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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 452: Wir müssen uns wieder treffen!

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 452: Wir müssen uns wieder treffen!

Nun ist es also kurz vor Weihnachten, und es ist anders gekommen, als wir es uns erhofft hatten – ein harter Lockdown ist ausgerufen worden. Wir werden sehen, wohin das im Januar / Februar führt. Ich hoffe, dass sich möglichst viele Menschen ihrer Verantwortung bewusst sind. Wir haben jetzt viele Monate beobachtet, wie funktionabel wir im Home Office sind, wir haben gesehen, dass sehr viele Prozesse entfallen können, dass wir uns super optimieren können, dass eigentlich alles gut läuft.

Aber: Wir müssen uns wieder treffen.

Der Mensch ist ein soziales Wesen und die Arbeit, die dort übernommene Verantwortung für etwas Sinnvolles, das gemeinsame Erringen von Erfolgen und das Ausbügeln von Misserfolgen, all das ist ein Teil des sozialen Miteinanders. Ich beobachte mit Sorge, mit welcher Plumpheit manche Ideologen versuchen, die Gunst der Stunde zu nutzen, um darauf einzuwirken, dass der Mitarbeiter sich weniger mit der Arbeit identifiziert und sie, frei nach „Work-Life-Balance“ – es gibt die Arbeit und das Leben – als Fremdkörper empfindet. Doch, doch, das ist der Effekt und wenn man mir nun vorhält, dass die Absicht gar nicht dahinterstecken mag, dann will ich über nicht-Beweisbares gar nicht streiten, sondern mich am Ergebnis festhalten, denn unabhängig von der Absicht kommt dasselbe dabei heraus.

Wir müssen uns wieder treffen.

Wir brauchen das Miteinander, wir brauchen den Austausch, wir brauchen die Dreidimensionalität, das fortwährende Starren auf einen Bildschirm kann das menschliche Miteinander nicht ersetzen. Jawohl, es ist bequem. Jawohl, es ist produktiv. Aber – und hier kommt ein wesentlicher Punkt: Das Leben besteht aus Beziehungen und Vertrauen und Geschäfte basieren darauf. Die Tatsache, dass alles so super reibungslos läuft, ist auch der Tatsache geschuldet, dass die meisten Beziehungen, die wir virtuell weiter pflegen, vor der Virtualität schon bestanden haben.

Ich habe Dutzende virtuelle Vorträge, Reden, Grußworte in diesem Jahr gehalten, viele davon ohne Honorar, weil ich einen Beitrag leisten wollte, Unternehmen, Verbände und Institutionen in dieser Zeit zu unterstützen. Mir wurde rückgespiegelt, dass die Auftritte sehr erfolgreich waren, einen davon haben wir innerhalb der Mittelstands- und Wirtschaftsunion sogar zu einem Wachstumsstärkungspaket weiterentwickelt, das auch dem Bundeswirtschaftsministerium vorliegt und dessen Inhalte sich zunehmend in der politischen Debatte wiederfinden. Aber: Die Energie, die in einem Raum herrscht, der mit 10, 20, 300 oder 2.000 Menschen gefüllt ist, ist am Rechner nicht annähernd zu spüren. Es fehlt etwas.

Wir müssen uns wieder treffen.

Dass die von vielen neu und erstmals entdeckten Kommunikationskanäle (warum wird eigentlich jedes Telefonat jetzt als Videocall durchgeführt?) super sind, ist unbenommen. Und trotzdem: Lasst uns bald, wenn es gefahrlos möglich ist, wenn wir es wieder können und dürfen, wieder persönlich treffen. Lasst uns gemeinsam live und persönlich für die Sache streiten, lasst uns das Voranbringen, was wir für richtig halten. Dann wird die meistgehörte Frage 2020 („Bin ich zu hören?“, “Am I audible?“) auch wieder reduziert.

Der Wachstums-Wochenstart erreicht jeden Montag fast 4.000 Leserinnen und Leser und ich möchte Ihnen und Euch allen heute im Namen des gesamten Mandat-Teams frohe Weihnachten wünschen, auf dass Ihr und Sie alle inklusive der Familien und Freunde gesund bleiben, mit Mut, Energie und Zuversicht auf das neue Jahr schauen und Weihnachten 2020 so gestalten, dass es für alle gut ist.

Herzlichst, Ihr und Euer

Guido Quelle


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© 2020, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 295: Vermeintlich Selbstverständliches und das Zauberwort

Neulich bei Mandat war es – zugegebenermaßen erstmals in dieser Form – so weit: Das Internet funktionierte nicht. Also: Kein Zugriff auf E-Mails über den Arbeitsplatzrechner, keine schnellen google-Searches, um „mal eben“ etwas nachzusehen, kein Zugriff auf unseren YouTube-Kanal oder auf soziale Netzwerke und kein Telefon, weil dies über VoIP läuft.

Natürlich konnten wir Umgehungen nutzen: Telefonieren über das Mobiltelefon, Datenverbindung über LTE mit unseren Flatrates, unser Serverzugriff blieb möglich, weil er „hart“ verdrahtet ist und wir aus Sicherheits- und Zugriffsgründen keine Cloud nutzen, aber ein komisches Gefühl ergab sich schon, zudem wir nicht wussten, wann wir wieder einen Online-Zugang haben und wann wir von außen wieder anrufbar sein würden. Es war ein Moment, in dem uns vor Augen geführt wurde, wie abhängig wir vom Internet und von der Funktionsfähigkeit desselben in zunehmenden Momenten unseres Lebens sind, insbesondere im beruflichen Umfeld.

Ich machte mir meine Gedanken darüber, was wohl beim autonomen Fahren geschieht, wenn das Internet – wie redundant es auch ausgelegt sein mag – ausfällt, wie man hier Puffer schafft, so dass nichts passiert und wie wichtig es bleiben wird, die eigene Fähigkeit des manuellen Steuerns eines Fahrzeugs zu erhalten – ähnlich wie Piloten, die auch ohne Autopiloten fliegen können müssen. Wir nehmen Dinge selbstverständlich hin und wenn wir gelegentlich daran erinnert werden, dass vieles von dem, was wir als selbstverständlich und stets verfügbar hinnehmen eben nicht selbstverständlich und stets verfügbar ist, muss eine solche Erinnerung muss kein Nachteil sein.

Wenn wir diesen Gedanken weiterspinnen, müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass auch nicht-technische Dinge, die wir täglich als selbstverständlich ansehen, genau dies nicht sind: Beziehungen zu nahestehenden Menschen, Geschäftsbeziehungen zu Kunden, Stabilität von Lieferanten, Loyalität von Mitarbeitern, Funktionsfähigkeit von Produkten und so fort. Natürlich sind wir gut beraten, nicht täglich alles in Frage zu stellen. Wenn wir in ein Auto einsteigen, dürfen wir davon ausgehen, dass die Bremse funktioniert, wer am Fels klettert, darf sich darauf verlassen, dass das Seil hält, wenn man es braucht, auch Beziehungen zu Menschen müssen nicht täglich hinterfragt werden.

Aber die vermeintlichen Selbstverständlichkeiten dürfen durchaus öfter gewürdigt werden. Ein stilles oder ausgesprochenes „Danke“ ist ein Zauberwort und öfter geboten, als man meinen mag.

Auf eine gute Vorweihnachts-Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

© 2017, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 286: Nicht lustig, nicht einmal originell

Manche Menschen haben nur ein limitiertes Vorstellungsvermögen darüber, was lustig oder zumindest originell ist. Dieses mangelnde Vermögen wird unterstützt durch ein mangelndes Hineindenken in den Gegenüber und addiert man eine Portion Selbstüberschätzung der eigenen Lustigkeit und Originalität, kommt eine wirklich dumme Mischung heraus.

Wenn ich meinen Nachnamen nenne, was meinen Sie, wie oft ich den Spruch „Aaaaaah, an der Quelle saß der Knabe“ schon gehört habe? Alternativ auch „Aaaaaah, Sie sind der vom Versandhaus?“ Eine meiner Reaktionen auf den erstgenannten hundertmal gehörten Spruch hat mich mindestens eine Note im digitalelektronischen Praktikum im Studium gekostet, weil ich den Dozenten gefragt habe, ob er nicht etwas Originelleres auf dem Kasten hätte, wenn er meinen Namen aufruft und hätte ich auf den zweiten Spruch an der ehemaligen DDR-Grenze so reagiert, wie mir zumute war, wäre ich wohl mindestens nicht nach West-Berlin gefahren. Hunderte Male solche und andere Sprüche. Echt originell.

Unsere Leonberger-Hündinnen haben eine Schulterhöhe von über 70 Zentimetern. Wie oft, meinen Sie, hören wir „Oooooh, sind das Ponys?“, oder „Oooooh, Kälber!“. Nein, das sind Hunde und wenn Du die Augen aufmachst, erkennst Du das auch ziemlich schnell.

Ich hätte noch weitere Standard-Kommentare, zum Beispiel zur Größe von Wohnmobilen, zum Wohnsitz Dortmund („Ach, im Pott, Ihr habt doch so eine hohe Arbeitslosigkeit.“) oder zu unserem Beruf als Berater („Ach Ihr seid doch die, die anderen die Uhr wegnehmen und dann gegen Honorar die Zeit nennen“). Alles wirklich sehr, sehr witzig. Und echt originell, ganz toll.

Klar, man muss sich nicht darüber echauffieren und kann entspannt damit umgehen und ja, die Leute wollen nur irgendetwas sagen und ja, man muss nicht immer Hoch- oder Schöngeistiges von sich geben, aber mit ein wenig, ein klein wenig Hineinversetzen in den Gegenüber könnten sich die Menschen, die solche alten Kamellen und langweiligen Standards von sich geben, vorstellen, dass ihr Gegenüber das alles schon gehört hat. Wenn man mich beim Hundespaziergang zum Beispiel fragen würde, wie oft wir schon gehört hätten, dass unsere Hunde „Ponys“ seien, hätten wir einen prima Gesprächsbeginn. Einfach nur durch Mitdenken.

Sprache und Kommunikation prägen Diskussionen und Diskussionen prägen Beziehungen. Drum prüfe man, was man wem sagt. Vielleicht ist man gar nicht so lustig und so originell, wie man meint.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

© 2017, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart #87: Beziehungen

Beziehungen sind die wichtigste Basis für Geschäfte. Es ist nicht der Preis, die Produktqualität oder was auch immer and faktischen Elementen in Rede steht. Wir alle kaufen lieber bei Verkäufern, die wir mögen, als bei Verkäufern, die wir nicht mögen. Wir haben langfristige Geschäftspartner, mit denen wir eine gemeinsame Vergangenheit teilen, zu denen wir eine gute Beziehung haben. Diejenigen, zu denen diese Beziehung nicht entsteht, verlieren wir irgendwann aus den Augen, oder wir verzichten auf den Kontakt.

Zu einer guten Beziehung gehören zwei Dinge: a) Vertrauen, b) Respekt voreinander. Vertrauen ist eine Funktion von Investition und Zeit. Investition, weil es eines Vertrauensvorschusses zu Beginn einer Beziehung bedarf und Zeit, wei Vertrauen nicht von Null auf Hundert springt. Investition ist also auch auf der Zeitachse gefragt. Respekt ist eine Frage des konstruktiven aufeinander-Eingehens, auch des konstruktiven Widerstands. Ja-Sager erhalten keinen Respekt. Dauer-Nein-Sager erhalten kein Vertrauen und keinen Respekt.

Finden Sie die Balance. Aber versuchen Sie nicht, jemanden von Produkt- oder Leistungsvorteilen zu überzeugen, zu dem Sie keine Beziehung haben. Es wird nicht funktionieren.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Mandat Wachstums-Wochenstart #78: Vernetzen Sie sich

Welche Netzwerke und Netzwerkverbindungen haben Sie? Wer hilft Ihnen in welcher Situation? Viel wichtiger: Wem können Sie helfen? Netzwerke leben vom Geben, nicht vom Nehmen. Erst gibt man etwas hinein, bevor man etwas erwarten darf. Aber wenn man sich bewiesen hat und man ein Netzwerk braucht, dann ist es auch da.

Zum Netzwerken gehört eine gewisse Kompetenz. Die gute Nachricht: Diese Kompetenz ist erlernbar. Meine Frau, Susanne Fiss-Quelle, ist Netzwerkexpertin und hat ein Unternehmerinnennetzwerk von Null auf mehr als 300 Mitglieder aufgebaut. Wenn ich mit ihr auf Veranstaltungen gehe, lerne ich im Nu neue Menschen kennen. Meine Frau kann besser erklären, wie dies geht, aber es hat etwas mit Offenheit, mit gemeinsamen Punkten und mit Interesse an der anderen Person zu tun. Fähigkeiten, die lernbar sind.

Schauen Sie in dieser Woche einmal, in welchen formalen und informalen Netzwerken Sie sich befinden und überlegen Sie, erstens, ob diese Netzwerke sinnvoll sind, zweitens, was Sie in die sinnvollen Netzwerke hineingeben und drittens, was Sie aus den sinnvollen Netzwerken erwarten können.

Beziehungen schaden schließlich nur dem, der sie nicht hat.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH