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Mandat Wachstums Wochenstart Nr. 669: Angekommen

Wenn wir irgendwo angekommen sind, freuen wir uns. Wir gehen auf eine Bergtour mit Gipfelbesteigung und freuen uns, am ersten Tag auf der Hütte angekommen zu sein, am zweiten Tag am Gipfelkreuz angekommen zu sein, danach wieder an der nächsten Hütte angekommen zu sein. Das war eine tolle Tour.

Wir fahren in den Urlaub und freuen uns, nach langer Reise, darauf, angekommen zu sein, an unserem Urlaubsziel. Dort haben wir verschiedene weitere Ziele, die wir besichtigen, die wir erleben wollen. Jedes Mal freuen wir uns, angekommen zu sein.

Wir suchen im Unternehmen neue Ziele, inhaltliche wie wirtschaftliche und freuen uns, wenn wir sie erreicht haben. Wir sind angekommen.

Die Frage aber ist stets: Wie geht es weiter?

Wenn wir uns auf das Ankommen freuen, dann sollten wir stets ein nächstes Ziel vor Augen haben, bei dem es wieder so cool ist, angekommen zu sein. Wir sind gut beraten, die Reise fortzusetzen.

Wissen Sie, wo Unternehmen landen, die eine Kultur des „Angekommen-Seins“ pflegen? Unternehmen, die meinen, Sie hätten es „geschafft“? Sie landen an einer Weggabelung. Die erfolgreichen Unternehmen wissen, dass es gut ist, innezuhalten und das „Geschaffte“ zu würdigen – wie auch immer diese Würdigung ausfällt. Sie wissen auch, dass es wichtig ist, den Status „angekommen“ nicht als Bestand anzusehen, sondern als Herausforderung, sich ein neues Ziel zu suchen, bei dem man wieder ankommen kann. Diese Unternehmen werden weitergehen und gesund, erfolgreich und profitabel wachsen. Sie nehmen den einen Weg der Gabelung.

Die Unternehmen, die meinen, sie hätten es nun endlich geschafft, sie seien angekommen und müssten diesen Status um alles in der Welt verteidigen, nehmen den anderen Weg der Gabelung und werden … richtig: Absteigen. Erst wird der Abstieg unmerklich und langsam gehen, dann wird er sich immer mehr beschleunigen. Diese Unternehmen werden ihre Bedeutung verlieren.

Bewerten Sie das „Ankommen“ immer nur als einen temporären Status. Führen Sie sich stets vor Augen, dass wir auf einer Reise sind, die nie enden muss. Nehmen Sie ein „Ankommen“ immer als Ansporn, sich auf einen neuen Weg und ein dahinterliegendes „Ankommen“ zu freuen. Vermitteln Sie dies auch Ihren Mitarbeitern.

So entsteht eine exzellente Basis für gesundes profitables Wachstum.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

Guido Quelle

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 503: Endspurt

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 503: Endspurt

 

Bei uns ist in dieser Woche Jahresendspurt, denn ab der kommenden Woche ist ganz Mandat in den Weihnachtsferien. Ja, wir sind grundsätzlich für wichtige Dinge noch erreichbar, manches wird im Hintergrund geregelt, manches noch abgeschlossen, manch Neues eröffnet, aber offiziell sind wir „raus“.

Bekanntlich ist die Zeit vor einem Urlaub oder einer geplanten Abwesenheit ja die vermutlich effizienteste Zeit des Jahres. Wie von Geisterhand erledigen sich Dinge, die …

Stop!

Von wegen „Geisterhand“. Es ist nicht die Geisterhand, es ist die eigene Hand, die dafür sorgt, dass Dinge plötzlich effizienter und vielleicht sogar effektiver verlaufen. Es ist die eigene Organisation, es ist die Erfordernis, bis zu einem bestimmten Termin mit bestimmten Dingen abgeschlossen zu haben oder sie zumindest bis zu einem bestimmten Punkt weitergebracht haben zu müssen.

Wir selbst haben es – wie meist – in der Hand, denn das Prinzip ist sehr einfach: Aufgabe, Termin, Ziel, go! In der „Nicht-Urlaubsvorbereitungszeit“ nehmen wir aber manche Termine einfach nicht ernst, wir machen Schleifchen an Aufgaben, die keine Wertschöpfung, aber Beschäftigung bedeuten, wir nehmen noch Dinge hinzu und wir unterscheiden nicht hinreichend zwischen „nett“ und „wichtig“.

Wenn Sie diese Beobachtung teilen, dann tun Sie in der Zeit vor Weihnachten einmal folgendes: Achten Sie darauf, was Sie verändern, um bis Weihnachten (oder dem Beginn Ihrer Weihnachtsferien) mit bestimmten Dingen fertig zu werden, einen Abschluss zu finden oder zumindest einen angestrebten Stand zu erreichen. Schreiben Sie sich auf, was Sie beobachten, denn Gedanken sind flüchtig.

Und im nächsten Jahr versuchen Sie, die Erfolgselemente, die Sie vermeintlich erkannt haben, öfter anzuwenden. Wie wäre es, wenn Sie die Wirksamkeit Ihres Handelns dadurch deutlich steigerten? Na? Tun Sie’s? Oder bleiben Sie bei „nette Idee, Herr Quelle“?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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© 2021, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Fehler: Alternativen statt Ziele – oder: das große Geschacher

Immer und immer wieder ist es festzustellen: Statt über Ziel zu sprechen und daraus die Handlungsalternativen abzuleiten, wird direkt über die Alternativen gesprochen, ohne sich zuvor auf die Ziele verständigt zu haben. Dies ist im privaten Bereich ebenso festzustellen, wie im beruflichen oder politischen Umnfeld. Hier sind Beispiele, damit deutlich wird, was ich meine:

  • Privat: Es wird über den Ort des Urlaubs gesprochen, ohne das Ziel (also das inhaltliche Ziel) des Urlaubs besprochen zu haben. Es macht keinen Sinn, über Orte (Südtirol, USA, Neuseeland, Malediven, Usedom) zu sprechen, wenn sich die Beteiligten nicht klar darber sind, was sie wollen: Etwas erleben, totale Ruhe, bergwandern, tauchen, schwimmen, … – Sie verstehen, was ich meine.
  • Beruflich: In einer Neuorganisation, die bedingt wird durch mangelnde Leistung oder durch einen höheren Leistungsanspruch, springt im Meeting jemand auf und malt Kästchen ans Flipchart. Es entsteht ein Organigramm, Namen werden hinzugefügt, Abteilugnen werden zusammengelegt oder getrennt. Das macht keinen Sinn, solange das Ziel, das die Neuorganisation bewirken soll, nicht verabschiedet ist. Es macht auch keinen Sinn, solange die Prozess-Ziele, die erreicht werden sollen, nicht festgezurrt sind. Die Tatsache, dass es einfach ist, Kästchen zu malen, darf nicht dazu führen, dass dies zu früh geschieht.
  • Politisch: Ohne Worte, man schaue nur auf die Verhandlungen der voraussichtlich künftigen deutschen Regierung – grauenhaft. Ziele spielen keine Rolle, es wird nur geschachert. Unsere Freunde in den USA machen es im Übrigen auch nicht ein bisschen besser. Das Gerangel um „Obamacare“ ist ein Scherz. Ein schlechter, überdies.

Wenn Sie das nächste Mal in einer Diskussion sind, in der wieder einmal zu früh über Alternativen gesprochen wird (wie organisieren wir den Bereich, wie gestalten wir die Tagung, wie …), ohne dass die Ziele festgezurrt sind, machen Sie die Runde darauf aufmerksam. Man will das nicht gern hören, aber es hilft ungemein.

Erst das WAS, dann das WIE.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH