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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 479: Rechts und links der Straße

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 479: Rechts und links der Straße

Wenn man auf einer Landstraße im Genusstempo fährt, wenn man auf der Autobahn oder auch in der City im Stau steht, wenn man ohne Hektik einen Weg erwandert, fallen Dinge auf, die rechts und links des Weges sind. Ein Feld, Wild auf der Lichtung, die Berge in der Ferne, in der City ein Geschäft oder ein Restaurant, das man noch nie gesehen hat, ein neu angestrichenes Haus, auf dem Wanderweg Blumen, Tiere, vielleicht sogar ein Gewitter ganz weit weg, unbedrohlich.

Wenn wir schnell fahren oder gehen, fallen uns diese Dinge nicht auf, wenn wir unter Leistungsdruck stehen, blenden wir den Rand aus und konzentrieren uns auf den direkten Weg und auf das Ziel. Dies ist wichtig, weil wir durch die Geschwindigkeit nur die relevanten Informationen aufnehmen können, anderenfalls riskieren wir zuviel.

Genau so, so schnell, ist es auch im Studium, so wie es aktuell durchgezogen wird. Ich bin neulich als Alumnus der Technischen Universität Dortmund interviewt worden und habe bekannt, dass ich in meinem Studium erstens nicht regelhaft auf dem Campus war, zweitens recht lange für mein Vordiplom, dafür wesentlich kürzer für mein Hauptstudium gebraucht habe und drittens das genau das Richtige für mich war, weil ich mich um die Dinge rechts und links des Weges kümmern konnte: Mein eigenes kleines Unternehmen zur Finanzierung des Studiums, die damit verbundene Erfordernis, sich mit Kundenanforderungen auseinanderzusetzen (etwas, das meinen Informatik-Kommilitonen recht fremd erschien), mein Studentenjob bei Mandat. Ich war oft mit Freunden zum Klettern oder Mountainbiken unterwegs, im In- und Ausland.

Und trotzdem habe ich das Studium, das wahrlich kein Spaziergang war, mit „Sehr gut“ abgeschlossen. Komisch. Oder war es gar „deswegen“ statt „trotzdem“?

Wir wissen es nicht und dies gilt es auch heute nicht zu ergründen. Ich möchte vielmehr darauf hinaus, dass die Studentinnen und Studenten heute ein ganz anderes Tempo an den Tag legen müssen. Der Bologna-Prozess ist kein Vorteil, er ist ein Nachteil. Der Wahnsinn, dass Absolventen immer jünger sein müssen, führt dazu, dass sie das rechts und links Liegende aus den Augen verlieren, schnell für Prüfungen lernen – dabei oft und erkennbar Wissen ohne Verständnis abliefern –, mit geringerer Reife in den Unternehmen auftauchen und oft erst einmal das Leben lernen müssen. Schade, denn im Unternehmen herrscht erneut oft genug Druck und nicht immer die Möglichkeit, zu spielen. Pflichtpräsenzen, eine extrem hohe Prüfungsdichte, eine enorme Fachvielfalt, all das soll förderlich sein? Nein, da bin ich völlig anderer Auffassung.

Ich gebe meinen Studenten in meinen Vorlesungen immer Dinge mit auf den Weg, die sie abseits des zu besprechenden Fachs für ihr Leben mitnehmen können, das sehe ich als eine meiner wesentlichen Aufgaben an. In unserem Unternehmen ermöglichen wir es jungen Kolleginnen und Kollegen, risikoarm „anzukommen“, also erst einmal die erforderliche Sicherheit zu erlangen, derer es für unseren anspruchsvollen Beruf bedarf. Linda Vollberg (über 11 Jahre dabei), Lisa Wolff (fast 6 Jahre dabei), Pascal Kowsky (über 8 Jahre dabei), können besser darüber referieren, ob und wie gut das bei uns klappt, alle drei sind während ihres Studiums zu uns gekommen. Dazu gehört auch, dass wir es ermöglichen, rechts und links des Weges zu schauen – wenn es schon das Studium nicht ermöglicht.

Nun der Bogen zu unserer unternehmerischen Praxis und zu Wachstum: Wir können nur persönlich und unternehmerisch wachsen, wenn wir das Tempo modulieren, wenn wir also mal schnell, mal gemäßigt unterwegs sind. Wir können nur wachsen, wenn wir Neues hinzulernen und auch einmal Dinge zur Kenntnis nehmen, die vielleicht nicht unmittelbar nützlich sind, sogenannte „IAI-Themen“ (Interessant, aber irrelevant). Systeme, die nur auf Effizienz getrimmt sind, sind selten von Dauer.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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© 2021, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 478: Satellite

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 478: Satellite

Auf Antenne Bayern wurde vor kurzem nach einem Interview mit Lena Meyer-Landrut ihr Mega-Hit „Satellite“ gespielt. Erinnern Sie sich? Es ist schon elf Jahre her, 2010 war es, als der Titel veröffentlicht wurde und er hat die Welt im Sturm erobert, gipfelnd in dem Gewinn des European Song Contests im Jahr 2010.

Meine Frau und ich waren gemeinsam im Auto unterwegs, als wir den Titel hörten und haben uns darüber gefreut. Dann haben wir uns gefragt, was „Satellite“ besonders macht und gemacht hat, so dass es sogar zum Sieg im ESC kam. Hier kommen einige Erkenntnisse:

  • Der Song ist fröhlich (obwohl in Moll gehalten), gefällig und war in seiner Art weitgehend neu.
  • Der Text ist vergleichsweise leicht, keine echte Problembewältigung, nur eine allfällige Liebesbekundung, keine ideologische Aufarbeitung von Weltschmerz, kein „Betroffenheits-Pop“ (danke, lieber Tom Hegermann, für diesen Begriff!), also auch keine versuchte Eigentherapie auf Kosten der Hörer – diese Leichtigkeit wird heute schmerzlich vermisst.
  • Es ist ein guter Mitwipp-Beat (4/4 Takt, 95 beats per minute), keine Schnarchnaseneinschlafmusik, die den Fahrer-Aufmerksamkeitssensor im Auto triggert
  • Der Song ist unperfekt- Über die seinerzeitige englische Aussprache der Künstlerin haben sich Tausende die Mäuler zerrissen – dafür hat die Künstlerin aber den Contest gewonnen und die Kritiker nicht. Erfolg ist unbestechlich.
  • Eine energiegeladene, dynamische, fröhliche Protagonistin.
  • „Satellite“ polarisiert durch seine Art. Die meisten die ihn kennen, haben eine Meinung zu dem Titel

Das waren nur einige Erkenntnisse.

Wir würden ja nicht im Wachstums-Wochenstart über Lena Meyer-Landrut und Satellite sprechen, wenn wir nicht auch über Wachstum sprechen wollten. Also: Können wir etwas aus diesem Erfolgssong für unser Business ableiten? Ich glaube schon, denn ich beobachte, dass manche Prinzipien sich regelhaft in erfolgreichen Produkten und Leistungen wiederfinden:

  • Sie sind entweder leicht zu verstehen oder werden verständlich erklärt.
  • Sie sind positiv, schaffen eine Lösung, nicht ein weiteres Problem
  • Sie machen auf eine gewisse Art und Weise Freude, man fühlt sich mit ihnen besser als ohne sie.
  • Sie sind nicht perfekt. Trotzdem nutzt man sie gerne wieder.
  • Sie werden von Unternehmen und Mitarbeitern angeboten, die mit Energie und Freude an die Arbeit gehen und ihre Kunden nicht merken lassen, dass es manches Problem geben könnte.
  • Sie haben Kontur und differenzieren sich von den Produkten und Leistungen des Wettbewerbs.

Ist doch klar, meinen Sie? Nun, dann machen Sie in Ihrem Unternehmen einmal den Realitätstest, ich bin gespannt.

Im Übrigen entsteht der Erfolg mancher dieser Produkte unerwartet. Die Komponisten von „Satellite“ hatten den Song nie für den ESC geplant, eine der Komponistinnen hatte von dem Contest überhaupt noch nichts gehört.

Alan Weiss sagte mir einmal “You’ll never know where the next hit is coming from.“ Recht hat er.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 477: Nach Corona

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 477: Nach Corona

Haben Sie schon ein „Nach-Corona-Meeting“ geplant? Das war eine Frage in meinem Editorial der Juni 2021-Ausgabe des Mandat Growthletters. Und? Haben Sie? Oder haben Sie es sogar schon durchgeführt?

Unser „Nach Corona-Meeting“ wird am Donnerstag stattfinden. Der Kreis: Mandat-Geschäftsführung. Wir werden uns zunächst zu Dritt darüber verständigen, was wir nun, angesichts der absehbaren Entwicklung von der Pandemie zu einem zunehmend endemischen Phänomen, taktisch und strategisch tun werden. Um dies zu verabreden, gehört als erstes unsere Strategie auf den Tisch, denn entweder müssen unsere Beschlüsse sich ja aus der Strategie ableiten, oder wir stellen fest, dass Ergänzungen der Strategie oder Änderungen an der Strategie erforderlich sind.

Fragen, die uns beschäftigen werden, sind: Haben wir in der Pandemie Dinge entdeckt, die es unseren Klienten erlauben, noch werthaltiger von unserer Arbeit zu profitieren? Haben wir Formate entdeckt, die weniger Aufwand und gleichen oder höheren Nutzen bieten? Haben wir Leistungen entdeckt, die vorher nicht „denkbar“ oder nicht akzeptabel erschienen? Haben wir erstrebenswerte und weniger erstrebenswerte Formen der Zusammenarbeit entdeckt, die wir beibehalten oder sofort wieder eliminieren wollen? Was bedeutet die Pandemie (und die auf Zeit absehbare Wahrscheinlichkeit einer erneuten Pandemie) für unsere Unternehmenszukunft?

Wir werden uns darüber verständigen, was wir erneuern wollen, was wir ausbauen wollen, was wir behalten wollen und was wir eliminieren wollen.

All das entlang unserer Strategie. Denn dafür ist sie ja da, nicht um Papier zu belasten, oder Bildschirmpixel zu füllen.

Sollten Sie das „Nach-Corona-Meeting“ noch nicht geplant haben, tun Sie es jetzt. Sollten Sie es schon durchgeführt haben, implementieren Sie die Schlüsse daraus. Wenn Sie in der Unternehmensführung Einigkeit erzielt haben, binden Sie die Mannschaft ein. Diskutieren und entscheiden Sie. Leiten Sie alles aus der Strategie ab, damit Sie kongruent sind.

Sollten Sie keine fundierte, nachlesbare, dokumentierte, nachvollziehbare Strategie haben, ist es an der Zeit, das dringend zu ändern. Unsere Klienten genießen immer wieder die Klarheit, die aus der mit uns erarbeiteten Strategie entsteht und die Schnelligkeit, mit der Dinge, die zwischen Unternehmensführung und Fachexperten in der Mitarbeiterschaft errungen werden, umgesetzt werden können. Kongruent, verständlich, verbindlich. Resultat: Wettbewerbsvorteile.

Und diejenigen, die das „Nach-Corona-Meeting“ schon hatten, dürfen mir gern darüber berichten.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 476: Die kleine Welt und die große Welt

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 476: Die kleine Welt und die große Welt

Wenn ich die Presse verfolge, dann denke ich, es gebe nur Deutschland. Genauer: Ich erhalte mehr und mehr den Eindruck, es gebe – neben der Pandemie – ausschließlich Partikularprobleme zu lösen. Wir diskutieren und debattieren über Teilinteressen von Teilgruppen mit gleicher Intensität und Vehemenz wie wir uns Gedanken über das große Ganze machen sollten.

Wir diskutieren über das Wohl und Wehe traditioneller versus ökologischer Landwirtschaft, es wird kontrovers über den Genderstern diskutiert, wir wollen Strom, aber keine Leitungen, wir wollen in den Urlaub, aber sollen das nicht mit dem Schiff oder dem Flugzeug, es wird über das Für und Wider des Meisterbriefs gestritten, in Europa will das eine Land das, das andere will dies und ein Drittes will beides auf keinen Fall, ich könnte die Liste unterschiedlich wichtiger Dinge endlos fortführen, die Auswahl ist zufällig.

Was wir meiner Beobachtung in der gesellschaftlichen Debatte völlig vernachlässigen ist die Weltperspektive. Vielleicht ist sie zu un(be)greifbar, zu abstrakt, vielleicht schließen wir die Augen davor, aber ich möchte dringend dafür appellieren, die Augen zu öffnen:

China hat eine klare Vision. Luftfahrt, Raumfahrt, Streit um Territorien, Weltherrschaft. Keinem Thema wird ausgewichen auf dem Weg zur Vision. China will uns zeigen, dass das kommunistisch-kapitalistische System unserer parlamentarischen repräsentativen Demokratie bei weitem überlegen ist. China zieht sein Ding durch, das kann auch durch noch so wohlwollende diplomatische Lippenbekenntnisse nicht widerlegt werden.

Russland ist wirtschaftlich zur Zeit schwach, will der Welt aber ebenfalls unter allen Umständen seine Bedeutung und seine Macht zeigen. Beispiele dafür gibt es Dutzende.

Die USA haben einen neuen Präsidenten, aber „America First“ gilt – bis auf den Ton – unverändert fort. Davon können auch die richtigen Bewegungen in Bezug auf internationale Beziehungen und Abkommen nicht hinwegtäuschen.

Afrika ist ein aufstrebender Kontinent, der vor allem durch China sehr stark gefördert wird – Europa hat geschlafen.

Und wir? Beschäftigen uns mit Partikularproblemen und reiben uns daran auf. Es mag verständlich sein, es ist erklärbar, aber es ist falsch. Wir brauchen das Fahrrad nicht zu putzen, wenn die Kette gerissen ist. First things first. Die meisten in Deutschland leben aktuell in einem solchen Wohlfühlwohlstand, dass wir die Position der – wie Frau Wagenknecht, die mich damit erstmals beeindruckt hat – „Lifestyle-Linken“ bequem beziehen können. Wirtschaft? Spielt eine untergeordnete Rolle. Eigeninitiative, Eigenleistung? Der Staat macht das schon.

Am 23. Mai war Tag des Grundgesetzes, einer der bedeutendsten Tage unseres Landes. Wir müssen (wieder) dazu kommen, dass wir irgendwo hinwollen, nicht nur von etwas weg. Wir müssen (wieder) das große Ganze sehen. Wir können nicht sagen „Ich zuerst“ oder „Deutschland zuerst“. Wir müssen mindestens in europäischem Kontext denken und unser Klein-Klein beenden. Sehr schnell sogar. Sonst lachen sich die anderen, oben Genannten weiterhin über uns schief. Das fänd‘ ich schade.

Wir haben alle Chancen, wir müssen uns nur trauen, Felder zu beackern, bei denen das Saatergebnis nicht unverzüglich sichtbar ist. Wachstum hat vieles mit Vertrauen zu tun. Vertrauen in die gemeinsame Handlung.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 475: Künstliche Intelligenz oder gelebte Dummheit?

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 475: Künstliche Intelligenz oder gelebte Dummheit?

Ich gehöre zu denjenigen, die technische Neuerungen oft ziemlich cool finden und Dinge ausprobieren. Gleichwohl folge ich nicht blind jeder Technologie. Zwar bin ich nicht der erste, der auf jedes Detail des Datenschutzes achtet (sonst wären Facebook, Whatsapp & Co. tabu), aber als nicht praktizierender Informatiker habe ich in meinem Studium auch grundlegende Einsichten in grundsätzliche Aspekte der Informatik erhalten und auch zahlreiche ethische Diskussionen geführt.

Der neueste Hype: KI, Künstliche Intelligenz. Alles ist KI. KI ist der Megatrend. Wie damals Industrie 2.0. Oder Industrie 4.0. Oder Derivate davon. Oder wie Digitalisierung. KI ist natürlich weit entfernt von „neu“, haben wir uns schließlich bereits im Studium Ende der 1980er Jahre damit beschäftigt, aber heute sind die Rechnerkapazitäten vorhanden, um das umzusetzen, was hinter dem Konzept steht. Mein Top-Beispiel auf dem Rechner: Deepl, ein Übersetzungsprogramm aus Deutschland, hinter dem sich alle anderen, inklusive Google, verstecken können. Toll. KI ist endverbrauchertauglich geworden. Selbstlernende Systeme werden die Welt bemerkenswert beeinflussen – und tun das heute schon.

Auch Facebook arbeitet mit KI. Die Underperformance bei Facebook durfte ich neulich kennenlernen, hatte ich auf meiner Seite und in verschiedenen internationalen Gruppen über den Geburtstag unserer ältesten Leonberger-Hündin berichtet, die mit 13 Jahren ein für Leonberger sehr hohes Alter erreicht hat und so hagelte es Glückwünsche. Mal waren es nur Gifs oder Pics, oft aber auch geschriebene Kommentare.

Ich beantworte in der Regel jeden Kommentar. Da ich schnell tippe, sind die Dinge auch schnell erledigt. Ein paar persönliche Worte, nächster Kommentar. Wer beschreibt also mein Erstaunen, als Facebook mich darauf hinweist, dass ich nicht so oft „Thanks“ oder „Thank you“ (egal in welchem Kontext, oder ob danach noch etwas folgte) und auch nicht so oft „Danke“ oder „Merci“ schreiben solle. Die Worte werden für mich für eine Zeit gesperrt. Ich staune.

Kurze Zeit später weist Facebook mich darauf hin, dass ich gar nicht mehr kommentieren könne, weil der Verdacht auf missbräuchliches Verwenden von Facebook vorläge. Ich hätte zu viele Kommentare und diese überdies oft an Menschen geschrieben, mit denen ich nicht befreundet bin.

Das ist so in Gruppen, soll ich ein paar Tausend Leute kennen?

Die Kommentarfunktion war zunächst für etwa eine Stunde gesperrt. Ich beantwortete danach weiter die Glückwünsche. Zack, die nächste Sperre. Diesmal länger. Danach: Weiter beantwortet. Zack, die nächste Sperre, sie dauert inzwischen über 8 Stunden an und ich kann nicht mal mehr auf Posts in meinem eigenen Thread antworten, die Facebook-„Freunde“ geschrieben haben.

Das ist nicht Artificial Intelligence. Das ist Artificial Stupidity. Und hier müssen wir wach werden: Niemand ist erreichbar, die Maschine hat auf einer falschen Basis entschieden. Der User hat keine Chance, das zu verändern. Das ist bei Facebook vollkommen irrelevant, aber in ernsten Situationen? Sie können die Maschine nicht abschalten, weil Sie das schon dreimal getan haben. Sie können die Tür nicht aufschließen, weil Sie fünfmal in den letzten 10 Minuten herein- und herausgegangen sind. Sie können … – Sie merken, worauf ich hinausmöchte.

Anekdote zum Abschluss: Facebook fragte mich, ob ich der Entscheidung widersprechen möchte. Klar. Aber es passierte nichts. Ob ich Feedback geben möchte. Klar, habe ich gemacht. Was kam danach? Eine Meldung: „Vielen Dank für Dein Feedback zu diesem Erlebnis.“

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 474: Anpacken statt aufschieben

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 474: Anpacken statt aufschieben

Montag: Fieses Zahnweh. Blöd, vor allem weil wir regelmäßig bei der Kontrolle sind. Okay, ein, zwei Tage abwarten, vielleicht geht es von allein weg. Ein Kellerraum, den meine Familie vor über 20 Jahren abgeschlossen hat, ist zu räumen. Dummerweise gibt es keinen Schlüssel mehr und ich habe keine Ahnung, was mich hinter der Tür erwartet. Ein Handwerker ruft mich an, er würde ja gerne gestern mit den Arbeiten begonnen haben, erreicht aber die Bauleiterin nicht und hat bisher keinen Auftrag.

Alles gleichzeitig. (Und das war noch nicht alles).

Eines ist klar: Wenn ich nicht handele geht das Zahnweh nicht weg, der Keller nicht auf und der Bau nicht weiter.

Also: Erstmal mit Zahnweh (geht ja vielleicht doch vorüber) ab zum Keller, jenen aufbrechen, staunen, Fotos machen, Dienstleister zur Entrümpelung beauftragen. Zahnweh geht nicht vorüber, daher dienstags Zahnarzt anrufen, als Schmerzpatient darf ich sofort vorbeikommen, Termin wahrnehmen, Therapie verabreden, in die Apotheke, Medikation mitnehmen. Auf dem Weg nach Hause die Bauleiterin anrufen, auf die Box sprechen, dass ich mir Sorgen mache, ob sie gesund ist, weil sie sonst so verlässlich antwortet.

Kurze Zeit später: Medikation anwenden. Dienstleister bestätigt das geplante Vorgehen zur Entrümpelung. Bauleiterin ruft an, dass sie sich das gar nicht erklären könne, sie würde sich sofort mit dem Handwerker in Verbindung setzen, sie hätte von ihm keinen Anruf auf der Box gehabt.

Alle unliebsamen Themen sind im Prozess.

Ich habe in meinem Leben gelernt – und lehre dies auch im Selbstmanagement –, dass unangenehme Dinge, wenn man sich wirklich selber darum kümmern muss, sofort angegangen werden müssen, völlig unabhängig davon, ob es sich um private oder berufliche Dinge handelt. Vor Prüfungen sind Studentenbuden meist prächtig aufgeräumt. Aufschieberitis hat viele Facetten und ist hochgradig kontraproduktiv. Es zählt nur das Anpacken. Erledigung durch Zeitablauf kann klappen, ist aber die Ausnahme. Überholt werden und staunen ist wesentlich häufiger die Folge des Aufschiebens.

Wir können uns nicht darüber beschweren, dass andere schneller im Ziel sind, wenn wir nicht trainiert haben. Wir können uns nicht darüber beschweren, dass andere gute Noten haben, wenn wir uns nicht vorbereiten. Wir können uns nicht darüber beschweren, dass der Wettbewerb wieder mal mehr Markt macht als wir, wenn wir uns im same-old-same-old-Hängematten-Trott bewegen und schön handlungsresistent sind.

Je unangenehmer Themen sind, desto schneller müssen wir daran gehen, sie zu erledigen. Dies stört manchmal unsere eigentliche Prioritätenliste, ist aber zwingend, um weiterarbeiten zu können. Wenn ein Felsblock auf der Autobahn ist, muss er weg, ich brauche einen Weg über den Grünstreifen oder was auch immer, aber weiter in der gewohnten Form geht es nicht. Der Felsblock ist kein Vorwand, sondern ein echter Grund, den geplanten Weg nicht fortzusetzen. Er ist aber kein Grund, das Ziel aus dem Auge zu verlieren.

Mit Zahnweh kann man nicht gescheit arbeiten, mit Veränderungs- und Wachstumsbremsen im Unternehmen auch nicht. Also: Ran an das, was uns am Wachstum hindert. Wachstum kommt von innen, persönlich wie geschäftlich.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 473: Neiiiin, das geht nicht!

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 473: Neiiiin, das geht nicht!

Meine erste europaweite Telefonkonferenz habe ich 1993 initiiert, in einer europäischen Forschungskooperation, innerhalb derer wir operative logistische Allianzen untersucht haben. Ich war Deutschlandleiter der Initiative und es waren Institute aus den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien beteiligt. Damals mussten wir die Telekom noch zur Hilfe bemühen und die Telefonstunden waren unerhört teuer.

In den fast 30 Jahren seitdem habe ich Tausende Telefonkonferenzen, national und international geführt. Mit Teilnehmern aus Deutschland und Dutzenden anderer Länder in der ganzen Welt, auf allen Kontinenten habe ich mich ausgetauscht, wir haben Ideen verglichen, Konzepte geschmiedet, Angebote besprochen, von Klienten Beratungsmandate erhalten, wir selbst sind beraten worden, alle diejenigen, die das hier lesen, wissen, wovon ich spreche. Telefonkonferenzen sind super.

Und wie war das Mitte der 90er? „Unnnnnnnvorstellbar!“ „Neiiiiin, das kann doch nicht gehen, man muss sich treffen, um Konzepte zu erarbeiten.“ So und so ähnlich waren die Vorbehalte.

Das ist Geschichte.

Seit vielen Jahren – weit vor der weltweiten Corona-Pandemie – führen wir schon Videokonferenzen durch. Erst, sehr früh, via Skype, später auch via Webex, Gotomeeting, Zoom und wir haben auch einen Livestream Account, den wir auch über unsere externe Videokamera nutzen können. Dies ist vor allem unseren vielfältigen internationalen Aktivitäten und Partnern geschuldet. Insbesondere unsere Gesprächspartner in den USA waren (und sind) stets viel weiter vorn als wir in Deutschland und Europa.

Und wie war das kurz vor der Pandemie? „Unnnnnnnvorstellbar!“ „Neiiiiin, das kann doch nicht gehen, man muss sich treffen, um Konzepte zu erarbeiten.“ So und so ähnlich waren die Vorbehalte.

Das ist ebenfalls Geschichte.

Ich möchte jetzt bitte auch keine Vorwände der Art „Jaaaaa, aaaaber es ist doch besser, wenn man sich trifft“ oder „Neiiiiiin, Beziehungen kann man per Video nicht knüpfen“ hören. Richtig: Es ist leichter, mit bestehenden Kontakten per Video zu sprechen, wenn man sich sicher ist, dass man eine Beziehung zu dem Gesprächspartner hat und dass derselbe nicht parallel E-Mails abarbeitet – es sind ja unheimlich viele vermeintliche Multitasker am Start –, aber wir haben Beratungsmandate von neuen Klienten per Videokonferenz erhalten und fulminante Gespräche geführt. Überdies haben sich Möglichkeiten ergeben, die viele von uns sich nicht hätten träumen lassen.

Was lehrt uns dies?

Es lehrt uns, dass die Vermutung mehr als statthaft ist, dass es zahlreiche – viele! – weitere Dinge gibt, von denen wir heute meinen, sie seien „unnnnnnnvorstellbar“, die aber nur einfach ausprobiert werden wollen. Etwas geht nicht, bis jemand zeigt, dass es geht. Lassen Sie uns diese Lehren nutzen, um mutig neue Dinge auszuprobieren, von denen wir heute meinen, sie seien nicht möglich. Nicht alle werden sich als erfolgreich herausstellen, aber die Dinge, die funktionieren, entschädigen für den Rest.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 472: Das Bestehende verwalten

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 472: Das Bestehende verwalten

Vielleicht ist es selektive Wahrnehmung, aber ich nehme abnehmende „Eroberungsstimmung“ und zunehmende Verwaltungsstimmung wahr. Schaue ich in die Zeitung, sehe ich Klagen auf hohem Niveau. Der Öffentliche Dienst, die Verwaltung, hat einen enormen Bewerberzulauf. In Gremiensitzungen stelle ich fest, dass Bestehendes optimiert werden soll. In Unternehmen höre ich oft, warum manches „schwierig“ ist – zum Beispiel, eine Innovationsoffensive zu starten, einen neuen Markt zu erobern, ein neues Geschäftsfeld anzugehen.

Wenn wir einmal annehmen, dass (intelligentes!) Wachstum unerlässlich ist – alle, die das nicht annehmen können jetzt abschalten und sich wieder hinlegen, ich nehme es nicht persönlich – genügt es bei weitem nicht, nur Bestehendes zu optimieren oder gar zu verwalten. Es genügt nicht, einen eingeschwungenen Zustand zu erhalten. Nein, es reicht nicht.

Wachstum benötigt Aufbruch, sowohl inhaltlich als auch haltungsseitig. Wir brauchen es uns nicht schönzureden: Der Wohlstand, in dem wir (noch) leben, ist nicht nur das Resultat vergangenen Handelns, sondern auch hochfragil. Auf der Makroebene: Wer glaubt denn, dass Deutschland auch nur den Hauch einer Rolle im wirtschaftlichen Wettbewerb zwischen China und den USA oder dem unzweifelhaft aufstrebenden Afrika spielen wird? Da wird es Europa schon schwer haben. Deutschland allein wird völlig unbedeutend sein – und wir sitzen hier und ergehen uns in Mikrodiskussionen und Verteilwettkämpfen. Super Perspektive.

Halt, nicht zurücklehnen, nach dem Motto „Daran kann ich nichts ändern“. Doch, können Sie. Und zwar in Ihrem eigenen Umfeld. Wir alle können in unserem eigenen Umfeld etwas ändern und wir Unternehmerinnen und Unternehmer können in unseren Unternehmen etwas ändern. Wir müssen – müssen! – die Fahne der Weiterentwicklung hochhalten. Wir müssen erklären, dass wir es uns nicht gemütlich einrichten können. Ein Riesenthema wird das Aufwachen nach der Pandemie sein, denn viele Unternehmen haben jetzt schon den Eindruck, zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter denken nicht mehr an „Work-Life-Balance“ (ein Unwort, wie ich schon häufig begründete), sondern an „Life-Work-Balance“, nach dem Motto „Wie bringe ich eigentlich die störende Arbeit nur in meinem Leben unter.

Strom kommt nicht aus der Steckdose und das Geld nicht aus dem Geldautomaten. Ich habe nichts dagegen, wenn Dinge leicht von der Hand gehen, aber oft gilt es eben auch, dicke Bretter zu bohren.

Halten Sie dagegen, wenn im nächsten Meeting mal wieder über Suboptimierungen gesprochen wird. Halten Sie dagegen, wenn jemand fragt „Wieso? Läuft doch!“ oder, subtiler „Wie sollen wir denn das auch noch machen?“. Halten Sie dagegen, wenn sich ein großes Projekt nur in kleinen Schritten weiterbewegt. Sorgen Sie dafür, dass auch große Schritte gegangen werden.

Entscheiden Sie. Lassen Sie nicht zu, dass Zeit verschwendet wird. Ich schrieb dazu vor kurzem. Machen Sie glasklar, dass wir alle in einer Welt leben, in der jeder jeden jederzeit überholen kann, wenn er besser ist. Eines unserer Klientenunternehmen hat den Grundsatz „Es ist nie genug“ – damit ist nicht das Geld, sondern die Mühe, die Verbesserung, das Streben gemeint. Das klingt hart, aber – ganz klar: Das Motto hat etwas.

Die guten Nachrichten: Erstens können Sie sich sicher sein, dass Sie, wenn Sie die Extramühe der dauernden Weiterentwicklung gehen, Ihren Wettbewerb abhängen – unsere Klienten beweisen das. Zweitens: Die Haltung des permanenten Weiterentwickelns ist lohnend und macht Freude.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 471: Von Toleranz, Akzeptanz und Horizont

Mandat Wachstums-Wochenstar® Nr. 471: Von Toleranz, Akzeptanz und Horizont

Mitte der 1980er Jahre habe ich mich dazu entschlossen, eine Ausbildung zum Funkamateur zu absolvieren – nein, nicht zum CB-Funker, dafür braucht man keine Ausbildung, sondern zum lizenzierten Funkamateur und es heißt „Funkamateur“, nicht „Amateurfunker“. Ich habe monatelang jede Woche den Kurs besucht, gebüffelt – Elektrotechnik (wir dürfen Funksender für die für uns freigegebenen Frequenzen selbst bauen und testen), Telekommunikationsrecht, Betriebstechnik, Morsetelegrafie (die übertragungsstabilste Form der Kommunikation) – und so fort.

Am Ende stand eine Prüfung bei der Deutschen Post und ich war stolz, sie auf Anhieb – sowohl theoretisch als auch praktisch – bestanden zu haben. Nun hatte ich die Möglichkeit, weltweit mit meinem mir zugeteilten Rufzeichen DL8DBM auf Sendung zu gehen. Ich kaufte mir ein hochwertiges Funkgerät, das mein bescheidenes Studentenbudget bei weitem überstieg und eine Antennenausrüstung, installierte alles und ging in den Äther. Insbesondere die Kurzwelle hatte es mir angetan, denn dort waren Gespräche weltweit – je nach Funkfrequenz – zu fast jeder Tages- und Nachtzeit möglich. Auch an vielen Funkwettbewerben nahm ich teil, allein und auch in unserem Club.

Die weltweiten Gespräche, die ich führte, waren oft einmalig und man „traf“ sich nicht wieder, nicht selten sprach ich aber auch wiederkehrend mit Gesprächspartnern, mit denen ich mich verabredete, zu einer bestimmten Uhrzeit auf einer bestimmten Frequenz.

Wir kannten uns meist nicht persönlich, uns verband das gemeinsame Interesse des Funkbetriebs und manches Mal entdeckte ich im Gespräch mit einer mir fremden Person, dass wir sogar weitere gemeinsame Interessen hatten.

Im Rahmen meiner sehr aktiven Zeit als Funkamateur sprach ich mit vielen Menschen weltweit, aus der ehemaligen DDR, aus der ehemaligen UdSSR, aus Südamerika, Afrika, Asien, sogar Menschen aus Ländern, die miteinander im militärischen Konflikt lagen, kamen zusammen, ich hatte Kontakt zu Mitgliedern von Königsfamilien, zum Beispiel aus Jordanien und zu mancher bekannten Person, die auch Funkamateur ist oder war. Funkamateure tauschen sogenannte „QSL-Karten“ aus, die den Funkkontakt bestätigen und über eine internationale Vermittlung ausgetauscht werden, daher blicke ich auch heute noch auf die vielen Hundert – inzwischen teilweise historischen – Dokumente.

Eines eint uns Funkamateure: Wir sprechen (in der Regel) nicht über Politik, nicht über Religion, wir tolerieren einander so, wie wir sind, wir akzeptieren, dass das Gegenüber vielleicht in einem Land lebt, das wir nicht betreten wollen würden und wir tauschen einander aus darüber, was das Land ausmacht, über Hobbies, die uns verbinden, über neue technische Entwicklung.

Ich bin lange nicht mehr auf der Kurzwelle unterwegs gewesen, obwohl ich das Gerät von damals ebenso noch besitze, wie ein modernes Gerät der gleichen Marke, das auch ins Wohnmobil passt. Aber der Gedanke der Vielfalt, der Toleranz, der Akzeptanz und die damit verbundene offene Erweiterung des Horizonts, die ist mir immer noch stets präsent und ich bin sicher, dass meine Aktivitäten als Funkamateur wesentlich dazu beigetragen haben.

Wünschen würde ich mir, dass wir alle in der Gesellschaft wieder (oder weiter) – wie die Funkamateure – mehr darauf schauen, was uns eint, als darauf, was uns trennt.

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Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 470: Nicht nur wissen, sondern wissen und handeln – Live Session!

Mandat Wachstums-Wochenstar® Nr. 470: Nicht nur wissen, sondern wissen und handeln – Live Session!

Immer wieder hören wir – auch in unseren Wachstumsinitiativen –, dass mehr Informationen für eine Entscheidung benötigt würden. Meist ist diese Erfordernis aber gar nicht gegeben. Im Gegenteil: Meist ist es so, dass durch zusätzliche Informationen eine vermeintlich höhere Sicherheit in Bezug auf eine bestimmte Entscheidung erlangt werden soll, aber auch diese Sicherheit bleibt auf dem Niveau „vermeintlich“, weil durch neue Informationen, neue Erkenntnisse, neue Fragen entstehen.

Das Resultat: Das Wissen reichert sich an und entschieden wird weniger oder langsamer oder mit mehr Aufwand ohne Verbesserung der Qualität der Entscheidungsbasis.

Wir müssen noch mehr Marktdaten haben, wir müssen noch mehr Informationen vom Wettbewerb haben, wir müssen erst einmal schauen, wie die Mitarbeiter das finden, wir sollten dazu ein Seminar besuchen, wir … – nein. Müssen wir fast immer nicht und sollten wir fast immer nicht.

Sie wissen, dass wir in Bezug auf Wachstum auch immer auf Geschwindigkeit achten. Lieber im Groben einigermaßen richtig, als im Detail perfekt – frei nach Einstein. Wer auf einer „okay“-Basis entscheidet, ist demjenigen, der auf einer „vermeintlich perfekt“-Basis entscheidet meist im Vorteil, weil schneller Ergebnisse der Entscheidung eintreten, die dann dazu dienen, das Handeln zu verbessern.

Wissen allein? Nicht wirklich hilfreich.

Das gilt auch für uns als Berater. Wir verstehen unsere Beratung als einen Transfer vom Wissen zum Können, von der Erkenntnis zum Handeln, von der Erfahrung zur Wirkung.

Genau dafür haben wir etwas für Sie vorbereitet: Viele von Ihnen haben an unserer Kurzstudie im Mittelstand zu den „Top 3 – Prioritäten“ teilgenommen. Wir haben Sie in den vergangenen Wochen bereits informiert und heute möchte ich Sie zum letzten Mal einladen, an unseren Erkenntnissen daraus teilzuhaben. Ich werde eine Livesession halten, in der ich Sie an unseren Erfahrungen zu den wesentlichen Erkenntnissen aus der Studie teilhaben lassen werde.

Es geht also nicht (nur) darum, auf das eine oder andere Ergebnis zu blicken, sondern auch unsere Erkenntnisse, unser Wissen bezüglich besonders wichtiger Punkte aus fast 32 Jahren Beratung mit vielen Hundert Unternehmen für Sie verfügbar zu machen.

Warum? Damit Sie einen, einen einzigen, Punkt aus der Session ziehen können, den Sie in Handeln übersetzen. Ein einziger Punkt, das ist genug. Aus unserem Wissen etwas in Ihr Tun zu überführen, das ist mein Ziel mit der Session!

Sie wissen, dass ich im Wochenstart selten für etwas werbe, aber das Beste an der Sache ist: Die Session ist für Sie als Leserin oder Leser des Wochenstarts gebührenfrei.

Deal? Sind Sie dabei? Übermorgen, am Mittwoch, den 28. April zwischen 16.00 und 17.00 Uhr ist es soweit.

Senden Sie eine kurze E-Mail an Kerstin Scupin (kerstin.scupin@mandat.de) bis spätestens morgen Abend und wir senden Ihnen die entsprechenden Zoom-Einwahldaten rechtzeitig zu.

Also, bis Übermorgen!

Ihr und Euer

Guido Quelle

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© 2021, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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