Schlagwortarchiv für: persönliches Wachstum

Der Wachstums-Wochenstart #40: Hausverstand

Ihr Fokus in dieser Woche: Üben Sie sich in „Hausverstand“.

Sie sind nicht Österreicher und Sie wissen nicht, was „Hausverstand“ bedeutet? Dann sind Sie in bester Gesellschaft, denn es handelt sich um einen Begriff, der aus Österreich stammt und den ich vor kurzem im Dialog mit einem österreichischen Top-Manager bei einem Mittagessen in der Nähe von Wien kennen gelernt habe. „Hausverstand“ lässt sich  am besten mit „gesundem Menschenverstand“ übersetzen.

Zu häufig analysieren wir, wir werfen Argumente hin und her und wir versäumen dabei, auf unseren Hausverstand zu hören, auf unseren gesunden Menschenverstand, der uns schon sagt, was wir zu tun haben. Wie oft sind Sie schon nach tausenderlei Analysen zum Ergebnis gekommen, das Sie vor den Analysen schon kannten?

Schicken Sie die Analytiker nach Hause und verlassen Sie sich auf Ihren Hausverstand. Wenigstens in dieser Woche.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #39: Point of no return

Ihr Fokus in dieser Woche: Machen Sie sich klar, dass es so etwas, wie einen „Point-of-no-return“ im normalen Leben nicht gibt.

Häufig wird argumentiert, dass man etwas nicht mehr ändern könne, weil der „Point-of-no-return“ überschritten sei, also der Punkt, ab dem man nicht mehr umkehren könne, weil man bereits zu weit fortgeschritten sei. Das ist in den allermeisten Fällen grober Unfug. Ein Bauvorhaben, das ganz offensichtlich zu teuer wird, kann gestoppt und abgerissen werden, eine geschäftliche Partnerschaft (und auch eine private) kann beendet werden, eine Entscheidung kann rückgängig gemacht werden.

Natürlich können die Konsequenzen in einzelnen Fällen sehr erheblich sein. Aber eben diese Konsequenzen, die ein Umdrehen zur Folge hätte, sind es, die meist gescheut beziehungsweise gar nicht erst durchdacht werden. In der Medizin, bei einer Operation zum Beispiel, gibt es einen solchen „Point-of-no-return“. Auch beim Fliegen gibt es ihn, es ist nämlich der Zeitpunkt, ab dem ein Startabbruch nicht mehr möglich ist, weil ein Totalschaden riskiert würde – Piloten kennen diesen Punkt sehr gut. Aber im Geschäftsleben, in der Politik und auch im privaten Bereich muss der „Point-of-no-return“ zu oft herhalten für den Mangel an Mut, eine Wahrheit auszusprechen, eine Kehrtwende zu vollziehen und die Konsequenzen zu tragen.

Haben Sie auch einen solchen vermeintlichen „Point-of-no-return“ vor Augen, den Sie gelegentlich bemühen?

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #38: Entscheiden Sie sich

Ihr Fokus in dieser Woche: Sie sind Entscheider. Entscheiden Sie also.

Entscheider entscheiden, sonst wären sie keine Entscheider. Was so selbstverständlich klingt, mutet in der Praxis mitunter gänzlich anders an. Lange Erörterungen münden in ein entschiedenes „Vielleicht“, unendlich mühselige Diskussionen verlieren sich abschließend in einem kompromisshaften „Sowohl-als auch“. Schade um die Zeit.

Die meisten Entscheidungen bedürfen einer Diskussion, einer Erörterung. Zwei Bedingungen dafür: Es müssen die richtigen Teilnehmer in der Diskussion, der Erörterungsrunde sein, denn sonst ist die Diskussion müßig und es muss abschließend eine Entscheidung getroffen werden, unabhängig davon, ob sie bequem oder unbequem ist.

Nutzen Sie in dieser Woche also gezielt Ihre Entscheidungskompetenz und entscheiden sie wichtige Dinge, Projekte, Entwicklungsthemen, Personalthemen. Sie werden sehen, dass sich an Ihrer Entscheidungsgeschwindigkeit das gesamte Unternehmen ausrichten wird.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #37: Loslassen

Ihr Fokus in dieser ersten vollständigen Woche des Jahres 2013: Lassen Sie los.

Wenn wir an Dingen festhalten, weil wir sie schon immer getan haben, weil wir meinen, es würde etwas Schreckliches passieren, wenn wir sie nicht mehr tun, weil wir uns gar nicht mehr bewusst sind, dass wir sie tun, ist dies nicht immer zum Guten. Insbesondere dann, wenn wir immer mehr dieser Dinge addieren, wird es mitunter schwierig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Daher: Lassen Sie los. Trennen Sie sich von Gewohnheiten, die sich längst überholt haben, probieren Sie gezielt Neues aus. Lassen Sie auch die Leine von delegierten Dinge „los“. Entweder, Sie delegieren richtig, indem Sie die Verantwortung für Resultate an die handelnden Personen geben, ohne, dass Sie sich ständig einmischen müssen, oder Sie erziehen sich Erfüllungsgehilfen, die Ihnen am Ende des Tages mehr Kontrollarbeit machen, als Ihnen lieb ist.

Was lassen Sie in dieser Woche los?

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

2013 – ein cooles Jahr

Aus meiner Sicht war 2012 ein „richtig cooles Jahr“. Das hatten wir uns auch vorgenommen. Auch auf der Mandat Strategietagung 2012 haben wir uns überlegt, wie ein „cooles Jahr 2012“ für jeden von uns persönlich und für Mandat insgesamt aussehen würde. Vieles davon ist Wirklichkeit geworden.

Hier ist die Belohnung für diejenigen, die auch am Neujahrstag unser Blog lesen: Eine Methodik, wie Sie der Wahrscheinlichkeit, dass 2013 ein „cooles Jahr“ wird, ein wenig auf die Sprünge helfen können. Wir haben diese Methodik im Oktober auf dem Thought Leadership Symposium in Naples, Florida, erstmals ausprobiert und sie besticht durch ihre einfache Anwendbarkeit.

  • Also, Schritt 1: Wie sähe ein „cooles Jahr 2013“ für Sie aus? Ich frage deshalb nach „cool“, weil Sie über die rein sachliche, vernünftige Sicht hinausgehen sollen. Werden Sie emotionaler: „Was fänd‘ ich richtig ‚cool'“? Beschreiben Sie das „coole 2013“ so konkret wie möglich. Wenn Sie das Bild beschrieben haben, kommen jetzt die Prüfsteine:
  • Schritt 2 a): Was spricht aus heutiger Sicht dafür, dass dieses Jahr „cool“ wird? Was habe ich schon? Was ist schon da? Was sind förderliche Einflüsse? Was verstärkt sich positiv? Wer hilft mir heute schon dabei?
  • Schritt 2 b): Welche Maßnahmen ergreife ich konkret, um diese fördernden Aspekte weiter zu verstärken?
  • Schritt 3 a): Was wirkt möglicherweise gegen mein geplantes „cooles Jahr 2013“? Wer oder was hindert mich möglicherweise? Was fehlt mir? Was steht mir im Weg? Was zieht dagegen?
  • Schritt 3 b): Welche Maßnahmen ergreife ich – ganz konkret -, um die Gegenkräfte zu neutralisieren oder anderweitig nutzbar zu machen?

Das Resultat lässt sich in den meisten Fällen auf eine DIN A 4 Seite (max. DIN A 3) im Querformat fassen (in der Mitte das „coole Jahr“, links die fördernden, rechts die hindernden Aspekte) und ist Ihre persönliche Roadmap für ein „cooles“ Jahr 2013. Wichtig dabei ist, dass die Maßnahmen, die Sie definieren solche Maßnahmen sind, die Sie auch wirklich ergreifen WOLLEN und nicht nur solche, von denen Sie meinen, dass Sie sie ergreifen SOLLTEN. Letzteres geht regelhaft schief. Und natürlich sollten Sie konkrete Termine und bei größeren Maßnahmen auch Zwischentermine setzen.

Fragen? Nur zu.

Auf ein cooles Jahr 2013

Ihr Guido Quelle

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #35: Umsetzung

Ihr Fokus in dieser Woche: Achten Sie darauf, dass Dinge nicht nur gedacht, sondern auch gemacht werden.

Kreativität ohne Umsetzungskompetenz ist wertlos. Zu viele Ideen gesitern durch den Raum, ohne dass darüber befunden wurde, ob man sich ihrer annimmt, wenn ja, in welcher Form, oder ob man sie verwirft. Lassen Sie es nicht zu, dass permanent neue Ideen auftauchen und diese unkommentiert stehen bleiben. Sorgen Sie in dieser Woche dafür, dass nach einem Brainstorming über Ideen entschieden wird.

Sorgen Sie auch dafür, dass Sie in diesem letzten Monat des Jahres 2012 noch möglichst viele Dinge umgesetzt bekommen, damit Sie nicht aus dem Weihnachtsurlaub kommen und sich direkt einer Flut von „Eigentlich-müsste-ich-noch“-Themen gegenübersehen.

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

CEO-Tipp des Monats Dezember 2012: Geben Sie Ihrem Restrukturierungsvorhaben eine Struktur

Unserem Verständnis zufolge ist eine Restrukturierung einzelner Unternehmensbereiche oder sogar eine gesamten Unternehmens etwas, das zum Zyklus des Wachstums gehört. Zu häufig wird Restrukturierung mit Krise gleichgesetzt, mit Handlungsunfähigkeit, mit Bedrohung.

Eine Restrukturierung bedeutet, dass Dinge wieder eine Struktur erhalten, um zu gewährleisten, dass das Unternehmen nachher wirksamer am Markt agieren kann, als vor der Restrukturierung. Alles andere würde keinen Sinn ergeben. Wir wollen auch nicht verschweigen, dass der Begriff „Restrukturierung“ mitunter euphemistisch für „Kahlschlag“ verwendet wird. Wenn in einer Unternehmenszentrale 3.500 Mitarbeiter entlassen werden, ist der Begriff „Restrukturierung“ überdehnt.

Verstehen wir aber die Restrukturierung eines Unternehmens als Chance, sich am Markt erfolgreicher zu positionieren, ergibt sich sofort die Frage, wie diese Restrukturierung selbst eine Struktur erhalten kann, um Unordnung und Chaos zu vermeiden, oder, positiver gesprochen, um die Restrukturierung möglichst schnell zum Abschluss zu führen, denn es handelt sich meist um eine zunächst nach innen gerichtete Veränderung und die Zeit soll ja auf den Markt gerichtet werden.

Hier sind sieben Hinweise, die Ihnen helfen sollen, eine Struktur in Ihre Restrukturierungsprojekte zu bekommen. Es handelt sich um Erfahrungen aus Beratungsmandaten für unsere Klienten:

1. Grenzen Sie den Gegenstand eindeutig ab

Zu häufig wird eine Restrukturierung genutzt, um allfällige weitere Vorhaben hier zu integrieren. Lassen Sie das nicht zu. Als CEO müssen Sie daran interessiert sein, möglichst schnell wieder Resultate am Markt zu erzielen.

2. Weisen Sie Trittbrettfahrer in die Schranken

Aufbauend auf dem ersten Punkt teilen Sie Ihren Mitarbeitern mit, welchen „Scope“ die Restrukturierung hat und erteilen Sie denjenigen, die gerne die Gunst der Stunde nutzen und noch weitere Aktivitäten aufsatteln wollen, eine Absage. Je eher dies geschieht, desto besser ist es.

3. Informieren Sie direkt zu Beginn

Verzögern Sie nichts. Sobald Sie sicher sind, welchen Umfang die Restrukturierungsinitiative haben soll, informieren Sie die Stakeholder. Dazu gehört ausdrücklich auch der Betriebsrat, der vorab ins Boot geholt werden muss, damit Sie nicht Gefahr laufen, dass ein eigentlich gutes Vorhaben aus Prinzip blockiert wird.

4. Bilden Sie ein kleines Team

Viele Köche verderben den Brei. Bilden Sie ein Kernteam, das sich um die Restrukturierung kümmert.

5. Planen Sie ein Projekt

Was selbstverständlich ist, muss noch einmal betont werden: Planen Sie ein Projekt. Darin steckt verborgen, dass Sie selbst in die Planung einbezogen sind. Die Unternehmensführung muss klar Flagge zeigen bei jeder Restrukturierung auf Unternehmensebene. Anderenfalls geht Glaubwürdigkeit verloren. Sie müssen – und dürfen – nicht alles selbst tun, aber Ihre Rolle ist die des Auftraggebers. Lassen Sie eine Projektstruktur verabschieden, die sicherstellt, dass Ihre Ziele schnell erreicht werden.

6. Stellen Sie Regelmäßigkeit sicher

In regelmäßigen Reviews lassen Sie sich von dem Projektteam über den Fortschritt berichten. Dabei zählt nicht Input, nach dem Motto: „Hier ist alles, was wir bereits getan haben“, sondern es geht um Resultate: „HIer ist das, was wir bereits erreicht haben“. Dabei ist auch die Frage, wo Engpässe bestehen, zentral.

7. Ziehen Sie rechtzeitig einen Schlussstrich

Es geht nicht um karierte Maiglöckchen. Es geht darum, eine erforderliche Restrukturierung möglichst rasch und erfolgreich durchzuziehen. Es geht auch nicht um die Schönheit der Methodik. Nur die Resultate zählen.

Ergänzen Sie die Liste um Ihre eigenen Erfahrungen. Beachten Sie dabei, dass die Restrukturierung nur zum Ziel haben darf, Barrieren, die Ihnen auf dem Weg zu profitablem Wachstum im Wege stehen, zu beseitigen. Mit diesem Selbstverständnis ist das Ziel auch in der Organisation kommunizierbar.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der CEO-Tipp des Monats ist Auszug aus dem monatlich erscheinenden Mandat Growthletter, der kostenfrei bezogen werden kann: Anmeldung

Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 3 MB)

Der Wachstums-Wochenstart #34: Weglassen

Ihr Fokus in dieser Woche: Lassen Sie etwas weg.

Wachstum hat nichts mit stumpfem Addieren zu tun. Wachstum bedingt Multiplikation (und Null mal irgendetwas bleibt Null …). Daher hat Wachstum auch etwas mit Weglassen zu tun, denn wenn wir stets Addieren, ist der verfügbare Raum – bei Menschen also die Zeit, die verfügbar ist, sich um all die Themen zu kümmern – schnell gefüllt. Weiteres Wachstum? Fehlanzeige.

Was können Sie weglassen? Was werden Sie ausdrücklich nicht mehr machen, bzw. mindestens nicht mehr selber machen, um Freiraum für Ihr persönliches Wachstums zu bekommen? Denken Sie darüber nach, denn die Kunst des Weglassens ist eine hohe Kunst, deren Beherrschung sich immer bezahlt macht.

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Das Bluetooth-Headset und die Frage nach dem Benimm

Der Segen der mobilen Kommunikation ist nicht zu leugnen. Bedauerlicherweise erfordert die gewonnene mobile Freiheit auch ein gewisses Maß an Anstand und Benimm, das manche Mitmenschen nicht in der notwendigen Deutlichkeit erkennen lassen.

Ein prima Beispiel haben mein Kollege Fabian Woikowsky und ich am vergangenen Montag auf dem Flughafen Düsseldorf erlebt: Unmittelbar vor uns schert mit Vollgas ein weiterer Fluggast in die Warteschlange am Check-In-Schalter der Lufthansa ein, rammt seinen Koffer in den Boden und sich sogleich sein Bluetooth Headset ins Ohr. Einmal ordentlich im Gehörgang vergraben geht das muntere Plaudern los. Keiner von uns will’s hören, auch die Dame am Lufthansa-Schalter nicht, die den Fluggast ohne eine Miene zu verziehen, eincheckt.

Während wir unsere Tickets erhalten taucht der gerade eingecheckte Fluggast wieder hinter uns auf, rammt seinen Koffer in den Boden (ein klares déjà-vu), hat sein Bluetooth-Headset immer noch im Ohr, telefoniert aber augenscheinlich nicht. Die Dame am Lufthansa-Schalter schaut fragend und er stellt kleinlaut fest, dass er vergessen habe, den soeben in den Boden gerammten Koffer aufzugeben. Die Lufthansa-Mitarbeiterin lakonisch: „Habe ich mir gedacht, aber ich wollte Sie nicht beim Telefonieren stören.“ Ha, Gerechtigkeit, nimm Deinen Lauf. Strike!

Während ich dies schreibe sitzen wir in der Senator Lounge am Flughafen Stuttgart und wundern uns, dass wir hier überhaupt herein gekommen sind. Die Lufthansa-Karte war es wohl nicht, denn offensichtlich ist eine Eintrittsbedingung, dass man mit Bluetooth Headset – oder ersatzweise auch mit weiß verkabelten Apple®-In-Ears – im Ohr herumläuft, dabei gestikuliert und mit Menschen an fernen anderen Orten spricht – in allen Sprachen dieser Erde, zu Themen, die wir nicht hören wollen. Weder haben wir aber ein geeignetes Headset (muss unbedingt blau blinken!) zur Hand, noch verspüren wir die geringste Neigung, laut telefonierend durch die Lounge zu wandeln, eben deshalb wundern wir uns, Einlass erhalten zu haben. Wir geben uns aber Mühe, unsere Unkultiviertheit zu vertuschen und sprechen dafür laut miteinander. Das nächste Mal müssen wir unbedingt ein Headset mitnehmen und auf und ab laufen, das ist sicher.

Wo sind eigentlich die Benimm-Trainer, wenn man sie mal wirklich braucht?

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #33: Erhöhen Sie die Geschwindigkeit

Ihr Fokus in dieser Woche: Erhöhen Sie die Geschwindigkeit.

Unternehmen gewöhnen sich an eine gewisse Geschwindigkeit. Es ist ähnlich wie beim Autofahren: Fährt man auf die Autobahn auf, kommen dem Fahrer 160 km/h schnell vor, danach gewöhnt er sich rasch daran – angemessene Verkehrslage vorausgesetzt. In vielen Autos ist das eine prima Reisegeschwindigkeit, mit viel Luft nach oben. Auch Unternehmen gewöhnen sich an eine gewisse Geschwindigkeit. Die Prozesse werden darauf ausgerichtet und man arbeitet in Reisegeschwindigkeit an den Themen. Der Unterschied: Selten wird die „Luft nach oben“ genutzt.

Wenn der Fahrer nicht auf dem Gas bleibt, wird das Auto langsamer und auch das Unternehmen wird langsamer, wenn die Unternehmensführung nicht auf dem Gaspedal bleibt. Im Unternehmen bauen sich auf der langen Reise durch die Zeit aber Bremsen ein, die unmerklich Energie fressen und die Geschwindigkeit, die eigentlich nötig wäre, verringern. Wohlgemerkt: Unmerklich.

Suchen Sie sich in dieser Woche einen Unternehmensbereich, einen Teil Ihrer Firma, heraus und erhöhen Sie die Geschwindigkeit. Setzen Sie dabei nicht auf Tätigkeit, sondern auf Resultate. Machen Sie klar, dass bestimmte Resultate künftig (wieder) schneller erzielt werden müssen, als heute. Das „Wie“ überlassen Sie den Mitarbeitern. Wenn es gilt, ein Niveau, das Sie verloren haben, wieder zu erreichen, setzen Sie das alte Niveau als Ziel. Wenn Sie ein neues Niveau erreichen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben oder zu werden, setzen Sie ein neues Ziel.

Lassen Sie sich die Lösung, das „Wie“ von Ihren Mitarbeitern vorstellen und greifen Sie nur ein, wenn Sie sicher sind, dass Ihre Mitarbeiter ohne Sie nicht weiterkommen können.

Welchen Bereich wählen Sie?

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH