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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 468: Korrelation und Kausalität, wieder einmal

Mandat Wachstums-Wochenstar® Nr. 468: Korrelation und Kausalität, wieder einmal

Auf Facebook enthielt neulich ein mehrfach kopierter und in Umlauf gebrachter Post das Folgende (die Aufzählungsstruktur habe ich der besseren Lesbarkeit halber eingefügt):

  • „Der Bachelor knutscht sich Sendung um Sendung durch die zahllose Anzahl der von RTL gestellten Frauen… Zur gleichen Zeit geht ein Kind mit Tränen in den Augen in’s Bett, weil wieder Mal die Verlängerung der Schulschließung beschlossen wurde und es seine Freunde weiterhin auf unbestimmte Zeit nicht sehen kann…
  • […]
  • Bei Let’s Dance wird eng umschlungen getanzt… Ein paar Stunden vorher kickte ein Junge frustriert und allein einen Fußball in das Tor seines geliebten Fußballplatzes…“
  • […]
  • Eventim beschließt, vorerst Startdatum noch nicht festgelegt, eine Impfpflicht für alle Veranstaltungen… Seit Wochen versuchen ein 87-jähriger und seine Frau einen Impftermin zu bekommen…“

Ich habe nur drei Beispiele aus dem viel zu langen – weil schlechten – Post kopiert, aber sie dienen mir dazu, heute, in diesem Wachstums-Wochenstart, eines als besonders wichtig zu pointieren:

Vorsicht bei Dingen, die miteinander in Beziehung gesetzt werden, die aber nichts miteinander zu tun haben. Vorsicht bei der Vermischung von Korrelation und Kausalität.

Es geschieht so häufig, im täglichen Leben – jaja, auch im Business! –, dass Menschen absichtlich oder unbeabsichtigt, Dinge miteinander verbinden, die ein Drama darstellen oder zumindest einen Punkt unterstreichen sollen, die aber durch nichts, Null, miteinander in Verbindung stehen. So haben die Dinge in der obigen Liste exakt gar nichts miteinander zu tun.

Es ist unlauter, so etwas als Untermalung eigener Meinungen zu nutzen. Und billig ist es obendrein.

Vermutlich werden Sie die gleichen Gedanken gehabt haben, wie ich: Durchsichtig, Facebook-Niveau eben, das erkennt doch jeder. Abgesehen davon, dass nicht jeder den fehlenden Zusammenhang erkennt – als ich darauf hinwies, erhielt ich eine Antwort à la „Wir leben im Krieg und es wird alles noch schlimmer“, da staunte ich nicht schlecht –, geht es auch viel subtiler, weniger offensichtlich.

Schauen wir also einmal in unsere Beratungspraxis:

  • „Während ich als Vertriebsleiter hier im Meeting sitze, mischt der Vertrieb unseres Wettbewerbs den Markt auf.“
  • „Wir in der Produktion stehen unter laufendem Effizienzdruck und der Vertrieb fährt dicke Autos.“
  • „Während die Geschäftsführung dauernd in warmen Meetingräumen sitzt und über Strategie fabuliert müssen wir draußen unangenehme Preisgespräche bei Kunden führen.“

Korrelation: Ja, zeitlich, möglicherweise. Kausalität: Null. Aber das ist schon etwas weniger durchsichtig, nicht wahr? Man entdeckt es in der Hitze des Gefechts nicht sofort und ist geneigt, auf den Punkt zu springen. Tun Sie das nicht. Solche Vorträge werden von denen gehalten, die nicht auf Ihrer Mitarbeiterliste stehen sollten, wenn sie es öfter tun. Mit Mitarbeitern, die solche Vergleiche dauernd herbeiführen, können Sie Wachstum nicht in der gebotenen Form schaffen.

Hören Sie im nächsten Meeting genauer hin, weisen Sie darauf hin. Wenn es häufiger vorkommt, ziehen Sie Konsequenzen.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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© 2021, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 343: Korrelation und Kausalität

Als ehrenamtlicher Vorsitzer (ja, es heißt „Vorsitzer“) der Westfälischen Kaufmannsgilde habe ich das Privileg, das Veranstaltungsprogramm wesentlich mitzugestalten. Vor kurzem hatten wir eine Veranstaltung, auf die ich mich schon lange gefreut hatte: Bestseller-Autor mit Millionenauflagen, Top-Forscher, beliebter (Ex-) Hochschullehrer-Kollege an der TU Dortmund – und nebenbei Gründer und Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache e. V. mit Sitz in Dortmund und heute 36.000 Mitgliedern in 100 Ländern, Walter Krämer war bei uns zu Gast. Sein Vortrag „Hysterie als Standortnachteil – Deutschland, eine Republik der Panikmacher?“ war fulminant und hat uns alle zum Nachdenken angeregt.

Ich möchte hier nicht auf alle Einzelheiten des äußerst beeindruckenden und fundierten Vortrags eingehen (wissen Sie, was Risikohomöostase ist? Na, na nicht googlen!), das würde zu weit führen, weil wir dann zum Beispiel darüber sprechen müssten, wie ideologisch unterwandert manche Institutionen sind, oder darüber, dass die meisten Studien nicht mit der nötigen Sorgfalt durchgeführt, aber überall zitiert werden. Einen Aspekt aber, der auch in Unternehmen regelhaft zum Vorschein kommt, möchte ich heute pointieren: Den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität.

Nur ein Beispiel: In einer Studie wurde herausgefunden, dass Männer mit weniger Haaren mehr Geld haben als Männer mit einem vollen Haarschopf und es wurde die geringe Haarpracht als Grund dafür herausgearbeitet. Das ist natürlich Unfug, denn die höhere Vermögenslage ist eher dem Alter geschuldet, das auch dazu führt, dass insbesondere Männer vielfach schütteres Haar erhalten. Korrelation und Kausalität passen nicht zueinander. Es gibt weitere Studien, die besagen, dass Kaffeesahne zu Alzheimer und Mittagsschlaf zu höherem Herzinfarktrisiko führt. Sämtlich Unfug. Korrelation wird unzulässigerweise gleichgesetzt mit Kausalität.

Warum nun dieser Wochenstart? Doch wohl nicht ausschließlich, um Sie zu einer höheren Aufmerksamkeit in Bezug auf plausibel erscheinende, aber fragwürdige Studien zu ermuntern? Nein, nicht nur das. Vielmehr möchte ich den Bogen zu Gesprächen in Unternehmen spannen:

  • „Der Wettbewerber hat die Preise gesenkt, seitdem steigen dort die Umsätze.“ Wirklich? Hat der Wettbewerber vielleicht auch das Sortiment geändert, die Standorte renoviert oder andere Maßnahmen ergriffen? Ist die Profitabilität auch gestiegen?
  • „Seitdem die Frequenz in den Stores des Wettbewerbers gestiegen ist, bekommen sie auch mehr Mitarbeiter.“ Wirklich? Hat der Wettbewerber vielleicht eine attraktive Kampagne zur Mitarbeitersuche gestartet? Vielleicht sogar eine Mund-zu-Mund-Kampagne?
  • „Seitdem das Marketing die – zugegebenermaßen teure – TV-Kampagne gestartet hat, gehen unsere Umsätze durch die Decke.“ Wirklich? Oder hat vielleicht der Vertrieb dafür gesorgt, der in einer flächendeckenden Aktion doppelt so viele Händler besucht hat, wie sonst üblich?

Lassen Sie sich nicht ins Bockshorn jagen! Die Grenze zwischen Korrelation und Kausalität wird oft (bewusst oder unbewusst) verwischt und Monokausalität ist im unternehmerischen Wachstumsprozess selten. Lassen Sie unbedachte Kausalzusammenhänge nicht einfach im Raum stehen, analysieren und kommentieren Sie sie. Als Berater tun wir das in unseren Wachstumsmandaten häufig. Beliebter wird man dadurch nicht immer, aber unsere Auftraggeber – Geschäftsführer, Unternehmer, Vorstände – finden das regelhaft prima, weil es im Sinne ihrer Unternehmen ist.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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Deutscher Wachstumstag
Nur 50 Unternehmer, Geschäftsführer, Vorstände werden die Möglichkeit erhalten, teilzunehmen. Sind Sie schon angemeldet? Weitere Informationen und eine Anmeldemöglichkeit finden Sie unter www.deutscher-wachstumstag.de

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© 2018, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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