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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 132: Vorsicht vor Pseudo-Wachstum

Mandat Wachstums-Wochenstart„Wir müssen den Marktanteil steigern!“, „Das Produkt muss stärker in den Markt gedrückt werden!“, „Wir brauchen mehr Mitarbeiter!“ – Dies alles sind Pseudo-Wachstumsforderungen und sie sind sämtlich nicht geeignet, profitables Wachstum zu erzeugen.

Wachstumsintelligenz, dies ist das Schlüsselwort. Wenn wir Unternehmen in Wachstumsfragen beraten, kommen wir immer wieder darauf zurück. Die „Warum“-Frage hilft dabei sehr. Schauen wir auf die drei obigen Forderungen:

1. „Wir müssen den Marktanteil steigern!“ Warum? Man versucht immer wieder, mir weiszumachen, dass z. B. im Oligopol der Marktanteil entscheidend sei. Das ist Unsinn, denn wenn der Marktanteil nicht rentabel ist, hilft es auch im Oligopol nicht. Wenn ein Unternehmen sich einen Markt „kauft“, dann benötigt es eine Strategie, wie es diesen Markt später mit höheren Preisen oder hochwertigen Produkten bearbeitet, sonst hat es mit Zitronen gehandelt. Diese Strategie muss es vorher geben und dass sie meist nicht aufgeht, wurde beliebig oft bewiesen. Wachstumsintelligenz bedeutet, Rentabilität vor Marktanteil zu stellen.

2. „Das Produkt muss stärker in den Markt gedrückt werden!“ Warum? Wachstumsintelligenz bedeutet, dass das Produkt einen Sog erzeugt, dann braucht man keinen Druck zu machen. Also denken Sie andersherum: Wie können wir das Produkt so attraktiv gestalten und entsprechend in Szene setzen, dass unsere (potenziellen) Kunden es uns aus den Händen reißen?

3. „Wir brauchen mehr Mitarbeiter!“ Warum? Warum schauen wir nicht erst einmal, was wir weglassen können und dann, was wir schneller, besser einfacher  machen können? Wachstumsintelligenz bedeutet, mit weniger Aufwand mehr zu schaffen.

Welche Forderungen finden Sie in Ihrem Unternehmen, die Sie radikal in Frage stellen können? Schützen Sie sich vor Pseudo Wachstum, gehen Sie einen Schritt in Richtung Wachstumsintelligenz.

„Five Minutes for Growth“ – Die Mandat Wachstums-Videoserie, Staffel 1 – Ab 13. Januar 2015 wöchentlich ein etwa 5-minütiges Video zu persönlichem und unternehmerischen Wachstum. Eine Episode verpasst? Kein Problem, Links werden bereitgestellt. Das Beste: Wenn Sie sich bis zum 30. November 2014 verbindlich anmelden, sind Sie automatisch kostenfrei für die Telekonferenz „Bewirken statt Bedenken – warum sich nichts ändert, wenn Sie nichts ändern“ als Start für 2015 registriert. Zur Information und Registrierung klicken Sie hier. Die kostenfreie „Episode 0“ gibt es hier zu sehen.

© 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
© Sprinter: mezzotint_fotolia – Fotolia.com

Die persönliche Sicht: Politik und Wachstum

Jeder Bauer weiß, dass die Kuh erst Gras benötigt, bevor sie Milch gibt. Jeder Unternehmer weiß, dass es eines Investments bedarf, damit Wachstum möglich wird. Wie sagte mir Horst Trimborn, ehemaliger Vorsitzender des Vorstandes der Andreae-Noris Zahn AG (heute ein Mitglied der Alliance Boots Gruppe) in einem Gespräch im Rahmen der Mandat Telekonferenz-Serie „Dimensionen des Wachstums“? „Wachstum muss Geld kosten, damit es Geld bringt.“ (Link führt zur Presseinformation als PDF)

Was für Unternehmen gilt, gilt ausdrücklich nicht für die Politik. Es ist nicht Aufgabe der Politik, Geld auszugeben, um für Wachstum zu sorgen. Es ist nicht Aufgabe des Staates, direkt für Beschäftigung zu sorgen. Es ist Aufgabe der Politik und des Staates, dafür Sorge zu tragen, dass die private Wirtschaft die Rahmenbedingungen vorfindet, die dazu genutzt werden können, für Wachstum und für Beschäftigung zu sorgen. Einmischungen des Staates in diesen Prozess müssen so gering wie möglich gehalten werden.

Bei der ständigen Diskussion darüber, was die Politik, was der Staat seinen Bürgern (insbesondere in Wahlzeiten seinen Wählern) Gutes tun werde und dass der Staat für Wachstum sorgen müsse, ist zuviel Eigennutz der handelnden Personen im Spiel. Ebenso im Spiel ist Misstrauen gegenüber uns Unternehmern, dass wir tatsächlich zum Wohle des Ganzen für Wachstum sorgen würden. Liebe Politiker, die Sie den Staat als Wachstumsmotor sehen: Schauen Sie einmal auf die Finanzen der weitaus meisten Unternehmen und stellen Sie bitte fest, dass Gewinne regelhaft reinvestiert werden, um weiteres Prosperieren zu gewährleisten. Zum Wohle aller.

Wachstum ist mehr als „Mehr des Gleichen“. Somit brauchen wir auch nicht mehr Intervention des Staates, sondern – richtig: weniger.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Wachstum um jeden Preis

„Wachstum um jeden Preis“ funktioniert nicht nur nicht, sondern es schadet.

Um den Begriff „Wachstum“ müssen wir generell ein ganzheitlicheres Verständnis entwickeln. Wachstum auf die letzte Zeile der Gewinn und Verlustrechnung zu reduzieren greift ebenso zu kurz, wie der Versuch, Wachstum mit „mehr des Gleichen“ zu verwechseln.

Wenn wir über profitables Wachstum mit unseren Klienten sprechen, führen die Aktivitäten, die wir gemeinsam unternehmen, natürlich idealerweise zu einer höheren wirtschaftlichen Profitabilität, aber der Weg dahin ist entscheidend. Wer mehr Profit haben möchte, muss sich Gedanken über das „Wie“ machen. Qualitativ bessere Produkte, besser ausgebildete Mitarbeiter mit höherer Bindung zum Unternehmen, verlässlichere Lieferantenbeziehungen, potenzialstärkere Kunden, Aspekte der Nachhaltigkeit – all das sind Faktoren, die beim Wachstum eine Rolle spielen.

Wer sich nur auf die Gewinnmaximierung konzentriert, wird langfristig ebenso scheitern, wie derjenige, der Wachstum um jeden Preis erzielen will. Aber wenn schon, dann gibt es eben einige Ignoranten weniger auf dem Markt.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH