Die persönliche Sicht: Politik soll Führung ausüben
Treue Leser meines Blogs wissen, dass ich von Überregulierung ausgesprochen wenig halte. Die Tatsache, dass diese Überregulierung von teilweise inkompetenten, weil sachunkundigen Politikern ausgeübt wird, macht meine Stimmung nicht besser.
Es geht aber nicht um meine Stimmung, sondern um die Rolle der Politik. Ich glaube, dass wir in Sachen Wachstum wesentlich effektiver vorankommen, wenn sich die Politik als Führung versteht. Führung aber gibt weniger den Weg und schon gar nicht die einzelnen Schritte vor, die es gilt, zu gehen, um den Erfolg zu ernten, sondern Führung schafft den Rahmen. Führung erkennt Talente. Führung ermöglicht es den Talenten, sich innerhalb des gesetzten Rahmens zu entwickeln.
Politik macht heute genau das Gegenteil. Politik gibt alles Mögliche und Unmögliche vor, macht den Handlungsrahmen immer enger, stellt Kontrollregeln auf und übersieht auch die Rolle der Leitplanken, die zu setzen sie aufgerufen ist. Leitplanken flankieren nämlich eine Fahrbahn rechts und links und nicht auch vorne, hinten, oben und unten.
Woher kommt dieses Missverhältnis? Warum ist die Politik auf dem Regulierungs- und Vorschriftentrip? Dies hat zweierlei Ursachen: Erstens gibt es immer wieder Menschen und auch ganze Unternehmen, die Freiräume unmoralisch nutzen und zweitens ist in der Politik ein Argwohn, ein Misstrauen gegen jede Art vorn Verselbstständigung merkbar. Man nenne es vielleicht „Unternehmerische Freiheitsphobie“.
Schade eigentlich, denn man sollte die Regel regeln und nicht die Ausnahme. Wäre doch schön, wenn Politik sich wieder auf ihre tatsächliche Rolle besinnt und wenn die Wirtschaft, wir Unternehmer, ein wenig freier handeln dürften. Ich glaube, das ginge nach vorn los.
Ihr Guido Quelle
(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH