Schlagwortarchiv für: Missverständnisse

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 554: Ist alles fertig, Chef

Mandat Wachstums Wochenstart Nr 554 Ist alles fertig, Chef

Sie meinen, Sie haben eine eindeutige Abrede getroffen, eine eindeutige Anweisung gegeben, etwas eindeutig delegiert? Dann gehen Sie davon aus, dass, wenn jemand „Ist alles fertig, Chef“ sagt, die Dinge so sind, wie Sie sie gerne hätten, richtig?

Sie meinen, Sie haben einen eindeutigen Auftrag – zum Beispiel an ein Dienstleistungs- oder Handwerksunternehmen – erteilt? Dann gehen Sie ebenfalls davon aus, dass, wenn jemand „Ist alles fertig, Chef“ sagt, alles fertig ist. Wie abgesprochen. Richtig?

Und jetzt: Wie oft haben Sie erlebt, dass der Satz „Ist alles fertig, Chef“ Ihrer Wahrnehmung zu Unrecht gesagt wurde? Wie oft war das zu planende Projekt nicht gut geplant, das Produktdesign anders als die Rahmenbedingungen es vorsahen, der Bericht in nicht nutzbarer Qualität, die Wand grün statt blau gestrichen?

Was kommt dann? Was kommt, wenn diejenigen, die es hätten richtig machen sollen, die auch meinen, dass sie es richtig gemacht haben, damit konfrontiert werden, dass es eben nicht richtig ist?

Genau. Dann kommt: „Ich dachte …“. Manchmal kommt auch „Ja, aber, ich dachte …“ oder „Ich dachte nur …“. Auch „Aber Sie haben doch …“ ist gern vorgetragen.

Missverständnisse können entstehen, aber manchmal entstehen sie absehbar. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn man sich nicht genügend Zeit für die Abrede nimmt. Bei Mandat haben wir es uns zur Gewohnheit gemacht, dass wir uns das, was wir intern oder anderen übertragen, in einem „Rebriefing“ zurückspiegeln lassen. Das geht nicht für jede Aufgabe, aber für wichtige Aufgaben ist es sehr hilfreich. „Was hast Du verstanden, was wirst Du jetzt tun, was ist das erwünschte Ergebnis?“ – dies ist die „Rebriefing“-Frage. Mehr als einmal mussten wir bei der Antwort noch einmal neu aufsetzen, mehr als einmal haben wir auf diese Weise Zeit gespart, weil das Resultat nicht gut geworden wäre.

Auch wir selbst geben unseren Klienten und potenziellen Klienten ein „Rebriefing“, wenn sie mit neuen Aufgaben auf uns zukommen. Dies vermeidet Missverständnisse.

Damit das nächste „Ist alles fertig, Chef“ gut ausgeht, probieren Sie das „Rebriefing“ – oder wie auch immer Sie es nennen wollen, einmal aus.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


Mit dem Mandat Growth Indicator® starten Sie in eine gezielte Anamnese, um stabile Perspektiven und eine sichere Zukunft für Ihr Unternehmen aufzubauen. Denn seien wir ehrlich: Immer nur Brände zu löschen, bringt kein Unternehmen wirklich voran…

Zum Mandat Growth Indicator® Online Assessment


Um jeden Montagmorgen automatisch mit einem Wachstumsimpuls in eine erfolgreiche Woche zu starten, registrieren Sie sich für unseren kostenfreien Mandat Wachstums-Wochenstart in unserem Onlineshop: Wachstums-Wochenstart abonnieren

 

© 2022, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
© Jogger: 241365758 Maridav stock.adobe.com

„Ich hab‘ ’ne Kamera“

Neulich in einer unserer kleinen Straßen: Der Fahrer eines Paket-Lieferdienstes kommt mit seinem Kleintransporter nicht in einem Zug bergauf um die Kurve und muss bergab rückwärts setzen. In der Zwischenzeit taucht ein Radfahrer hinter dem Auto auf und man kommt sich gefährlich nahe, nur wenige Zentimeter trennen die beiden. Der Fahrer fährt noch einmal vor und noch einmal zurück, der Fahrradfahrer ist irritiert. Ich – bergabfahrend – hupe, um dem Lieferdienst-Fahrer zu signalisieren, dass etwas nicht stimmt. Nebeneinander stehend lassen wir beide die Fenster hinunter. Folgender Dialog:

  • Ich: „Da war ein Radfahrer gefährlich nah hinter Ihnen.“
  • Er: „Ich weiß, ich hab‘ ’ne Kamera.“
  • Ich: „Das war trotzdem gefährlich knapp.“
  • Er: „Ich hab‘ ’ne Ka-meee-raaa da hin-ten!“
  • Ich: „Hat wohl nicht geholfen.“ – Es hatte keinen Sinn, ich fahre weiter. Es ist ja auch nochmal gutgegangen.

Trotz der Rückfahrkamera ist der Fahrer nur knapp einer Kollision mit dem Radfahrer entkommen – oder umgekehrt. Das Instrument war nicht ausreichend. Wie häufig aber nutzen wir Instrumente, die andere nicht kennen, wie oft nutzen wir die falschen Instrumente oder die richtigen nicht richtig?

Lernpunkte für den Alltag:

  • Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf Ihre Instrumente.
  • Gehen Sie nicht davon aus, dass andere wissen, dass Sie wissen, was Sie tun.
  • Nutzen Sie das richtige Instrument. Ein Rückfahrpiepser wäre dem Fahrradfahrer wesentlich dienlicher gewesen, dann hätte er nämlich gewusst, wann er (nicht) hinter dem Fahrzeug sein darf.

© 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.