Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 449: Falsche Annahmen
Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 449: Falsche Annahmen
Vor einigen Tagen, beim Friseur.
Meine Friseurin, während sie sich so durch meine Corona-Lockdown-Light-Mähne fräst: „Und? Kommen Sie vor Weihnachten noch einmal her?“
Hm, denke ich, es ist schon Ende November, kurz vor Weihnachten wäre in vier Wochen, das ist mir fast zu knapp, denn üblicherweise sind bei mir eher sechs Wochen Abstand eine gute Größe. Außerdem: Vor Weihnachten? Da bricht doch der Laden auseinander. Gut, man muss ohnehin jetzt mit einem Termin arbeiten, aber wenn der Laden voll ist, gibt es Verzögerungen, dann muss ich draußen warten, och neee …
„Ich glaube nicht“, sage ich, noch während ich denke, „denn das ist erstens recht nah an diesem Termin und zweitens ist es mir viel zu voll vor Weihnachten.“
„Neiiiiiiiiin“, höre ich eine Stimme von gegenüber.
Ich linse um den Spiegel herum, die Chefin frisiert eine Kundin an einem der gegenüberliegenden Plätze.
„Wie: Nein?“ [meine Friseurin lacht]
Chefin: „Das denken alle, aber das ist Quatsch.“
„Quatsch?“
„Ja, alle denken, wie Sie.“
„Und dann ist es vor Weihnachten nicht voll?“
„Nein, es ist sehr übersichtlich. Zu Weihnachten, das ist ein Familienfest, da meinen die Menschen, man muss nicht nur gut, aber nicht ganz besonders gut aussehen. Zu Sylvester, das ist ein Fest mit Freunden, da wollen die Menschen top aussehen. Zwischen Weihnachten und Sylvester ist der Laden voll.“
Man findet mich staunend. Wir sprechen noch ein wenig darüber und ich habe ein Thema für diesen Wochenstart.
Denn: Meine Annahme hat sich durch Erlebtes als unrichtig erwiesen. Ich denke weiter: Passiert das nicht auch in unserer beruflichen Praxis laufend? Wie gehen wir damit um? Wie gehen wir vor allem damit um, wenn wir die Annahmen nicht regelmäßig hinterfragen? Gut, dass meine Friseurin mir kein Gespräch aufdrängt, so kann ich weiter nachdenken.
In unseren Beratungsmandaten arbeiten wir immer mit unseren Klienten daran, unsere Annahmen zum Gegenstand zu artikulieren. Wir schreiben bei der Planung eines Wachstumsprojektes immer auf, wovon das Projektteam ausgeht. Das ist wichtig, damit wir immer vor Augen haben, worauf die Planung basiert.
Was aber, wenn sich Annahmen als falsch oder überholt erweisen? Wenn wir dies entdecken, fragen wir uns und das Projektteam regelhaft, welche Auswirkungen dies auf das Projekt hat. Dies stellt sicher, dass wir stets aktuell sind mit der Projektplanung und den wichtigen Aktivitäten.
Welche Annahmen haben Sie für die Ihnen wirklich wichtigen Rahmenbedingungen, innerhalb derer Sie arbeiten? Schreiben Sie sie auf, sorgen Sie dafür, dass implizites Wissen explizit wird. Dies ist ein wesentlicher Wachstumsvorteil. Und dann gehen wir erst einmal alle vor Weihnachten zum Friseur 🙂
Auf eine gute Woche!
Ihr und Euer
Guido Quelle
Die Frage der Woche:
„Wir in unserem Unternehmen hinterfragen die Annahmen, die unserer Strategie zugrundliegen… “
Um an der Umfrage teilzunehmen klicken Sie einfach auf: Wachstumsfrage der Woche
In der letzten Woche haben wir gefragt: „In Bezug auf Veränderungen ist unser Unternehmen …… “
Ihre Antwort:
- mutig: Wir gehen oft grundlegend Neues an, ohne zu wissen, ob es funktioniert. – 42 %
- verhalten: Wir verändern uns dann, wenn wir sicher sind, dass es funktioniert. – 42 %
- passiv: Wir verändern uns überwiegend dann, wenn es zwingend erforderlich ist. – 16 %
Balance
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© 2020, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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