Die persönliche Sicht: Politik soll Führung ausüben

Treue Leser meines Blogs wissen, dass ich von Überregulierung ausgesprochen wenig halte. Die Tatsache, dass diese Überregulierung von teilweise inkompetenten, weil sachunkundigen Politikern ausgeübt wird, macht meine Stimmung nicht besser.

Es geht aber nicht um meine Stimmung, sondern um die Rolle der Politik. Ich glaube, dass wir in Sachen Wachstum wesentlich effektiver vorankommen, wenn sich die Politik als Führung versteht. Führung aber gibt weniger den Weg und schon gar nicht die einzelnen Schritte vor, die es gilt, zu gehen, um den Erfolg zu ernten, sondern Führung schafft den Rahmen. Führung erkennt Talente. Führung ermöglicht es den Talenten, sich innerhalb des gesetzten Rahmens zu entwickeln.

Politik macht heute genau das Gegenteil. Politik gibt alles Mögliche und Unmögliche vor, macht den Handlungsrahmen immer enger, stellt Kontrollregeln auf und übersieht auch die Rolle der Leitplanken, die zu setzen sie aufgerufen ist. Leitplanken flankieren nämlich eine Fahrbahn rechts und links und nicht auch vorne, hinten, oben und unten.

Woher kommt dieses Missverhältnis? Warum ist die Politik auf dem Regulierungs- und Vorschriftentrip? Dies hat zweierlei Ursachen: Erstens gibt es immer wieder Menschen und auch ganze Unternehmen, die Freiräume unmoralisch nutzen und zweitens ist in der Politik ein Argwohn, ein Misstrauen gegen jede Art vorn Verselbstständigung merkbar. Man nenne es vielleicht „Unternehmerische Freiheitsphobie“.

Schade eigentlich, denn man sollte die Regel regeln und nicht die Ausnahme. Wäre doch schön, wenn Politik sich wieder auf ihre tatsächliche Rolle besinnt und wenn die Wirtschaft, wir Unternehmer, ein wenig freier handeln dürften. Ich glaube, das ginge nach vorn los.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Vertrieb: Die falschen Messgrößen als Wachstumsbremse

Eigentlich sollte der Vertrieb ja derjenige Bereich sein, der das Wachstum besonders fördert. Umso erstaunlicher ist es, dass wir in unseren Beratungsmandaten immer wieder auf Vertriebsorganisationen, Vertriebsbereiche, Vertriebsabteilungen treffen, die das Wachstum ihres Unternehmens eher ausbremsen als es zu fördern.

Die Ursachen sind meist vielfältig, eine sticht aber besonders heraus: Häufig werden im Vertrieb Messgrößen zur Leistungsbestimmung eingesetzt, die im besten Fall unsinnig, im schlechtesten Fall kontraproduktiv sind.

Sie möchten Beispiele? Gern:

  • Umsatz als Messgröße ohne Berücksichtigung des Deckungsbeitrags
  • Anzahl betreuter Kunden
  • Anzahl Kundenbesuche pro Tag, Woche, Monat, Jahr
  • Anzahl verkaufter Produkte, Dienstleistungen
  • Anzahl Verkäufe eines bestimmten, zu fördernden Produkts
  • Anzahl gewonnener Neukunden

Die Liste lässt sich beliebig ergänzen.

Den meisten der obigen Messgrößen ist gemein, dass sie auf Absatz statt auf Resultate zielen. Keine der obigen Messgrößen ist geeignet, den Einfluss des Vertriebs auf das nachhaltige Unternehmenswachstum relevant zu messen. Selbst wenn Umsatz unter Berücksichtigung des erzielten Deckungsbeitrags heranzieht, trifft dies keine Aussage über die Zukunft des Unternehmens.

Allen obigen Messgrößen gemein ist, dass sie relativ leicht zu erheben sind. Um einen Vertrieb angemessen im Hinblick auf seinen Beitrag zum Unternehmenswachstum beurteilen zu können, sind aber komplexere Messgrößen erforderlich.

Hier sind Beispiele:

  • Kundenfluktuationsrate
  • Individuelle Kundenentwicklungskurve
  • Kundenzufriedenheit im Hinblick auf die vom Unternehmen gewünschte Markenposition
  • Weiterempfehlungsrate
  • Preissensitivität der Kunden
  • Ruf des Vertriebs beim Wettbewerb

Auch diese Liste können Sie selbst kreativ ergänzen.

Wird der Vertrieb ausschließlich an kurzfristigen, aber leicht messbaren Größen gemessen, entwickelt er bestenfalls nicht die Kraft, die er entwickeln könnte. Im wahrscheinlicheren Fall bremst er langfristig das Wachstum, weil ihm Kurzfristaktionen immer wieder über die Runden helfen und die Vertriebsintensität Ressourcen von tatsächlich wichtigen Maßnahmen ablenkt.

Das Interessante daran: Man kann dem Vertrieb nicht einmal vorhalten, wenn er auf Grund falscher Messgrößen keinen Beitrag zum langfristigen Unternehmenswachstum leistet, denn meist hat er die Messgrößen nicht erfunden und jedes System richtet sich nun einmal nach den Größen, nach denen es sich zu richten hat.

In vielen Beratungsprojekten konnten wir zeigen, dass allein die Fokussierung auf die richtigen Messgrößen einen signifikanten Vorteil für unsere Klientenunternehmen gebracht hat. Probieren Sie es aus: Kleine Maßnahme, große Wirkung.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht – UFO und LH-Management zerstören Markenwert

Ich schreibe diesen Beitrag am Freitag, den 7. September, an dem die Gewerkschaft UFO die Lufthansa in Deutschland ganztägig bestreikt. 100.000 (ein-hundert-tausend!) Passagiere werden davon betroffen sein, einige der Teilnehmer des 9. Internationalen Marken-Kolloquiums sind ebenfalls davon betroffen. Ich finde das unerhört, inakzeptabel, überzogen, unverschämt, arrogant, kundenfeindlich, kurzsichtig, geschäftsschädigend, rechtswidrig und dumm.

Abgesehen davon habe ich keine ausgeprägte Meinung dazu.

Gehen wir einmal in die Auswirkungen für das Unternehmen, ganz unabhängig davon, ob dieser Streik nun bereits ein Ende hat, oder nicht, hier geht es um Analyse:

  • Die UFO spricht darüber (z. B. in Online-Medien), dass die Streikenden „guter Stimmung“ seien. Sie spricht davon, dass „die Lufthansa kapituliert“ habe, weil sie mehr als die Hälfte der Flüge streichen musste.
  • Die Lufthansa-Führung spricht (im Heute Journal) davon, dass man ja bereit sei, an den Verhandlungstisch im Rahmen einer Schlichtung zu gehen, aber …

Man spricht übereinander, dissoziiert sich voneinander und niemand spricht miteinander.

Ich bin bekennender Verfechter unternehmerischen Handelns und habe für viele Forderungen und Aktionen der Gewerkschaften in einem Land wie Deutschland, wo sich wirklich wenige beklagen können, ein nur sehr eingeschränktes Verständnis, aber hier geht es nicht ausschließlich um einen einzelnen Verantwortlichen. Für die Streikwelle Anfang September sind beide Seiten verantwortlich. Wie kann man es so weit kommen lassen, dass man nicht mehr miteinander spricht und den Konflikt auf dem Rücken der Kunden austrägt?

Nein, meine Damen und Herren in der Führung der Lufthansa, so funktioniert das nicht. Sie können uns nicht weismachen, dass es Ihnen furchtbar Leid täte, dass wir nun nicht mit LH fliegen können, dass wir einige Unannehmlichkeiten hätten, dass Sie nun für uns tun würden, was Sie könnten. Das hätten Sie vorher tun müssen. Sie hätten vorher, gemeinsam mit der Mitarbeitervertretung eine Lösung finden müssen.

Und, nein, liebe UFOs, auch Sie können nicht so tun, als gäbe es „die Lufthansa“ und „die Mitarbeiter“. Sie haben in unverantwortlicher Weise den Bogen überspannt. Meinen Sie, dass die streikbedingten Ergebnisausfälle, die die Lufthansa jetzt verzeichnet, sich positiv auf die Beschäftigten auswirken wird? Augenwischerei.

Hier sind Ego-Themen im Spiel. Dies ist (oder war) ein Machtkampf, in dem niemand meint(e), noch gesichtswahrend auf den anderen Partner zugehen zu können. Es zeigt sich – gelinde gesagt – unterdurchschnittliche Führungskompetenz, null Konfliktkompetenz und ein sehr schlechtes Beispiel. Genauer: Es ist ein gutes Beispiel im negativen Sinne, denn die Lufthansa und die UFO haben damit der Marke Lufthansa nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig geschadet. Wieder einmal wird die Marke von innen zerstört. Denn dass die Marke „Lufthansa“ jetzt einen Schaden genommen hat, daran sollte wohl kein Zweifel mehr bestehen.

Wenn Gesprächspartner nicht mehr miteinander, sondern nur noch übereinander sprechen, wenn Konflikte nicht diskutiert, sondern buchstäblich ausgefochten werden, haben meist beide Parteien einen Fehler gemacht. Wir wollen keine Kriege mehr zwischen Staaten? Dann beginnen wir doch zunächst damit, die Kampfaktionen in Unternehmen zu beenden. Das wäre ein guter Start.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Grenzen des Wachstums

Es hört nicht auf. Das Mahnen, dass die Grenzen des Wachstums erreicht oder sogar schon überschritten seien, findet kein Ende. Gerade erst ist, erneut von Meadows et al., eine Revitalisierung des Gedankengutes aus „Die Grenzen des Wachstums“ erfolgt, in Form einer Neubewertung, ca. 30 Jahre später. Bedauerlicherweise wurde dabei nicht berücksichtigt, geschweige denn gewürdigt, dass die ursprüngliche Veröffentlichung von Meadows et al. in zahlreichen Punkten völlig neben der später erlebten Realität stand.

Es kann nicht oft genug betont werden: Um mögliche Grenzen des Wachstums auszuloten bedarf es mehr als eines Extrapolierens aus der Gegenwart in die Zukunft. Wachstum ist nicht „Mehr des Gleichen“, Wachstum basiert auf Innovation, auf neuen Produkten, neuen Dienstleistungen, neuen Chancen, die sich teilweise sogar aus eklatanten Missständen ergeben. Wer dies antizipieren möchte, steht vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Das gilt auch für Meadows et al.

Wenn wir intelligent innovieren, stets die Umwelt – damit meine ich nicht nur die Natur – im Auge behaltend, sind die Grenzen des Wachstums noch lange nicht erreicht, auch, wenn wir zwischenzeitlich Dellen zu verkraften haben.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Analysten- und Prognose-Fehler

Wenn es eines weiteren Belegs bedurft hätte, dass Analysten keine Zauberer sind und Prognosen oft das Papier nicht wert sind, auf dem sie verfasst wurden, dann wurde er vor einigen Tagen präsentiert: Auf +0,1 Prozent wurde die Produktionssteigerung für Mai 2012 geschätzt. Tatsächlich betrug die Steigerungsrate im Mai 2012 aber +1,6 Prozent.

Warum sich ein solcher Irrtum einstellen kann? Weil Menschen nicht in die Zukunft sehen können, weil es keine Garantien für die Zukunft gibt, weil die Glaskugel, die uns die Zukunft vorhersagt, nicht existiert und weil sämtliche Prognoseversuche, unabhängig davon, dass die Werkzeuge besonders ausgefeilt sein mögen, unsicher bleiben.

Der Fehler sind auch nicht die Prognosen selbst, sondern der Fehler im System besteht darin, dass wir den Prognosen so hohen Glauben schenken. Wir müssen viel mehr darauf achten, situativ zu entscheiden, unseren gesunden Menschenverstand einzusetzen und – vor allem – uns von Prognosen nicht das Leben diktieren zu lassen.

Wie kann es sein, dass ein Unternehmens-Analyst zu einem „Sell“ kommt und ein anderer Analyst eine Aktie auf „strong buy“ setzt? Wie kann es sein, dass Ökonomen zu grundsätzlich unterschiedlichen Prognosen in Sachen „Europa“ kommen – im Übrigen ohne dabei eine Lösung vorzustellen, was Bundestagspräsident Norbert Lammert kürzlich kritisierte?

Wenn wir einsehen, dass wir nicht in die Zukunft sehen, sie – und das damit verbundene Wachstum – aber heute sehr wohl gestalten können, ist die Verantwortung für unser Handeln auch wieder ein Stück näher zu uns gerückt. Leider möchte das nicht jeder, bedeutet es doch möglicherweise einen etwas unbequemeren Weg.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Wachstumswerkstatt: „Forschung und Entwicklung“ ist keine Insel

Die Mandat-Telekonferenz: „F&E – Wie Sie eine Innovationsdrehscheibe schaffen“ war die vierte Telekonferenz aus unserer Reihe „Die Wachstumswerkstatt“ in diesem Jahr.

Die Telko ist wie immer als MP3_Aufzeichnung bei uns erhältlich und hier ist die Presseinformation:

Forschung & Entwicklung ist keine Insel – Guido Quelle in der Wachstumswerkstatt

„Eine gute Idee für ein Produkt oder eine Dienstleistung ist nur dann eine vielversprechende Idee, wenn sie zur Unternehmensstrategie passt“: Am Montag beleuchtete Prof. Dr. Guido Quelle auf der vierten Telekonferenz der diesjährigen Wachstumswerkstatt die Rahmenbedingungen für eine schlagkräftige Forschung und Entwicklung. Für den Mandat-Geschäftsführer bildet F & E mit der gezielten Schaffung von Innovationen die Basis für Wachstum – jedoch nur, wenn sie ausreichend in der Unternehmensführung repräsentiert ist und funktionierende Schnittstellen zu den marktrelevanten Unternehmensbereichen existieren.

Kennzahlen und Controlling

Vor mehr als 200 akkreditierten Teilnehmern berichtete Guido Quelle aus seiner Erfahrung, wie häufig vernachlässigt werde, dass Forschung & Entwicklung – unabhängig von der eigenen Organisation – mit den Plan- und Ist-Kennzahlen des Unternehmens vertraut sein muss, um zielgerichtet zu arbeiten. Quelle: „Man wundere sich nicht, dass F & E am Thema vorbeisaust, wenn sie nicht in die Planungsprozesse der wachstumsrelevanten Kennzahlen eingebunden ist.“ Darüber hinaus sei ein Reporting und Controlling der Forschung & Entwicklung unerlässlich, schließlich soll einer gezielten Investition von Geld und vor allem Zeit auch ein entsprechendes Ergebnis gegenüber stehen. Wachstumsexperte Quelle fordert zudem, dass F & E als Verantwortungsbereich direkt in der Geschäftsleitung repräsentiert ist, egal ob produzierendes oder dienstleistendes Unternehmen, um deren Wachstumsbeitrag sicher zu stellen.
Informationen und Schnittstellen

Für konsequente Innovation brauche es nicht nur Ideen, sondern vor allem Informationen, in welche Richtung entwickelt oder gar geforscht werden müsse. Zu häufig erhalte die F & E-Einheit relevante Informationen nur aus dem Markt, zu häufig nur unstrukturiert. „Auch bei Einschaltung der Marktforschungsabteilung oder eines externen Instituts müssen immer noch die richtigen Fragen gestellt werden“, erläutert Guido Quelle und ergänzt: „Viel zu selten gibt es einen internen formalen Informationsaustausch.“ Die Schaffung einer stabil konfigurierten Schnittstelle zu marktrelevanten Bereichen wie Vertrieb und Marketing liegt nahe und ist dennoch zu selten Realität. Auch andere Bereiche können je nach Unternehmensangebot relevant sein: Beispielsweise sollte mit dem Einkauf über Materialien gesprochen werden oder mit der Logistik über Handling-Themen. Die Schnittstellen zu den Unternehmensbereichen müssen aus Quelles Sicht zwingend um einen formalen Austausch der F & E-Mitarbeiter untereinander ergänzt werden, unabhängig davon, ob Grundlagenforscher, Detailforscher oder marktgesteuerte, angewandte Forscher miteinander arbeiten.

Geschwindigkeit

Die Schnittstellenarbeit solle so weit gehen, dass F & E bei der gezielten Schaffung von Innovationen gemeinsam mit Vertrieb und Marketing definiert, was zu hundert Prozent gewährleistet sein muss und was nach und nach reifende Zusatzfeatures sein können. Mit der Faustregel „Lieber zu schnell am Markt als zu langsam“ schloss Quelle die Telekonferenz, schließlich lehre der Realbetrieb immer mehr als das Labor und der grüne Tisch.

Die nächste Mandat-Telekonferenz der Wachstumswerkstatt 2012 findet statt am 18. Juni 2012 um 16.30 Uhr zum Thema „Einkauf: Wie Sie Qualität sicherstellen und das Erbsenzählen stoppen“. Die Impulsvorträge am Telefon zu den wichtigsten Bereichen, in denen Wachstumsbremsen zu lösen sind, richten sich an Unternehmer, Vorstände, Geschäftsführer und seniorige Führungskräfte. Hier gibt es weitere Informationen und eine Anmeldemöglichkeit.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Organisationale Verträglichkeit – Wachstumsprojekte müssen passen

Alle von uns, die Erfahrungen mit großen Projekten, seien es Veränderungsprojekte, Softwareprojekte, Entwicklungsprojekte jeder Art, gemacht haben, kennen das folgende Phänomen: Was zunächst als überschaubares Projekt angedacht war wird schrittweise (und nicht etwa plötzlich!) größer und größer, bis man der perfekten Lösung – konzeptionell – möglichst nahe ist. Alle lehnen sich erschöpft zurück und freuen sich, dass es endlich, endlich gelungen ist, die perfekte Lösung zu schaffen.

Zumindest auf dem Papier.

Im Rahmen der Projektrealisierung stellen sich dann nicht nur ungeahnte Veränderungen und Probleme ein, es wird auch deutlich, dass die Organisation die geplanten Veränderungen gar nicht stemmen kann. Sie ist schlicht überfordert, was wiederum Reaktanz erzeugt und dazu führt, dass …

  • … die Projektergebnisse entweder wesentlich schlechter ausfallen, als ursprünglich geplant, oder
  • … sich die Projektdauer deutlich ausdehnt, oder
  • … sich die Fluktuation erhöht, oder
  • … das Projekt eine erhebliche Budgeterweiterung erfahren muss, oder dass
  • … sich alle obigen Punkte zugleich einstellen.

Die perfekte Lösung ist eine Illusion. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht: Die perfekte Lösung ist selten erforderlich. Solange wir nicht für die Sicherheit und die Gesundheit von Mensch und Tier verantwortlich sind, bedarf es keines Perfektionsstrebens. Das Streben nach Perfektion soll vielfach die eigene Unsicherheit überdecken, denn wenn ich erst perfekt bin, kann mich schließlich niemand mehr angreifen. Eine Delle im Selbstbewusstsein, die fatale Auswirkungen haben kann.

Gute Wachstumsprojekte beinhalten ein erstrebenswertes Bild der Zukunft und sie sind so ausgelegt, dass die Organisation sie auch „verträgt“. Wir sprechen hier von „organisationaler Verträglichkeit“. Das Unternehmen muss in der Lage sein, die erforderlichen Veränderungen mit einiger Anstrengung angehen zu können und die Mitarbeiter müssen bereit sein, sich auf die entsprechenden Schritte einzulassen. Erst dann ist eine reelle Chance gegeben, dass die geplanten Wachstumsschritte auch tatsächlich gegangen werden.

Organisationale Verträglichkeit ist keine hinreichende Bedingung für das Gelingen eines Wachstumsprojektes. Aber sie ist eine notwendige Bedingung. Klopfen Sie Ihre laufenden größeren Projekte einmal im Hinblick auf die Verträglichkeit mit Ihrer Organisation ab. Sie werden staunen, was Sie zutage fördern.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

The Seven Most Effective Strategies To Impede Growth

Just in time for the start of your week: Don’t let anybody stop you growing.

There are myriad ways people are trying to impede growth, because to grow means to change. Take a look at the dark side of growth now: Here are the seven most effective strategies to impede or even to slow down growth, because growing makes a lot of people feel uncomfortable.

• Making everything top priority
• Endless safeguarding
• Pursuing a personal agenda
• Throwing smoke grenades
• Noncommittal behavior
• Creating project inflation
• Questioning successes

Did you face one of these strategies in your company? How do you deal with them? How do you take care, that your company grows, though? For each of these strategies there are one or more counter strategies. The point is, that you are able to realize that someone tries to stop you from growing your firm.

Yours,
Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Consulting Group

Die sieben wirkungsvollsten Wachstumsverhinderungsstrategien

Pünktlich zum Wochenstart: Lassen Sie sich durch nichts und niemanden am Wachstum hindern.

Dazu werfen Sie jetzt einmal einen Blick auf die dunkle Seite des Wachstums: Hier folgen die sieben wirkungsvollsten Strategien, Wachstum zu verhindern, oder zumindest zu verlangsamen, denn Wachstum ist manchen Menschen schlicht zu unbequem.

• Die Chefsache ausrufen
• „Effektiv“ absichern
• Politik betreiben
• Nebelkerzen werfen
• Unverbindlichkeit beweisen
• Projektinflation schaffen
• Erfolge in Frage stellen

Ist Ihnen die eine oder andere Strategie in Ihrem Unternehmen schon begegnet? Wie gehen Sie dagegen vor? Wie stellen Sie sicher, dass Sie trotzdem wachsen? Für jede dieser Strategien gibt es eine oder mehrere Gegenstrategien. Aber zunächst einmal ist es entscheidend, dass Sie die Verhinderungsstrategie erkennen.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Typische unternehmensinterne Wachstumsbremsen

Hier ist eine Auswahl typischer unternehmensinterner Bremsen. Natürlich treffen nicht überall alle Bremsen zu, aber sehen Sie selbst, ob Sie einige Aspekte in Ihrem Unternehmen wiederfinden. Erkenntnis ist der erste Schritt, eine Bremse zu lösen.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
• Forscher, die sich selbst verwirklichen
• Keine Anbindung an Marketing / Vertrieb
• Doppelarbeit
• Ego im Wege

MARKETING
• Marketing behauptet, es sei nicht messbar
• Marketing ist nicht hinreichend in Wachstumsprojekte eingebunden
• Kreativität, Organisationskompetenz und Umsetzungskompetenz sind nicht gleichermaßen ausgeprägt
• Marketing meint „Wir sind die Wichtigsten“

VERTRIEB
• Vertrieb schottet sich ab, lässt sich nicht in die Karten sehen
• Denkhaltung: „Bin ich froh, wenn ich wieder aus der Zentrale heraus in meiner Region bin“
• Vergütungssystem auf Umsatzbasis
• Unklare Schnittstellen zu Logistik, Marketing, IT, Controlling
• Unbezahlte Serviceleistungen

EINKAUF
• Der Einkauf als Drückertruppe, schlechtes Image bei Lieferanten
• Belohnungssystem: Ausschließlich wirtschaftlicher Erfolg
• Mangelnde Anbindung an Unternehmensstrategie
• Unklarheit über operative Leistungsprozesses

PERSONALABTEILUNG
• Selbstverständnis als reiner Seminarveranstalter, Stellenbeschreiber, Arbeitsrechtsanwaltvermittler und Betriebsratsstillhalter
• Mangelndes Interesse an operativen Leistungsprozessen und tatsächlichen Anforderungen
• Keine Leistungsmessung der Personalabteilung
• Unklare Rollen und Verantwortlichkeiten

Detailliertere Ausführungen zu jedem Unternehmensbereich gibt es in meinem Buch „Profitabel wachsen – Wie Sie interne Bremsen lösen und Unternehmen neuen Schub geben“, z. B. bei amazon

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Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH