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Mandat Wachstums Wochenstart Nr. 650: Die ehrbare Kaufmannschaft

Ich bin seit wohl über 20 Jahren Mitglied der Westfälischen Kaufmannsgilde, war normales Mitglied, Mitglied des Beirats, war Vorsitzer (so heißt der jeweilige Vorsitzende des Vorstands laut Satzung) und bin seit fast sechs Jahren als „Past-Vorsitzer“ zwar noch formell im Vorstand, aber aktuell nicht sehr aktiv. Die Kaufmannsgilde hat sich der ehrbaren Kaufmannschaft verschrieben und ist somit ein Verein, der auf einem sehr klaren Wertegerüst ruht.

Dieses Wertegerüst der ehrbaren Kaufmannschaft hat mein Handeln stets geprägt. Ich bin immer wieder schnell „auf 180“, wenn im Geschäftsleben, meist aus finanziellen Gründen, Werte über Bord geworfen werden. Monetik statt Ethik, das ist gar nicht mein Ding und ich bin sehr froh, dass dieses Denken, das werteorientierte Miteinander, auch in unserem Unternehmen, bei Mandat, ein wesentlicher Teil unseres Fundaments ist.

Umso mehr hat es mich betroffen gemacht, ehrlicherweise sogar geärgert, als ich im Handelsblatt kürzlich las, dass jede vierte Insolvenz in der EU auf das verspätete Zahlen von Rechnungen zurückzuführen sein soll.

Geht’s noch?

Hier ist der Prozess: Eine Leistung wird erbracht, sie wird abgenommen, eventuell wird nachgebessert und spätestens dann wird sie im Rahmen der vereinbarten Zahlungsfristen bezahlt. Wenn zwischenzeitlich Zahlungsabschnitte vereinbart wurden, werden sie eingehalten. Ende.

Größtenteils sind es größere Unternehmen, die ihre Zahlungen strecken, das macht ja auch Sinn, man hat länger eigene Liquidität und ein paar Cent Zinsen gibt’s auch noch.

Das geht so nicht.

Ich kann auch nicht in den Lebensmittelmarkt gehen, den Einkaufswagen vollmachen und fröhlich mit einem „Ich zahle in den nächsten Tagen“ an der Kasse vorbeischlendern. Warum sollte das in B2B-Beziehungen so sein?

Unternehmensführungen, die aktiven Zahlungsverzug fördern, oder die den regelmäßigen, systematischen Zahlungsverzug sanktionsfrei tolerieren, sollten sich dringend fragen, ob das ein Verhalten ist, das sie weiter ausprägen möchten. Bereiche, die ohne Wissen der Unternehmensführung Zahlungen regelhaft bewusst verzögern oder Verzögerungen nicht sanktionieren, gehören personell umbesetzt, weil sie von charakterlich für den Job ungeeigneten Menschen geführt werden.

Wir müssen uns aufeinander verlassen können. Anderenfalls wird dem Misstrauen und dem Betrug die Tür geöffnet. Uns geht auch – sehr, sehr selten – schon einmal eine Rechnung versehentlich durch. Wir achten aber nicht darauf, Zahlungsziele bis zum Maximum auszudehnen, sondern zahlen kurz nach Eingang. Wer auf die Zinsen angewiesen ist, macht Dinge grundlegend falsch. Wer auf die Liquidität angewiesen ist, sollte an seinem Geschäftssystem feilen. Rechnungen müssen pünktlich bezahlt werden, fertig. Privat im Übrigen auch.

Hier ein Tipp für Unternehmenslenker: Prüfen Sie in Ihren Buchhaltungsabteilungen die dort herrschenden Regeln. Es ist uns des Öfteren begegnet, dass Buchhaltungs- und Controllingabteilungen ungeschriebene Regeln haben, die das verspätete Zahlen kultivieren. Nicht selten spielen dabei auch Erfolgsmessgrößen des Unternehmens eine Rolle. Der Schaden, den der Ruf des Unternehmens dabei erhält, wird nicht gemessen, ist aber real.

Auf gute Kaufmannschaft und eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 586: Zwei Dichtungsringe

Ich las kürzlich folgende Geschichte: Ein Sanitärinstallateur nimmt einen Anruf an. Der Anrufer, aufgeregt: „Eine Wasserleitung in meinem Haus ist undicht und der Keller läuft voll, können Sie sofort kommen?“ Der Installateur, eigentlich für den Tag voll gebucht, zieht den offensichtlichen Notfall vor. Am Haus angekommen steht der Eigentümer schon vor der Tür und beide eilen zum Ort des Geschehens. Der Installateur erkennt sofort, dass es sich bei dem Kunden um seinen Hausarzt handelt. Er begutachtet die undichte Stelle, schaut in seinem Werkzeugkoffer nach und drückt dem Arzt zwei Dichtungsringe in die Hand: „Nehmen Sie beide und wenn es morgen nicht besser ist, rufen Sie nochmal an.“

Das ist genau mein Humor.

Man könnte es auch auf unsere Branche übertragen. Klient: „Wir brauchen in unserem Unternehmen eine klarere Vorstellung von der Zukunft.“ Der Berater erstellt ein Konzept – üblicherweise einige Dutzend Seiten Powerpoint, drückt es dem Klienten in die Hand: „Wenden Sie es an und wenn Sie nicht weiterkommen, melden Sie sich wieder.“ Selbstverständlich folgt die auskömmliche Honorarnote.

Wir haben uns bei Mandat für einen anderen Weg entschieden. Wir haben uns dafür entschieden, den Weg in eine fortgesetzte profitable und gesunde Zukunft der Unternehmen unserer Klienten gemeinsam mit unseren Klienten zu gehen. Bei uns gibt es kein Patentrezept, keine Konzeptschublade. Klar, Erfahrung bringen wir mit, das darf auch erwartet werden und spart Zeit. Aber jedes Unternehmen hat einen anderen Weg, mit strategischen oder operativen Veränderungen erfolgreich umzugehen und den Weg finden wir gemeinsam heraus.

Das Grandiose daran: Es kostet – wenn man ehrlich rechnet – nicht einmal mehr Zeit als das vermeintliche Anwenden vermeintlicher Patentrezepte. Im Gegenteil: Es spart Zeit.

Von uns bekommen unsere Klienten also weder Wunderpillen noch Dichtungsringe in die Hand gedrückt und auch keine Papierberge. Mit uns gibt es eine Menge Arbeit, wir sind dabei, wenn es um das neue Niveau geht – wenn die Klienten das wollen. Das wird auch besonders geschätzt, wie viele Testimonials von Unternehmenslenkern bezeugen.

Wie handhaben Sie es mit Ihren Kunden? Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte, Ihre Lösungen passgenau sind und von den Kunden auch angewendet werden? Wie ermöglichen Sie es, dass jeder, der bei Ihnen Produkte und Leistungen verkauft, eben nicht nur diese verkauft, sondern daran denkt, dass es einen Anwendungsprozess gibt, der durch Unterstützung mit Wert aufgeladen werden kann?

Wie, wann, wo sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern darüber?

Fragen über Fragen. Hoffen wir nur, dass der Installateur am Ende noch ein Einsehen hatte.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

Marke ist nicht Marketing – Neues Mandat-Buch von Linda Vollberg mit 60 Beiträgen für eine wachstumsstarke Marke

Es gibt viele Missverständnisse zu den Themen „Marke“ und „Markenführung“ und mit zahlreichen dieser Missverständnisse räumen wir in unserem neuesten Mandat-Buch verfasst von Linda Vollberg, Senior-Beraterin in unserem Haus, auf. „Marke ist nicht Marketing“ richtet sich dabei an Unternehmer, Geschäftsführer, Inhaber sowie an Marketingleiter, die mit dem strategischen Markenaufbau betraut sind und ist in vier Themenschwerpunkte gegliedert.

Lesen Sie hier die komplette Pressemitteilung.

© 2018, Autorin Linda Vollberg, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.