Kein Tag vergeht, an dem nicht der Fach- und Führungskräftemangel in der Presse bemüht würde und der Ruf nach „High Potentials“ erschallt. Nicht wenige Unternehmen rühmen sich auch, High Potentials nahezu magisch anzuziehen.
So weit so gut. Uns interessiert aber heute folgende Frage: Was geschieht mit High Potentials, also mit denjenigen Mitarbeitern, denen ein besonderes, deutlich überdurchschnittliches Entwicklungspotenzial unterstellt wird, im Verlaufe der Zeit?
Viele Unternehmen beklagen, dass ehemals hochmotivierte, potenzialstarke Mitarbeiter „plötzlich“ nicht mehr die ehemalige Leistung erbringen. Kein Wunder, denn es besteht unserer Beobachtung zufolge die reale Gefahr, dass viele dieser Potenzialkandidaten, viele dieser Hoffnungsträger in einem Umfeld, das ihr Potenzial nicht voll abruft, schlicht verkümmern. Diejenigen von Ihnen, die mit uns näher vertraut sind, wissen, dass wir nichts von extrinsischer Motivation halten. Sie wissen aber auch, dass wir mit unseren Klienten auch regelhaft daran arbeiten, ein Umfeld zu schaffen, das es erlaubt, intrinsische Motivation zu erhalten; ein Umfeld, das Leistungsträger zu neuen Herausforderungen inspiriert.
Man kann sich natürlich die Frage stellen, warum ehemalige High Potentials sich plötzlich mit weniger Herausforderung begnügen und nicht einfach den Job wechseln. Auch die Antwort darauf liegt nahe: Weil es sich bei der mangelnden Herausforderung um einen schleichenden Prozess handelt und manch einer sich irgendwann mit dem Umfeld arrangiert.
Lassen Sie nicht zu, dass Ihre Top-Leute, seien es neue Mitarbeiter oder gestandene Wachstumstreiber im Unternehmen, durch ein durchschnittliches Umfeld gebremst werden. Verabschieden Sie sich von der Pflicht, zu motivieren, aber fordern Sie, fördern Sie, inspirieren Sie, hören Sie zu, bieten Sie Chancen, lassen Sie Fehler zu, belohnen Sie Wachstum.
So erhalten Sie Ihre High Potentials – zur beidseitigen Freude.
Aus aktuellem Anlass: Ich hatte das Vergnügen, zu einem Artikel in der FAZ beizutragen. Thema: „Doppelspitze“. Ich finde, der Beitrag ist sehr ausgewogen und ausgezeichnet geworden, um sich eine Meinung zu bilden.
Schauen Sie selbst: „Mein Chef, dein Chef“.
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