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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 225: Das andere Wachstumsverständnis

Mandat Wachstums-Wochenstart„Sie sind doch Wachstumsexperte, Herr Quelle. Aber irgendwann muss doch mal Schluss sein mit Wachstum. Wohin soll das denn führen?“ Immer wieder werde ich darauf angesprochen, dass es bei Wachstum doch nicht um das reine „Mehr“ gehen könne, ich werde gefragt, ob Wachstum wirklich immer weiter erforderlich ist, ob es denn immer das Monetäre sein müsse, und so weiter. Mitunter werde ich gebeten, darzustellen, was wir unter „gesundem profitablen Wachstum“ verstehen. Letztlich sprach mich auch ein Leser des Wachstums-Wochenstarts darauf an.

Ich habe ausführlich dazu in meinem Buch „Profitabel wachsen“ Stellung bezogen, weil wir bei Mandat in der Tat auf intelligentes Wachstum unserer Klienten setzen, nicht auf stumpfes „Weiter so“. Aber natürlich kann ich nicht davon ausgehen, dass jeder das Buch liest.

Also los, hier sind sieben Punkte in Kurzform:

  1. Wachstum ist unabdingbar. Es ist ein Prinzip des Lebens. Kein Wachstum, keine Weiterentwicklung. Wer nicht wächst, stirbt. Das gilt auch für uns persönlich im übertragenen Sinne.
  2. Ein reines „Mehr des Gleichen“ greift zu kurz. Natürlich ergibt es bis zu einem gewissen Zeitpunkt Sinn, das gleiche Produkt zu verkaufen, aber irgendwann ist Schluss. Eine Innovation muss her. Intelligentes Wachstum kommt also immer aus Innovationen.
  3. Ein reines Fixieren auf die wirtschaftlichen Ziele ist nicht hilfreich und steht intelligentem Wachstum oft genug im Wege. Es geht um zu schaffenden Nutzen, um Sinn für den Kunden, um Weiterentwicklung. Die wirtschaftlichen Resultate resultieren, wie der Name schon sagt, aus etwas. Woraus? Aus vergangenem Handeln. Wachstum der Zukunft wird stets in der Gegenwart geschaffen.
  4. Wachstum ist kein Foto, sondern ein Film, kein Projekt, sondern ein Prozess, keine Einmalaktion, sondern eine Grundhaltung. Daher ist es auch so wichtig, dass die richtigen Leute am Start sind, wenn es um Wachstum geht. Jeder muss sich bewegen wollen.
  5. Die klassische Fixierung auf Geschäftsjahre greift bei wachstumsintelligenten Unternehmen nicht. So kann es durchaus geschehen, dass ein Unternehmen in einem Geschäftsjahr keine guten Zahlen schreibt, weil es entschieden hat, in eine Zukunftsinitiative zu investieren. Wachstumsintelligente Unternehmen werden daher stets dafür sorgen, dass sie weitgehend wirtschaftlich unabhängig sind und sich somit Freiräume schaffen.
  6. Wachstum kommt stets von innen. Es entsteht nicht durch Kopieren, nicht durch Nacheifern, sondern durch interne Initiative. Der Umkehrschluss ist zulässig: Wachstum wird auch von innen gebremst. Es ist nicht die Konjunktur, das schlechte Wetter, die Politik oder der Kunde, der es einfach nicht begreifen will: Wir sind es, die Wachstum schaffen oder es bremsen.
  7. Wachstum hat etwas mit Weglassen zu tun. Das beginnt bei liebgewonnenen Gewohnheiten und hört beim Auslisten von Produkten, Lieferanten und Kunden noch lange nicht auf.

Schließlich: Wenn eine Wachstumsinitiative keine Freude macht, wird nichts daraus.

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Internationales Marken-Kolloquium im Kloster Seeon am 15. und 16. September 2016.

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© 2016, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Jetzt aber schnell! Die Ersten haben gute Chancen.

Programm 13. Internationales Marken-KolloquiumDas 13. Internationale Marken-Kolloquium ist ausgebucht. Unsere 80 limitierten Plätze sind einstweilen fest vergeben und wir freuen uns sehr darauf, in diesem Jahr Gäste aus vier europäischen Ländern im Kloster Seeon zu begrüßen.

Die offizielle Ticketbörse ist damit geschlossen, aber…Sold Out

eine kurze Nachricht an uns genügt, wenn Sie versuchen möchten, noch einen Platz zu erhalten!

Natürlich gilt für 2017 das Motto je eher, desto besser, aber falls Sie sich erst jetzt entscheiden konnten teilzunehmen oder es bisher versäumt haben, sich anzumelden, haben Sie jetzt die Gelegenheit, sich kostenfrei und unverbindlich für unsere Teilnehmer-Warteliste zu registrieren. Da wir weiterhin Platzanfragen erhalten und in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht haben, dass einige wenige Teilnehmer unmittelbar vor der Veranstaltung kurzfristig ihren Platz freigeben und dringenden Verpflichtungen Vorrang einräumen, haben wir auch in diesem Jahr einen Wartelisten-Service für Sie eingerichtet.

Schreiben Sie uns eine kurze Nachricht und sobald ein Platz frei wird, melden wir uns unmittelbar bei Ihnen. Sie können dann entscheiden, ob dieser Platz Ihrer sein soll.

Nutzen Sie dieses Angebot und Ihre Chance, doch noch dabei zu sein, wenn es am 15. September 2016 wieder heißt: herzlich willkommen zum Internationalen Marken-Kolloquium!

Ich freue mich auf Sie.
Ihr Gastgeber

Prof. Dr. Guido Quelle

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CEO-Tipp des Monats August 2016: Committed oder doch nur aligned?

CEO-Tipp

Eine d-englische Überschrift? Jawohl, und das aus gutem Grund. Wollen wir nämlich darüber sprechen, ob eine Mannschaft wirklich „mitgenommen“ wird, komme ich um den Begriff des „Commitments“ nicht herum. Schaut man nach einer angemessenen Übersetzung, wird gleich ein ganzer Strauß an Möglichkeiten offeriert, darunter „Engagement“, „Zusage“, aber auch „(Selbst-) Verpflichtung“, „Bekenntnis“ und – jawohl – „Hingabe“. Ich kenne aber kein deutsches Wort, das dem entspricht, was im englischen Sprachgebrauch „commitment“ meint.

Wer sich auf etwas „committed“, der ist wirklich dabei, ist nicht nur Teil des Ganzen, sondern er ist wesentlicher Mit-Antreiber. Jemand, der sein „commitment“ erklärt, ist überzeugt von der Sache, für die er einsteht. Ein solcher
Mitarbeiter wird das Anliegen, um das es geht, mit ganzem Einsatz verteidigen, weiterentwickeln, zur Reife und schließlich zur Umsetzung bringen. Es hat weniger etwas mit Pflicht als mit Willen zu tun, mit Überzeugung. Umgekehrt gilt Gleiches: Jemand ohne Überzeugung für eine Sache wird niemals sagen, er hätte sich „committed“.

Im Deutschen versuchen wir uns immer wieder an einem Äquivalent für „commitment“. Jemand hat sich wirklich „eingekauft“ ist einer der Versuche, die aber immer noch nicht den Geist des englischen Begriffes in sich tragen. Wie dem auch sei: Jemand, der commitment zeigt, ist jemand, auf den man auch in einer schwierigen Sache setzen kann.

Fälschlicherweise sind wir häufig auch geneigt, dies anzunehmen, wenn jemand nur „aligned“ ist, wenn jemand als nur „mitgeht“. „Ja, das trage ich mit“ ist eine andere Aussage als „Ja, dafür stehe ich persönlich ein“ – es ist dieses persönliche Einstehen, das dem commitment innewohnt. In der Übersetzung für Alignment finden wir, je nach Quelle, Ausrichtung“, „Anpassung“, „Abgleichung“. Wir erkennen einen wesentlichen Unterschied.

Wenn Sie Wachstumsinitiativen anstoßen, oder vielleicht sogar DIE entscheidende Wachstumsinitiative, dann stellen Sie sicher, dass Sie sich im Klaren darüber sind, wer wirklich „committed“ ist (manchmal hören wir in Klientengesprächen die Analogie, dass jemand sich „auf das Projekt eingekauft“ habe, aber auch diese Begrifflichkeit greift zu kurz), oder ob er nur „aligned“ (also „dabei“) ist. Letzteres ist schon einmal nicht schädlich, aber ohne ein paar echte Protagonisten bekommen Sie auch die schönste Wachstumsinitiative nicht gestemmt, Sie können schließlich nicht alles alleine machen und wollen auch nicht der Mangelverwalter sein, der immer wieder Energie zuschießen muss, weil die im Projekt beteiligten Mitarbeiter eben eher abwarten, mitmachen, aber nicht vormachen. Diese Vormacher herauszufinden – und zwar im Vorfeld eines Projektes – ist wesentliche Führungsaufgabe. Für Top-Wachstumsprojekte ist das dann eben doch wieder eine Chefsache.

Ein Nachsatz: Wenn Sie Ihre wichtigsten Projekte besetzen, dann suchen Sie sich stets die Person aus, die für das Projekt
am geeignetsten ist und dafür brennt. Wenn diese Person mit dem neuen Projekt einen Überfluss an Projekten zu stemmen hätte, befreien Sie sie von anderen Verpflichtungen. Lassen Sie nicht zu, dass Mitarbeiter an Ihre Top-Projekte kommen, die nur deshalb involviert werden, weil sie gerade nichts anderes zu tun haben. Selbstverständlich, meinen Sie? Gut, denn die uns begegnende Realität sieht anders aus.

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 222: Besser wöhr et schon

Mandat Wachstums-WochenstartNeulich im Auto beim Durchlauf meiner MP3-Mediathek: Wolfgang Niedecken und BAP mit einem Titel vom 1999er Album „Comics & Pin-Ups“ – und ich musste lachen, schauen Sie selbst …

„Besser wöhr et schon,
et möht sich bloß ens wer bemöhe.
Besser wöhr et schon,
wiesu jraad ich? Ich hann zo dunn.
Besser wöhr et schon,
doch wat ess hück schon noch wie fröher?
Besser wöhr et schon
nur, wie jesaat: ich hann zo dunn.“

Auch wer nicht des Kölschen mächtig ist, wird kein Problem haben, das Obige zu übersetzen. Kommt Ihnen daran etwas bekannt vor?

Es sind nicht „die anderen“. Wachstum entsteht nicht mit Drückebergern. Wachstum entsteht durch Anpacken vor allem dann, wenn es unangenehm wird, wenn es kompliziert wird, wenn es unübersichtlich wird, wenn es gilt die „Extrameile“ zu gehen, wenn es im übertragenen Sinne durch den Schlamm geht. Die „Besser wöhr et schon“-Schönwetterredner können mal schön zuhause bleiben. „Wiesu jraad ich?“ Weil Du davon profitierst, mein Lieber.

Niedecken war und ist eben ein scharfer Beobachter mit ebenso spitzer Feder.

Packen wir’s also an.

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© Lyrics Chorus: BAP, Album: Comics & Pin-Ups, 1999, Track 12

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 217: Die „kostenfrei“-Falle

Mandat Wachstums-WochenstartKostenfreies W-LAN? Nehmen wir gerne mit. Eine kostenfreie Zugabe zu einem größeren Kauf? Dito. Ein kostenfreies Give-Away? Warum nicht. Was aber, wenn die kostenfreie Leistung, das kostenfreie Produkt, das kostenfreie Give-Away nicht funktioniert? Richtig: Wir ärgern uns.

Viele Unternehmen meinen, sie könnten mit kostenfreien Leistungen Kunden locken, bestehende Kunden „aufmuntern“, viele wollen Kunden mit etwas Kostenfreiem etwas vermeintlich Gutes tun. Die Falle besteht darin, dass in ein kostenfreies Produkt meist nicht die gleiche Intensität und „Liebe“ gesteckt wird, wie in ein kostenpflichtiges.

Die Folgen: Das kostenfreie W-LAN bricht öfter mal zusammen und macht eine Neuanmeldung erforderlich, wobei die zuletzt gesehenen Seiten verschwinden. Das kostenfreie Buch entpuppt sich als besonders lieblos geschrieben, enthält sachliche Fehler und erweist sich als Lebenszeitverschwender. Das kostenfreie Spielzeug für die Kinder ist nach zweieinhalb Spiel-Sekunden atomisiert und wirkt als Aufräumärgernis für die Eltern nach. Der kostenfreie Kuli funktioniert nicht und das kostenfreie Seminar, bei dem es den kostenfreien Kuli gab, war in Wirklichkeit eine Verkaufsveranstaltung, bei der man nichts wirklich Fundiertes hat mitnehmen können, wieder eine Lebenszeitverschwendung.

„Na und?“, sagen sich manche Unternehmen. „Ist doch kostenfrei, dann soll man sich auch nicht beschweren!“ Falsch. Und unethisch. Dies ist das, was wir die „kostenfrei-Falle“ nennen: Mitnichten führen schlechte kostenfreie Leistungen und Produkte zum Kauf von kostenpflichtigen, höherwertigen Leistungen und Produkten. Im Gegenteil: Kunden sprechen schlecht darüber und wenden sich ab.

Es gibt nur zwei Möglichkeiten, aus dieser Falle zu entkommen: Entweder Sie bieten keine kostenfreien Leistungen oder Produkte an, oder Sie sorgen dafür, dass diese Leistungen und Produkte einen Nutzen bieten und von vernünftiger Qualität sind.

Wenn wir honorarfreie Leistungen erbringen, sei es ein pro-bono-Projekt, ein honorarfreier Vortrag oder wenn wir einem besonders guten Klienten honorarfrei eine Zusatzleistung anbieten, dann ist dies stets durch die gleiche Energie und Qualität gekennzeichnet, als wenn wir dafür Honorar berechnen würden.

Machen Sie es genauso. Lassen Sie sich nicht in der kostenfrei-Falle fangen. Da sind Ihre Wettbewerber besser aufgehoben.

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CEO-Tipp des Monats Juni 2016: Leistungsführer: Vieles für die Richtigen, aber nicht alles für jeden

CEO-Tipp

Trotz aller Management-Moden und –Methoden, die häufig genug als „neue“ Erfindung aus unserer Branche, der Beratung, stammen, tun wir uns einen großen Gefallen, wenn wir als Grundstrategien nach wie vor Innovationsführerschaft, Kostenführerschaft und Leistungsführerschaft zugrunde legen. Dies macht den strategischen Dialog wesentlich übersichtlicher, ohne unzulässig zu verkürzen.

Heute: Die Leistungsführerschaft. Leistungsführer zu werden, also derjenige, der seinen Kunden die größte Flexibilität, den größten Service anbietet, ist leichter gesagt als getan, denn es bedeutet mitnichten, alles für jeden zu tun. Mithin ergibt sich in der angestrebten Leistungsführerschaft sogar eine große Gefahr, denn es wird gern – häufig genug im Vertrieb – vergessen, dass ein hoher Servicegrad, eine hohe Flexibilität auch einer Würdigung, einer Gegenleistung des Kunden bedarf, dass also namentlich ein höherer Preis auf der Rechnung steht, als wenn nur Standard angeboten würde.

Wir sprechen also nur dann über einen erfolgreichen Leistungsführer, wenn die Kunden Zusatzleistungen nicht nur achselzuckend oder kopfnickend würdigen, sondern wenn das Unternehmen auch in der Lage ist, einen höheren Preis durchzusetzen. Wir haben schon manchen vermeintlichen, selbstdefinierten Leistungsführer erlebt, der durch wirtschaftlich schwierige Zeiten gehen musste, weil die Leistungen und Produkte eben nicht hinreichend durch eine (deutlich!) höhere Marge gewürdigt wurden. Service anzubieten, eine hohe Variantenvielfalt anzubieten, ein intensives in-den-Prozess-Eingreifen anzubieten, ist die eine Sache. Es sich bezahlen zu lassen, eine andere.

Um Leistungsführerschaft zu erreichen, bedarf es dreier wesentlicher Voraussetzungen: Erstens muss das Unternehmen in der Lage sein, mit einer hohen Portion Unsicherheit und einem gewissen internen Chaos umzugehen, zweitens bedarf es einer intensiven Beziehung zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden und drittens bedarf es einer erhöhten internen Abstimmung darüber, welche Mehr- und Sonderleistungen durch den im Produkt oder in der Leistung enthaltenen Preis abgedeckt sind und welche nicht. Dass dies alles auf Basis einer hohen Produkt-, Leistungs- und Verlässlichkeitsqualität erfolgen muss, bedarf eigentlich nicht der Erwähnung.

Wenn Sie als CEO mit Ihrem Team in der Unternehmensführung die Grundstrategie „Leistungsführerschaft“ ausrufen, müssen Sie sich von dem Bedarf verabschieden, alles kontrollieren zu wollen. Vielmehr ist es erforderlich, den offensiven Dialog darüber zu eröffnen, wer im Unternehmen welche verantwortungsbandbreiten wahrnehmen darf, denn von einem Leistungsführer wird erwartet, dass Entscheidungen bis zu einem gewissen Grad dezentral getroffen werden können. Überdies ist ein offensiver Dialog, hier wieder insbesondere mit dem Vertrieb, aber auch mit dem Marketing, darüber erforderlich, wer eigentlich die richtigen Kunden sind und von welchen Kunden man sich tunlichst (aktiv) verabschieden sollte. Dies kann ja auf höfliche Weise geschehen und muss keine Disruption zur Folge haben. Leistungsführer tun vieles für die Richtigen, aber nicht alles für jeden. Und auch der bereits erwähnte Dialog mit dem Vertrieb darüber, welche Flexibilisierungsoptionen der Preis bereits beinhaltet und welche nicht, ist ein wichtiger Punkt auf Ihrer Gesprächsagenda. Die Absicht, vieles, idealerweise alles zentral zu kontrollieren und zu koordinieren hingegen führt nicht zur Leistungsführerschaft,
denn man wird schlicht zu langsam. Echte Leistungsführer aber sind flexibel und schnell.

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 214: Bleiben Sie lieferfähig oder werden Sie exklusiv

Mandat Wachstums-WochenstartNeulich samstags beim Bäcker: Der Laden schließt um 13:00 Uhr – was an sich schon ein Unding, aber Entscheidung des Unternehmers, der zahlreiche Filialen betreibt, ist – und ich bin um 12:30 Uhr da. Nach einem schwungvollen „Guten Morgen“ stockt meine Bestellung beim „Ich hätte gern …“. Der Grund? Die Auslage ist leer. Keine normalen Brötchen zu sehen, weit und breit. Körnerbrötchen sind da, aber keine ganz normalen Brötchen.

Ich bin sicher: Im Backofen ist noch mindestens eine Lage. Die Bedienung schaut mich mit ausdruckslosem Gesicht an und schüttelt unentwegt den Kopf, als ich den Versuch unternehme, ganz normale Brötchen zu bestellen. Sie habe keine Brötchen mehr, versichert sie, während sie schon intensiv mit dem Aufräumen der Filiale beschäftigt ist. Ich gehe wortlos, obwohl ich auch noch andere Dinge kaufen wollte. Nein, die Dame kann nichts dafür, die Unternehmensführung aber, denn dies passierte mir bei diesem Bäcker nun schon mehrfach. Ist es so außergewöhnlich, dass samstags Brötchen nachgefragt werden?

Ich gehe seitdem samstags grundsätzlich zu einem anderen Bäcker, weil ich keine Lust habe, meine Zeit zu verschwenden. Soll das Unternehmen ruhig Kosten optimieren, ich gehe zu dem Bäcker, der lieferfähig ist, der samstags sogar bis abends geöffnet hat und der im Übrigen brillant leckere Brötchen backt, wie ich feststellen durfte. Chance vertan.

Wenn Sie exklusive, vielleicht sogar limitierte Produkte und Leistungen anbieten, können Sie sich das Vertrösten von Kunden bis zu einem gewissen Grad, je nach Stärke der Marke leisten, es kann sogar zum Image gehören. Wenn Sie aber austauschbare Produkte anbieten, müssen Sie lieferfähig sein, anderenfalls gehen Ihnen Kunden verloren. Der stationäre Einzelhandel, der kein vernünftiges Sortiment bietet, aber dem Kunden anbietet, Dinge online zu bestellen, ist genauso hinter dem Mond, wie der Bäcker, der samstags keine Brötchen hat.

Bleiben Sie also lieferfähig oder werden Sie exklusiv. Ihr Kunde hat immer Alternativen.

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 213: Der Blitzer und die Bremser

Mandat Wachstums-WochenstartIch wette, Sie kennen das: Sie fahren mit dem Auto auf einer Straße, an der ein bekannter, stationärer Blitzkasten steht. Schon etwa 200 Meter vor dem Blitzer werden die vor Ihnen fahrenden Fahrzeuge langsamer, die Fahrer nehmen Gas weg, manche bremsen und wir „brausen“ dann mit 41 km/h über die Fahrbahnsensoren, obwohl die höchstzulässige Geschwindigkeit 50 km/h beträgt. Regen Sie sich auch darüber auf? Komisch, ich kenne nur Menschen, die sich darüber aufregen, aber keinen der bremst – vielleicht ist das so ähnlich wie mit einem deutschen Boulevardblatt, das auch keiner liest, das sich aber glänzend verkauft, oder mit mancher TV-Sendung, die niemand schaut, die aber exzellente Quoten hat, doch das wäre wohl Stoff für einen anderen Wachstums-Wochenstart.

Fakt ist: Das Limit beträgt 50 km/h. Viele fahren aber mit wesentlich geringerer Geschwindigkeit an der Blitzkiste vorbei und das obwohl wir alle wissen, dass oberhalb von 50 km/h auch noch ein Puffer besteht, Tacho „57“ geht immer. Ein Mehrfachpuffer also.

Jetzt geht es im Wachstums-Wochenstart bekanntlich um Wachstum, nicht um den Straßenverkehr. Was können wir also daraus lernen? Der Sicherheitsbedarf von Menschen wird sehr häufig durch Puffer abgefedert. Wir planen Puffer gezielt ein. Was im Grunde eine gute Idee zu sein scheint, führt aber insbesondere in der Zusammenarbeit zwischen Menschen oft zu Mehrfachpuffern, das heißt, jeder baut einen Puffer ein, den er dem anderen aber nicht kommuniziert. Das ist beim Hausbau nicht anders als bei der Abgabe einer wichtigen Terminsache.

Eine besonders wichtige Rolle spielen Puffer in Wachstumsprojekten, denn hier ist es wichtig, mit offenen Karten zu spielen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass in Projekten bis zu 100% Puffer zur eigentlich erforderlichen Zeit addiert werden. Das glauben Sie nicht? Schauen Sie in Ihre Projekte herein und lassen Sie die Luft raus, wir haben das schon oft genug bei unseren Klienten getan. Die Wirkung von Projekten erhöht sich dabei drastisch.

Übrigens: Hupen hilft an der Blitzkiste ebensowenig, wie im Projekt.

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Vortrag im Deutschen Bundestag: Ein Plädoyer für Wachstum

IMG_6048Wie bereits 2009 hatte ich gestern Abend erneut das große Vergnügen, im Deutschen Bundestag, Berlin, einen Vortrag für den Verein zur Förderung der Wettbewerbswirtschaft zu halten. Bereits der Titel „Ein Plädoyer für Wachstum“ machte deutlich, dass es nicht nur – wie meistens in meinen Vorträgen – um betriebswirtschaftliche, unternehmerische Aspekte des Schaffens für profitables, gesundes Wachstum gehen würde. Vielmehr habe ich die Gelegenheit genutzt, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer generell für das Thema „Wachstum“, verbunden mit weiteren Attributen, wie „Freiheit“, „Selbstbestimmheit“, „Unternehmertum“ zu gewinnen, denn ich habe festgestellt, dass diese Werte in der Gesellschaft an Bedeutung verlieren – ein Unding!

Schirmherr des Abends war Karl Holmeier, Mitglied des Bundestages, stellvertretender Vorsitzender des Vereins und Vorsitzender des Arbeitskreises für Wirtschaft und Energie, Bildung und Forschung sowie Tourismus des CSU Landesgruppe im Bundestag, der seine Sicht auf das Thema „Wachstum“ einleitend aus politischer Sicht darlegte.

Holmeier gab mir – unabgestimmt – Steilvorlagen, die wunderbar in mein „Plädoyer“ passten. So konnte ich im Vortrag Vor- und Nachteile von großen und mittelständischen Unternehmen streifen, mit den Teilnehmern über die gesellschaftliche und auch volkswirtschaftliche Bedeutung von „Wachstum“ sprechen, ein energiepolitisches Thema haben wir ebenfalls beleuchtet und auch die Diskussion darüber, wie Verbände, Parteien, das Ehrenamt attraktiver gestaltet werden können, wurde nicht gescheut. Das alles bei fabelhaftem Sommerwetter in der Hauptstadt.

Glänzend moderiert von unserem geschäftsführenden Vorstandsmitglied Dr. Dr. Peter Spary (Foto) und unterstützt durch die rege Diskussion der Teilnehmerinnen und Teilnehmer – auch Antje Lezius, Mitglied des Bundestages, hatte den Weg zu uns gefunden und brachte ihre Sicht sowohl aus unternehmerischer als auch aus politischer Perspektive ein – hatten wir einen äußerst erkenntnisreichen und dem Thema „Wachstum“ sowohl unternehmerisch als auch gesellschaftlich dienlichen Abend, an dem alle Beteiligten etwas mitnehmen konnten.

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IMG_6044(c) 2016, Prof. Dr. Guido Quelle

CEO-Tipp des Monats Mai 2016: Kostenführer werden? Seien Sie sich der Konsequenzen bewusst.

CEO-Tipp

Der Begriff „Kostenführerschaft“ ist einer derjenigen Begriffe, die im unternehmerischen Kontext häufig missverständlich gebraucht werden, oft erklärungsfrei im Raum stehen. Viele Unternehmen rühmen sich damit, Kostenführer in ihrer Branche zu sein ohne dass sie es tatsächlich sind. Kostenführerschaft wird häufig mit Preisführerschaft verwechselt und mit der Kostenführerschaft wird oft derjenige in einer Branche belegt, der die günstigsten Preise am Markt anbietet. Das Durcheinander ist komplett.

Unter einem Kostenführer verstehen wir ein Unternehmen, das seine Produkte und Leistungen zu den geringsten Prozesskosten der Branche herstellen und bis zum Markt bringen kann, das also die geringsten Kosten der Leistungserstellung hat – inklusive der Gemeinkosten. Ob das Unternehmen diese Produktionskostenvorteile auch auf den Preis überträgt, ist dabei unerheblich. Viele Unternehmen, die sich sehr stark auf die geringsten Kosten der Leistungserstellung konzentrieren, nutzen dies, um in den Preiswettbewerb einzutreten, aber es ist erstens nicht häufig von Erfolg gekrönt und zweitens auch nicht zwingend erforderlich. Die durch die Kostenvorteile entstandene Marge muss ja nicht gleich wieder am Markt zunichte gemacht werden. Kostenführerschaft und Preisführerschaft sind also zwei unterschiedliche Dinge.

Üblicherweise sind wir eher Partner von Innovations oder Leistungsführern, aber manchmal begegnet man sich ja und es passt und haben dabei mehr als einmal enorme interne Hürden erfahren, wenn es darum ging, das Thema „Kostenführerschaft“ tatsächlich durchzudeklinieren. Ein wirklicher Kostenführer schaut konsequent, wo andere Dinge günstiger in gleicher Qualität tun können, wie er selber und er vergibt die Leistungen dann an jene, die es günstiger tun können, wenn die Schnittstellen- und Koordinationskosten dies immer noch rechtfertigen. Ansonsten erbringt er die Leistungen weiterhin selbst. Ein echter Kostenführer schaut also nicht nur auf die direkt entstehenden Kosten, sondern er schaut auch sehr genau auf die Opportunitätskosten und wer das jemals im Unternehmen durchgezogen hat, weiß, welche müßigen und gleichermaßen mühseligen Diskussionen so etwas mit sich bringt.

Kostenführer schauen gnadenlos auf einen kontinuierlichen Produktivitätszuwachs. Es wird vehement auf den Einkauf von Produkten und Leistungen geachtet, nicht nur in Bezug auf die eigenen Leistungsangebote, sondern auch in Bezug auf leistungsbegleitende Waren und Dienstleistungen: Büromaterial, Energie, Telekommunikation, Fahrzeuge, Reinigung und so weiter. Auch hier bleibt der Kostenführer nicht stehen, sondern er hat stets direkte Kosten und indirekte Kosten im Blick.

Dies bringt mich zu meinem letzten Punkt: Kultur und Verhalten. Innerhalb eines Unternehmens, das sich der Kostenführerschaft verschrieben hat, muss es grundsätzliches Verhalten der Führung und der Mitarbeiter sein, jeglichen Überfluss zu vermeiden, jegliche Verschwendung zu adressieren und Verstöße konsequent zu ahnden. Warum? Weil Dinge sonst zurechtgebogen werden und sich immer eine Ausrede findet, warum man an der einen oder anderen Ecke doch nicht so sparsam war, wie man es sich vorgenommen hatte. Die Grundstrategie der Kostenführerschaft ist mit Verschwendung nicht vereinbar. Wie sagte mir der Gründer eines bedeutenden deutschen Discounters einmal? „Discount muss man leben“. Recht hat er.

© 2016, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York. ***
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