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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 516: Die eine und die andere Hand

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 516: Die eine und die andere Hand

Donnerstag: Der Leihwagen wird pünktlich bei uns zuhause angeliefert, die Fahrt ins Hessische verläuft prima, keine drei Stunden später parke ich das Auto beim Wohnmobilhändler und melde es telefonisch bei der Reservierungshotline ab, nachdem ich mich umständlich durch das Telefonmenü gehangelt habe – „Drücken Sie die ,1‘, wenn Sie auf deutsch fortfahren wollen“. „Das Auto ist vollgetankt und wird nicht mehr bewegt?“ – „Jawohl und der Schlüssel ist hier im Unternehmen bis 17 Uhr 30 abholbar.“ – „Bis 17 Uhr?“ – „Bis 17 Uhr 30.“ Wir beenden das Gespräch und ich fahre unser frisch geprüftes Reisemobil wieder nach Hause.

Samstag: Ich komme mit zwei Hunden aus dem Wald zum Auto zurück. Anruf in Abwesenheit – aus Kassel. Wer kann das sein? Ich werde nicht nach Kassel, sondern in die Reservierungszentrale der Mietwagengesellschaft verbunden. „Drücken Sie die ,1‘, wenn Sie auf deutsch fortfahren wollen.“ Och nööö … Die freundliche Dame fragt, worum es geht.
„Das weiß ich nicht, Sie haben mich doch angerufen.“
Nein, Sie hätte nicht angerufen.
„Richtig, aber die Station in Kassel.“
„Das Kennzeichen?“
„Woher soll ich das wissen? Ich habe das Fahrzeug abgegeben.“

Die Dame versucht, die Station in Kassel zu erreichen. Drei Minuten später – „danke, dass Sie gewartet haben“ (Was soll ich sonst tun?) – hat sie herausgefunden, dass der Herr, mit dem ich sprechen sollte, gerade im Kundengespräch sei und in zehn Minuten zurückrufe. Ok, danke. Bereits während ich mit der Hotline telefoniere, habe ich schon einen Anruf von einem unbekannten Mobiltelefon in der Anrufliste. Angeklickt.

„Ja bitte?“
Ich: „Wer ist denn da?“
„Ach, Friedrich hier [Name geändert], Tag, danke für Ihren Anruf, ist ja mein privates Handy, da habe ich mich gewundert. Wir möchten den Mietwagen jetzt gerne abholen.“
Ich: „Jetzt? Es ist Samstag. Ich habe ihn am Donnerstag abgemeldet.“
Ja, es sei ein wenig durchgegangen, Sie wüssten es auch nicht so genau.

Ich informiere den freundlichen Herrn Friedrich, dass er es gerne versuchen könne, aber ich nicht wisse, ob der Händler heute, am Samstag, noch geöffnet habe, es sei schließlich schon kurz vor 14 Uhr. Er wundert sich, weil auf der Abholadresse kein Unternehmen, sondern „privat“ stehe und verspricht, sich zu kümmern.

Eine Dreiviertelstunde später, mit einem weiteren unserer Hunde im Wald, Anruf von Herrn Friedrich. Er wolle mir mitteilen, dass der Händler schon geschlossen habe und das Auto am Montag abgeholt werde. Man sei derzeit ein wenig … – Ich: „… unorganisiert?“ – „Ja, das kann ich wohl so für uns annehmen.“ Natürlich entstünden mir keine Kosten. Wir verabschieden uns.

Wir beobachten oft, dass Unternehmen, die strukturell und personell wachsen, die Informationsflüsse nicht zu Ende denken, dass Schnittstellen nicht bedacht werden und man versucht, das Alte einfach größer zu machen. Dies geht regelhaft schief. Neue Strukturen bedingen neue Verfahren, neue Schnittstellen, neue Verabredungen. Dies erfährt man im Kleinen schon, wenn neue Mitarbeiter eingestellt werden. Denken Sie bei Ihrem Wachstum also nicht nur an die Waren- oder Dienstleistungsflüsse, durchdenken Sie vor allem auch die Informationsflüsse, denken Sie an die Schnittstellen, damit die eine Hand weiß, was die andere tut. Ich bin jedenfalls gespannt, was Montag folgt …

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


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© 2022, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 487: Persönliche Wachstumsturbos

Persönliche Wachstumsturbos

Heute möchte ich Sie mit gleich zwei Wachstumsturbos vertraut machen und zwar mit zweien, auf die man nicht unmittelbar aufmerksam wird, wenn man persönlich oder im Unternehmen über Wachstum nachdenkt. Wenn Wachstum nicht wie erwartet eintritt, werden gewöhnlich die „üblichen Verdächtigen“ bemüht: Produkt- oder Dienstleistungspalette nicht attraktiv genug, Marktansprache nicht wirksam genug, Zusammenarbeit nicht wirksam genug, Preisposition nicht richtig gesetzt, aggressiver Wettbewerber kauft sich den Markt und so fort.

Mag dies auch in jedem Unternehmen zu unterschiedlichen Anteilen zutreffen, so habe ich heute für Sie doch zwei Verstärker mitgebracht, die es Ihnen ermöglichen, selbst aus einer suboptimalen Situation (die optimale Situation gibt es ohnehin nicht) mehr herauszuholen, als Sie denken. Es sind Wachstumsturbos, die vor allem im persönlichen Verhalten, aber auch im methodischen Vorgehen verankert sein müssen.

Welche das sind? Es sind die Geschwister „Struktur“ und „Disziplin“.

Wenn wir mit unseren Klientenunternehmen an deren erfolgreichem, profitablen Wachstum arbeiten, sind wir nicht so vermessen, dass wir gemeinsam alles sofort verändern wollen. Erstens ist das meist nicht erforderlich und zweitens brauchen Veränderungen Zeit. Also bringen wir zunächst Struktur in eine Wachstumsinitiative. Wir erarbeiten vom Ziel rückwärts, was getan werden muss, um das Ziel auf schnellstem Wege zu erreichen und gießen die Erkenntnisse in eine Struktur.

Der Effekt ist verblüffend: Es wirkt wie nach einem Umzug, wenn die Kleidung aus den Umzugskartons in den Kleiderschrank geordnet wird. Vorher war auch alles da, aber man musste sich durch den Kleidungsberg kämpfen, bis man das Passende gefunden hat. Nun, da der Schrank da ist, kann endlich wieder Ordnung in die Garderobe gelangen, die Hemden, Blusen, Anzüge, Kostüme sind sauber aufgereiht, Basics sind geordnet, die Krawatten hängen einzeln und greifbar. Alles, was vorher schon da war, hat nun seinen Ort und vielleicht fällt auch die eine oder andere Bedarfslücke auf oder es fällt auf, dass manches aussortiert gehört. Nicht anders ist es bei Wachstumsinitiativen: Viele Ideen waren schon vorher da, manche kommen hinzu, manche werden gestrichen, aber alle haben ihren Ort.

Es ist nicht leicht, eine solche Struktur zu schaffen. Uns fällt es scheinbar leicht, weil wir dies seit über 30 Jahren tun und so ernten wir häufig ein „Aha-Erlebnis“ bei unseren Klienten, verbunden mit der Frage, wie man das alles denn nun schaffen soll.

Hier kommt die Schwester der Struktur auf die Bühne: Die Disziplin. Wenn wir gemeinsam mit unseren Klienten eine Wachstumsinitiative zum Erfolg führen, fordern wir von unseren Klienten die gleiche Disziplin ein, wie von uns: Regelhafte Treffen, klare Regeln für die Kommunikation und Zusammenarbeit, definierte Meilensteine auf dem Weg zum Ergebnis und letztlich zum Erfolg. Das Dranbleiben ist es nämlich, was über Wohl und Wehe entscheidet. Die beste Struktur bleibt ohne die Realisierungsdisziplin auf der Strecke. Ein unabhängiger Dritter ist hier im Übrigen ein Wirkungsverstärker.

Dass die beiden Geschwister in erster Linie persönliche Wachstumsturbos sind, liegt auf der Hand, denn die handelnden Personen müssen sich mit Struktur und Disziplin anfreunden. Von allein geht nichts. Und dies, liebe Unternehmenslenker, liegt initial vor allem in Ihren Händen: Nur, wenn Sie’s vormachen, wird’s auch geglaubt. Unsere erfolgreichen Klienten haben das nicht nur verstanden, sondern unternehmen mit den beiden Schwestern – Struktur und Disziplin – auch viel zusammen …

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Growthletter Nr. 72 „Struktur“ erschienen

Gestern ist die aktuelle Ausgabe des Mandat Growthletters erschienen. Fokusthema: „Struktur“. Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 3 MB)

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Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH