Schlagwortarchiv für: Unternehmenswachstum

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 234: Respekt

Mandat Wachstums-Wochenstart

Wir saßen kürzlich in der Mittagspause eines Kick-Off-Meetings im Restaurant zusammen mit der geschäftsführenden Gesellschafterin unseres Klientenunternehmens, eines – wie wir es gern nennen – „branchendefinierenden“ mittelständischen Unternehmens, als eine Dame unseren Tisch passierte. Unsere Klientin sprach die Dame an und machte uns miteinander bekannt. Es handelte sich um die Großmutter. „Ganz Dame“, dachte ich angesichts des Auftretens – klare Haltung, klarer Blick, dezente Kette, selbstständig, nur durch einen Gehstock unterstützt, gehend – und ich überlegte kurz, dass die Dame sicher schon über 90 Jahre alt sein müsse.

Nach der kurzen Begegnung informierte uns unsere Klientin darüber, dass ihre Großmutter nicht etwa erst in den 90ern, sondern sage und schreibe 103 Jahre alt sei, jeden Tag in jenem Restaurant essen gehe und dass sie bis vor – Achtung – drei Jahren, bis zu ihrem 100. Geburtstag, noch jeden Tag von morgens bis abends im Büro gewesen sei und gearbeitet hätte. Als sie 100 wurde meinte sie, es sei jetzt wohl genug. Unsere Klientin berichtete auch, dass man regelhaft Post von den Behörden bekommen hätte, weil diese nicht glauben konnten, dass eine 100-Jährige auf der Gehaltsliste stand. Auch habe sie sich erst im hohen Alter krankenversichern lassen.

Mir zollt diese Begegnung allerhöchsten Respekt ab und ich freue mich ausgesprochen darüber, die Dame kennengelernt zu haben. Eine Begegnung wie diese setzt vieles (wieder) ins rechte Licht, finden Sie nicht auch? Jawohl, man muss auch mit einer guten Grundgesundheit gesegnet sein, um sich mit 103 Jahren noch so darstellen zu können, aber ich glaube fest daran, dass es auch viel mit Einstellung, mit Haltung, mit aktiver Entscheidung zu tun hat.

Auf gute Gesundheit also und auf die richtige Einstellung.

Und natürlich: Auf eine gute Woche

Guido Quelle

Videoserie: Five Minutes for Growth: Infos hier, freie Episoden auf meinem Videokanal, alle Episoden in unserem Shop.

Wachstum kompakt: „Wachstumsintelligenz – So gelingt Wachstum im Mittelstand“ auch bei amazon

© 2016, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
© Sprinter: mezzotint_fotolia – Fotolia.com

„Kontur, Klarheit, Konsequenzen“ – Guido Quelle über Gardena

Prof. Dr. Guido Quelle in der Jubiläums-Ausgabe von Gardena

Ein Gastbeitrag in Gardenas Jubiläums-Ausgabe:
„Es könnte alles so schön sein: Die Marke ist aufgebaut (oder repositioniert), der Absatz läuft bei den Kunden recht gut, die Umsätze entwickeln sich positiv, sogar die Erträge stimmen. Endlich ist es geschafft. Es könnte so schön sein, aber eines nicht so schönen Tages wachen wir auf und stellen fest, dass der Absatz erste Rückgänge zeigt, obwohl schon ein Konzept für Sonderkonditionen eingeführt wurde, die Umsätze sinken, vom Ertrag wollen wir gar nicht reden. Eine spontan organisierte Kundenbefragung ergibt, dass unsere Marke nicht mehr so scharf und präzise wahrgenommen wird wie in der Vergangenheit. Aber was ist geschehen? Es war doch alles bestens. Wissentlich haben wir nichts verändert. Ratlosigkeit allerorten, gefolgt von Aktionismus, verbessert die Situation nicht – im Gegenteil.“

Sie möchten den ganzen Beitrag von Prof. Quelle in der Ausgabe „Leidenschaft für den Garten
– Ein Lesebuch in Türkis und Orange“ lesen? Dann klicken Sie hier.

© 2016, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
© Buch Gardena – Titelbild: Dr. Joachim Bengelsdorf, Dähne Verlag

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 233: Strategisches Einparken

Mandat Wachstums-Wochenstart

Insbesondere auf Wohnmobilstellplätzen, eingeschränkt auch auf Campingplätzen, kann man bemerkenswerte Szenen beobachten. Meist werden die mehr oder weniger großen Autos von Männern gesteuert und die Damen übernehmen bei der Ankunft oft die Aufgabe des Einweisens bei der Rückwärtsfahrt, wobei das vorherige Aussuchen des Platzes und die Wahl der besten Position des nur bedingt manövrierfähigen Gefährts auch schon Raum für Geschichten gibt.

Ist erst die Zielposition gefunden, beginnt das Rudern. Trotz Rückfahrkamera – an fast allen Fahrzeugen verbaut oder nachgerüstet – und trotz großer Außenspiegel ist es immer gut, wenn jemand hinten auf die Distanzen, Höhen, Richtungen, den Fuß- und Fahrverkehr achtet. Die meisten Einweiser – unabhängig vom Geschlecht! – beginnen dann, kaum ist der Rückwärtsgang eingelegt, mit dem hektischen Rudern. Arme oder ersatzweise auch nur Hände, gerne auch beides fliegen aufgeregt durch die Gegend, begleitet von „Einschlagen, ja, nein, weiter, nein, links, ja, nein, gut, nein, weiter rechts, langsamer, LANGSAAAMEEER!! Stopp!!, Nee, nochmal“-Rufen. Am besten finde ich immer, wenn der Einweiser nur mit den Händen fuchtelt, so locker aus dem Handgelenk, das ist gänzlich unverständlich. Oft ist es dem Fahrer auch gänzlich egal, was der Einweiser sagt oder tut. Tolle Szenen, hoher Unterhaltungswert!

Meine Frau weist uns stets ein. Sie stellt sich dahin, wo wir hinwollen und zeigt mir als Fahrer genau, wohin und wie weit ich das Auto rückwärts fahren soll. Keine Hektik, kein Rudern, einige gezielte Anweisungen über das Mikrofon der Rückfahrkamera. „Stop“. Fertig. Sie steht dort „strategisch“, wie ein Freund neulich sagte, nämlich an der Zielposition.

Kommt Ihnen das Prinzip bekannt vor? Im Unternehmen läuft es genauso. Es bedarf keines Hektikers, der immer wieder Detailanweisungen gibt und damit den Fahrer (Projektleiter, Unternehmenslenker, die Führungskraft) verwirrt. Es bedarf einer verabschiedeten Zielposition, einer Markierung, damit man das Ziel erkennt, einiger gezielter Hinweise und eines verantwortlichen „Fahrers“, der sein Handwerk versteht. Dann: Laufen lassen.

Parken Sie „strategisch“ ein. Vielleicht hilft die Metapher beim nächsten Mal, wenn es auf dem Weg zum Ziel wieder einmal unnötig hektisch wird.

Auf eine gute Woche!
Ihr

Guido Quelle

Videoserie: Five Minutes for Growth: Infos hier, freie Episoden auf meinem Videokanal, alle Episoden in unserem Shop.

Wachstum kompakt: „Wachstumsintelligenz – So gelingt Wachstum im Mittelstand“ auch bei amazon

© 2016, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
© Sprinter: mezzotint_fotolia – Fotolia.com

Der Power-Tag für beratende Ingenieure geht in die vierte Runde

Teilnehmer des 3. Power-Tages für beratende IngenieureAm 16. November 2016 kommt ein limitierter Kreis aus maximal 20 Fachexperten der Ingenieurskunst zusammen, um gemeinsam
mit Wachstumsexperte Guido Quelle das persönliche und das unternehmerische Wachstum der jeweiligen Ingenieurbüros voranzutreiben.

Abseits des Tagesgeschäfts können die Fachexperten einen Tag fokussiert an der Weiterentwicklung und strategischen Ausrichtung ihrer Büros arbeiten.

Auf dem Power-Tag werden Themen angesprochen, Prof. Dr. Guido Quelledie fernab der erforderlichen Fachexpertise im Ingenieurwesen wichtig für die erfolgreiche Unternehmensführung und Weiterentwicklung sind, wie man beispielsweise auch in der Bauwirtschaft eine Marke aufbauen kann, welche Methoden sich für eine gezielte Akquisition eignen oder welche Werkzeuge die Mitarbeiterführung erleichtern.

Sie haben das Gefühl, in den internen Abläufen Energie und Zeit zu verschwenden?

Sie würden gerne unabhängiger vom Preis agieren und eine
Teilnehmerkreis des 3. Power-Tages für beratende Ingenieureeigene Marke aufbauen?

Sie möchten größere Projekte abwickeln, können sie aber intern nur unter großer Anstrengung handhaben?

Ergreifen Sie jetzt die Initiative und melden Sie sich an – um Ingenieurs-Denken und Management-Kompetenz zu kombinieren und für Wachstum zu sorgen.

Direkt anmelden können Sie sich in unserem Online-Shop oder per E-Mail an Linda Vollberg.

 

Wir freuen uns auf einen impulsstarken Tag in Köln mit Ihnen!

www.power-tag.de – Erst wachsen Sie, dann Ihr Büro!

Veranstaltungsort ist das Hilton Cologne, Marzellenstraße 13-17 in 50668 Köln

(c) 2016, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York ***

CEO-Tipp des Monats Oktober 2016: Denken Sie an Goethe: Erfolg hat drei Buchstaben

CEO-Tipp

Johann Wolfgang von Goethe hatte Recht. Erfolg buchstabiert man T-U-N. Wirklich? Jawohl. Obwohl das Tun noch kein Erfolgsgarant für das aus dem Tun entstehende Resultat ist? Jawohl. Warum? Weil – eine gewisse Grundintelligenz vorausgesetzt und Fatalismus ausgeschaltet – der Mensch ein lernendes Wesen ist und jeden Misserfolg, der durch Handeln entsteht in sein nächstes Handeln einbaut, idealerweise in Form einer Korrektur an einer oder mehreren Stellen. Aus der Summe der Versuche entsteht am Ende mit einer höheren Wahrscheinlichkeit ein Erfolg, als wenn man sich gar nicht bewegt hätte.

Es geht also nicht um die singuläre Betrachtung einzelner Ereignisse, sondern um die Summe des TUNs, die letztlich zum Erfolg führt. Genau hier liegt ein multidimensionaler Missstand in vielen Unternehmen:

Erstens findet in zahlreichen Unternehmen gar keine Bewegung statt – jawohl, das gibt es und zwar nicht zu selten. Es handelt sich um Unternehmen, in denen es vor allem darum geht, Bestehendes zu verteidigen, statt Dinge nach vorne zu bringen. Unternehmen, in denen das Bestreben nach Verbesserung, Weiterentwicklung nicht besonders ausgeprägt ist. Diese Unternehmen gehören üblicherweise nicht zu unseren Klienten, denn ihnen sind wir viel zu unbequem, es sei denn, die Unternehmensführung hat diesen Missstand erkannt und will ihn unbedingt beheben.

Zweitens wird in den Situationen, in denen Menschen etwas TUN, zu häufig nach einmaligem Misserfolg die Flinte ins Korn geworfen, statt Veränderungen herbeizuführen, die eine neue Situation schaffen. Häufig ist hier die verfügbare Zeit ein Engpass, man scheut einfach, wieder viel Zeit in einen neuen Versuch zu investieren, das operative Geschäft muss weiterlaufen.

Drittens – und dies hängt unmittelbar mit dem zweiten Punkt zusammen – wird das operative Geschäft meist stärker als Grundlage für Belobigungen und Kritik herangezogen, als Entwicklungsarbeiten, Verbesserungsarbeiten, usw. Dies ist eine Frage der Führung.

Viertens schließlich bedarf es einer Kultur, in der es statthaft ist, dass ein Resultat auch negativ ausfällt. Während es bei dem Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit oder einer Studie selbstverständlich ist, dass Eingangsthesen durch die wissenschaftliche Betrachtung widerlegt werden oder dass sich herausstellt, dass etwas, was entwickelt werden sollte, nicht entwickelbar ist, stellt sich in den meisten Unternehmenskulturen als Unding heraus: Ein trotz sorgsamen und richtigen TUNs entstehendes negatives Resultat ist keine akzeptierte Option.

Als Unternehmer, Geschäftsführer, Vorstand sollten Sie vor allem darauf achten, dass der Status Quo nicht als dauerhaft akzeptiert wird. Dies können Sie in Ihrer Kommunikation beginnen, in der Belobigung der sich Bewegenden fortsetzen und es hört in der Zusammenarbeit mit Ihren Kollegen noch nicht auf. Jawohl, es müssen sich Resultate einstellen und diejenigen, die diesen Beitrag lesen und mit uns schon gearbeitet haben, wissen, wie sehr wir uns auf Resultate in der Zusammenarbeit mit unseren Klienten fokussieren, aber eine Veränderung beginnt immer mit einer Bewegung mit ungewissem Ausgang. Sie beginnt immer mit dem TUN.

Man könnte Goethe auch weiterdrehen: Resultate sind das Ergebnis von Taten, sie setzen also das TUN voraus.

Was sind Ihre Schlüsse daraus? Was werden Sie jetzt TUN?

© 2016, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York. ***
© Bild: www.fotolia.com – yoki5270
Der CEO-Tipp des Monats ist Auszug aus dem monatlich erscheinenden Mandat Growthletter®, der kostenfrei bezogen werden kann: Anmeldung
Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 2 MB) ***

Mandat Growthletter® Nr. 118 „Initiative ergreifen“ erschienen

Mandat Cover
 
Die aktuelle Ausgabe des Mandat Growthletters® ist erschienen. Wachstumsfokus: „Initiative ergreifen“. Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 2 MB)
Der Mandat Growthletter® adressiert jeden Monat Wachstumsthemen unter den Rubriken:

    CEO-Tipp des Monats
    Marke
    Geschäftsausbau
    Prozesse & Organisation
    Internationales Marken-Kolloquium
    Vorträge & Veröffentlichungen
    Mandat Intern

 
Der Mandat Growthletter® kann kostenfrei und unverbindlich bezogen werden: Anmeldung
(c) 2016, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York ***

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 232: Vertrauen ist der Anfang …

Mandat Wachstums-Wochenstart

Noch bevor ich 20 Jahre alt war meldete ich ein Gewerbe an, um kaufmännische Individual-Software zu erstellen, Computer-Hardware zu konfigurieren und zu verkaufen und letztlich damit mein Studium und meinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Für ein Unternehmen braucht man ein Konto und ich fand, dass es Vertrauen schaffte, wenn ich dies bei einer „großen deutschen Bank“ errichtete. Jahrelang lief alles vernünftig, bis ich eines Tages durch Vorfinanzierungen einige Zeit den Kontokorrent-Kredit beanspruchen musste, es standen größere Zahlungs-Eingänge an. Irgendwann erhielt ich ein Schreiben, in dem ich „gebeten“ wurde, das Konto binnen einer gewissen Frist auszugleichen – für ein bisher stets im Guthaben geführtes Konto mit eingeräumten Dispo.

Ich habe das Konto ausgeglichen und mir geschworen, nie wieder als Person mit dieser Bank zusammenzuarbeiten.

Als ich mich an Mandat beteiligte, führte Mandat das Haupt-Geschäftskonto bei eben dieser Bank. Im Jahr 2002 mussten wir den Kontokorrent-Kredit beanspruchen und die Bank ließ uns nach 13 Jahren problemloser Geschäftsbeziehung wissen, dass wir das Konto bis zum … auszugleichen hätten. Die maximale Inanspruchnahme waren – Achtung! – 39.525 Euro. Ich habe die Excel-Datei mit den Kontoständen noch heute. Wir haben das Konto ausgeglichen und die Bankverbindung verlagert. Offenbar war man an kleineren Unternehmen mit Wachstumsambitionen nicht interessiert.

Diese beiden Ereignisse habe ich nie vergessen. Heute würden die Anlageberater der Bank vermutlich Schlange bei uns stehen und uns vorschlagen, was wir mit unserem Guthaben alles tun könnten. Nein, danke.

Vertrauen ist der Anfang von allem, so sagt die Werbung einer „großen deutschen Bank“. Vertrauen ist vor allem eine Funktion von Zeit. Zerstört wird es durch Arroganz, Ignoranz, Einseitigkeit, Unberechenbarkeit, Überheblichkeit.

Auf eine gute Woche!
Ihr

Guido Quelle

Videoserie: Five Minutes for Growth: Infos hier, freie Episoden auf meinem Videokanal, alle Episoden in unserem Shop.

Wachstum kompakt: „Wachstumsintelligenz – So gelingt Wachstum im Mittelstand“ auch bei amazon

© 2016, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
© Sprinter: mezzotint_fotolia – Fotolia.com

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 231: Aus der Schule geplaudert

Mandat Wachstums-Wochenstart

Im Verlauf der Jahre habe ich zahlreiche Bücher verfasst oder herausgegeben und wir haben auch eine wissenschaftliche Buchreihe (Mandat Campus) ins Leben gerufen, in der meine eigene Dissertation geführt wird sowie ausgewählte wissenschaftliche Arbeiten meiner Studenten. Ich glaube, es sind, ohne Mandat Campus, inzwischen fünfzehn oder sechzehn Bücher, einige davon auch in englischer Übersetzung.

Mein vielleicht wichtigstes, meiner Ansicht nach aber sicher inhaltsreichstes Buch ist „Profitabel wachsen“, das im Gabler-Verlag erschienen ist. Jeder, der es gelesen hat und mich darauf ansprach, sagte, er konnte etwas daraus mitnehmen. Ein österreichischer Holding-Geschäftsführer sagte sogar, dass er noch nicht so erfolgreich mit dem Unternehmen wäre, wie er es ist, hätte er nicht die Inhalte des Buches sorgsam umgesetzt.

Folgerichtig ging ich davon aus, dass „Profitabel wachsen“ mein bestverkauftes Buch sei – auch weil es in mindestens dreißig Ländern dieser Erde in englischer Sprache gelesen wird. Aber? Weit gefehlt. Das ist es nicht. Wer beschreibt mein Erstaunen als ich erstmals zur Kenntnis nahm, dass zwei andere Bücher sich wesentlich besser verkaufen, nämlich „Wachstum beginnt oben“ und „Wachstumsintelligenz“. Inzwischen habe ich auch eine Erklärung dafür und diese führt mich zum Kern dieses Wachstums-Wochenstarts: Beide Bücher enthalten leichter zu lesende Abschnitte. Man muss sich nicht durch ein 20-seitiges Kapitel hindurchfräsen. Kurze Kapitel, wenige Seiten, schnell getaktet, beiseite legbar nach dem Lesen, dies kommt besser an, als das noch tiefer gehende, Substanzielle, Grundlegende.

Was lernen wir daraus in Sachen Wachstum? Es kommt nicht nur auf den Inhalt an, die Darreichung und Anwendung entscheidet. Ich möchte damit nicht sagen, dass der Inhalt irrelevant ist, aber der größte Wettbewerber für ein Buch ist die verfügbare Zeit und das wird sich nicht ändern, insbesondere nicht im Fachbuch-Bereich.

Ich habe daraus gelernt, obwohl wir, wie Sie sich vorstellen können, (glücklicherweise) nicht von den Buchverkäufen leben müssen. Wo können Sie gute Inhalte, die sich noch nicht ideal verkaufen, in anderer Darreichungsform attraktiver machen?

Auf eine gute Woche!
Ihr

Guido Quelle

Videoserie: Five Minutes for Growth: Infos hier, freie Episoden auf meinem Videokanal, alle Episoden in unserem Shop.

Wachstum kompakt: „Wachstumsintelligenz – So gelingt Wachstum im Mittelstand“ auch bei amazon

© 2016, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
© Sprinter: mezzotint_fotolia – Fotolia.com

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 230: Kekskultur

Mandat Wachstums-Wochenstart

Wer hat eigentlich diese fürchterlichen Industriekekse erfunden, die auf den Meetingtischen der Welt stehen? Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich kann die Dinger nicht mehr sehen, geschweige denn essen. Doch, halt: Wenn es auch nach Stunden nichts Vernünftiges zu beißen gibt, dann muss irgendwann der Glucosespiegel erhöht werden, aber sonst? Nein, Finger weg.

Diese Kekse sind für mich ein Symbol für (schlechte) Gewohnheit. In vielen Unternehmen werden diese pappigen, bröselnden, ersatzweise insbesondere bei höheren Raumtemperaturen auch glitschigen, weil mit einem Hauch Schokolade überzogenen, ungesunden Zucker-Pappe-Mischungen seit Gründung der Firma auf den Tisch gestellt. Manchmal hat es den Anschein, als wären einige der sogenannten Kekse noch aus der Gründerzeit und mit dem Unternehmen ergraut. Vielleicht liegt es auch nur am Staub auf der Packung.

In manchen Unternehmen wird differenziert. Es gibt Mitarbeiterkekse (besonders billig) und Kundenkekse (mittelbillig). Beide haben eines gemeinsam: Sie schmecken nicht. Wobei hier noch zwischen „schmecken nicht“ und „schmecken überhaupt nicht“ unterschieden werden kann. Sie erkennen den Unterschied im Laufe eines Meetings. Kategorie „schmeckt nicht“ wird zuerst geleert, dann erst kommt „schmeckt überhaupt nicht“ dran.

Die Steigerung der Kekskultur: Wenn es nicht einmal mehr dazu reicht, die sogenannten Kekse auf Tellern einigermaßen ansehnlich anzurichten, sondern wenn die Kekspackung direkt auf dem Tisch steht. Kennen Sie das, wenn die Einlegeform innen, bereits den Kostenoptimierern zum Opfer gefallen und hauchdünn, beim Versuch einen sogenannten Keks aus der Packung zu nehmen, nachgibt, man mit den Fingern – vergeblich, natürlich – nachfasst und diese Einlegeform dann irgendwann reißt? Inzwischen hat man die Finger voller Schoki, denn man wollte ja etwas aus der Kategorie „schmeckt nicht“ und nicht aus „schmeckt überhaupt nicht“ und man schaut sich verstohlen um, ob man beobachtet wurde. Niemand? Glück gehabt.

Die Kekskultur ist eine herrliche Metapher. Sie steht für Dinge, die mal chic waren, heute aber mega-out sind. Sie steht für das Ignorieren des Fortschritts, für das Stehenbleiben der Zeit, für Nicht-Wachstum.
Was bin ich froh, dass die Leser des Wachstums-Wochenstarts weiter vorne sind.

Auf eine gute Woche!
Ihr

Guido Quelle

Videoserie: Five Minutes for Growth: Infos hier, freie Episoden auf meinem Videokanal, alle Episoden in unserem Shop.

Wachstum kompakt: „Wachstumsintelligenz – So gelingt Wachstum im Mittelstand“ auch bei amazon

© 2016, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
© Sprinter: mezzotint_fotolia – Fotolia.com

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 229: Alles zu seiner Zeit

Mandat Wachstums-Wochenstart

Ich habe in meinem Auto einen „Spaßschalter“, mit dessen Hilfe ich aus verschiedenen Fahrprogrammen auswählen kann – bezeichnenderweise wies mich der Verkäufer seinerzeit bei der ersten Probefahrt mit einem solchen Auto an, die Finger erst einmal von dem Schalter zu lassen, was mich amüsierte, aber ich schweife ab. Soll es gemächlich durch die Stadt, über Land oder über die Autobahn gehen, ist „C“ die richtige Wahl. Dürfen die Zügel einmal etwas lockerer sein, ist es eben „S+“, nebst zusätzlich veränderbarer Fahrwerkseinstellung. Bei „C“ blubbert das Auto durch die Gegend, bei „S+“ ist ein bisschen mehr los, drinnen wie draußen.

Die Programme haben ihren Sinn. Es ergibt zum Beispiel überhaupt keinen Sinn, im Stadtverkehr „S+“ zu wählen, das Fahrwerk knallhart einzustellen und den Krawalligen zu geben.

„Ja, klar“, werden Sie sagen. „Klar?“ „Ja, klar.“

Gut. Ich frage mich nämlich, warum in manchen Unternehmen der Schalter permanent auf „S+“ steht, der Klappenauspuff permanent an ist und das Fahrwerk permanent „bretthart“ eingestellt ist. Auch im Unternehmen gibt es nämlich einen Fahrprogrammschalter, der genauso von „C“ bis „S+“ reicht wie im Auto. Führungskräfte, die immer den Harten geben, werden ebensowenig ernstgenommen, wie der PKW-Fahrer, der permanent in „S+“ den Krawalligen mimt. Unternehmen, die immer im Vollgas-Modus sind, werden erleben, dass dies nicht gesund ist, ebensowenig wie im PKW. Nur Unternehmen, die es verstehen, das „Fahrprogramm“ der Situation gemäß zu wählen, Unternehmenslenker, die sich verantwortungsvoll mit der Einstellung des Programmschalters auseinandersetzen, werden dauerhaft erfolgreich sein. Der Rest wird irgendwann ignoriert oder er überhitzt.

„C“ oder „S+“ – Alles zu seiner Zeit, auch im Unternehmen.

Auf eine gute Woche!
Ihr

Guido Quelle

Videoserie: Five Minutes for Growth: Infos hier, freie Episoden auf meinem Videokanal, alle Episoden in unserem Shop.

Wachstum kompakt: „Wachstumsintelligenz – So gelingt Wachstum im Mittelstand“ auch bei amazon

© 2016, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
© Sprinter: mezzotint_fotolia – Fotolia.com