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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 578: Die Prozesse-Landschaft

Ich musste kürzlich lachen, als ich an einen alten Stehsammler Mitte der 1990er Jahre dachte – für die Jüngeren unter uns: Stehsammler sind Papp-Schober, in denen man lose Blätter, Broschüren und anderen analogen Papierkram sammeln kann, ohne das Zeug abheften zu müssen und die man wie einen Aktenordner in den Aktenschrank stellt. Herrlich: „Stehsammler“, „Aktenordner“, „abheften“, „Broschüren“, „Aktenschrank“, alles Begriffe, die es nicht mehr geben wird, in einem Satz.

Ich schweife ab. Wir abonnierten bereits damals seinerzeit sehr viele Magazine, waren Mitglied in vielen Verbänden, schrieben – so wie wir es auch heute noch tun – für viele Fachmagazine und bekamen entsprechend viele Belegexemplare. Ich dachte also an diesen Stehsammler in einem Aktenschrank bei Mandat, dessen Rücken die Aufschrift „Plagiate“ trug. In diesen Stehsammler kam alles hinein, was wir fanden, das andere bei uns abgeschrieben hatten und insbesondere waren dies unterschiedlichste Varianten der „Prozesse-Landschaft“, wie wir sie nennen.

Es gibt die Prozesse-Landschaft inzwischen unter Dutzenden unterschiedlichen Namen und den Modellen, die aussehen wie das unsere, ist gemein, dass sie bei uns, bei Mandat, kopiert wurden, denn unser Gründer hat das Basismodell der Prozesse-Landschaft seinerzeit in seiner Dissertation entwickelt, die 1991 erschien und bereits zuvor war der Mandat-Gründer mit der Prozesse-Landschaft seit Ende der 1980er Jahre in vielen Vorträgen unterwegs.

Unternehmerische Reife erhielt die Prozesse-Landschaft dann in der Anwendung, in der Beratung unserer Klienten. Die Prozesse-Landschaft und das dahinterliegende Gedankengut wurde bekannter, manche kopierten sie dreist, manche subtiler und wir sammelten fleißig „Plagiate“. Wir ärgerten uns manchmal über die Dreistigkeit und ich muss gestehen, dass ich auch irgendwann einmal einen rechtlichen Rat einholte, um mich zu erkundigen, ob wir gegen solche Plagiate vorgehen könnten, um mich belehren zu lassen, dass dies in der Regel aussichtslos sei.

Der Stehsammler wurde voller und voller und irgendwann haben wir ihn entsorgt, weil wir selbst aus dem „Aufregen“ herausgewachsen waren. Wir sahen Kopien fortan als Anerkennung. All das begann übrigens bevor Hammer und Champy sich mit „Business Process Reengineering“ beschäftigten.

Warum waren wir zunehmend gelassen? Weil es ähnlich ist wie mit einem Klavier: Nur weil man ein Klavier im Haus hat, kann man es noch lange nicht spielen und so ist es auch mit Methoden. Die Virtuosität, die wir im Umgang mit dem Instrument „Prozesse-Landschaft“ entwickelt hatten und haben, kann uns niemand nehmen. Die wertschöpfenden Abläufe eines beliebigen Unternehmens auf einer Seite management-, investoren- und gesellschaftertauglich abzubilden, die Tiefe, die wir erreichen, um die Defizite und die erforderlichen Maßnahmen an den Schnittstellen aufzudecken, die Möglichkeit, aus den Hauptprozessen in weitere Ebenen hinabzusteigen, wenn es erforderlich ist, das ist etwas, das man nicht so einfach kopiert, indem man ein Bildchen malt.

Ich werde nie vergessen, was der Vorstand eines Unternehmens sagte, als er die Prozesse-Landschaft sah, die wir mit ihm und seinen Mitarbeitern aus unterschiedlichsten Bereichen erarbeitet hatten, ausgedruckt auf DIN A 0 und präsentiert in unserem Studio bei Mandat: „Es ist das erste Mal, dass ich mein Unternehmen mit Hilfe einer einzigen Seite erklären kann. Das ist wichtig, denn das Abstraktionsvermögen mancher hört nach dem Guten-Morgen-Sagen auf.“

Sie hören es oft von uns: „Die Euro-Millionen sind in den Schnittstellen verborgen“. Die Kraft der – inzwischen natürlich weiterentwickelten – Prozesse-Landschaft ist noch immer ungebrochen, sie hat schon viele Millionen Euro gehoben.

Wie sieht Ihre Prozesse-Landschaft auf einer Seite aus? Was leiten Sie daraus ab?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 497: Warum machen wir das eigentlich?

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 497: Warum machen wir das eigentlich?

Als wir unser erstes Wohnmobil erworben haben, war dies ein Gebrauchtes. Meine Frau und ich wussten genau, welches Modell wir von welchem Hersteller suchten, das machte vieles einfacher. Wir suchten immer wieder in den einschlägigen Fahrzeugportalen im Netz nach dem für uns besten Angebot, während dieses spezielle Modell gar nicht so ganz häufig angeboten wurde, es war schon ein recht spezielles Auto. Nach einigen Wochen der Suche hatten wir Glück, die Geschichte gebe ich gern bei Gelegenheit einmal preis, denn sie ist auch durch einen extrem guten Service eines extrem guten Händlers gekennzeichnet und wir unterschrieben den Kaufvertrag.

Noch eine ganze Weile danach schaute ich weiter in die Portale nach den Fahrzeugen, bis mir irgendwann einmal klar wurde, dass das komplette Zeitverschwendung war. Ähnlich war es mir schon gegangen, als wir seinerzeit eine Immobilie gesucht hatten, damals haben wir die Zeitungen durchforstet, wir haben uns knapp 100 Objekte angesehen, die wir alle für ungeeignet erachteten und als wir ein Baugrundstück erworben hatten, erwischte ich mich dabei, wie ich doch noch in die Zeitungen schaute.

Inzwischen bin ich diesbezüglich wesentlich aufmerksamer. Wenn ein langer Prozess seinen „vorläufig endgültigen“ Abschluss findet, stoppe ich die Routine. Ich kenne aber auch viele Menschen und auch viele Unternehmen, bei und in denen das nicht stattfindet.

Wollen wir einmal in Ihr Unternehmen schauen? Wie viele manuelle Prozesse werden noch „zur Kontrolle“ parallel durchgeführt, obwohl Sie sie digitalisiert (oder zumindest elektronisiert) haben? Wie viele Mitarbeiter wählen einen Workaround um eine digitale Lösung komplett zu umgehen, weil sie es immer schon so gemacht haben?

Und die K.O.-Frage: Wie viele Meetings finden eigentlich statt, ohne dass Sie aus der Hüfte den Zweck und das Ziel des Formates, geschweige denn den Wert und Nutzen benennen könnten? Kommen Sie, seien Sie ehrlich, Hand aufs Herz: Wie viele? Nein, nicht nur unter Ihrer Regie, im ganzen Unternehmen: Wie viele?

Ich wette, es sind zu viele, denn selbst wenn es nur ein Meetingformat ist – Corona-Krisenmeeting ist aktuell zum Beispiel sehr gern genommen –, das obsolet ist, können Sie durch dessen Abschaffung enorm viel Zeit sparen. Meetings sind zielgerichtet einzusetzen und Routineformate dürfen sich nicht abschleifen.

Schauen Sie einmal in Ihre Prozesse-Landschaft und in Ihre Meeting-Landschaft hinein. Sie werden staunen, was gemacht wird, weil es immer schon gemacht wurde. Vielfach ist sogar die Tatsache, dass etwas nicht mehr erforderlich ist, weil es einen neuen Sachstand gibt, unbekannt.

Da staunt man dann …

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 408: Von wegen „digital ist besser“

Wachstums-Wochenstart

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 408: Von wegen „digital ist besser“

Vor nicht einmal zwei Wochen, unterwegs mit dem Wohnmobil auf der Rückfahrt nach Hause, es ist dunkel geworden, Zwischenhalt an einem Stellplatz in Wetzlar. Die Absicht, rasch die Gebühren von acht Euro pro 24 Stunden zu begleichen, wird durch einen Mangel an Kleingeld und einen nicht wechselnden Automaten ausgebremst. Aber, halt! Digitale Zahlmöglichkeit, es muss nur der Code für die Parkzone ins Handy eingegeben werden, der Rest steht an der Seite der nicht bargeldwechselnden Zahlsäule. Wunderbar, ich liebe digitale Lösungen.

Aber: Der Blick auf jene Säulenseite ernüchtert. Es muss eine App heruntergeladen werden und zwecks dessen sind direkt zahllose Park-Apps aufgeführt. Kein Problem, das iPhone ist eh‘ immer am Mann. Also, los, welche App? Hmmmm, aus der Vielfalt wähle ich eine vertrauenserweckende App von der Telekom. QR-Code ist abgebildet, Kamera drauf, los geht’s mit dem Download.

Nicht.

Der QR-Code ist zu verschwommen und zu klein, nicht lesbar. Also den Appstore aufgemacht, die App gesucht, herunterladen.

Nicht.

Der Store will ein Passwort. Wieso das? Ich habe doch Face-ID, Gesichtserkennung, für den Apple Store aktiviert. Ich versuche es nochmal, nehme die Mütze ab, aber der Store will ein Passwort. Ich gebe ein Passwort ein. Falsch. Ich gebe es nochmal ein. Falsch. Ich gehe entnervt zurück zum Wohnmobil, bevor ich zum dritten Mal ein falsches Passwort eingebe und zücke dort meinen Rechner, irgendwo muss das Passwort doch sein. Ah, ja, hier geschützt, gesehen, gefunden, eingegeben. Sofort wird die gewünschte App geladen. Na, geht doch. Zurück zur Säule, schnell den Zonencode eingeben.

Nicht.

Vor den Zahlungsvorgang hat die Telekom die Registrierung gesetzt. Name, Vorname, Mailadresse, Handynummer, Kennzeichen des Fahrzeugs, Push-Präferenzen. Geht’s noch, Freunde?? Jetzt aber, Kreditkartennummer eingeben und dann los. Komisch, es geht nicht. Warum? Ah! Akzeptiert werden Visa und Master. Ich möchte aber mit Amex zahlen. Das geht nicht. Es ist kalt, es ist dunkel, ich stehe an dieser bescheuerten Säule und will nur unsere Parkgebühren entrichten. Ich nestele an meiner Geldbörse, finde meine Visa, gebe alle Daten noch einmal ein. Nun aber: Den Code der Station eingeben. Gesagt, getan. Das System identifiziert die Nummer als Postleitzahl irgendwo in Russland und zeigt mir bei der Gelegenheit auch direkt auf einer Karte an, wo ich mich augenscheinlich befinde: In der tiefsten Pampa in der russischen Föderation.

Ich schäume.

… und lösche meine sämtlichen Daten und die App. Stümper, alle miteinander. Ich schaue erneut auf die Säule, die Bargeld frisst, aber kein Bargeld wechselt und vermutlich eine versteckte Kamera irgendwo beinhaltet. Hier, eine App, bei der man sich nicht registrieren muss, die auch PayPal und Amex akzeptiert. Ich öffne den Appstore, das Passwort weiß ich ja nun – brauche es aber nicht, denn Face-ID funktioniert auch mit Mütze tadellos. Aha, vermutlich kann sich jeder vor die Kamera stellen. Die App wird geladen, alles nochmal, Name, Mail, Kennzeichen, die ganze Litanei. Jetzt den Zonencode eingeben.

Es funktioniert. Der Parkvorgang wurde gestartet.

Gestartet? Jawohl, man muss ihn aktiv beenden. Ja, sind die denn von allen guten Geistern verlassen? Wenn ich das Beenden vergesse, zahle ich jeden Tag Parkgebühren? Nein, nein, alle zwei Stunden kann eine Erinnerung per SMS (15 Cent) oder per Mail empfangen werden, dass noch ein Parkvorgang läuft. Leute, das ist ja eine tolle Lösung.

Nicht.

Der Gipfel der digitalen Lösung ist allerdings, dass die App vorschlägt, dass man ein Schild herunterlädt und – Achtung – ausdruckt und ins Autofenster legt, damit die Betreiber wissen, dass hier digital bezahlt wurde. Ich sehe dieses mikroskopisch kleine, auszudruckende Schild und das kleine Scherensymbol und frage mich, warum ich nicht einfach in die nächste Kneipe gegangen bin und mir einen Zehner habe wechseln lassen. Nach dem Verfassen dieses Textes werde ich also den an Bord befindlichen Drucker aufbauen, das Schild auf dem Rechner noch einmal herunterladen, es ausdrucken und ins Fenster legen. Was für ein super digitaler Prozess.

Nachdem Sie hoffentlich ein wenig Freude an dieser wahren Begebenheit hatten, denken Sie einmal über Ihr Geschäft nach: Wo sind digitale Prozesse eingeführt, die nicht zu Ende gedacht wurden? Denken Sie daran: Ein schlechter Prozess, digitalisiert, ist ein schlechter digitaler Prozess.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

 

Die Frage der Woche: „Wie würden Sie Ihre digitalen Angebote für Ihre Kunden einschätzen?“ Um an der Umfrage teilzunehmen klicken Sie einfach auf: Wachstumsfrage der Woche

In der letzten Woche haben wir gefragt: „Wenn Sie der Qualität Ihrer Unternehmensstrategie eine Schulnote geben, welche ist dies?“
Ihre Antwort: 1: 19%; 2: 38%; 3: 19%; 4: 12%, 5: 12%, 6: 0%.

„Und wie steht es um die Umsetzungsqualität dieser strategischen Überlegungen?“
Ihre Antwort: 1: 0%; 2: 25%; 3: 50%; 4: 19%, 5: 6%, 6: 0%.

 

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Lexikon des Chefwissens: „#Prozesse-Landschaft“

Ob Unternehmensvision, Wachstumsstrategie, Prozessoptimierung oder Kostenführerschaft – gemeinsam mit dem Onlineportal „Die Deutsche Wirtschaft“ haben wir 17 Begriffe ausgewählt, die in besonderem Maße relevant sind, wenn es um das Schaffen von profitablen #Wachstum von innen heraus geht, in Kurzvideos erläutert und mit Beispielen versehen.

In maximal 3 Minuten erhalten Sie mindestens eine Begriffsdefinition – jedoch vor allem #Gedankenanstöße für das eigene Unternehmen, Gesprächsstoff für interne Arbeitstreffen und Austauschgespräche sowie #Umsetzungsimpulse für Ihr Team.

Klicken Sie auf das Bild, um die Episode „Prozesse-Landschaft“ anzusehen:

Episode 13: Erfolg

Und in der kommenden Woche?

Am nächsten Donnerstag erwartet Sie die Episode „Prozessoptimierung“.

Wenn Sie das heutige Thema vertiefen möchten, Anmerkungen oder Nachfragen haben, zögern Sie nicht, mich anzusprechen.

Ihr
Guido Quelle

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 199: Wenn interne Dinge vorgehen

Mandat Wachstums-WochenstartEin Vorort-Bäcker vor Einführung des neuen Warenwirtschaftssystems. Kunde: „Ich hätte gerne sechs Brötchen und drei Körnerbröctchen“. Verkäuferin: „Gerne“. Die neun Brötchen wandern in die Tüte, die Verkäuferin gibt „6“ (Stück), „28“ (Cent), „3“ (Stück), „45“ Cent ein, die Kasse rechnet, der Kunde gibt 3,03 Euro oder etwas weniger Passendes, bekommt gegebenenfalls Wechselgeld, verabschiedet sich, „Der Nächste“.

Nach Einführung der Warenwirtschaft mit neuer Kasse: Für die sechs Brötchen sind acht Tastendrücke erforderlich, mit entsprechender Suche nach der richtigen Taste. Für die drei anderen Brötchen weitere sechs Tastendrücke. Der Bezahlvorgang dauert mindestens 10 Sekunden länger als zuvor. Dies ist dann nicht der Rede wert, wenn man samstags am Anfang der Schlange steht. Als Fünfzehnter steht man zur Rush-hour fast drei Minuten länger im Laden. Warum? Weil interne Optimierung auf den Kunden abgewälzt wird. Unnötiges Herumstehen inklusive.

Eine deutsche Fluggesellschaft, die in den ersten drei Reihen kostenfrei Essen und Trinken serviert, ist dazu übergegangen, die abgegebenen Speisen und Getränke durch die Flugbegleiter in einen Handheld-Computer einzugeben. Das Resultat? Bei voller Maschine und einem Platz in der dritten Reihe wartet man gern 10 Minuten länger auf sein Frühstück und sein Getränk als zuvor. Kein Problem, weil man eh‘ nichts anderes tun kann, außer zu lesen und zu arbeiten, meinen Sie? Richtig, wenn nicht unmittelbar danach wieder abgeräumt werden muss, weil man im Landeanflug ist.

Ich habe nichts gegen Warenwirtschaftssysteme und interne Optimierungen, ganz im Gegenteil, wir sind ja in Beratungsprojekten auch oft mit internen Prozessoptimierungen betraut. Im Unterschied zu den obigen Beispielen achten wir aber penibel darauf, dass Kunden Vorteile und keine Nachteile durch das interne Optimieren erfahren. Nur wenn Prozesse intelligent zu Ende gedacht werden, kommt am Ende profitables Wachstum heraus.

Wir sind „on air“: Staffel 2 von Five Minutes for Growthist gestartet und Sie können noch einsteigen, ohne etwas zu verpassen. Infos hier, freie Episoden auf meinem Videokanal, alle Episoden in unserem Shop.

Sind Sie schon registriert? 13. Internationales Marken-Kolloquium im Kloster Seeon am 15. und 16. September 2016. Drei Viertel der Plätze sind vergeben. Sichern Sie sich noch einen der streng limitierten Plätze für 2016.

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 157: „Warum?“

Mandat Wachstums-WochenstartKinder fragen dauernd „Warum?“. Eltern sind davon mit fortschreitender Zeit zunehmend genervt und dann müssen sich Kinder so doofe Sprüche anhören, wie „Warum, warum ist die Banane krumm?“ – haben Sie das auch erlebt? Willkommen im Club.

Was ist die Folge? „Warum“ wird später als Aufforderung missverstanden, sich rechtfertigen zu müssen (wobei es manchmal auch so gemeint ist, zugegeben), „Warum“ wird vermieden. Aber: Die „Warum“-Frage kann gar nicht oft genug gestellt werden. Sie ist die wichtigste Frage, wenn es darum geht, eine neue Initiative zu starten, sie ist die wichtigste Frage, wenn es darum geht, zu hinterfragen, ob es Sinn ergibt, etwas, das man schon immer tut, weiter zu tun und sie ist die wichtigste Frage, um eigene Motive des Handelns herauszufinden.

Wenn wir mit unseren Klienten Wachstumsprojekte planen, stellen wir – sofort nachdem wir die Ausgangssituation verstanden haben – die „Warum“-Frage. Was ist der Zweck, was ist der Grund, warum wollen wir das tun, was wir im Begriff sind, zu planen? Gibt es keine gute Antwort auf die Frage nach dem „Warum“, macht ein neues Projekte keinen Sinn, macht eine neue Initiative keinen Sinn, man sollte sich einfach auf etwas Sinnvolleres konzentrieren.

„Warum“ wird nicht zu häufig, sondern viel zu selten gefragt. Schauen Sie einmal darauf, wie Ihr Unternehmen arbeitet. Warum werden bestimmte Routinen immer noch verfolgt? Warum arbeitet man auf eine gewisse Weise und nicht anders? Warum hat sich der Kundenstamm seit einem Jahr nur unwesentlich verändert? Ja, natürlich kann die Frage nervig sein, aber sie bringt vor allem Bewegung und wenn die richtigen Antworten kommen, auch Wachstum. Wachstum entsteht nämlich nicht durch Genügsamkeit, sondern durch gezieltes, begründetes Verändern.

Auf eine gute Woche!


À propos „gute Woche“: Jede Woche ein Wachstumsimpuls per Video: „Five Minutes for Growth“ – Die Mandat Wachstums-Videoserie, Staffel 1 – Jeden Dienstag erhalten Sie ein etwa 5-minütiges Video zu persönlichem und unternehmerischen Wachstum. Sie erhalten alle Episoden der seit Januar 2015 laufenden Staffel, nichts geht Ihnen verloren. Zur Information und Registrierung. Fünf kostenfreie Episoden gibt es hier zu sehen.

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 151: Geduldsproben vermeiden

Mandat Wachstums-WochenstartMeine Absicht: Einen Tisch im „Azul“, einem der beiden Restaurants im Mandarin Oriental, Miami, bestellen. Eigentlich keine große Sache – meint man.

Der Vorgang:

  • E-Mail am Sonntag an die zu diesem Zweck. angegebene E-Mail-Adresse gesendet. Reservierungswunsch: Montag Abend, 19:30 Uhr.
  • E-Mail kommt mit einem Autoresponder zurück: Man sei Montag bis Freitag unter dieser Mailadresse verfügbar, von 9 bis 18 Uhr. Nächstmöglich also: Montag 9 Uhr.
  • Anruf bei der angegebenen Reservierungs-Telefonnummer  am Montag Morgen auf dem Weg zum Flughafen Frankfurt. Ortszeit Deutschland: 5:00 Uhr Montag Morgen, Ortszeit Miami: 23.00 Uhr Sonntag Abend.
  • Dummerweise hat die freundliche Mitarbeiterin keine Kompetenz zugewiesen bekommen. Nachdem ich zweimal meinen Namen buchstabiert habe und sie meinen Wunsch aufgenommen hatte, sagt sie, das Azul hätte am Montag stets geschlossen. A-ha.
  • Ich teile der Dame mit, dass wir dann eben ins „La Mar“, das zweite Restaurant, gehen werden. Gut, sie werde eine Reservierungsanfrage stellen.
  • „Ich dachte, das sei nun eine Reservierung!?“ – „No, sorry, how can we reach you at the phone in order to talk about the reservation request?“
  • In den USA angekommen, eine Nachricht auf meiner Voice-Mailbox. Ich hätte einen Reservierungswunsch ausgesprochen und man wolle nun mit mir darüber sprechen. Eine genuschelte Rückrufnummer durfte natürlich nicht fehlen.
  • Anruf bei der Rückrufnummer, meinen Namen dreimal buchstabiert, meinen Unmut geäußert. Immerhin: Reservierung fixiert.
  • Am Abend: Das Essen war prima – Ah, sagte ich, dass sie meinen Namen immer noch falsch geschrieben hatten, obwohl ich Hausgast war?

Stellen Sie Ihre Kunden nicht auf eine Geduldsprobe. Stellen Sie vielmehr all Ihre kundengerichteten Prozesse so auf den Kopf, dass der Kunde sofort Hilfe bekommt, egal auf welchem Weg. Stellen Sie überdies sicher, dass Sie ausschließlich kompetente Mitarbeiter einstellen und geben Sie ihnen auch Entscheidungsbefugnis. Hindern Sie Ihre Kunden also nicht am Kauf, sondern helfen Sie ihnen, zu kaufen.

Es ist so leicht, sich zu differenzieren.

Jede Woche ein Wachstumsimpuls per Video: „Five Minutes for Growth“ – Die Mandat Wachstums-Videoserie, Staffel 1 – Jeden Dienstag erhalten Sie ein etwa 5-minütiges Video zu persönlichem und unternehmerischen Wachstum. Sie erhalten alle Episoden der seit Januar 2015 laufenden Staffel, nichts geht Ihnen verloren. Zur Information und Registrierung. Fünf kostenfreie Episoden gibt es hier zu sehen.

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Wichtige Wachstumsfaktoren. Heute: Berechenbarkeit

Heute „Hü!“, morgen „Hott!“, was will der Kunde denn nun? Viele Unternehmen wünschen sich eine höhere Berechenbarkeit der Kundenbedarfe, Kundenansprüche, des Kundenverhaltens. Verabschieden Sie sich von diesem Wunsch, er wird nicht mehr in Erfüllung gehen. Gehen Sie davon aus, dass Sie mit einer steigenden Volatilität, mit schnelleren Bedarfsänderungen und mit einer sinkenden Berechenbarkeit auf Kundenseite zu rechnen haben.

Dabei hat Berechenbarkeit zwei Seiten. Während wir davon ausgehen müssen, dass die Berechenbarkeit auf Kundenseite abnimmt, müssen wir auf der anderen Seite in unseren Unternehmen Vorsorge dafür treffen, dass unsere Berechenbarkeit als Unternehmen steigt, das also die Verlässlichkeit, die Antwortzeiten, das Servicelevel sich stetig positiv weiterentwickeln. Sinkender Berechenbarkeit auf der einen Seite ist steigende Berechenbarkeit auf der anderen Seite gegenüberzusetzen. Ein anspruchsvoller Spagat.

In unseren Beratungsprojekten zur Gestaltung gesunden, profitablen Wachstums achten wir stets darauf, dass die Strategie und die daraus abgeleiteten Prozesse nebst der ausführenden Organisation so gestaltet sind, dass sie dem Spagat gerecht werden. Wir achten gemeinsam mit unseren Klienten darauf, dass das Unternehmen sich nicht auf ein trügerisches „Grundrauschen“ – sprich einen berechenbaren Umsatz, der „ja immer da war“ – verlässt, sondern dass es in der Lage ist, so schnell wie möglich wirtschaftlich angemessen auf eintretende Volatilität zu reagieren. Eine gewisse Prozessflexibilität ist dabei unumgänglich – was zugegebenermaßen manche Organisation, die damit beschäftigt ist, sich selbst zu verwalten, überfordert. Gleichermaßen achten wir gemeinsam darauf, dass die Berechenbarkeit der Leistung gegeben ist und bleibt. „Versprich nur, was Du halten kannst.“

Wie berechenbar sind Ihre Prozesse? Wie sehr sind Sie auf berechenbares Kundenverhalten angewiesen? Wann haben Sie das letzte Mal in der Führung darüber nachgedacht? Welche Beschlüsse haben Sie daraus abgeleitet? Was davon haben Sie realisiert? Mit welchen Resultaten?

„Five Minutes for Growth“ – Die Mandat Wachstums-Videoserie, Staffel 1 – Ab 13. Januar 2015 wöchentlich ein etwa 5-minütiges Video zu persönlichem und unternehmerischen Wachstum. Eine Episode verpasst? Kein Problem, Links werden bereitgestellt. Das Beste: Wenn Sie sich bis zum 30. November 2014 verbindlich anmelden, sind Sie automatisch kostenfrei für die Telekonferenz „Bewirken statt Bedenken – warum sich nichts ändert, wenn Sie nichts ändern“ als Start für 2015 registriert. Zur Information und Registrierung klicken Sie hier. Die kostenfreie „Episode 0“ gibt es hier zu sehen.

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Wichtige Wachstumsfaktoren. Heute: Geschwindigkeit

Auch wenn manche Protagonisten Dinge wie „Entschleunigung“, „Die Entdeckung der Langsamkeit“, usw. propagieren, ist nicht von der Hand zu weisen, dass Geschwindigkeit für das unternehmerische Wachstum immer wichtiger wird. Mag man für sich privat die Entschleunigung entdecken, geschäftlich funktioniert das maximal im Restaurant oder in der Tourismusbranche. Oder wollen Sie das Angebot für die Reparatur Ihres Fahrzeugs, Ihres Fensters, Ihrer Waschmaschine möglichst langsam haben? Wohl nicht.

Wie aber kann der wachsenden Geschwindigkeit, der zunehmenden Ungeduld und der steigenden Intoleranz von mangelhaftem Servicegrad durch die Kunden, der sich gefühlt stetig verstärkenden Anforderung, schneller, höher, weiter zu sein, begegnet werden, ohne dass sich das Unternehmen (und mit ihm die Eigentümer, das Management, die Mitarbeiter) wie ein Kreisel um die eigene Achse dreht?

Die Betrachtung dieser drei Aspekte hilft:

  1. Fokus: Was ist wirklich wichtig? Was können wir konsequent weglassen, weil es keinen Wert schöpft? Allein die Beantwortung dieser schwierigen Frage löst einen wachstumsbezogenen Denkprozess aus, denn die Antwort bedingt klare Entscheidungen.
  2. Perfektion: Konsequenter Verzicht auf Perfektion – es sei denn, Sie sind für die Gesundheit von Mensch oder Tier verantwortlich. In kaufmännischen Bereichen ist die Anforderung an Perfektion objektiv nicht gegeben. Perfektion wird vielmehr als Entschuldigung für das Nicht-Fertig-Werden bemüht.
  3. Bedarf: Was brauchen unsere Kunden wirklich? Nicht: „Was würden wir wollen, das unsere Kunden es benötigen?“, sondern „Was brauchen unsere Kunden wirklich?“, diese Frage gilt es, zu beantworten. Häufig drehen sich Unternehmen im Kreis, arbeiten Tag und Nacht und stellen gar nicht fest, dass sie just am Bedarf vorbei arbeiten.

Natürlich gibt es noch jede Menge anderer Fragen, die es zu beantworten gilt, zum Beispiel die, wie die existierenden Prozesse tatsächlich schneller gemacht werden können, was aus unserer Beratungserfahrung heraus immer möglich ist. Die drei obigen Aspekte aber, gilt es zunächst zu beantowrten, denn woran sollen sich die Prozesse sonst ausrichten?

„Five Minutes for Growth“ – Die Mandat Wachstums-Videoserie, Staffel 1 – Ab 13. Januar 2015 wöchentlich ein etwa 5-minütiges Video zu persönlichem und unternehmerischen Wachstum. Eine Episode verpasst? Kein Problem, Links werden bereitgestellt. Das Beste: Wenn Sie sich bis zum 30. November 2014 verbindlich anmelden, sind Sie automatisch kostenfrei für die Telekonferenz „Bewirken statt Bedenken – warum sich nichts ändert, wenn Sie nichts ändern“ als Start für 2015 registriert. Zur Information und Registrierung klicken Sie hier. Die kostenfreie „Episode 0“ gibt es hier zu sehen.

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 129: An den Schnittstellen liegen die Millionen

Mandat Wachstums-WochenstartEin Klassiker in unseren Beratungsprojekten: Der eigentliche Auftrag ist es, gemeinsam mit der Mannschaft unseres Klientenunternehmens die Abläufe, die Prozesse „auf Vordermann zu bringen“ – also zeitgemäße, schnelle, schlanke Abläufe zu schaffen, die das Wachstum des Unternehmens fördern und es nicht ausbremsen. Bereits in der Anbahnung des Mandats weisen wir darauf hin, dass wir unmittelbar zu einer Schnittstellenarbeit gelangen werden. Nicht ausschließlich die isolierten Prozesse sind es nämlich, die Steine in den Weg des Wachstums legen, sondern die Stellen zwischen den Prozessen, das Niemandsland, die Schnittstellen sind es, die Sorgenfalten und Minderleistung erzeugen.

Warum dies so ist, lässt sich klar herleiten: Jeder Bereichsverantwortliche wird dafür verantwortlich gemacht, dass die Prozesse in seinem Verantwortungsbereich auf der Höhe der Zeit sind. Zwar sind sie dies nicht immer und solange Qualitätsmanagementsysteme als Alibi-Funktion herhalten, wird es auch durch Zertifizierungen nicht besser, aber die Prozesse innerhalb von Bereichen sind mitunter schon recht vielversprechend gestaltet.

Ganz anders sieht dies bei den Schnittstellen aus, denn hier ist niemand richtig verantwortlich. Auch sogenannte „Service Level Agreements“ versanden, wenn niemand tatsächlich ein Interesse daran hat, dass sich „Service Levels“ auch weiterentwickeln. Schnittstellen verbindlich zu verabreden, regelmäßig zu sichten und weiterzuentwickeln, bedeutet aber viel mehr Arbeit, als nur seinen eigenen Bereich in Ordnung zu halten. Es sind nämlich plötzlich viele Beteiligte mit unterschiedlichen Partikularinteressen am Tisch. Wenn dies nicht strukturiert angegangen wird, droht hier Kontraproduktives – vorsichtig gesprochen. Aber der Aufwand lohnt immens.

Wenn Sie also das nächste Mal – mit oder ohne Berater – an Ihre Prozesse gehen, beginnen Sie hinten: Was sollen ihre einzelnen Prozess leisten, wie sind die Schnittstelle zu den angrenzenden Prozessen gestaltet? Dann erst gehen Sie an die einzelnen Schritte. Hier, in den Schnittstellen, liegen die Millionen, die Sie heben können, auch wenn dies mehr Arbeit bedeutet, als schlichte Prozessoptimierung.

Starten Sie 2015 richtig und nehmen Sie teil an meiner Telekonferenz zum neuen Jahr: „Bewirken statt Bedenken – Warum sich nichts ändert, wenn Sie nichts ändern“. Live: 15. Dezember 2014, 17:00-18:00 Uhr. Wenn Sie registriert sind und nicht teilnehmen können, erhalten Sie automatisch eine Aufzeichnung. Zur Information und Registrierung klicken Sie hier.

Etwas tolles Neues: „Five Minutes for Growth“ – Die Mandat Wachstums-Serie, Staffel 1 – Ab 13. Januar 2015 wöchentlich ein etwa 5-minütiges Video zu persönlichem und unternehmerischen Wachstum. Eine Episode verpasst? Kein Problem, Links werden bereitgestellt. Das Beste: Wenn Sie sich bis zum 30. November 2014 verbindlich anmelden, sind Sie automatisch kostenfrei für die Telekonferenz „Bewirken statt Bedenken“ registriert. Zur Information und Registrierung klicken Sie hier.

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