Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 592: Wo stehen Sie eigentlich?

Normalerweise habe ich die Ortungsdienste an meinem iPhone ausgeschaltet, aber gelegentlich sind sie natürlich überaus hilfreich. Wir hatten kürzlich eine Panne mit unserem Reisemobil und um zu wissen, welche Werkstätten in der Nähe waren, mussten wir natürlich erst einmal sicherstellen, dass google wusste, wo wir uns befanden. Aus dem Chaos vieler möglicher Werkstätten in der ganzen Republik wurde eine Ordnung nach Einschalten der Ortungsdienste, nach Freigabe des Standorts.

Andere Szenerie: Am letzten Montag, das Auto hatte ich im Parkhaus geparkt, es war Zeit bis zum nächsten Termin, ich kannte (und kenne) mich im Umfeld nicht gut aus, wusste weder genau, wo sich die Straße, noch wo sich Restaurants in der Nähe befinden und ich hatte Zeit und Appetit. Zack, Standort freigeben, Ortungsdienste einschalten und es kommt Licht in die Sache.

Natürlich weiß ich, dass Sie diese Situationen kennen und viele von Ihnen, vielleicht sogar die meisten, haben die Standortfreigabe ohnehin dauerhaft aktiviert, darum geht es heute aber nicht. Heute geht es mir um folgendes: Selbst wenn uns das Ziel bekannt ist, benötigen wir etwas, um einen guten Weg dorthin zu wählen. Wir benötigen Kenntnis über unseren aktuellen Standort.

Nein, ein Kompass hilft nicht. Nein, ein Navigationssystem hilft auch nicht, wenn wir nicht wissen, wo wir stehen.

Nun zum Unternehmerischen: Viele Unternehmen, die meisten, so behaupte ich, haben Ziele. Es sind auch unzählige Wege in Sichtweite, aber die wenigsten Unternehmen nehmen sich die Zeit, eine vernünftige Standortbestimmung vorzunehmen, die wenigsten Unternehmen machen sich die Mühe, klar festzustellen, wo sie stehen: Markt, Lieferanten, Mitarbeiter. Wo stehen wir? Nein, nein, nicht ungefähr. Das darf schon „ungefähr genau“ sein. Technologie, Produktentwicklung, interne Prozesse: Wo stehen wir? Weiterentwicklung des Unternehmens und Passung unserer Strategie: Wo stehen wir?

Natürlich spielen dabei auch Emotionen eine Rolle, aber häufig ist der Wunsch Vater des Gedankens. Vorsicht! Eine möglichst objektive Analyse ist geboten, will man sich nicht in die Irre führen lassen und dabei gilt vor allem nicht, dass derjenige, der am lautesten – sorry – „kräht“ auch richtig liegt.

Standortbestimmung ist gerade jetzt, gerade in dieser Zeit, in der so unglaublich viele, teilweise irreführende und sich widersprechende Informationen auf uns einbrechen, ungeheuer wichtig.

Verwenden Sie Zeit darauf. Diese rechnet sich unmittelbar. Von uns werden Sie in dieser Sache auch noch hören.

Auf eine gute Woche!

 

Ihr und Euer

Guido Quelle

Neues Online-Wissensportal: „Wachstum für den Mittelstand“

  • Die „MANDAT Wachstumswelt“ bietet Zugriff auf praxisnahe Themen rund um erfolgreiches profitables Wachstum und Ableitungen für den operativen Alltag
  • Umfangreicher Wissenspool für Unternehmerinnen und Unternehmer sowie die Geschäftsführung, Führungskräfte und Leistungsträger in mittelständischen Unternehmen
  • Bedeutung und Nachfrage nach eLearning-Angeboten für den Mittelstand sind im Zuge der Pandemie deutlich gestiegen

Die auf gesundes profitables Wachstum im Mittelstand ausgerichtete MANDAT Managementberatung hat ein neues Wissensportal gelauncht: Die „MANDAT Wachstumswelt“ stellt mittelständischen Unternehmen Anwendungswissen mit hohem Praxisbezug und umfangreiche Handlungsempfehlungen aus langjähriger Beratungspraxis zum Thema profitables Wachstum zur Verfügung. MANDAT bietet damit eine in dieser Form einzigartige digitale Wissensplattform, um Wachstumsprojekte im Mittelstand zu beschleunigen und die persönliche Entwicklung von Unternehmenslenkern, Führungskräften und Leistungsträgern in mittelständischen Unternehmen zu fördern.

Mit dem neuen Online-Wissenspool adressiert MANDAT den Bedarf vieler mittelständischer Unternehmen an kreativen Impulsen und fundiertem Know-how für neues Wachstum. So ist die strategische Beschäftigung mit innovativen Wegen für neues Wachstum in vielen mittelständischen Unternehmen vor dem Hintergrund gravierender gesellschaftlicher Umbrüche und anhaltendem Chaos in den Lieferketten in den zurückliegenden Jahren häufig zu kurz gekommen. Dabei sind die Fähigkeit, gesund profitabel zu wachsen und die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen untrennbar miteinander verknüpft. Gleichzeitig sind die Bedeutung und Nachfrage nach eLearning-Angeboten im Zuge der Pandemie auch im Mittelstand deutlich gestiegen.

Im Einzelnen finden sich in der „MANDAT Wachstumswelt“ spezifisch zusammengestellte Kategorien – die „Wachstumswelt-Kontinente“ – mit Wachstums-Know-how in Form von Fachartikeln und Studien, Videos und Podcasts sowie Praxistipps aus erfolgreich angewendeten Methoden und Instrumenten in Wachstumsprojekten. Die „Wachstumswelt“ wird dabei laufend vom MANDAT-Team um neue Inhalte ergänzt. Gleichzeitig dient die neue Plattform als Dialogforum für den Austausch mit dem MANDAT-Team zu spezifisch gebündelten Inhalten sowie aktuellen und häufig nachgefragten Themenblöcken.

Prof. Dr. Guido Quelle, geschäftsführender Gesellschafter der MANDAT Managementberatung: „Mit der ‚Wachstumswelt‘ steht das MANDAT Wachstums-Know-how aus 34 Jahren und vielen Hundert Beratungsmandaten jederzeit online zur Verfügung. Wir bieten mittelständischen Unternehmen damit ein einzigartiges Angebot an Praxiswissen und Impulsen für die Weiterentwicklung. Die neue Wissensplattform ergänzt das laufende Projektgeschäft unserer Beratung. So sind Bedeutung und Nachfrage nach eLearning-Angeboten für Führungskräfte und Leistungsträger, aber auch für Unternehmenslenker im Mittelstand, deutlich gestiegen. Neben regelmäßigen inhaltlichen Updates arbeiten wir in Zukunft auch daran, exklusive Inhalte für die ‚Wachstumswelt‘ zu entwickeln.“

Linda Vollberg, geschäftsführende Gesellschafterin der MANDAT Managementberatung: „Die Ansprüche an Beratung im Mittelstand verändern sich. Nicht wenige Unternehmen sind auf der Suche nach leicht zugänglichen Angeboten, die interne Wachstumsprojekte beschleunigen oder voranbringen. Zudem wollen wir unseren Klienten die Möglichkeit bieten, nach einem erfolgreichen Projektende weiter auf MANDAT-Methoden und Know-how individuell zugreifen zu können. Gerade junge Führungskräfte wünschen sich verlässlichen Input mit hohem Praxisbezug, der den eigenen noch wachsenden Erfahrungsschatz untermauert. Über unser neues Wissensportal können mittelständische Unternehmen gezielt auf Wissen und Erfahrung aus vielen erfolgreichen Wachstumsprojekten im Mittelstand zugreifen und MANDAT kennenlernen.“

Die „MANDAT Wachstumswelt“ im Überblick:
Die „Wachstumswelt“ besteht aus acht Themenblöcken, die sowohl abteilungsspezifisches Wissen als auch übergreifende Team-, Projekt- und Selbstführungsaspekte beleuchten: Wachstum, Strategie, Marke, Vertrieb und Expansion, Prozesse und Organisation, Führung, Projektführung sowie Selbstmanagement. Innerhalb dieser „Wachstumswelt-Kontinente“ können unterschiedliche Inhalte abgespeichert werden und das individuelle Nutzerprofil anreichern. Zudem werden kuratierte Themenbündel zu aktuellen Herausforderungen im Mittelstand und konkreten Aspekten, wie beispielsweise „Wachstum in der Krise“, „starke zweite Führungsebene“ oder „Turn-Around meistern“ angeboten. Die Registrierung in der „Wachstumswelt“ ist mit einer einmaligen Pauschalgebühr verbunden und berechtigt dazu, die Inhalte der „Wachstumswelt“ dauerhaft zu nutzen. Es entstehen keine weiteren Kosten beim Upload neuer Inhalte für die ersten „Wachstumswelt-Bürger“.

Einen Testzugang zur „Wachstumswelt“ und weitere Informationen finden sich hier: https://wachstumswelt.mandat.de/

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 591: Besonnenheit und Wohlwollen

Wir sind bekanntlich recht regelmäßig mit unseren Hunden auf nationalen und internationalen Hundeausstellungen im In- und Ausland. Diese Ausstellungen werden in der Regel ehrenamtlich ausgerichtet, jeder Rassehundeclub entsendet sogenannte Sonderleiter und ausgebildete, akkreditierte Ringrichter und die angemeldeten Hunde werden entsprechend dem jeweiligen Rassehundestandard gerichtet. Die ehrenamtlich Verantwortlichen erhalten eine Aufwandsentschädigung und das war’s. Veranstalter ist in der Regel bei nationalen und internationalen Ausstellungen der nationale Verein für Rassehunde, in Deutschland der Verein des Deutschen Hundewesens, VDH oder eine Regionalgruppe des VDH.

Immer wieder tritt bei diesen Veranstaltungen Kritik auf. Dies sei nicht richtig gewesen, jenes hätte Beachtung befinden müssen, dies war inkorrekt, jenes hätte besser sein können. Treffen diese Beurteilungen zu? Nicht selten. Sind sie erfolgs- oder ergebnisentscheidend? Selten. Werden sie geäußert, ohne Kontextbezug im Sinne von „Ehrenamt“? Meist.

Ich stelle fest, dass eine Dienstleistungsmentalität um sich greift und dies ist bei weitem nicht auf Hundeausstellungen begrenzt. Vereine, Verbände, Ärzte, Pfarrer und viele weitere werden mit einem Anspruchsdenken konfrontiert, das zum Nachdenken anregt. Jawohl, Ärzte und Pfarrer handeln nicht ehrenamtlich, aber sie sind auch weder Gesundheitsdienstleister noch Hochzeitsorganisatoren.

Es bedarf wieder einer gewissen Besonnenheit (ist das jetzt wirklich wichtig?) und eines gestiegenen Wohlwollens (jeder will seinen Job, ob ehrenamtlich oder hauptamtlich, gut machen). Wir kommen sonst an einen Punkt, an dem Menschen kapitulieren, an dem sie aus dem ehren- oder hauptamtlichen Job aussteigen und sagen: „Sollen es doch andere Deppen machen.“

Besonnenheit und Wohlwollen sind auch im Geschäftsleben wichtig. Wie gehen Sie mit Fehlern um? Wie gehen Sie mit nicht erreichten Resultaten um? Wie schnell gerät „das System“ aus den Fugen, weil Ziele verfehlt werden?

Wir haben es in der Hand, inwieweit sich Menschen – ehren- oder hauptamtlich – für die Zukunft engagieren.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 590: Kletterschuhe und Komplexität

Zu meinen Studienzeiten bin ich häufig mit einem Freund in naheliegende Klettergebiete im Sauerland oder auch in die Alpen oder nach Frankreich gefahren und wir sind (natürlich am Seil) geklettert. Kletterhallen waren damals noch selten (gab es sie überhaupt schon?) und das Klettern an echten Felsen war noch wesentlich weniger reglementiert als heute. Meine Freunde hatten schon recht bald Kletterschuhe, ich habe mir später auch ein Paar gekauft, weil die Reibung am Fels mit Kletterschuhen doch eindeutig besser ist als mit Sportschuhen. Man hat wesentlich besseren Kontakt zum Stein und kann auch kleine und kleinste Tritte nutzen.

Es gab Zeiten, zu denen es gar keine Kletterschuhe gab – und die Menschen kamen auch auf die Berge und Felsen. Dann wurden die Schuhe erfunden, entwickelt, der Zielgruppe dargeboten und diese hat zugegriffen. Ein Markt entstand. Die Kletterschuhe der einzelnen Marken unterschieden sich in der Materialauswahl, den Farben und natürlich gab es bei jeder Marke unterschiedliche Größen.

Vor kurzer Zeit las ich im Magazin des Deutschen Alpenvereins nun einen Fachbeitrag darüber, für wen welcher Kletterschuh eigentlich der richtige sei und damit waren nicht Marken, sondern Arten von Schuhen gemeint. Die Spreizung des Angebots für unterschiedliche Anwendungsfälle hat stattgefunden und jetzt werden Nischen für unterschiedliche Zielgruppen bedient.

Dies ist ein normaler Vorgang: Ein Produkt wird entwickelt, idealerweise vom Markt angenommen, Wettbewerber springen auf den Zug, irgendwann ist der Markt scheinbar gesättigt, dann werden Produktdifferenzierungen vorgenommen und Zielgruppen noch detaillierter angesprochen und bedient.

Dass dies ein normaler Vorgang ist, ist die eine Sache. Die andere ist die, dass die meisten Unternehmen diese Komplexitätssteigerung nicht oder nur mühsam beherrschen und sie sich das Mitspielen oft teuer erkaufen. Wie viele Produktvarianten gibt es, die nicht auf eine hinreichend große und zahlungswillige Zielgruppe treffen? An wie vielen Varianten wird nur festgehalten, weil man sich nicht traut, sie aus dem Sortiment zu nehmen? Wie viele Versuchungen gibt es, denen immer wieder widerstanden werden muss, weil sie sich massiv negativ auf die Profitabilität auswirken? Wie viele Langsam(st)dreher liegen im Lager? Wie viel Zeit wird für die Bewerbung in unrentablen Nischen ver(sch)wendet?

Wir stehen mit unseren Klienten natürlich für profitables Wachstum, aber das bedeutet nicht, dass jede Differenzierungsidee gleich gut ist. Manche Geschäftssysteme – und das sagen wir unseren Klienten auch sehr deutlich, sofern wir einen Einblick haben – sind nicht so aufgebaut, Komplexität zu beherrschen. Diejenigen, die dies beherrschen, sind den Nachahmern immer im Vorteil.

Wie widerstehen Sie der Versuchung, jedes theoretische Geschäftspotenzial mitnehmen zu wollen? Profitables Wachstum ist mehr als ein Ergebnis, es ist auch eine Denk- und Arbeitshaltung und diese zeigt sich auch in der Beschränkung.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 589: Vorsicht: Kurzfristdenken

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) veröffentlichte auf faz.net am 30. Juni 2023 einen Beitrag mit dem Titel „Der Bundestag verliert die Zukunft aus dem Blick“. Darin wird thematisiert, dass die deutsche Bundespolitik in Sachen „Zukunftsorientierung“ gemäß einer Studie des „Centrum für Europäische Politik“ und der „Zukunft-Fabrik.2050“ „seit Jahren“ abnehme und die „Bewältigung akuter Krisen […] dafür mehr und mehr Raum“ einnehme.

Die Forscher haben gemäß faz.net sämtliche Redebeiträge im Bundestag von 1949 bis 2021 mit Methoden des maschinellen Lernens ausgewertet und sind zu dieser Erkenntnis gekommen. Zukunftsthemen seien immer weniger thematisiert worden.

Nehmen wir einmal an, dass die Ergebnisse belastbar sind. Wäre dies so, dann würde uns politisch in Deutschland eine strategische Lücke blühen, denn Strategie muss ja bekanntlich in der Gegenwart gestaltet werden, auf die Zukunft zu hoffen, das ist eine schlechte Idee.

So. Nun raus aus der Politik. Im Unternehmen ist es nämlich nicht anders. Es kommen immer wieder kleinere und größere Störungen oder auch Krisen auf uns zu und es bleibt vielen vermeintlich immer weniger Zeit für strategisches Denken. Natürlich müssen die Störungen beseitigt und natürlich muss den Krisen begegnet werden, aber die Begegnung von Störungen reicht eben nicht aus, vor allem dann nicht, wenn sie als Grund dafür dient, dass im Augenblick keine Zeit mehr dafür da sei, sich mit der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens zu beschäftigen.

Unsere erfolgreichsten Klientenunternehmen schaffen beides. Gemeinsam gelingt es uns, eine Balance zu finden zwischen dem zwingend notwendigen Löschen von Feuern („Gehe nicht auf die Jagd, wenn Dein Haus brennt“, so lautet auch einer meiner Vortragstitel) und dem Gestalten der Zukunft. Wir stellen dabei oft fest, dass manches, was aus der Organisation als unbedingt und sofort zu lösen artikuliert wird, weniger wichtig ist als es auf den ersten Blick erscheint. Nicht nur deshalb sind unsere Klientenunternehmen unserer Kenntnis nach sämtlich besser aus der Corona-Krise gekommen als der relevante Wettbewerb.

Das ist mitnichten Zufall. Wir sortieren die Themen und ordnen sie in eine Themenlandschaft ein. Was ist wann an der Reihe? Was ist sofort zu erledigen? Vor allem aber: Was bedeutet das für unsere strategische Ausrichtung und wohin wollen wir in Zukunft? Das sind Fragen, die uns gemeinsam beschäftigen.

Wie schaut es bei Ihnen aus? Machen Sie es besser als die Bundespolitik? Gehören auch Sie zu denen, die den relevanten Wettbewerb nicht nur wegen des besseren Produkts, sondern auch wegen besserer Unternehmensführung, wegen stärkerer strategischer Ausrichtung schlagen? Schreiben Sie mir!

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle