielt nicht den üblichen „Staff Only“ oder „No Entry“ Hinweis, sondern … Siehe Foto Nummer Drei, das unser Kollege Phil Symchych aus Kanada mir freundlicherweise überlassen hat .

Es macht eben doch einen Unterschied, wie man mit Kunden und Mitarbeitern umgeht. Was tun Sie diesbezüglich?

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #15: Neues schaffen

Ihr Fokus in dieser Woche: Schaffen Sie etwas Neues.

Wachstum entsteht durch Innovation. Zu häufig wird „Innovation“ mit etwas Revolutionärem gleichgesetzt. Leider gelingt uns aber nicht jeden Tag ein iPhone, iPad oder etwas in dieser Qualität. Sollen wir „Innovation“ daher von der Agenda nehmen? Keineswegs.

Sorgen Sie in dieser Woche für eine innovative Dienstleistung für Ihre Kunden, legen Sie den Grundstein für ein innovatives neues Produkt, zum Beispiel in einem Brainstorming mit Ihren verantwortlichen Mitarbeitern, gehen Sie in Ihre Entwicklungsabteilung und fragen Sie, was konkret in dieser Woche in Richtung „Innovation“ unternommen wird, oder fragen Sie ihre Mitarbeiter, was sie konkret hinsichtlich ihrer Arbeitsweisen in dieser Woche zum Guten verändern wollen, damit sie der steigenden Arbeitsflut intelligent begegnen und nicht nur durch „Mehr in gleicher Zeit“.

Was ist Ihr Innovationsfokus in dieser Woche konkret?

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Grenzen des Wachstums

Es hört nicht auf. Das Mahnen, dass die Grenzen des Wachstums erreicht oder sogar schon überschritten seien, findet kein Ende. Gerade erst ist, erneut von Meadows et al., eine Revitalisierung des Gedankengutes aus „Die Grenzen des Wachstums“ erfolgt, in Form einer Neubewertung, ca. 30 Jahre später. Bedauerlicherweise wurde dabei nicht berücksichtigt, geschweige denn gewürdigt, dass die ursprüngliche Veröffentlichung von Meadows et al. in zahlreichen Punkten völlig neben der später erlebten Realität stand.

Es kann nicht oft genug betont werden: Um mögliche Grenzen des Wachstums auszuloten bedarf es mehr als eines Extrapolierens aus der Gegenwart in die Zukunft. Wachstum ist nicht „Mehr des Gleichen“, Wachstum basiert auf Innovation, auf neuen Produkten, neuen Dienstleistungen, neuen Chancen, die sich teilweise sogar aus eklatanten Missständen ergeben. Wer dies antizipieren möchte, steht vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Das gilt auch für Meadows et al.

Wenn wir intelligent innovieren, stets die Umwelt – damit meine ich nicht nur die Natur – im Auge behaltend, sind die Grenzen des Wachstums noch lange nicht erreicht, auch, wenn wir zwischenzeitlich Dellen zu verkraften haben.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Presseinformation: Marketingpapst Heribert Meffert erhält IMK Award für sein Lebenswerk

Das Internationale Marken-Kolloquium verleiht in diesem Jahr erstmals den „IMK-Award“. Für sein Lebenswerk und seine herausragenden Leistungen wirdder erste Marketingprofessor Deutschlands, Heribert Meffert, ausgezeichnet. Hier folgt die Pressemitteilung:

IMK-Award geht an Heribert Meffert: 9. Internationales Marken- Kolloquium ehrt Marketingpapst

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heribert Meffert, erster Marketingprofessor Deutschlands, erhält den 2012 erstmals vergebenen IMK-Award. Mit der Auszeichnung würdigt das Internationale Marken-Kolloquium Mefferts Leistungen für Marke und Marketing. Sein Leben und Wirken für das Marketing – 51 Jahre Hochschulkarriere und 10 Jahre Forschen als Emeritus, über 400 Veröffentlichungen, über 225.000 verkaufte Exemplare seiner Marketing-„Bibel“ – war Anlass genug für den Stifter des IMK-Award, die Dortmunder Mandat Managementberatung, den Preis an Professor Meffert zu vergeben.„Sein Verständnis von Marketing als marktorientierte Unternehmensführung und seine stete Arbeit, Marketingpraxis und Marketingforschung im Dialog zu halten, machen Heribert Meffert zu einem weltweiten Pionier des Marketing“, begründet Mandat-Geschäftsführer Prof. Dr. Guido Quelle die Entscheidung. „Dass er bereits zweimal zu den Referenten des Internationalen Marken-Kolloquiums gehörte, unterstreicht seine Wichtigkeit für die Markenpolitik insgesamt.“

Die Auszeichnung wird im Rahmen des 9. Internationalen Marken-Kolloquiums überreicht.

IMK-Award wird jährlich vergeben

Mit dem IMK-Award würdigt das Internationale Marken-Kolloquium jährlich herausragende Leistungen zur Förderung der Marke und der Markenführung. Am 6. und 7. September 2012 öffnen sich die Tore des Klosters Seeon zum neunten Mal: Abseits vom Alltag treffen sich im Chiemgau die Entscheider über markenstrategische und markentaktische Fragen. Zu den Vortragenden gehören in diesem Jahr Jean-Claude Biver vom Luxusuhrenhersteller Hublot, Hartmut Jenner von Kärcher, OBI-Gründer Manfred Maus und der Präsident des Bundeskartellamts Andreas Mundt.

Seit 2004 hat sich das Internationale Marken-Kolloquium zu einer der herausragenden Marken-Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum entwickelt. Seit 2012 steht es unter der Leitung der Dortmunder Mandat Managementberatung GmbH und ihres Geschäftsführers Guido Quelle.

Weitere Informationen und Anmeldung unter www.markenkolloquium.de

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Abdruck/redaktionelle Verwendung frei. Foto Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heribert Meffert ( © Studio Wiegel) und Programm-Cover 9. IMK ( © Mandat Managementberatung; Foto: Christian Vohler) unter /menu/presse-raum/photos-und-downloads/fotos-prof-dr- guido-quelle/

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Prof. Dr. Guido Quelle ist seit mehr als 20 Jahren Unternehmer. Als Berater, Autor, Redner und Experte für profitables Wachstum unterstützt er aktive Unternehmenslenker dabei, ihre Unternehmen auf nachhaltiges Wachstum zu trimmen. Sein aktuelles Buch „Profitabel wachsen – Wie Sie interne Bremsen lösen und Ihrem Unternehmen neuen Schub geben“ erschien im September 2011 bei Gabler. Quelle ist als erster Europäer Mitglied der Million Dollar Consultant® Hall of Fame und seit 2010 Honorarprofessor an der Hochschule für Logistik und Wirtschaft, Hamm.

Die Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, unterstützt ihre Klienten seit über 20 Jahren dabei, profitabel zu wachsen. Zu den mehr als 120 deutschen und multinationalen Klienten gehören ANZAG, Deutsche Post, DHL, Hornbach, Mercedes-Benz, Volkswagen oder die Erasmus Universität Rotterdam sowie zahlreiche mittelständische Unternehmen. ***

Pressekontakt:
Mandat Managementberatung GmbH
Prof. Dr. Guido Quelle
Emil-Figge-Straße 80
D-44227 Dortmund

Tel: +49 231 9742390
Fax: +49 231 9742389
guido.quelle@mandat.de
www.mandat.de

„Nehmen Sie Tesa“

Vor einiger Zeit strapazierte ich mein Glück wieder einmal, um im Baumarkt einige erforderliche Dinge zu kaufen. Da Baumärkte gemeinhin ein Ort der Einsamkeit sind, weil viele einsame Menschen durch die Gänge streifen und vergeblich einen Ansprechpartner suchen (auch wenn eine Kollegin mir neulich weismachen wollte, dass Sie in einem Baumarkt einen kompetenten Verkäufer getroffen hat), machte ich mir nicht viele Hoffnungen auf ein Beratungsgespräch.

Meine Aufmerksamkeit galt dem Klebeband-Sortiment und wer beschrieb mein Erstaunen, als ich neben den bekannten Marken nun auch eine Eigenmarke des Baumarktbetreibers vorfand. Ich schlich auf einem Umweg mit einer „Beispielrolle“ auf einen zufällig und eher ahnungslos vorbeischlendernden Verkäufer zu – so konnte er mich erst im letzten Augenblick bemerken und nicht fliehen – und fragte ihn, wie gut denn die neue Eigenmarke sei.

Der Verkäufer nahm die Rolle in die Hand, wog sie hin und her und es folgte …. eine Gedankenpause, gefühlte 30 Sekunden. Dann seine Antwort, wobei er mir gerade in die Augen sah:

„Nehmen Sie Tesa“, und er fügte an: „Das Hausmarken-Zeug taugt nichts.“

Benötigen wir weitere Beispiele, um über die „Kraft der Marke“ oder „Eigenmarken-Marketing“ oder „Identifikation der Mitarbeiter mit Eigenmarken“ zu sprechen? Ich glaube nicht.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

PS: Als ich neulich in einem Vortrag in Wien dieses Beispiel ansprach, erhielt ich nachfolgend eine E-Mail von begeisterten „Tesanern“, also Tesa-Managern. Ich kann mir denken, dass ihnen diese Geschichte gefallen hat.

Was Opel jetzt (nicht) hilft

Opel hat (wieder einmal) einen neuen Chef. Abgesehen davon, dass dies der Mannschaft nicht unbedingt Zuversicht bringt, stellt sich die Frage, was Opel denn tun kann, um für Wachstum zu sorgen. Es gibt dazu genau einen Hebel: Das Opel-Management muss sich um die Marke und um den Markt kümmern.

Es ist nicht die Produktivität, es ist nicht die Qualität der Produkte, es ist nicht das Produkt selbst. Es ist die Marke, die es zu revitalisieren gilt. Die Marke ist durch schlechte – sagen wir „nicht marktadäquate“ – Produkte in der Vergangenheit bei den Autokäufern in Ungnade gefallen und sie hat sich davon noch nicht erholt. Motoren, Design, Verarbeitung, Qualität sind heute wieder auf gutem Niveau. Dennoch ist die Nachfrage unzureichend.

Das aber liegt nicht an den Mitarbeitern in den Werken. Natürlich lassen sich durch Steigerung der Produktivitäten in den Produktion und in der Verwaltung noch Potenziale erschließen. Aber der Haupthebel für das Management liegt darin, Marketing und Vertrieb in Schwung zu bringen. Das Gejammer um die schlechten Produktivitäten, die Erfordernisse des Sparens, usw. zeugt nicht von guter Management-Leistung.

Opel muss sich um seine Marke kümmern, um auch nur annähernd eine Chance zu haben, die nächsten Jahre zu überleben. Solange sich das Marketing auf Business-as-usual konzentriert, die Händler weiter verunsichert werden und der Absatz durch desaströse Preissenkungen angekurbelt wird (kann bitte jemand bei Opel und den Händlern einmal die Notiz hinterlassen, dass Produkte mit Gewinn verkauft werden sollten?), wird die Marke weiter zerstört. Wo ist eigentlich der Opel-Vertrieb?

Wenn Opel einen Turn-Around schaffen will, wie zum Beispiel Audi ihn vor fast 40 Jahren begonnen hat – Voilà – muss sich das Management mit Wachstumsprinzipien auseinandersetzen und nicht permanent neue Schrumpfungsparolen lancieren. Dann erspart man sich auch müßige Debatten mit dem Betriebsrat. Wachstum wird am Markt erzeugt, nicht im Boardroom.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #14: Fokus

Ihr Fokus in dieser Woche: Fokus.

In einer aktuellen Werbung wirbt amazon für seinen Kindle. Endlich müsse man nicht mehr auswählen, welches Buch man mit in den Urlaub nehmen könne, so der Inhalt der Werbung sinngemäß. Man könne einfach alle Bücher mitnehmen, da sie leicht auf den Kindle zu laden seien.

Ist das ein wesentliches Kennzeichen unserer Zeit? Man muss gar nicht mehr entscheiden, welches Buch man mitnimmt, man nimmt einfach alle mit? Ich möchte nicht über den Vorzug oder den Nachteil elektronischer Bücher sprechen – einige meiner Bücher sind auch elektronisch verfügbar und die Anzahl steigt beständig -, aber hier geht Fokus verloren. Sich zu fokussieren, sich zu entscheiden, ist eine Kunst. Man muss sich nicht mehr entscheiden, welches Thema man angeht, man nestelt einfach an allen Themen irgendwie herum? Bitte nicht.

Fokussieren Sie sich in dieser Woche auf zwei, maximal drei wirklich wichtige Themen. Versuchen Sie nicht, alle Bälle in der Luft zu halten. Es ist nicht nötig. Der Prozess der Entscheidung ist extrem wichtig für Ihre persönlichen und geschäftlichen Prioritäten.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH