Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 259: Es piept nur innen

Zum Wochenstart heute wieder einmal eine – naja, fast – Wohnmobilstory:

Nutzfahrzeuge von Iveco, die nicht nur einem namhaften Logistikdienstleister als Basis dienen, sondern die auch die noch solidere Alternative aus dem Fiat-Konzern für Wohnmobile sind, waren in der Vergangenheit mit einem, sagen wir, eher rauhen (Halb-)Automatikgetriebe ausgestattet. Dies änderte sich vor etwa 3 Jahren, als eine sensationell gut funktionierende 8-Gang Wandlerautomatik von ZF optional bestellbar war. Die Automatik fährt sich wie im PKW, Schaltvorgänge werden kaum noch bemerkt. Eine echte Bereicherung.

Aber: Beim Einlegen des Rückwärtsgangs dieser Automatik im Wohnmobil wird der Fahrer durch ein Piepen gewarnt – er führe nun rückwärts –, zudem schaltet sich die Kamera ein. So weit, so gut. Das Piepen endet aber nicht – wie vielleicht von einigen Fahrzeugen gewohnt –, nach einigen Tönen, sondern setzt sich fort. Piep, Piep, Piep, Piep, … Meint der unbedarfte Fahrer noch wohlwollend, dass es außen piept und erklärt er sich das vernunftgemäß damit, dass dadurch ja die Fußgänger gewarnt würden, wird er bei genauer Betrachtung ernüchtert und eines Besseren belehrt: Es piept nur innen. Bei geschlossenen Fenstern ist kein Piepen außen zu hören. Piep, Piep, Piep, Piep … Nur innen. Es nervt. Man kann natürlich die Fenster öffnen, dann piept es auch außen. Das ist auch zu empfehlen, denn das Piepen innen ist wirklich laut. Insgesamt ist das Ganze aber viel zu kurz gedacht.

Liebe Iveco-Ingenieure: Als halbwegs intelligenter Mensch erkennt der Fahrer, wenn er den Rückwärtsgang einlegt. Wenn es ein paar Mal piept, fein. Aber ein Warnsystem, das niemanden als denjenigen warnt, der intentional oder zufällig einen bestimmten Modus gewählt hat, ist Unsinn. Der Fahrer wird durch laute Dauerbeschallung nicht konzentrierter.

Schauen wir auf unsere Unternehmen: Wo piept es bei uns nur innen? Wo sind Warnsysteme installiert, die erstens nur diejenigen bemerken, die eine Aktion auslösen und nicht diejenigen, die von der Aktion eventuell betroffen sind? Wo sind Warnsysteme installiert, die man beginnt zu ignorieren, denn das passiert, wenn das Warnzeichen dauernd auftritt und zur Selbstverständlichkeit wird? Wo sind (Controlling-) Mechanismen, die wir gar nicht mehr hinterfragen, die aber keinen Nutzen bringen? Mir fallen aus der Beratungspraxis sofort zahlreiche Dinge ein.

Wenn Sie schon Warnsysteme haben, dann sorgen Sie wenigstens dafür, dass es nicht nur innen piept.

Auf eine gute Woche!
Ihr und Euer
Guido Quelle

P.S.: Man munkelt, Iveco hätte sich der Sache angenommen und es stünde ab Mai bei den Werkstätten ein Software-Update bereit, allerdings wissen die Iveco Niederlassungen noch nichts davon …

© 2017, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 258: Die Magie des Schweigens

Nein, ich meine diesmal nicht „einfach mal die Klappe halten“ – obwohl … hmmm … Zur Sache: Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass viele vormals als weltbewegend, genial oder zumindest wahnsinnig gut anmutende Ideen mit der Zeit zerredet werden? Es muss sich dabei nicht einmal um die üblichen Killerphrasen – „geht bei uns nicht“, „kann nicht klappen“, „wie sollen wir das denn schaffen“ – handeln. Manches zerredet sich einfach durch zu häufige Wiederholung, zu starke Einbindung weiterer Personen. Die vormals geniale Idee wird normal.

Es ist nichts dagegen einzuwenden, weitere Menschen in die Erörterung einer vermeintlich genialen Idee, einer Innovation, eines Gedankens einzubeziehen, aber tun Sie dies nicht zu früh. Lassen Sie die Idee ein wenig reifen. Lassen Sie nicht zu, dass sie zu früh „normal“ wird. Behalten Sie sie ein wenig für sich. Tüfteln Sie daran herum, wenn es sein muss auch in einem kleinen Kreis weiterer Begeisterter, aber lassen Sie die Normalität nicht zu. Wenn Sie einen „Big Bang“ erzielen wollen würden, ist es ohnehin nicht zu empfehlen, Stücke herauszulassen. Ein neues Album eines Musikers wird auch nicht im Entwurfstadium auf den Markt gebracht, damit die Fans daran diskutieren können. Wenn die erste Auskopplung kommt, ist das Album fertig. Ein Maler stellt auch nicht die ersten Skizzen vor. Doch: Wenn das Bild fertig ist, vielleicht. Ein Film wird vor Veröffentlichung nicht in der Produktion gezeigt, sondern wir erhalten das fertige Produkt zur Ansicht. Und zuvor haben eingeweihte Kreise an diesem Produkt gefeilt.

Mein Kernpunkt: Lassen Sie die Magie des Schweigens wirken. Behalten Sie einige Ideen für sich, erhalten Sie die Spannung, plaudern Sie nicht zu früh.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 257: Die Telekom und das E-Mail-Verbot

Mit großem Unverständnis aber nicht unerwartet las ich kürzlich, dass vor dem Bundesarbeitsgericht eine Klage des Telekom-Betriebsrates gegen die Telekom anhängig ist, in welcher der Betriebsrat das Unternehmen zwingend verpflichten will, aktiv zu verhindern, dass dienstliche E-Mails außerhalb der Arbeitszeit zugestellt werden. Wie das ausgeht, kann ich mir bei unserer Rechtsprechung im Arbeitsrecht vorstellen, man lese aus Interesse vielleicht auch die letztlich erfolgten Einlassungen der Präsidentin des Bundesarbeitsgerichtes zum Thema „Managergehälter“.

Aber zurück zum E-Mail-Verbot. Abgesehen von den eher technischen Fragen, wie „Wann genau ist ‚außerhalb der Arbeitszeit’?“, „Wie gehen wir mit internationalen Projekten in einer globalisierten Welt um?“, „Was ist im Notfall?“, „Wie und für wen können Ausnahmen gelten?“ ist hier ein viel größerer Punkt relevant, den ich mit einer gewissen Sorge sehe: Die schrittweise Entmündigung des Menschen.

Statt sich daran zu üben, den Menschen im Umgang mit der größer werdenden E-Mail-Flut Hilfe zu leisten, statt sich Gedanken darüber zu machen, wie wir unsere Intelligenz nutzen – Intelligenz ist die Fähigkeit, mit neuen Situationen fertig zu werden –, um neue Formen der Interaktion zu finden, „Arbeit“ neu zu definieren, Abstand von dieser unsäglichen ideologischen Phrase der „Work-Life-Balance“ zu nehmen und unser Schicksal selbst zu bestimmen, soll was genau kommen?

Ein Verbot.

Schön, dann drehen wir das doch weiter. Wie wäre es denn, wenn Menschen, die so etwas fordern, auch verbotsaussprechende Einschränkungen erfahren? Zum Beispiel so: Diese Menschen dürften nur noch Fahrzeuge fahren, die nicht auch nur 1 km/h schneller fahren können, als es die jeweils angegebene Höchstgeschwindigkeit vorsieht. Nein, auch nicht mal eben beschleunigen, auch nicht 51 km/h, auch nicht bei einer gelben Ampel. Ping, ein Knöllchen. Oder wie wäre das: Menschen erhielten ihre Nahrungsmittel zugeteilt, damit sie gesund leben. Zigaretten kaufen? Nein, schade. Alkohol? Oha, aber nur in Maßen. Nur ein Glas Bier pro Tag, mein Lieber. Eine Kiste? Na, na, na, die muss aber sechs Wochen halten, notieren wir das gleich einmal. Ein bisschen Schummeln bei der Steuererklärung oder ein wenig Schwarzarbeit im Haushalt? Ist schon verboten, würde aber sofort durch überwachende Aktivitätskontrolle sanktioniert oder verunmöglicht. Vorbeugen ist besser als heilen.

Absurd und weltfremd? Genau. Genauso absurd und weltfremd wie der Vorstoß, E-Mails zu gewissen Uhrzeiten zu verbieten. Lasst uns bitte – bitte – für die Kraft der freien Entscheidungen und für den mündigen Menschen eintreten.

Ihr und Euer

Guido Quelle

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 256: Die USA – eine besondere Nation

Vorab: Ich liebe unser Land. Deutschland ist eines der schönsten, interessantesten, nicht zuletzt auch sichersten, bestaufgestellten Länder dieser Erde mit riesigem Potenzial. Zwar habe ich nur 23 oder 24 Länder außer Deutschland gesehen, aber ich würde aktuell nirgendwo anders leben wollen. Dies vorausgeschickt: Die USA sind eines der bemerkenswertesten Länder dieser Erde. Hierbei meine ich nicht nur die enorme Vielfalt der Menschen, Meinungen und Landschaften. Ich meine vielmehr die Haltung, die dieses Land beweist.

Vor zwei Wochen waren wir an einem meetingfreien Nachmittag im One World Trade Center, kurz 1 WTC. Errichtet nahezu exakt auf dem Platz der ehemaligen Türme WTC1 und WTC2, die an 9/11 zerstört wurden, ist ein Gebäude entstanden, höher als zuvor, strahlender als zuvor, moderner als zuvor und ganz oben, mehr als 100 Stockwerke über der Erde, hat man eine Aussichtsmöglichkeit geschaffen, wobei das Wort „Aussichtsmöglichkeit“ angesichts des dort zu Sehenden, zu Erlebenden, des Inszenierten deutlich untertrieben ist. Wohl niemand ist dort, dem nicht beim ersten Besuch ein „Ah“, „Oh“ oder „Wow“ entfährt. Sensationell. Natürlich ist auf dem Gelände auch ein „Museum“, an dem des Unsäglichen gedacht wird.

Nun zu „Haltung“, denn man schaue auf das Prinzip und das ist wirklich ein US-Muster: Die USA werden 2001 Opfer der bis dato schwersten Terrorattacke, sie werden im Mark erschüttert, ein ganzer Block in Manhattan wird zerstört, Tausende verlieren ihr Leben. Chaos in ganz New York, im ganzen Land, in der Welt. Die Nation trauert.

Dann – einige Zeit später: Der Opfer wird weiter gedacht, die Helden (Feuerwehr) werden gefeiert, die Nation schüttelt sich wie ein nasser Hund und beschließt, etwas Neues zu schaffen, auf exakt dem Platz, wo sie so dramatisch getroffen wurde. Schöner, neuer, höher, größer soll es sein. Ein neues Symbol für die Freiheit, gleich gegenüber der Freiheitsstatue, die von dort, wenngleich auch winzig, zu sehen sein wird. Auch eine Gedenkstätte soll entstehen. Die Freiheit, die Demokratie, die Eigenständigkeit, all das lässt sich die Nation nicht nehmen. Erst wird dem neuen Gebäude der Begriff „Freedom Tower“ zugedacht, später wird es „One World“ heißen.

Gesagt, getan und hier stehen wir: Auf dem höchsten Gebäude der Vereinigten Staaten mit einem Aufzug, der in 47 Sekunden in den 102. Stock fährt. Dass die Höhe des Gebäudes mit 1776 Fuß nicht zufällig ist (Jahr der Unabhängigkeitserklärung der USA), ist ein weiteres Symbol.

„Wir lassen uns nicht unterkriegen“, das ist die Botschaft, „wir jammern nicht. Die Vergangenheit ist das eine, aber wir leben jetzt und morgen.“ Davon – und das war mein Punkt heute – können wir in unserem schönen Land noch einiges lernen.

Auf eine lernstarke Woche

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

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© New York Fotos 1, 2, 3: Guido Quelle

 

 

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 255: Zuhören

Ich schreibe dies in meiner Suite im 44. Stock der „Towers“ des Lotte New York Palace und zugegebenermaßen trägt die Umgebung auch zu einer gewissen Gelassenheit bei. 44 Stockwerke oberhalb des Trubels, das Grundrauschen des Verkehrs nur leise hörend, mit Sicht auf den East River im Wohnzimmer sitzend, den Rechner auf den Knien, kurz vor einem Steak bei Charlie Palmer, ist es leicht, das große Ganze zu sehen. Wir hatten bereits die ersten sehr erfolgreichen Meetings und vielleicht gehen wir morgen oder übermorgen auch noch die wenigen Schritte herüber zur Park Avenue in unser Büro im Seagram Building, je nachdem, wie weit wir vorankommen.

Warum waren diese Meetings bisher so erfolgreich? Hier ist die Antwort: Weil alle Gesprächspartner einander aufmerksam zugehört haben. Jeder war interessiert. Niemand sprang sofort auf eine Lösung. Niemand sagte „You just need to do …“ (weil nichts „just“ geht) oder „Yes, but …“ (Was nichts anderes meint als „Ich bin völlig anderer Auffassung und das, was Du gesagt hast, ist Unfug und klappt nie und nimmer“, das gilt auch im Deutschen). Auf diese Weise, mit vorsichtigem Nachfragen und dem tatsächlichen Willen, zuzuhören, entstehen neue Ideen und Gedanken.

Es wird ja vieles geredet über „aktives Zuhören“, wobei es meist um Technik geht.

Ich halte die richtige Zuhör-Technik für sekundär. Der Wille, zuzuhören, ist entscheidend, nicht die Methode. Diese findet sich, wenn der Wille da ist. Andersherum wird es nichts. Im Übrigen gilt dies nicht nur für Business-Themen. Bei den vielen Abendessen hier in der Stadt, die niemals schläft, hatten wir auch Gelegenheit, unsere amerikanischen Gesprächspartner nach ihrer Sicht über den neuen US-Präsidenten zu fragen. Und siehe da: Neue Einsichten taten sich auf. Niemand war wirklich begeistert, aber wir haben neue Facetten gelernt, die wir nicht gelernt hätten, wenn wir nicht gefragt hätten. Andersherum waren unsere Gesprächspartner äußerst interessiert an unserer Lage in Deutschland und in Europa. Auch sie haben aufmerksam zugehört.

Stellen wir also fest: Gespräche haben etwas mit echtem Interesse – ohne eine eigene Agenda – zu tun. Das mag trivial klingen, dann ist es meinem verklärten New York-Blick geschuldet, aber ich erlebe echtes Interesse nicht zu häufig – vorsichtig formuliert. Wir haben es in der Hand, das zu ändern. Wie interessiert sind wir wirklich an unseren Gesprächspartnern und an vielleicht ganz anderen Sichten?

Auf eine gute Woche

Ihr und Euer

Guido Quelle

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 254: Sprich nicht über Dinge, von denen Du nichts verstehst

Man könnte auch sagen: „Sprich nur über Dinge, bei denen Du Dir sicher bist“. Mann, Mann, Mann, was muss man sich nicht alles anhören. Sooooo viele Leute schwadronieren über Dinge, von denen sie nur wenig bis gar keine Ahnung haben dermaßen voller Inbrunst, dass einem angst und bange werden kann. Nein, ich spreche heute nicht von manchen Politikern, sondern von „ganz normalen Menschen“.

Damit wir hier nicht ins Epische abdriften habe ich einige Wort-Beispiele mitgebracht, denn hier beginnt der Unfug.

Als ich junger Student der Informatik war, kam das Thema „Multitasking“ auf, also das Abarbeiten mehrerer Aufgaben gleichzeitig durch einen Computer. Das Betriebssystem Unix war dafür wie gemacht, auch wenn es sich zunächst um ein Pseudo-Multitasking handelte, solange Prozessoren noch nicht tatsächlich parallel arbeiteten, aber immerhin: Mehrere Aufgaben, scheinbar parallel abgearbeitet, toll. Was machten manche Menschen daraus? „Hast Du schon gehört? Manche Computer sind jetzt multi-askingfähig!“ Multiasking? Was können die? Mehrere Fragen parallel stellen? Wow!

In einer Pizzeria am Gardasee bestellt jemand lautstark eine „Pizza Quattro Stationi“. Was soll das? Vier Bahnhöfe? Der Ober hat es höflich überhört und unter „doofer Touri“ eingebucht. Umfeldreaktionen: Von verhaltenem Gelächter bis hin zu Fremdschämen.

Kaum wegzudenken ist der Klassiker unter den Kaffee-Varianten, der „Expresso“, der bei keiner Gelegenheit fehlen darf. Jawoll, möglichst schnell bitte. Und gleich einen Doppelten, der ist dann doppelt schnell. Und wenn wir schon bei Kaffee sind: „Kaffee Togo“ ist auch schön, vielleicht kommt er ja aus Westafrika.

Ich könnte hier noch beliebig viele weitere Beispiele anführen, vielleicht dieses eine noch: In meinem Büro stand ein Ficus Benjamina, also ein „Benjamin“, der seine Blätter verlor. Die (studentische) Mittarbeiterin, die seinerzeit – es ist bestimmt 15 Jahre her – für die Pflege unserer Büropflanzen verantwortlich war, wies ich darauf hin. Die Erde war nicht mehr von guter Qualität und überdies staubtrocken. Die Mitarbeiterin daraufhin: „Guido, es handelt sich hier um eine Birkenfeige [oha!] und es ist Herbst, da verlieren Bäume ihre Blätter.“ Ich: „In meinem Büro ist es Herbst???“ Da weißt Du Bescheid. Eine Gießkanne half.

Wenn ich von etwas nicht viel verstehe, dann sage ich das. Gerne auch mit dem Hinweis, ich sei nur „interessierter Laie“; wo ist das Problem? Wenn ich Worte nicht kenne, schlage ich sie vor Verwendung nach, auch hinsichtlich deren Aussprache. Neben google gibt es schließlich auch „duden.de“, das wird gern vergessen.

Einen guten Start in die Woche

Ihr und Euer

Guido Quelle

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 253: Das letzte Abenteuer der Erde

Mandat Wachstums-WochenstartVor etwa 25 Jahren dachte ich, das letzte Abenteuer dieser Erde sei es, mit dem BVG-Linienbus durch Berlin zu fahren – als Fahrgast, wohlgemerkt. Du kannst Dich gar nicht so krampfhaft festhalten, wie der Fahrer die Kurven nimmt, klassischerweise unter Zeitdruck, Beschleunigung auf „MAX“, Verzögerung auch. Wenn Du Glück hast, hast Du einen Sitzplatz, aber das ist eben nicht immer der Fall. Gut, wenn der Bus voll ist, dann fällt man wenigstens nicht um, oder man fällt weich.

Mag das Berliner-Busfahren auch immer noch ein Abenteuer sein, angesichts des wachsenden Verkehrs in der Hauptstadt hat sich ein neues „letztes Abenteuer“ herauskristallisiert und dem Linienbus den Rang abgelaufen, zumindest bei mir. Es lautet: Taxifahren in Berlin. Ernsthaft: Man muss schon hart gesotten sein, um das zu tun.

Hier einige Klassiker: IMG_4250

  • Du stehst vor dem Bahnhof, es schüttet und alle Taxen fahren weg, egal ob mit oder ohne Fahrgast.
  • Wenn Du ein Taxi heranwinkst, kommt es so angeschossen, dass es sicher einmal vorher durch die Pfützen rast und Du nass wirst.
  • Erwarte nicht, dass Dir jemand mit dem Koffer hilft. Irgendwas muss man aus der New Yorker Taxiwelt ja lernen.
  • Das Erste, was Dich erwartet ist in der Regel ein Flunsch (so nennt man bei uns ein enttäuschtes Gesicht), wenn Du das Fahrtziel nennst. „Da kann man ja zu Fuß gehen“.
  • Jeder, wirklich jeder kennt die Anzahl der Taxen in Berlin. Sie ist immer anders und stimmt nicht, aber es sind aus Sicht der Fahrer immer „viiiiiiel zu viele“.
  • Du erkennst es mit verbundenen Augen: Wenn Du „Meeeeensch, kennste Dich nicht aus?, Hallloooooo!, Idioooooot!“ hörst, beziehungsweise nicht mehr hörst weil es im Hupen untergeht und Du damit beschäftigt bist, Dich irgendwo festzukrallen, weißt Du sicher: Du sitzt im Taxi in Berlin.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 252: Wir sind Teil dessen, was wir bemängeln

Mandat Wachstums-WochenstartVor kurzem war (wieder einmal) eine sogenannte „Enthüllungs-Reportage“ im TV zu sehen. Diesmal ging es um Fernbusse. Natürlich kamen Dinge dabei heraus, die wir alle schon ahnten: Die Busfahrer sind überlastet, zu lange unterwegs, haben zu geringe Pausen, sind dramatisch übermüdet, fahren also regelmäßig im gefährlichen Bereich mit Verantwortung für viele Passagiere. Dass das betreffende Unternehmen dies anders sieht, ist selbstverständlich und das lassen wir an dieser Stelle einmal außen vor. Die Kunden sind entsetzt, verunsichert, verständnislos.

Das gleiche Missverhältnis in anderem Format: Immer wieder lesen wir in der Presse Dinge über nicht artgerechte Tierhaltung, wir lesen über Eier, die aus fragwürdigen Haltungsformen stammen, wir lesen über Milch, die nicht von glücklichen Kühen stammt, wir lesen über Fleischskandale. Insbesondere dann, wenn wieder einmal ein besonders großer Skandal aufgedeckt wird, sind die Kunden entsetzt, verunsichert, verständnislos.

Wollen wir noch weitersprechen? Zum Beispiel über (Billig-) Fluglinien? Über (Billig-) Kleidung? Über (Billig-) Sicherheitsdienste?

Schnell wird geurteilt: Grenzenlose Gier der Unternehmen sei Schuld an der Misere. „Immer mehr, immer mehr, die kriegen den Hals nicht voll.“

Zu kurz gesprungen, denn wir sind alle mehr oder weniger ein Teil des Problems: Wer immer weniger dafür zahlen will, immer mehr der gleichen Leistung zu bekommen, kann bis zu einer gewissen Grenze berechtigt auf Produktivitätsvorteile bei Menge setzen. Die Betonung liegt auf „Grenze“. Diese wird irgendwann überschritten, weil ein „Mehr des Gleichen“ immer eine Grenze hat. Ohne Innovation geht es dann nicht weiter.

Wir alle entscheiden jeden Tag (mit) darüber, wie lange Busfahrer ohne Pause fahren, wie es in der Tierhaltung bestellt ist, wie sicher Flugzeuge sind und wie die Arbeitsbedingungen zur Produktion unserer Kleidung sind. Wir entscheiden über unsere Kaufentscheidung, unser Ausgabeverhalten und die Wahl unserer „Lieferanten“. Wer immer „billiger, billiger“ ruft oder so handelt, möge sich künftig vielleicht seltener beschweren.

Viel Wert für wenig Geld? Gibt es nicht in der Vollkalkulation.

Ihr und Euer

Guido Quelle

Neuigkeiten zum Buch über die ersten 250 Originalbeiträge des Wachstums-Wochenstarts:
Der Titel steht fest – freuen Sie sich auf: „Wachstumsgedanken – 250 Impulse zum Lesen, Denken, Handeln“. Reservieren Sie sich jetzt Ihr Exemplar in unserem Onlineshop oder schreiben Sie mir. Wir streben eine Veröffentlichung Ende März an. Sobald wir den genauen Termin sowie den genauen Buchpreis kennen, kommen wir auf Sie zu. Dann entscheiden Sie, ob Ihre Reservierung verbindlich wird.

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 251: Muss man denn alles alleine machen?

Mandat Wachstums-Wochenstart„Muss man denn alles alleine machen?“ Kommt Ihnen manchmal auch diese Frage über die Lippen? Nein, ich spreche nicht von Politik und wildgewordenen Egozentrikern, die sich auf Kosten der Allgemeinheit profilieren wollen. Obwohl … Nein, gehört nicht hierher. Zumindest heute nicht.

Ich spreche von Dingen, die mit offenen Augen gar nicht hätten passieren dürfen. Ein Beispiel? Gern. Das nachfolgende Schild stand im Sommer 2016 vor einem beschrankten Hotelparkplatz in Dortmund. Ich habe das Logo ausgeblendet, weil ich keine Lust auf Abmahnungen habe, aber das Foto habe ich selbst, auf jemanden wartend, geschossen, kein Fake, versprochen:

HotelparkplatzKaum zu glauben, oder? Drei Fehler auf einem offiziellen Schild. Das „Management“, das auf dem Schild von der Haftung ausgenommen werden soll, hätte besser daran getan, jemanden mit rudimentären Deutschkenntnissen auf ein Schild schauen zu lassen, das direkt vor dem Hotel – mit Logo! – hängt.

Ich musste mir die Augen reiben, aber meine Reaktionsfähigkeit war jedenfalls hinreichend, um ein Foto zu schießen – damit Sie heute Morgen Freude haben.

Auf eine gute Woche und: Bleiben Sie wachsam …

Ihr und Euer

Guido Quelle

PS. Denken Sie daran, dass wir mit Hochdruck an einem Buch über die ersten 250 Originalbeiträge des Wachstums-Wochenstarts arbeiten, wenn Sie zu den Ersten zählen möchten, die dieses Buch in Händen halten, antworten Sie mir auf diese E-mail. Ihre Anfrage ist noch nicht verbindlich – sobald wir das Veröffentlichungsdatum und den Preis des Buches kennen, kommen wir auf Sie zu.

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 250: Dranbleiben

Mandat Wachstums-Wochenstart

Traraaaa! Trommelwirbel, bitte … Wir feiern Jubiläum! (… und unten kommt ein Jubiläumsangebot … )

Seit 250 Wochen gibt es den Mandat Wachstums-Wochenstart. Jeden Montag, bei Wind und Wetter, gehen unsere E-Mails auf die Reise, um Sie und Euch bei einem kraftvollen Start in die Woche zu unterstützen. Seit fast fünf Jahren gibt es ihn, den „Wachstums-Wochenstart“. Zunächst war es nur ein Beitrag auf meinem Blog – das sich, zugegebenermaßen einer zahlenmäßig äußerst beschränkten Leserschaft erfreute und das wir heute nur noch als Transportmedium und Archiv nutzen –, bis wir eines Freitags Nachmittags entschieden, ab kommenden Montag „auf Sendung“ zu gehen. Am 24. März 2014, mit der Ausgabe Nr. 100, war es so weit. Was waren wir gespannt. Konnten wir unseren damals etwa 6.000 Empfängern des Mandat Growthletters® wirklich eine wöchentliche Mail zumuten? Was würde passieren.

Die Rückmeldungen zeigten es: Nicht alle waren von der Idee begeistert und wir erhielten in den ersten zwei, drei Wochen etwa 1.000 Abmeldungen, was wir nicht persönlich nahmen, waren die positiven Kommentare doch sehr ermutigend. Einige von Ihnen und Euch fragten sich auch: „Hält er das durch? Jeden Montag?“ – Bitteschön.

Heute ist der Wachstums-Wochenstart das Mandat-Kommunikationsmedium, auf das wir die meisten Reaktionen bekommen. Viele Leserinnen und Leser wollen ihn nicht mehr missen, ich erhalte regelhaft Anmerkungen, Kommentare, Meinungen, die mich zum Nachdenken anregen. Ich versuche, jede einzelne Mail zu beantworten – wie es unsere Art ist, idealerweise am selben Tag, spätestens aber binnen 24 Stunden, was meist gelingt. Eine tolle Möglichkeit, mit Menschen in Kontakt zu bleiben, mit denen wir nicht ohnehin in der Zusammenarbeit sind.

Die Botschaft, die ich heute vermitteln möchte ist: Dranbleiben! Wenn immer Sie eine Idee haben, die Sie richtig gut finden, bleiben Sie dran. Machen Sie weiter. Verlassen Sie sich nicht auf diejenigen, die Ihnen etwas ausreden wollen. Was habe ich nicht alles gehört: „Das ist Belästigung, das kannst Du doch nicht machen, jede Woche“, „Das hältst Du doch nicht durch, jede Woche“, „Wozu das alles?“. Keine Ahnung wozu, ich fand es einfach gut und richtig. Ich glaube, es war Johannes Gutmann, Chef von Sonnentor, der auf dem Internationalen Marken-Kolloquium 2015 sinngemäß sagte: Wenn Sie richtig Widerstand spüren, machen Sie weiter, dann sind Sie auf dem Weg zu etwas Großem.

Wenn Sie auf andere hören, dann sollten es Menschen sein, die das, was Sie machen wollen, entweder schon gemacht haben, oder die kein eigenes Interesse an Ihren Plänen haben. Aber: Bleiben Sie dran!

Danke, dass Sie weiter dabei sind, ich zähle auf Sie!

Auf eine gute Woche – und die nächsten 250!

Ihr und Euer

Guido Quelle

Für die, die bis hierher gelesen haben, folgt das versprochene Jubiläumsangebot:

Wir arbeiten gerade daran, aus den ersten 250 Originalbeiträgen des Wachstums-Wochenstarts ein Buch zu veröffentlichen. Wenn Sie ein von mir persönlich unterzeichnetes Exemplar (oder auch Exemplare, die Sie anderen widmen wollen) erhalten möchten, antworten Sie auf diese Mail mit der gewünschten Anzahl. Ihre Anfrage ist noch nicht verbindlich – sobald wir das Veröffentlichungsdatum und den Preis des Buches kennen, kommen wir auf Sie zu.

 
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