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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 309: #Vorbilder – mal wieder

Mandat Wachstums-Wochenstart

Das Thema „#Vorbild“ ist zeitgemäßer denn je. In der Politik wird gelogen, dass sich die Balken biegen („Ich werde nie …“), es wird auf Posten verzichtet, die man noch gar nicht innehatte (aktuell: Außenminister), es werden halbherzige Absichtserklärungen abgegeben, aus denen man sich prima herausreden kann – im aktuellen Groko-Vertrag steht zum Beispiel, dass man Digitalisierung „mit hoher Dynamik“ voranbringen werde, da kann man hinterher, wenn wieder nichts geschehen ist, gut sagen, man hätte das natürlich mit hoher Dynamik getan, aber man hätte ja nichts versprochen.

Als Unternehmer und Wirtschaftselite dürfen wir uns nicht zurücklehnen und ausschließlich auf die Politik verweisen, das wäre zu billig: Managementgehälter und Boni, die sich völlig von der wirtschaftlichen Realität abkoppeln, Unternehmenslenker, die Skandale durch Bauernopfer zu übertünchen versuchen, es werden Leitbilder entwickelt, an die sich alle zu halten haben, außer wenn es Ausnahmen gibt, die interessanterweise nur in der Unternehmensleitung zugelassen werden, es wird gegen Werte verstoßen – ohne Not –, die Liste ließe sich fortsetzen.

Nein, wir sind nicht perfekt und ja: Wir werden vermutlich alle schon einmal wenig vorbildhaftes Handeln an den Tag gelegt haben. Aber ich würde mir wünschen, dass das Thema „Vorbild sein“ ein wenig mehr in unser Bewusstsein gelangt, die wir ganz vorne in der Politik, der Verwaltung, der Gesellschaft, der Unternehmen stehen. Wir können schlicht nicht #vorbildhaftesHandeln fordern, wenn wir selber diesem Vorbild nicht Rechnung tragen.

Unsere US-Kollegen sagen „Practice what you preach“. Ich finde, das ist eine gute Haltung. Politiker, Unternehmer, Manager, wir alle wollen doch dafür Sorge tragen, dass sich unsere Unternehmen, unser Land, unsere Welt gesund und erfolgreich weiterentwickeln. Jawohl, auch der Blick auf die Welt darf hier nicht vergessen werden. Wie wollen wir die Weltjugend begeistern, wenn sie lernt, dass derjenige am besten durchkommt, der sich eben nicht vorbildhaft entsprechend der verabschiedeten #Werte verhält?

Wir sind nicht perfekt, wir werden nicht perfekt, aber ein bisschen mehr „Vorbild“ täte wohl uns allen gut. Umwelt und Nachwelt werden es uns danken.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

 

© 2018, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 106: Kennen Sie Ihre Handlungsmotive?

Mandat WWS LogoAuf einer unserer jährlichen Mandat Strategietagungen haben wir uns seinerzeit mit unseren persönlichen Handlungsmotiven beschäftigt. Die Frage war: „Aus welchen drei wesentlichen Motiven heraus handelst Du? Was treibt Dich an?“ Jeder von uns hat Motive gefunden, aus denen er (oder sie) die meisten seiner Handlungen und Nicht-Handlungen erklären konnte.

Kennen Sie Ihre Handlungsmotive? Welche sind es? Es stellt sich nun die Frage, ob die Dinge, die Sie tun, mit den Motiven, die Sie zum Handeln bewegen, übereinstimmen. Wenn dies nicht der Fall ist, treten mindestens Ineffizienz oder Unlust, möglicherweise auch Frustration ein. Alles bedingt eine Veränderung. Ihre Motive zu verändern ist dabei nicht hilfreich, aber die Rahmenbedingungen lassen sich ändern.

Oder kennen Sie Ihre Handlungsmotive (noch) nicht? Dann wäre diese Woche eine gute Möglichkeit, sich damit zu beschäftigen. Machen Sie keine Wissenschaft daraus, in 30 Minuten steht etwas auf dem Papier. Beispiele? Gern: Ist es das Streben nach Bedeutsamkeit? Etwas mit anderen bewirken zu wollen? Verantwortung zu übernehmen? Etwas weiterzugeben? Ist es Freiheit? Anerkennung? Das Gefühl, gebraucht zu werden? Oder was ist es sonst?

Wenn Sie sich auf diese Ebene begeben, werden Sie erkennen, warum Sie Dinge tun und andere lassen und Sie werden erkennen, warum manche Ihrer Projekte besser laufen, als andere. Alles wesentliche Wachstumsaspekte. Viel Freude damit.

© 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
© Sprinter: mezzotint_fotolia – Fotolia.com

CEO-Tipp des Monats September 2013: Der CEO – Wertegeber, Wertehüter, Werteentwickler

Vor mehr als 10 Jahren in einer Vorstandssitzung eines Verbandes, trug ich – selbst ehrenamtliches Mitglied des Vorstandes – eine Projektidee vor: Der Titel lautete „www – Werte Wandel Wirtschaft“ und es sollte untersucht werden, wie sich Werte in der Wirtschaft wandelten, wie sich Wertvorstellungen entwickelten und welches Wertegerüst zu dem Zeitpunkt besonders relevant erschien. Ein anderes Vorstandsmitglied fand diese Idee vor allem deswegen großartig, weil „Wert“ für Unternehmen ja etwas ganz Wichtiges sei, man denke an „Shareholder Value, Wertschöpfungstiefe und so weiter“. Ich war ernüchtert, weil der Kollege mich ganz offenbar nicht verstanden, sondern quantitativen Wert mit qualitativen Werten verwechselt hatte.

Zu schnell wird diese Verwechselung vollzogen. Natürlich ist quantitativer und qualitativer Wert eines Unternehmens für ein Unternehmen wichtig, sogar überlebenswichtig. Mir aber ging es in diesem Fall um Werte, um „weiche“ Faktoren der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, auch um Grenzbereiche, innerhalb derer Werte mitunter gedehnt oder ausgelegt werden. Darum soll es auch in diesem Beitrag gehen.

Als CEO haben Sie hinsichtlich des Wertegerüsts Ihres Unternehmens, ganz unabhängig davon, ob Sie angestellte Top-Managerin oder selbstständiger Unternehmer sind, drei Rollen: Sie sind Wertegeber, Wertehüter und Werteentwickler.

Wertegeber

Sie sind Vorbild, ob Sie es wollen oder nicht. Das, was Sie in Ihrer exponierten Funktion tun und was zum Erfolg führt, wird kopiert, unabhängig davon, ob es mit dem Wertegerüst des Unternehmens kompatibel ist, oder nicht. Insofern sind Sie durch Ihr Verhalten Wertegeber, denn die Werte, nach denen Sie sich richten, geben Sie in Ihr Unternehmen hinein. Dies ist eine wesentliche gestalterische Aufgabe. Sie fordern Pünktlichkeit ein? Dann sind Sie sicher stets pünktlich. Sie fordern Ehrlichkeit ein? Dann werden Sie sich keine Lügen erlauben, auch keine Notlügen. Vorbild macht Schule.

Wertehüter

Als CEO sind Sie gut beraten, sich der Werte Ihres Unternehmens gegenwärtig zu sein und diejenigen zu hüten, die es im Rahmen Ihres Wachstumsweges zu hüten gilt. Lieferantenpartnerschaft war stets ein Wert, den es zu hüten galt? Dann werfen Sie ihn nicht über Bord, wenn es keinen zwingenden Grund gibt. Ein paar Cent im Einkauf zu sparen, ist kein solcher Grund.

Werteentwickler

Ihre Vorbildrolle beinhaltet auch, dass Sie Werte addieren, die Sie für erforderlich halten. Dazu kann beispielsweise die identische Bezahlung von Männern und Frauen in der gleichen Position mit der gleichen Ausbildung gehören. Lassen Sie Ihren Ansprüchen Taten folgen. Auch gehört die Kommunikation über Werte in das Führungsportfolio des CEOs, denn so werden die Unternehmenswerte unmissverständlich weiterentwickelt.

Sie als CEO haben die Werte-Fäden Ihres Unternehmens sämtlich in der Hand. Nutzen Sie die Chance, Ihr Unternehmen auch in Zukunft auf ein solides Werte-Fundament zu stellen.
Übrigens: Das anfangs dieses Beitrags erwähnte Projekt war ein beachteter Erfolg, das Thema „Wertewandel“ hat viele Wirtschaftslenker zur Teilnahme an der Studie bewogen. Vielleicht ist eine solche interne Studie auch eine Idee auch für Ihr Unternehmen?

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der CEO-Tipp des Monats ist Auszug aus dem monatlich erscheinenden Mandat Growthletter, der kostenfrei bezogen werden kann: Anmeldung

Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 3 MB)

Mandat Growthletter Nr. 81 „Werte“ erschienen

Gestern ist die aktuelle Ausgabe des Mandat Growthletters erschienen. Fokusthema: „Werte“. Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 3 MB)

Der Mandat Growthletter adressiert jeden Monat Wachstumsthemen unter den Rubriken

  • CEO-Tipp des Monats
  • Strategie & Führung
  • Marke
  • Organisationsentwicklung
  • Internationales Marken-Kolloquium
  • Vorträge & Veröffentlichungen
  • Mandat Intern

Der Mandat Growthletter kann kostenfrei und unverbindlich bezogen werden: Anmeldung

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Wenn es alle machen …

Es ist immer wieder zu beobachten, dass falsches Verhalten dadurch gerechtfertigt wird, dass es alle machen.

  • Beispiel aus dem Sport: Doping. Doping ist verboten. Man will aber an der Spitze mitspielen, man tut es also trotzdem, sagt aber natürlich, man täte es nicht und rechtfertigt sich hinterher damit, dass es doch alle tun – und man es tun müsse, um an der Spitze dabei sein zu wollen.
  • Beispiel aus dem Business: Korruption. Bestechung ist verboten. Man will Geschäfte in einem bestimmten Land machen, dort ist Bestechung an der Tagesordnung, man sagt, man täte es nicht, tut es aber trotzdem und rechtfertigt sich hinterher damit, dass es doch alle tun – und man es tun müsse, um in diesem bestimmten Land Geschäfte zu machen.

Dadurch, dass es vermeintlich „alle“ tun, wird Falsches nicht richtiger. Auch dadurch, dass es menschlich ist, Gewohnheiten als selbstverständlich abzutun, führt nicht dazu, dass falsche Gewohnheiten richtiger werden. Weder Doping, noch Bestechung, noch Diebstahl werden durch Wiederholung oder durch eine größere Menge an Sympathisanten richtiger. Wohin führt denn so etwas? Zu Anarchie, zu Selbstjustiz, zu Chaos. Menschen, die sich diese Mentalität zu eigen gemacht haben, meide ich wie der Teufel das Weihwasser.

Dass profitables Wachstum auch mit Anstand machbar ist, zeigen viele unserer Klienten- und Netzwerk-Unternehmen beispielhaft. Meinen Respekt haben diese Menschen, die sich dem vermeintlichen Trend verweigern und zu den anerkannten Regeln und Werten stehen und nicht diejenigen, die sich den größten Vorteil verschaffen.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Der ehrbare Kaufmann

Immer öfter wird er (wieder) bemüht: Der „ehrbare Kaufmann“ (bitte: keine Gender-Themen jetzt bezüglich der „ehrbaren Kauffrau“ …). Auch in vielen meiner Netzwerke, zum Beispiel in der Westfälischen Kaufmannsgilde, bei den Familienunternehmern oder auch bei den Wirtschaftsjunioren, bei denen ich noch Fördermitglied bin, wird der „ehrbare Kaufmann“ groß geschrieben. Ehtik spielt eine Rolle, Moral, Leistung und Gegenleistung. Werte werden betont, das untadelige Handeln vorausgesetzt.

Ich finde das prima, denn werteorientiertes kaufmännisches Handeln ist etwas sehr, sehr Wichtiges. Andererseits: Behauptet irgendwer von sich, kein „ehrbarer Kaufmann“ zu sein? Daher möchte ich das schnell dahin Gesagte gern abprüfen:

  • Wenn jemand in Korea, China, Russland Geschäfte machen möchte, wird ihm häufig entgegnet, dass dort andere Regeln gelten. Das meint meist, dass Geld für Bestechungen fließen muss. Allerdings winken große Profite. Ist das ehrbar?
  • Wenn es darum geht, den Profit zu erhöhen und die Gewinnziele zu erreichen (wohlgemerkt: Nicht, den Verlust zu verringern, um das Überleben zu sichern), werden in manchen Unternehmen Mitarbeiter entlassen. Ist das ehrbar?
  • Oder im Kleinen: Wenn es darum geht, dass der Chef nicht gestört werden möchte, heißt es im Sekretariat „der Chef ist heute nicht da“, obwohl er sehr wohl da ist. Ist das ehrbar?

Gar nicht so einfach, nicht wahr? Ich kenne Unternehmen, die es geschafft haben, in Korea, China, Russland ohne Korruption erfolgreich zu sein, es dauerte nur etwas länger. Ich selber habe noch nie Mitarbeiter entlassen, um den Profit zu erhöhen und viele meiner Freunde, Klienten und Netzwerkpartner haben das auch noch nicht aus Profitmaximierung heraus getan–auch dann nicht, wenn sie einem börsennotierten Unternehmen vorstanden. Und bei mir heißt es „Herr Quelle ist [zum Zeitpunkt x] wieder zu sprechen“, wenn ich nicht gestört werden möchte. Es geht also.

Machen Sie sich selbst ein Bild. Ich finde jedenfalls, Menschen, die korrumpieren oder korrumpierbar sind, Menschen, die aus Profitsucht handeln und Menschen, die notorisch lügen oder lügen lassen, sind keine ehrbaren Kaufleute.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

 

Die persönliche Sicht: Höflichkeit und Anstand

Immer wieder wundert man sich, wie sehr traditionelle Werte, wie Höflichkeit und Anstand, unter Druck stehen müssen, haben sie doch offenbar häufig Egoismus und Gleichgültigkeit zu weichen.

Wenn wir neue KollegInnen suchen, veranstalten wir regelhaft Assessment-Center, die wir selbst gestaltet haben und die uns eine gute Entscheidungsgrundlage auf objektiven Kriterien liefern. Die Assessment-Center werden von uns minutiös geplant und unterscheiden sich maßgeblich von den landläufig gefürchteten „Psycho-Veranstaltungen“, von denen wir gar nichts halten.

Auch für die Besetzung einer Azubi-Stelle haben wir jüngst wieder ein AC veranstaltet. Da wir aus der Vergangenheit wussten, dass einige KandidatInnen ohnehin nicht erscheinen, obwohl sie zugesagt haben, gingen wir diesmal sicher: Wir haben zwei Tage vor dem AC bei allen eingeladenen Kandidaten erneut nachtelefoniert und um eine Bestätigung ihrer Teilnahme gebeten.

Sagte ich „gingen wir sicher“? Ich meinte: „wollten wir diesmal sicher gehen“. Von den eingeladenen 12 KandidatInnen erschien die Hälfte – und das trotz zwei Tage zuvor erfolgter Bestätigung. Gemeldet haben sich diese Menschen nicht, auch nicht im Nachhinein.

Natürlich ist es gut für uns, dass wir uns auf diese Weise nicht mit Menschen beschäftigen mussten, deren Verständnis von Verlässlichkeit unserem nicht im Entferntesten ähnelt und wir nehmen das natürlich auch nicht persönlich. Gleichwohl finde ich dieses Verhalten unverschämt, unerhört, ungezogen. Wir sprechen über Menschen, die volljährig sind, wählen gehen dürfen und als „Erwachsene“ gelten. Wir können valide davon ausgehen, dass sie dieses Verhalten musterhaft ausüben. Hoffentlich werden sie entweder stets rechtzeitig enttarnt oder sie lernen dazu. Von uns gibt es jedenfalls eine förmliche Absage. Das gebietet die Höflichkeit.

Die gute Nachricht darin: Mit einfachen Dingen, wie Höflichkeit, Anstand, Verlässlichkeit, die sämtlich keinen Cent kosten, kann man sich heute schon dramatisch überdurchschnittlich präsentieren.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH