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Mandat Wachstums Wochenstart Nr. 686: Die Kleinigkeiten sind später dran – oder gar nicht

Liebe Leserinnen, liebe Leser meines Wachstums-Wochenstarts, es ist wieder einmal soweit und da müssen Sie jetzt durch – wobei, Sie können ja wegklicken: Diesmal liegt dem Wochenstart wieder ein Hundethema zugrunde. Die meisten von Ihnen wissen, dass wir vier Leonberger haben und ich behaupte, Sie ahnen nicht annähernd, wie viele Situationen sich bei uns täglich ergeben, die einen Wochenstart thematisch bereichern, aber ich möchte ja ausgewogen sein und nicht dauernd von unseren Hunden berichten.

Aber heute, also los: Unser Vier bekommen zur gleichen Zeit Futter. Wir füttern extrem hochwertiges Trockenfutter (in Hundekreisen auch „Trofu“ abgekürzt) und es ist immer eine Wonne, wenn die Vier nebeneinanderstehen und ihre Näpfe leeren, sobald diese freigegeben sind – ja, ja, man muss warten, bevor es losgeht. Wir haben dabei unterschiedliche Strategien zu beobachten: Eine Hündin isst mit Bedacht, eine legt sich gern zum Fressen hin und genießt es, zum Schluss den Napf intensiv zu leeren, obwohl gar nichts mehr darin ist, die beiden Jüngsten achten genau darauf, dass ihnen niemand etwas wegnimmt.

Beim Fressen fallen immer wieder Teile des Trofus aus dem Napf, insbesondere bei den Jüngsten. Der Umgang mit dem abtrünnigen Futter unterliegt ebenfalls unterschiedlichen Strategien: Fällt ein „Croc“ direkt neben den Napf, wird es direkt aufgenommen, fällt es wenige Zentimeter entfernt, wird kurz nachgedacht und entschieden (maximal eine Sekunde), fällt ein Croc weiter entfernt, wird das zur Kenntnis genommen, aber es wird weitergefressen, denn …. jemand anderes könnte sonst an die große Portion im Napf kommen.

Die Hunde setzen ganz klare Prioritäten. Lieber verlieren sie eine Kleinigkeit, als dass sie eine Verteidigung des großen Ganzen riskieren. Wohlgemerkt, es geht bei unseren Hunden gesittet zu, aber wenn man sich länger vom Napf abwendet, kann doch schon der eine oder andere Blick eines Fellnasen-Familienmitglieds beobachtet werden. So wird also erst der große Napf leergefuttert, dann kümmert man sich um die Kleinigkeiten. Wenn davon dann ein Croc in die direkte Reichweite eines anderen Hundes gefallen ist, ist er halt weg, aber das Große ist gesichert. Zum Schluss sind alle satt und zufrieden. Nichts bleibt übrig.

So sollten wir auch handeln. Manche Kleinigkeit sollten wir einfach liegenlassen, denn entweder wir kommen später noch dazu, oder – nein, jemand anderes wird sie vermutlich nicht übernehmen – sie erledigen sich durch Zeitablauf oder sie bleiben einfach liegen. Das große Ganze aber, das sollten und müssen wir immer im Blick haben, stets und ständig.

Ja, die Analogie hinkt ein wenig, weil wir das große Ganze nicht vertilgen, aber Sie verstehen, worauf ich hinauswill: Zu oft lassen sich auch Projektteams von Sonderfällen, Ausnahmen, Kleinigkeiten ablenken und verlieren den Blick auf das große Ganze. Es ist wichtig, dass in Projekten, bei großen Maßnahmen, bei Produktentwicklungen, Innovationen, Prozessoptimierungen und ja, auch und gerade bei Strategieentwicklungen immer wieder jemand darauf aufmerksam macht, wenn sich wieder eine „Kleinigkeit“ einstellt, die einfach ‘mal ignoriert werden kann.

Finden Sie sich wieder? Dann sind Sie in bester Gesellschaft. Die gute Nachricht: Alles lässt sich ändern.

Unsere Hunde liegen jetzt jedenfalls nach dem Abendessen gemütlich herum und schlafen, denn ich habe diesen Wochenstart direkt nach der Beobachtung geschrieben – ganz ohne Ablenkung.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 603: Querlesen und überfliegen

„Ich habe das quergelesen“, alternativ „ich habe es überflogen“, dies sind Ausdrücke, die ich gar nicht schätze und die ich, wenn sie mir selbst herausrutschen, was sehr selten geschieht, sofort zu präzisieren versuche.

Die aufmerksamen Leser meines Wachstums-Wochenstarts werden in den Ausgaben 358 und 444 bereits etwas über das „in die Tiefe gehen“ gelesen haben (Sie brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn Sie sich nicht erinnern, ich musste auch nachsehen). Auch dort war das Querlesen schon ein Thema.

Es wird immer wichtiger, sich mit dem Querlesen, mit dem Überfliegen zu beschäftigen, weil wir neue Fähigkeiten brauchen. Die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen und zu entscheiden, womit wir uns überhaupt beschäftigen und innerhalb dieser Themen eine Reihenfolge festzulegen, steht unter ständigem Druck, denn es kommen täglich mehr Themen auf den Tisch, mehr Informationen, mehr Einzelheiten, mehr Anforderungen.

Die Kunst besteht darin, zu entscheiden: Was ist wirklich wichtig? Was ist jetzt wichtiger als etwas anderes? Welchen Themen will, muss, werde ich mich jetzt widmen, welche müssen hinten anstehen?

Nach dieser Entscheidung hat das Querlesen, das Überfliegen keinen Raum mehr. Es ist eine Täuschung, wenn wir meinen, wir würden durch das „Scannen“ von Zeilen, das „Skippen“ ganzer Absätze die erforderliche Tiefe für einen wirklich wichtigen Sachgegenstand erlangen. Es ist Selbstbetrug. Unwichtige Dinge „querzulesen“, das geht in Ordnung. Eine Zeitung erst einmal von den Überschriften her zu sichten, auch. Das ist übrigens ein Effizienztipp von mir. Lesen Sie erst die Überschrift, wenn das Thema interessant erscheint, den letzten Absatz (oder die letzten Absätze) und wenn es dann immer noch interessant ist, den ganzen Artikel, aber den dann wirklich und nicht „quer“.

Aber strategische unternehmerische Konzepte? Aufträge? Angebote? Querlesen hilft keinem weiter. Nichtlesen ist in Ordnung, Tieflesen ist in Ordnung, Querlesen nicht. Auch bei Konzepten kann es sein, dass sich manche Abschnitte weniger lohnen als andere. Aber dann artikulieren Sie das auch: „Kapitel 1 bis 3 habe ich nicht gelesen, mit Kapitel 4 habe ich mich intensiv auseinandergesetzt.“ Das ist fair und gaukelt nicht vor, etwas sei hinreichend gewürdigt worden. Wenn Sie dann hören: „Ich möchte Sie bitten, nochmal in Kapitel 2 intensiv hineinzuschauen“, ist das auch eine Hilfe.

Jawohl, Voraussetzung ist, dass die Qualität des Dokuments, dem Sie sich widmen, hoch ist. Aber wenn sie das nicht ist, muss es eben noch einmal in eine Schleife. Auch das ist eine klare Aussage.

Wenn bei Ihnen Konzepte gefordert werden, dann helfen Sie sich, Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Ihrem Unternehmen, indem Sie sich verabreden, sich kurzzufassen und das Vorgelegte auch wirklich zu lesen.

… und streichen Sie „querlesen“ und „überfliegen“ in Bezug auf das Verarbeiten geschriebener Informationen aus dem Unternehmenswortschatz.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 384: Der Faktor Zeit

Wachstums-Wochenstart

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 384: Der Faktor Zeit

Die heute beginnende Woche ist wieder diejenige Woche im Jahr, in der bei Mandat die vermutlich größte Unruhe herrscht, denn in dieser Woche, von Mittwochnachmittag bis Freitagmittag, findet unsere größte Veranstaltung statt, unser Highlight, das Internationale Marken-Kolloquium, wie immer im September und wie immer im Kloster Seeon im schönen Chiemgau. Wir haben das Internationale Marken-Kolloquium über die Jahre zu einem festen Bestandteil unserer Leistung entwickelt, nahezu das gesamte Mandat-Team wird vor Ort sein und wir freuen uns darauf, mit 80 tollen Teilnehmern, Referenten und (Medien-)Partnern zwei Tage lang die Themen „Strategie“, „Wachstum“, „Marke“ in den Fokus zu stellen.

Obwohl die Teilnahme am Internationalen Marken-Kolloquium natürlich mit einer Gebühr versehen ist, ist diese nicht das Kernthema bei der Entscheidung, ob jemand teilnimmt oder nicht. Interesse an den Themen und an der Gemeinschaft, an der Ungewöhnlichkeit des Ortes, an der Tatsache, dass Verschwiegenheit über das im Kloster Besprochene vereinbart wird, vorausgesetzt, scheitert eine Teilnahme bei echten Interessenten nie am Geld. Wenn jemand, obiges Interesse vorausgesetzt, aus der Unternehmensführung – die wir als Teilnehmerinnen und Teilnehmer adressieren – sich entscheidet, nicht teilzunehmen, ist es aus einem anderen Grund.

Der echte Grund ist: Die Zeit.

Nun ist der Satz „Ich habe keine Zeit“ natürlich falsch, auch wenn er gewohnt und sozial verträglich klingt. Richtiger ist: „Ich habe keine Zeit dafür“. Noch richtiger ist: „Ich möchte mir die Zeit dafür nicht nehmen.“ Wie bitte? Selbstverständlich würde ich mir die Zeit dafür nehmen, wenn ich nur mehr davon zur Verfügung hätte, mag manch einer nun denken. Nein, nein, so einfach kommen wir aus der Sache nicht heraus – und da möchte ich das Beispiel des Internationalen Marken-Kolloquiums, das ich hier hilfsweise bemüht habe, verlassen –, denn wir entscheiden fast immer selbst, was wir mit unserer Zeit, es sind 24 Stunden, jeden Tag, tun – Unternehmenslenker insbesondere.

Wenn wir uns für oder gegen etwas entscheiden, wo wir Zeit investieren würden, dann ist dies eine freie Entscheidung. Die Vorbereitung der Aufsichtsratssitzung ist mir vielleicht wichtiger, als zu einer Veranstaltung zu gehen. Der Urlaub ist mir wichtiger als das Konzert, das in der Heimatstadt gegeben wird, zu dem mich Freunde eingeladen haben. Am Abend auf Bitten der Chefin doch noch ein paar Stunden in das spannende Projekt zu investieren ist mir wichtiger, als pünktlich daheim zum Grillen zu sein. So sieht es aus, es sind freie Entscheidungen. Nein, es gibt nur sehr wenige „Sachzwänge“, wir entscheiden es selbst. Wenn wir das einmal akzeptieren, sind wir auch wesentlich freier – und ehrlicher.

Übertragen auf unsere Beratungsmandate in Richtung Wachstum ist dies ebenfalls wichtig, denn wenn uns potenzielle Klienten sagen: „Für das Thema haben wir jetzt keine Zeit“, bedeutet dies, dass die Wichtigkeit des Themas noch nicht hoch genug ist oder nicht erkannt wurde. Oft helfen wir unseren potenziellen Klienten dabei, zu erkennen, wie wichtig „das Thema“ im Kontext tatsächlich ist und wir helfen auch dabei, dass einige andere „Themen“ sich durch unser „Thema“ erledigen, was den Kopf frei macht, Prioritäten gezielt vergibt und die Wirkung erhöht.

Wenn also einer Ihrer Mitarbeiter das nächste Mal sagt, er habe keine Zeit, weisen Sie ihn darauf hin, dass er dadurch seinen Prioritäten Ausdruck verleiht – und denken Sie bei dieser Formulierung daran, dass Sie dies auch tun, wenn Sie sie verwenden. „Ich habe keine Zeit“ gibt’s nicht.

Auf eine gute Woche und denjenigen von Ihnen und Euch, die wir in Seeon sehen, eine genüssliche Anreise, wir werden viel Freude haben und gemeinsam weiter wachsen. Schön, dass wir uns alle die Zeit dafür nehmen.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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© 2019, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart #80: Disziplin

Über Disziplin habe ich schon häufiger geschrieben, denn sie ist – meiner festen Überzeugung zufolge – eine der Hauptursachen für Wachstum. Ich habe in der vergangenen Woche einen offenen Workshop, einen „Power-Tag“, wie wir ihn genannt haben, veranstaltet, hier fokussiert auf eine bestimmte Zielgruppe. Im Vorfeld hatte ich einen Fragebogen versendet, um mir ein besseres Bild von der Situation, den Engpässen und den Potenzialen der Teilnehmer zu machen und um den Teilnehmern zu ermöglichen, sich an Hand der Fragen bereits vorbereitende Gedanken zu machen; schließlich steckt in guten Fragen eine Menge Know-how.

Es kam, wie es kommen musste: Der Rücklauf der Fragebogen betrug weniger als zwei Drittel, teilweise wurde auch nach der mehrmals genannten Deadline geliefert. Am Tag selbst – und das weiß jeder, der schon Workshops geleitet hat – mussten Teilnehmer immer wieder an das Ende einer Pause erinnert werden. Obwohl die Pausenzeit vorüber war, spielte der Eine oder Andere noch mit seinem Smartphone. Was ist wichtiger? Natürlich kommt immer wieder jemand zu spät in den Raum.

Mir ist es egal, ob Fragebogen ausgefüllt werden, oder nicht. Mir ist es – solange die Gruppe nicht gestört wird – auch egal, ob in einem offenen Workshop Teilnehmer ihre Smartphones wichtiger finden, als die aktive Teilnahme. Mir ist es unter den genannten Voraussetzungen auch egal, ob man zu spät kommt, oder nicht. Aber: Sie wundern sich, warum manche besser wachsen als andere? Persönlich und beruflich? Es fängt bei Disziplin und der damit verbundenen Chancennutzung an.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart #63: DAS Wichtigste

Ihr Fokus in dieser Woche: Stellen Sie fest, was DAS Wichtigste ist und konzentrieren Sie sich genau darauf.

Natürlich gibt es in einer (Arbeits-)Woche immer viele sogenannte „wichtige“ Themen. Eines aber ist DAS Wichtigste – und zwar unabhängig davon, ob es sich um ein berufliches oder um ein privates Thema handelt. Wenn die Prioritätsstufen aber nur noch „wichtig“, „besonders wichtig“, „wichtig und dringend“ und „sofort zu erledigen“ heißen, wird es nichts mit dem Vorankommen.

Entscheiden Sie also: Was ist DAS Wichtigste in dieser Woche? Nicht zwei Themen, sondern eines. Was ist DAS Thema, das Sie auf jeden Fall abschließen wollen? Oder, wenn Sie DAS Wichtigste nur einen Schritt voranbringen wollen: Was ist das Ziel, das bezüglich DES Wichtigsten in dieser Woche erreicht werden soll?

Dieser Fokus auf DAS Wichtigste wird Ihnen eine bemerkenswerte Klarheit geben. Probieren Sie es aus.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart #45: Wichtig, oder doch nur dringend?

Ihr Fokus in dieser Woche: Konzentrieren Sie sich auf die wichtigen, nicht dringenden Dinge.

Sie kennen das Prioritäten-Dilemma: Kümmern wir uns um die wichtigen Dinge, die wir „eigentlich ‚mal“ tun müssten, oder sind doch die dringenden Dinge an der Reihe? Meist gewinnen die Letzteren, denn sie verschaffen sich lauthals Gehör. Dringendes ist immer ein Alarmthema. Besonders aufmerksamkeitsfordernd: Die Dinge, die wichtig und zugleich auch dringend sind.

Zugegeben, die wichtigen und gleichzeitig dringenden Themen benötigen meist unsere unmittelbare Aufmerksamkeit. Aber auch darin lohnt es sich, nach Delegierbarem zu forschen, bevor dem Aktionismus gefrönt wird. MIr geht es hier aber um die leisen Themen: Die Themen, die wichtig aber (noch) nicht dringend sind. Das „noch“ steht in Klammern, weil die wichtigen, aber (noch) nicht dringenden Themen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit irgendwann einmal in das Feld „wichtig und dringend“ wandern. Man muss sich nur lange genug nicht um sie kümmern.

Was also sind Ihre wichtigen aber (noch) nicht dringenden Themen? Nehmen Sie sich in dieser Woche mindestens eines dieser Themen vor und sorgen Sie dafür, dass das Resultat zum Wachstum Ihres Unternehmens beiträgt. Denn es handelt sich hier klassischerweise um strategische Themen mit einem hohen Wachstumshebel.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

CEO-Tipp des Monats Oktober 2012: Erkenntnisproblem oder Umsetzungsproblem?

Erkenntnisproblem oder Umsetzungsproblem?
Achten Sie auf die Nuance.

Immer wieder stellen sich uns in unseren Beratungsprojekten ähnliche Situationen dar: Häufig liegen gute Wachstumsideen auf dem Tisch, sei es zu Innovationen, neuen Marktbearbeitungsoptionen, Akquisitionen, oder ähnlichem. Es wird an diesen Ideen beliebig lange diskutiert, gefeilt, justiert. Gremien werden einberufen, politische Spielchen werden ausgetragen, Charts werden erstellt, Powerpoint-Schlachten werden ausgefochten (wer kann mehr Text auf eine Folie bannen?), aber es wird keine Entscheidung getroffen.

Selbst dann, wenn eine Entscheidung getroffen wird, lehnen sich die Beteiligten häufig entspannt zurück, nach dem Motto „Geschafft, jetzt läuft es von allein“.
Weit gefehlt. Nichts läuft von allein. Unserer Beobachtung zufolge gibt es in vielen Unternehmen zu viele aktiv Zuwartende, die sich damit zufrieden geben, eine Entscheidung herbeigeführt zu haben, oder eine Entscheidung zur Kenntnis genommen zu haben. Zu wenige aber kümmern sich um die Durchsetzung dieser Entscheidung.

Warum ist dies so? Aus einer Vielzahl richtiger möglicher Antworten sticht eine besonders heraus: Die Umsetzung erfordert Aufmerksamkeit und zwar nicht nur punktuell, einmalig, sondern dauerhaft. Wachstum kann meist nur durch ein durchdachtes Projekt entstehen, was wiederum bedeutet, dass zusätzliche Arbeit bei einer bestimmten Gruppe von Mitarbeitern entsteht. Da Wachstum ein Thema der Unternehmensführung ist, ist auch auf dieser Ebene Aufmerksamkeit erforderlich.

Aufmerksamkeit aber kostet Zeit. Es handelt sich um Zeit, die nicht notwendigerweise „übrig“ ist, sondern um Zeit, die irgendwo herausgeholt werden muss. Was aber soll wegelassen werden? Irgendwie ist doch alles wichtig.

Überdies kommen quasi täglich neue Themen hinzu. Erschwerend: Die Aufmerksamkeit über eine längere Zeit aufrecht zu halten, fällt doppelt schwer. Wenn dann noch Kontrollaufwand erforderlich ist, der dadurch entsteht, dass das Wachstumsprojekt von jemandem geführt wird, der sich nur halbherzig damit identifiziert, ist der Erfolg zunehmend fraglich.

Die meisten Unternehmen, die wir kennen, haben kein Erkenntnisproblem. In den meisten Unternehmen, die uns begegnen – und dies gilt insbesondere für unsere Klienten, die allesamt wachsen wollen und dies nicht nur als Lippenbekenntnis äußern –, sind hochkarätige Mitarbeiter damit beschäftigt, ihr Tagesgeschäft professionell abzuwickeln und die mehr oder minder große Anzahl von Projekten zu führen, die parallel noch laufen. Diese Unternehmen leiden mitunter an einem Realisierungs-, einem Umsetzungsproblem. Sehr oft hören wir etwas, wie das Folgende: „Herr Quelle, wir haben eine tolle Mannschaft, wir haben großartige Ideen, aber wir brauchen jemanden, der mit uns die Themen methodisch durchdenkt und auf die Straße bringt, wir brauchen einen Kraftverstärker.“

Gehen Sie davon aus, dass Sie genügend Erkenntnisse im Hause haben, um ihr Wachstum voranzutreiben. Gehen Sie davon aus, dass Ihr Kernengpass nicht die Mannschaft ist. Meist ist der Kernengpass, dass zu viele Themen gleich wichtig sind. Meist sind Prioritäten unklar oder die Prioritäten ändern sich. Oft wird ein Wachstumsprojekt unsauber aufgegleist, was teure und vor allem zeitintensive Nacharbeiten erfordert. Nicht selten verlaufen manche Spuren im Sande, weil sie die Aufmerksamkeit der Führungscrew auf andere Themen fokussiert.

Gehen Sie einfach davon aus, dass Sie, wenn Sie meinen, dass Dinge nicht vorangehen, ein Umsetzungsproblem und kein Erkenntnisproblem haben und investieren Sie Zeit mit Ihren besten Mitarbeitern, um genau dieses Problem zu lösen: Durch Prioritäten, durch gezieltes Weglassen, durch methodisch effektives Vorantreiben, durch einen realistischen Zeitplan, durch Nutzung bestehenden Know-hows.

Auf diese Weise werden Sie schlagartig effektiver.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der CEO-Tipp des Monats ist Auszug aus dem monatlich erscheinenden Mandat Growthletter, der kostenfrei bezogen werden kann: Anmeldung

Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 3 MB)

Der Wachstums-Wochenstart #14: Fokus

Ihr Fokus in dieser Woche: Fokus.

In einer aktuellen Werbung wirbt amazon für seinen Kindle. Endlich müsse man nicht mehr auswählen, welches Buch man mit in den Urlaub nehmen könne, so der Inhalt der Werbung sinngemäß. Man könne einfach alle Bücher mitnehmen, da sie leicht auf den Kindle zu laden seien.

Ist das ein wesentliches Kennzeichen unserer Zeit? Man muss gar nicht mehr entscheiden, welches Buch man mitnimmt, man nimmt einfach alle mit? Ich möchte nicht über den Vorzug oder den Nachteil elektronischer Bücher sprechen – einige meiner Bücher sind auch elektronisch verfügbar und die Anzahl steigt beständig -, aber hier geht Fokus verloren. Sich zu fokussieren, sich zu entscheiden, ist eine Kunst. Man muss sich nicht mehr entscheiden, welches Thema man angeht, man nestelt einfach an allen Themen irgendwie herum? Bitte nicht.

Fokussieren Sie sich in dieser Woche auf zwei, maximal drei wirklich wichtige Themen. Versuchen Sie nicht, alle Bälle in der Luft zu halten. Es ist nicht nötig. Der Prozess der Entscheidung ist extrem wichtig für Ihre persönlichen und geschäftlichen Prioritäten.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

The „Pick-One-Philosophy“

I know a lot of people who have tons of ideas how to improve their business. C-level executives, general managers, managing directors, business owners, all of our clients have in common that they don’t complain about a lack of good ideas. In fact, they have more ideas than they have arms to execute.

The trouble is, that success isn’t just about having good ideas. Success is about taking action. Success is about implementing. Strategies never fail in the conceptual phase. When strategies fail, they always fail in the implementation phase.

Ideas are intangible. The first step to success is to make ideas more tangible by writing them down. It is not important if you have an „idea booklet,“ if you have a file on your computer or if you have a box where you can collect all your notes with good ideas. The most important thing is to make them tangible by writing down what the idea is about.

People often ask me how they can deal with the remarkable number of ideas they collected over the time. My answer is always the same: „Pick one and play with it.“ That’s what I call „The Pick-One-Philosophy.“ Assuming that your ideas to improve your business, to grow profitably, are very important and that you just collected ideas of a certain caliber, it doesn’t matter which one you pick.

The time that you need to decide whether or not to follow-up on a particular idea can be used more effectively by thinking about this idea more intensively. You will soon figure out if it is a really good idea that has the potential to boost your business or if it is „Just an idea.“ If it is a good one, get your people at the table to make an execution plan. If the idea doesn’t seem to be good enough, pick another one.

The only thing you need to do: Pick one. Now.

Best,
Guido Quelle

(c) 2011, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Consulting Group (Mandat Managementberatung GmbH)