Der Wachstums-Wochenstart #39: Point of no return

Ihr Fokus in dieser Woche: Machen Sie sich klar, dass es so etwas, wie einen „Point-of-no-return“ im normalen Leben nicht gibt.

Häufig wird argumentiert, dass man etwas nicht mehr ändern könne, weil der „Point-of-no-return“ überschritten sei, also der Punkt, ab dem man nicht mehr umkehren könne, weil man bereits zu weit fortgeschritten sei. Das ist in den allermeisten Fällen grober Unfug. Ein Bauvorhaben, das ganz offensichtlich zu teuer wird, kann gestoppt und abgerissen werden, eine geschäftliche Partnerschaft (und auch eine private) kann beendet werden, eine Entscheidung kann rückgängig gemacht werden.

Natürlich können die Konsequenzen in einzelnen Fällen sehr erheblich sein. Aber eben diese Konsequenzen, die ein Umdrehen zur Folge hätte, sind es, die meist gescheut beziehungsweise gar nicht erst durchdacht werden. In der Medizin, bei einer Operation zum Beispiel, gibt es einen solchen „Point-of-no-return“. Auch beim Fliegen gibt es ihn, es ist nämlich der Zeitpunkt, ab dem ein Startabbruch nicht mehr möglich ist, weil ein Totalschaden riskiert würde – Piloten kennen diesen Punkt sehr gut. Aber im Geschäftsleben, in der Politik und auch im privaten Bereich muss der „Point-of-no-return“ zu oft herhalten für den Mangel an Mut, eine Wahrheit auszusprechen, eine Kehrtwende zu vollziehen und die Konsequenzen zu tragen.

Haben Sie auch einen solchen vermeintlichen „Point-of-no-return“ vor Augen, den Sie gelegentlich bemühen?

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #38: Entscheiden Sie sich

Ihr Fokus in dieser Woche: Sie sind Entscheider. Entscheiden Sie also.

Entscheider entscheiden, sonst wären sie keine Entscheider. Was so selbstverständlich klingt, mutet in der Praxis mitunter gänzlich anders an. Lange Erörterungen münden in ein entschiedenes „Vielleicht“, unendlich mühselige Diskussionen verlieren sich abschließend in einem kompromisshaften „Sowohl-als auch“. Schade um die Zeit.

Die meisten Entscheidungen bedürfen einer Diskussion, einer Erörterung. Zwei Bedingungen dafür: Es müssen die richtigen Teilnehmer in der Diskussion, der Erörterungsrunde sein, denn sonst ist die Diskussion müßig und es muss abschließend eine Entscheidung getroffen werden, unabhängig davon, ob sie bequem oder unbequem ist.

Nutzen Sie in dieser Woche also gezielt Ihre Entscheidungskompetenz und entscheiden sie wichtige Dinge, Projekte, Entwicklungsthemen, Personalthemen. Sie werden sehen, dass sich an Ihrer Entscheidungsgeschwindigkeit das gesamte Unternehmen ausrichten wird.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #37: Loslassen

Ihr Fokus in dieser ersten vollständigen Woche des Jahres 2013: Lassen Sie los.

Wenn wir an Dingen festhalten, weil wir sie schon immer getan haben, weil wir meinen, es würde etwas Schreckliches passieren, wenn wir sie nicht mehr tun, weil wir uns gar nicht mehr bewusst sind, dass wir sie tun, ist dies nicht immer zum Guten. Insbesondere dann, wenn wir immer mehr dieser Dinge addieren, wird es mitunter schwierig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Daher: Lassen Sie los. Trennen Sie sich von Gewohnheiten, die sich längst überholt haben, probieren Sie gezielt Neues aus. Lassen Sie auch die Leine von delegierten Dinge „los“. Entweder, Sie delegieren richtig, indem Sie die Verantwortung für Resultate an die handelnden Personen geben, ohne, dass Sie sich ständig einmischen müssen, oder Sie erziehen sich Erfüllungsgehilfen, die Ihnen am Ende des Tages mehr Kontrollarbeit machen, als Ihnen lieb ist.

Was lassen Sie in dieser Woche los?

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #36: Weihnachten

Ihr Fokus in dieser Woche: Planen Sie die Weihnachtswoche.

Weihnachten wird so häufig mega-hektisch, dass es sich lohnt, einmal auf die Weihnachstwoche zu sehen. Was werden Sie dazu tun, die Zeit zu ent-stressen? Was werden Sie weglassen, wo haben Sie Zeitpuffer, die verstreichen können, ohne dass ein Besuchstermin zusammenbricht, ohne dass Stress entsteht? Wer macht was? Was können Sie vorher erledigen, vorbereiten?

Nehmen Sie den Erwartungsdruck aus dem Weihnachtsfest heraus („Diesmal muss es ganz besonders schön werden!“). Lassen Sie Dinge laufen und Fünfe gerade sein. Sorgen Sie im Dialog mit Ihrer Familie dafür, dass Weihnachten das wird, was es sein soll: Ein besinnliches Fest, wie auch immer Sie es gestalten wollen.

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #35: Umsetzung

Ihr Fokus in dieser Woche: Achten Sie darauf, dass Dinge nicht nur gedacht, sondern auch gemacht werden.

Kreativität ohne Umsetzungskompetenz ist wertlos. Zu viele Ideen gesitern durch den Raum, ohne dass darüber befunden wurde, ob man sich ihrer annimmt, wenn ja, in welcher Form, oder ob man sie verwirft. Lassen Sie es nicht zu, dass permanent neue Ideen auftauchen und diese unkommentiert stehen bleiben. Sorgen Sie in dieser Woche dafür, dass nach einem Brainstorming über Ideen entschieden wird.

Sorgen Sie auch dafür, dass Sie in diesem letzten Monat des Jahres 2012 noch möglichst viele Dinge umgesetzt bekommen, damit Sie nicht aus dem Weihnachtsurlaub kommen und sich direkt einer Flut von „Eigentlich-müsste-ich-noch“-Themen gegenübersehen.

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #34: Weglassen

Ihr Fokus in dieser Woche: Lassen Sie etwas weg.

Wachstum hat nichts mit stumpfem Addieren zu tun. Wachstum bedingt Multiplikation (und Null mal irgendetwas bleibt Null …). Daher hat Wachstum auch etwas mit Weglassen zu tun, denn wenn wir stets Addieren, ist der verfügbare Raum – bei Menschen also die Zeit, die verfügbar ist, sich um all die Themen zu kümmern – schnell gefüllt. Weiteres Wachstum? Fehlanzeige.

Was können Sie weglassen? Was werden Sie ausdrücklich nicht mehr machen, bzw. mindestens nicht mehr selber machen, um Freiraum für Ihr persönliches Wachstums zu bekommen? Denken Sie darüber nach, denn die Kunst des Weglassens ist eine hohe Kunst, deren Beherrschung sich immer bezahlt macht.

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #33: Erhöhen Sie die Geschwindigkeit

Ihr Fokus in dieser Woche: Erhöhen Sie die Geschwindigkeit.

Unternehmen gewöhnen sich an eine gewisse Geschwindigkeit. Es ist ähnlich wie beim Autofahren: Fährt man auf die Autobahn auf, kommen dem Fahrer 160 km/h schnell vor, danach gewöhnt er sich rasch daran – angemessene Verkehrslage vorausgesetzt. In vielen Autos ist das eine prima Reisegeschwindigkeit, mit viel Luft nach oben. Auch Unternehmen gewöhnen sich an eine gewisse Geschwindigkeit. Die Prozesse werden darauf ausgerichtet und man arbeitet in Reisegeschwindigkeit an den Themen. Der Unterschied: Selten wird die „Luft nach oben“ genutzt.

Wenn der Fahrer nicht auf dem Gas bleibt, wird das Auto langsamer und auch das Unternehmen wird langsamer, wenn die Unternehmensführung nicht auf dem Gaspedal bleibt. Im Unternehmen bauen sich auf der langen Reise durch die Zeit aber Bremsen ein, die unmerklich Energie fressen und die Geschwindigkeit, die eigentlich nötig wäre, verringern. Wohlgemerkt: Unmerklich.

Suchen Sie sich in dieser Woche einen Unternehmensbereich, einen Teil Ihrer Firma, heraus und erhöhen Sie die Geschwindigkeit. Setzen Sie dabei nicht auf Tätigkeit, sondern auf Resultate. Machen Sie klar, dass bestimmte Resultate künftig (wieder) schneller erzielt werden müssen, als heute. Das „Wie“ überlassen Sie den Mitarbeitern. Wenn es gilt, ein Niveau, das Sie verloren haben, wieder zu erreichen, setzen Sie das alte Niveau als Ziel. Wenn Sie ein neues Niveau erreichen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben oder zu werden, setzen Sie ein neues Ziel.

Lassen Sie sich die Lösung, das „Wie“ von Ihren Mitarbeitern vorstellen und greifen Sie nur ein, wenn Sie sicher sind, dass Ihre Mitarbeiter ohne Sie nicht weiterkommen können.

Welchen Bereich wählen Sie?

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #32: Ruhe einplanen

Ihr Fokus in dieser Woche: Planen Sie Ruhe ein.

Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich Geschwindigkeit sehr schätze und auch nichts gegen sortierte Hektik habe (die im übrigen nicht verwechselt werden darf mit der oft zu betrachtenden operativen Hektik, die gerne einmal geistige Windstille ersetzt). Wenn es aber darum geht, wichtige Dinge zu planen, bedarf es der Ruhe.

Wenn Sie also in dieser Woche etwas Wichtiges zu planen haben, sei es die Planung eines neuen Projektes, die Akquisition eines neuen Kunden, die Vorbereitung einer Aufsichtsratspräsentation oder der Einstieg in ein völlig neues Marktsegment, nehmen Sie sich gezielt Zeit und Ruhe zum Denken. Dieses Denken kann allein stattfinden, oder Sie nehmen Ihre für das jeweilige Thema wichtigsten Mitarbeiter hinzu. Ziehen Sie sich zurück und denken Sie in Ruhe. Lassen Sie sich nicht von operativen Dingen anziehen, lehnen Sie Fragen, die später beantwortet werden können, ab.

Das Zurückziehen kann eine Ort außerhalb des Büros sein – ein Klient berichtete mir neulich, er habe sich spontan auf eine deutsche Insel zurückgezogen, um vor einer wichtigen Präsentation konzentriert nachzudenken, aber auch das Büro kann Ruhe gewährleisten, wenn Sie die Tür hinter sich schließen und sie erst wieder öffnen, wenn Sie Ihre Dinge durchdacht haben. Ihre Mitarbeiter haben „keine Zeit“, mit Ihnen zu denken? Dann sortieren Sie die Prioritäten. Zeit ist eine Prioritätenfrage. Sie haben „keine Zeit“? Für Sie gilt das Gleiche.

Wann nehmen Sie sich die Ruhe zum Denken in dieser Woche?

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #31: Die „Hätte-ich-tun-sollen“-Liste

Ihr Fokus in dieser Woche: Werfen Sie Ihre „Hätte-ich-tun-sollen“-Liste in den Müll.

Eine to-do-Liste kann etwas Feines sein. Sie bringt Ordnung in die Dinge, die getan werden müssen oder getan werden wollen, sie schafft Klarheit über einen Arbeitstag, lässt es zu, dass Dinge auf einen anderen Tag gelegt werden und man hat den Kopf frei für die wirklich wichtigen Dinge, nämlich die inhaltliche Arbeit, …

… wenn …

Ja, wenn die to-do-Liste kein Sammler für allerlei wird. Das wird sie aber bedauerlicherweise häufig. Es werden Dinge aufgeschrieben und Kalendertagen zugeordnet, ohne sich vergewissert zu haben, dass an jenem Kalendertag auch tatsächlich Raum zur Erledigung der Aufgabe bleibt. Häufig kommt ein Dutzend oder mehr Aufgaben zusammen, denen überdies keine Prioritäten zugewiesen wurden und das an einem Tag, der mit „echten“ Terminen eigentlich schon gut gefüllt wäre.

Das Resultat: Die to-do-Liste wird eine hätte-ich-tun-sollen-Liste und erzeugt ein schlechtes Gewissen. Die gute Nachricht: Es gibt Abhilfe.

  • Schreiben Sie nur Dinge zu einem Tag in eine to-do-Liste, die auch realistisch an jenem Tag bearbeitet werden können.
  • Räumen Sie sich ein Zeitfenster an diesem Tag – in ihrem Kalender! – für jede Aufgabe ein.
  • Unterscheiden Sie Prioritäten. Wenn alles gleich wichtig ist, ist nichts wichtig.
  • Führen Sie Begriffe wie „Memo“, „Wiedervorlage“, „Delegieren an …“ ein, die sie einer Aufgabe voranstellen.
  • Entscheiden Sie vor jeder Aufgabe: „Muss ich es wirklich selbst tun? Wer kann mir helfen?“

Auf diese Weise ist der Start geschaffen, dass aus der to-do-Liste ein echter Helfer wird und dass das schlechte Gewissen aus der Kenntnis des Unerledigten der Vergangenheit angehört.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #30: Formulieren Sie präzise

Ihr Fokus in dieser Woche: Formulieren Sie präzise.

Zu häufig sind Formulierungen vage, lassen sich Interpretationen ableiten, sind Auslegungen möglich. Formulieren Sie in dieser Woche präzise, was Sie meinen und vergewissern Sie sich, falls erforderlich, dass dies auch verstanden wurde.

Ich hatte vor kurzem einen Sitznachbarn auf einem Flug von Stuttgart nach Düsseldorf in der Lufthansa Business Class, der sich unmöglich benommen hat. Wir saßen in Reihe 2, also mit viel Beinfreiheit, aber einer Frontwand, an der mein Sitznachbar seine Schuhe abstützte. Er telefonierte, obwohl die Maschine schon rollte, was die Stewardess zurecht auf die Palme brachte und was ihm eine scharfe Zurechtweisung einbrachte, er schnallte sich nur widerwillig an und er klappte ungefragt einen Tisch herunter, neben dem mein Jacket hing.

Ich sagte zu ihm in ruhigem Ton: „Ich finde, Sie sind ein ausgesprochener Flegel“, was ihn wiederum rasend machte. Ich gab nichts darum und widmete mich wieder meiner MP3-Aufzeichnung auf dem iPhone. Die Stewardess lächelte wissend, gab mir etwas zu trinken und ließ ihn wissen, dass ihre Kollegin sich später um ihn kümmern werde.

Die präzise Formulierung hilft, Dinge nur einmal sagen zu müssen. Üben Sie das. Und denken Sie daran, dass Sie nicht von Fremden geliebt werden müssen.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH