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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 508: Achtung: Gefahr, passen Sie auf!

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 508: Achtung: Gefahr, passen Sie auf!

Ist Ihnen das auch aufgefallen? Es vergeht kein Tag, an dem nicht Dutzende Politiker, Meinungsführer, Verbände, Medien oder sogenannte Experten vor irgendetwas warnen oder alternativ irgendwelche neuen Regelungen, Vorschriften und Gesetze fordern. Meiner Wahrnehmung zufolge steigt die Warn- und Forderungskurve rapide an. Es mag sich dabei um selektive Wahrnehmung handeln, sicher auch durch die Corona-Pandemie verstärkt sein, aber mir fiel dies bereits vor „Corona“ sehr unangenehm auf.

Warum ist das so?

Wer warnt, kann hinterher sagen: „Siehst Du, habe ich doch gesagt“ oder „Ein Glück, dass es nicht so schlimm gekommen ist“. Wer nicht warnt, war eben dumm, nicht umsichtig genug, blind für doch offensichtliche Gefahren. Außerdem: Wenn man etwas Schlimmes annimmt und es wird dann nicht so schlimm, ist das doch toll.

Ist es nicht.

Als Geschäftsführer sind wir heute schon in der Situation, dass wir wahrscheinlich irgendetwas falsch machen, dass wir irgendeine Datenschutz-, Arbeits-, Infektionsschutz-, Steuer-, Compliance- oder sonstige Verordnung übersehen und unwissentlich dagegen verstoßen. Es erscheint unmöglich, alles richtig zu machen. Wir leben damit, handeln nach bestem Wissen und Gewissen und gemäß der gebotenen Sorgfalt und das ist auch gut und richtig so, aber wir handeln eben und warten nicht auf die nächste Gefahr. Würden wir uns nämlich permanent damit beschäftigen, den Warnern, Mahnern, Gefahrensehern zuzuhören, kämen wir nicht weiter.

In unserem kürzlich zu Ende gegangenen Mandat Jahres-Kick-off 2022, unserer jährlichen 3-tägigen Startklausur, haben wir uns voll darauf fokussiert, was in 2022 geschehen wird. Wir haben nicht alle Eventualitäten abgeklopft, nicht alle Risiken überprüft, nicht alle Gefahren durchdekliniert, nicht alle Schwierigkeiten herausgearbeitet. Wir haben uns darauf konzentriert, was sein soll und sein wird und wir haben beschrieben, wie wir zu den von uns gewünschten Zielen kommen wollen.

Genau das rate ich Ihnen heute auch – und dieser Rat korrespondiert mit zwei Aspekten, die ich im Wochenstart immer wieder erwähne, nämlich mit gesundem Menschenverstand („common sense“, oder, für unsere österreichischen Leser „Hausverstand“) und einem gesunden Urteilsvermögen: Ignorieren Sie die Mahner, Schwarzseher, Gefahrenbeschreiber. Ja, auch in Ihrem Unternehmen. Kommentieren Sie sie nicht, ignorieren Sie sie. Zeigen Sie stattdessen auf, wohin die Reise geht, völlig egal, ob unterwegs Gefahren lauern oder nicht. Eine gute Vorbereitung ist wichtig, aber Übervorsicht führt zu Stillstand.

Wachstum entsteht durch Bewegung, nicht durch lautes Mahnen oder aktives Zuwarten.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


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© 2022, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 299: Achtung, #Gefahr!

Vor kurzem habe ich mir eine neue Kamera gekauft. Zwar lässt sie sich intuitiv bedienen, da es sich aber nicht um ein 08-15-Gerät handelt, sondern um ein Gerät, das auch multiple Einstellungen ermöglicht, lud ich mir die Bedienungsanleitung aus dem Netz, die natürlich bei dem Gerät nicht beigefügt war – eine Unart, aber das ist eine andere Geschichte. Vom Umfang der – deutschen – Anleitung im PDF-Format war ich derart überrascht, dass ich erst einmal eine gedruckte Bedienungsanleitung bestellte, wozu ich mich erst umständlich registrieren musste – aber auch das ist eine andere Geschichte.

Beim Blick in die Anleitung fallen als erstes die seitenweisen Warnhinweise auf. Akkus, Ladegerät, Speicherkarte, alles potenziell gefährlich. „Beim Verschlucken von Speicherkarten besteht Erstickungsgefahr“, ist schön und passt analog zu „Beim Verschlucken von Akkus besteht Erstickungsgefahr“. Hm, beim Verschlucken von Objektiven eigentlich auch? Mahlzeit. Gut, man mag einwenden, dass man solche Hinweise inzwischen gewohnt ist und es normal ist, dass Anleitungen durch unsinnige Warnmeldungen, die vermutlich durch Klagen von dummen – oder dreisten – Verbrauchern erforderlich wurde, aufgebläht werden, aber „schützen Sie die Kamera vor Kontakt mit Insektensprays“ ist mir neu. „Tragriemen sind … kein Spielzeug“ auch.

Es werden immer mehr Gefahrenwarnungen und alle Produkthersteller können ein Lied davon singen. Ganze Abteilungen beschäftigen sich damit, welche potenziellen Gefahren von einem Produkt oder Teilen desselben ausgehen können und welche Gefahren dem Produkt selbst durch unsachgemäßen Gebrauch drohen. Alles muss aufgeführt werden, so – ‘tschuldigung – dämlich es auch sein mag, nur damit man nicht verklagt wird. Richter, Menschen mit einer soliden, langjährigen Ausbildung in einem ehrbaren Beruf, müssen sich mit solchem Schwachsinn auseinandersetzen. Hier stehen unsere Steuergelder in Rede. Demnächst steht an der Ampel: „Achtung, wenn Sie bei Rot die Straße überqueren, besteht Überfahrungsgefahr.“

Wie weit soll das gehen? Ist dies eine Spirale, die sich immer weiter dreht? Oder gebietet irgendwer dem Irrsinn mal Einhalt? Kameras sind nicht gefährlich, wo bleibt die Eigenverantwortung? Die Erde dreht sich mit hoher Geschwindigkeit um die eigene Achse (am Äquator mit etwa 1.700 Stundenkilometern) und mit noch höherer Geschwindigkeit um die Sonne. Wer warnt eigentlich davor?

Ernsthaft: Mein heutiger Punkt sind mündige Bürger, mündige Eltern, mündige Mitarbeiter. Wenn wir dafür Sorge tragen, jeder in seiner Rolle, dass wir Eigenverantwortung für das eigene Schicksal wieder ein bisschen ernster nehmen, tun wir der Gesellschaft einen Gefallen. Es ist nicht alles „Gefahr“.

Eine gute Woche wünscht

Ihr und Euer
Guido Quelle

© 2018, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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