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Jahrestag der ersten Mondlandung 1969

Heute vor 50 Jahren, am 21. Juli 1969, betrat Neil Armstrong als erster Mensch die Mondoberfläche. Dies sollte uns drei Dinge in Erinnerung rufen, die für Wachstum essentiell sind:

1.: Es bedarf eines klaren Ziels. Kennedy wollte, dass noch in den 60er Jahren eine US-Raumkapsel auf dem Mond landet, alle haben ihm gesagt, es ginge nicht, worauf er zu entgegnen pflegte, dass er es trotzdem wolle.

2.: Es bedarf der Ressourcen. Kennedys Forderung hätte nichts genützt, wenn er nicht die finanziellen und personellen Ressourcen bereitgestellt hätte oder die Mittel dafür in den Haushalt eingestellt hätte. Forderungen allein bringen niemanden auf den Mond.

3.: Es bedarf der Beantwortung der Frage: Was kommt danach? Was kommt, wenn das Ziel erfüllt, erreicht ist? Dann brauchen wir nämlich ein neues Ziel und dass dies so ist, wird gern bei dem ganzen Feiern über den Erfolg vergessen. Wachstum ist kein Foto, Wachstum ist ein unendlicher Film.

 

Foto: NASA

Die Ressourcenkrankheit

Es ist ein Muster: In nahezu allen Wachstumsprojekten, die wir betreuen, gibt es initial von den Beteiligten genannt zwei zentrale Defizite: 1. „Information und Kommunikation“, 2. „Ressourcenmangel“. Insbesondere Punkt 2 ist so bemerkenswert, dass wir ihn als „Ressourcenkrankheit“ bezeichnet haben. Im Übrigen ist damit fast immer Zeit bzw. Personenverfügbarkeit gemeint. Um Geld geht es selten.

Es gibt nie genug Ressourcen, ganz egal, wie viele Ressourcen bereitgestellt werden. Wenn neue Mitarbeiter eingestellt werden, sind sie, ganz egal, in welcher Phase des Wachstums (Anstieg, Abstieg oder Plateau) sich ein Unternehmen befindet, in kürzester Zeit (vermeintlich) ausgelastet. Es ist wie mit Festplatten: Egal, wie groß sie sind, sie sind immer schnell voll. Meinen aktuellen Rechner habe ich mir nur gekauft, weil das 750 GB SSD Drive des Vorgängers voll war, aber ich schweife ab …

Es gibt nie genug Ressourcen. Dies liegt vor allem an mindestens einem der drei Punkte:

  1. Wenn neue Ressourcen (Personen) da sind, werden sie sich entweder mit liegen gebliebenen Aufgaben beschäftigen, die „dran“ sind, oder sie werden sich neue Aufgaben suchen. Niemand will Langeweile haben.
  2. Es wird noch ein zusätzliches „Schleifchen“ an Aufgaben gemacht, weil man ja nun mehr Personen-Power hat – ohne zu fragen, ob das „Schleifchen“ auch mehr Wachstum ermöglicht. Ein Klient von uns nannte dies konsequent die „karierten Maiglöckchen“, die niemand braucht.
  3. Es werden mehr Themen begonnen, unter der Annahme, dass man ja nun mehr stemmen könne – vergessen wird dabei, dass die bestehenden Themen bereits meist nicht zu Ende geführt werden.

Wenn dann – kurze Zeit nachdem die neuen „Ressourcen“ geschaffen wurden – der Wunsch nach einem neuen Wachstumsprojekt kommt, können wir sicher sein, dass jemand sagt: „Wir haben nicht genug Ressourcen dafür!“ – Wetten?

Nicht ein Mehr an Ressourcen ist es, es ist das Weglassen und das Fokussieren der vorhandenen Ressourcen auf die wichtigen Themen. Es ist die Umsicht, die walten muss, wenn neue Mitarbeiter ins Unternehmen kommen, damit diese nicht einfach absorbiert werden von den nach „Ressourcen“ lechzenden verkrusteten Strukturen. Nein, das reine Addieren von „Ressourcen“ verschlimmert die Ressourcenkrankheit eher. Die richtige Therapie lautet: Weglassen, fokussieren, durchziehen.

© 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.