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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 483: Quantenmechanik und Unternehmensführung

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 483: Quantenmechanik und Unternehmensführung

Beschäftigen Sie sich manchmal mit Quantenmechanik, mit Quantenphysik? Nein, nein, nicht als Experte, als – sagen wir – „interessierter Laie“? Ich tue das gelegentlich – aus ganz unterschiedlichen Gründen, einer davon ist, dass ich Einstein großartig finde – und bin immer wieder fasziniert, in welchen Dimensionen die Forschung stattfindet und wie schnell man an die Grenzen des Fassbaren, Messbaren, Verstehbaren, Glaubwürdigen gerät. Ich gerate zumindest oft dahin.

Es wurde zum Beispiel hinlänglich nachgewiesen, dass sich ein Teilchen an zwei unterschiedlichen Orten zur gleichen Zeit befinden kann, was man durch einfache Experimente selbst zu ergründen in der Lage ist, was unser (mein) Vorstellungsvermögen aber schnell sprengt. Eine andere quantenmechanische Feststellung ist, dass Dinge sich, ihr Verhalten, verändern, wenn man sie beobachtet, dass sich unbeobachtete Teilchen also anders verhalten, als beobachtete und dass auch die Intensität der Beobachtung eine Rolle spielt.

Keine Sorge, ich drifte nicht ab – zumindest nicht mehr, als sonst –, aber hier kommen wir recht rasch zu Ableitungen für uns in der Unternehmensführung. Wenn wir einmal annehmen, dass die quantenphysikalische Feststellung auf der Mikroebene sich auf die Makroebene übertragen lassen würde, dann würde es bedeuten, dass Sachverhalte, Personen, die Aufmerksamkeit erlangen, sich anders verhalten, als ohne diese Aufmerksamkeit.

Und genau das ist der Fall, von dem ich sicher bin, dass Sie ihn auch schon erlebt haben. Sie widmen sich einer besonderen Angelegenheit sehr genau und führen sie dadurch schneller und gründlicher zu einem Ergebnis. Sie widmen sich einem Mitarbeiter besonders und er entwickelt sich besser, als ohne diese Aufmerksamkeit, sie arbeiten gemäß ihrer Prioritäten (haben also nur exakt EIN Projekt mit „höchster Priorität“) und – siehe da – wie von Geisterhand geschehen Dinge schneller und besser.

Der Umkehrschluss ist statthaft: Ohne Aufmerksamkeit, ohne Zuwendung oder bei sehr stark fragmentierter Aufmerksamkeit werden Dinge schlechter. Wir haben nur 100 Prozent Aufmerksamkeit. Wenn wir diese auf 10 Projekte lenken, erfährt jedes Projekt durchschnittlich 10 Prozent Aufmerksamkeit. Wenn ich „Multitasking“ im Sinne von „mehrere Dinge gleichzeitig konzentriert tun“ betreibe (was nachweislich nicht geht, ich schrieb darüber), verschwende ich Energie.

Was können wir tun?

  1. Wenn Sie etwas stört, oder wenn Sie etwas besonders voranbringen wollen, widmen Sie dieser Angelegenheit ihre Aufmerksamkeit und zwar ihre volle Aufmerksamkeit für den von Ihnen jeweils vorgesehenen Zeitraum. Keine Ablenkung, kein Multitasking.
  2. Wenn Sie feststellen, dass etwas in Ihrem Unternehmen partout nicht vorankommt, artikulieren Sie dies und sagen Sie, dass Sie sich die Dinge genauer ansehen werden. Sie werden sich wundern.
  3. Wenn Sie selber den Eindruck haben, mit angezogener Handbremse zu fahren, überdenken Sie Ihre Prioritäten und prüfen Sie, ob Ihre eigentlichen Prioritäten mit Ihrem Handeln übereinstimmen. Ihr Kalender ist unbestechlich.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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© 2021, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 482: Der Markt ist gesättigt

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 482: Der Markt ist gesättigt

In den Wachstumsprojekten, die wir mit unseren Klienten zum Erfolg führen, spielt der Vertrieb immer eine zentrale Rolle; das liegt auf der Hand, weil der Vertrieb natürlich die wichtigste Einheit ist. Jaja, natürlich, wir sind alle wichtig, mögen uns auch alle, wissen auch, dass die eine Abteilung ohne die andere nicht arbeiten kann, und so fort. Und: Ohne Vertrieb können alle anderen heimgehen. Wo nichts verkauft wird, braucht auch nichts eingekauft zu werden, keine Buchhaltung gemacht zu werden, kein Geschäft geführt zu werden. Ohne Vertrieb kein Wachstum.

Umso bemerkenswerter finden wir ein Statement, das wir vergleichsweise oft hören und das auch durch permanentes Wiederholen nicht besser wird. Es ist kurz, hat aber immense Ableitungen. Es lautet:

„Der Markt ist gesättigt.“

Interessanterweise bezieht sich das fast immer auf den Heimatmarkt – nahezu unabhängig davon, ob es sich um ein deutsches oder ein Unternehmen in einem anderen Land handelt. Ich habe dies schon von Schweizer, österreichischen, niederländischen, belgischen, US- und vielen anderen Unternehmen gehört.

„Der Markt ist gesättigt.“

Die Ableitung, die daraus entsteht, ist fatal: Erstens muss man (natürlich, das liegt ja auf der Hand) zwingend und möglichst viel internationalisieren, exportieren, Niederlassungen im Ausland aufbauen, Distributeure gewinnen. Zweitens kann man sich noch so stark anstrengen im „domestic market“, es wird zu nichts führen – außer, jaaaa, auuuußer … wir senken die Preise.

So geht das nicht mit dem profitablen Wachstum. Erstens führt ein durch Aktionismus geprägtes, starkes Internationalisieren fast immer zu heillosem Chaos – Internationalisierung beginnt mit Ordnung daheim –, zweitens ist das Statement „Der Markt ist gesättigt“ hinlänglich häufig nicht haltbar.

Wir fragen dann immer: „Haben Sie 40 Prozent Marktanteil oder gar mehr?“, „Kennt jeder Kunde die Marke?“, „Welches sind die Bedürfnisse Ihrer Kunden? Wie haben diese sich verändert?“, „Wann haben Sie zuletzt Ihren Vertriebsansatz modernisiert?“, „Was meinen Sie mit ‚gesättigt‘ eigentlich genau?“ und vieles mehr.

Die Behauptung „Der Markt ist gesättigt“ ist selten substanziierbar, häufig eine Schutzbehauptung und sagt in vielen Fällen mehr über die Vertriebsintelligenz des Unternehmens aus, als über den Markt. Vielfach spricht eine haarsträubende Kapitulation aus diesem Satz. Wie wird denn mit einer solchen Haltung verkauft? Richtig: schlecht.

Aber der gesagte Satz aus dem Vertrieb ist nur die eine Seite. Die andere Seite sind Vertriebsleiter und Geschäftsführer, die dies unkommentiert stehenlassen oder es gar selbst sagen.

Und während die Wettbewerber unserer Klientenunternehmen sich mit der Annahme „Der Markt ist gesättigt“ herumärgern, erobern unsere Klienten weiter Markt – profitabel, im Heimatmarkt – und expandieren systematisch in weitere Märkte. So geht das mit dem Wachstum.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 481: „Das macht uns aus!“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 481: „Das macht uns aus!“

Es ist herrlich, wieder zu reisen und in Restaurants gehen zu können. Auf unserer Lieblingsinsel herrschte zu unserer Anreise die Pflicht, zur Fährfahrt einen negativen tagesaktuellen (offiziellen) Corona-Test vorzuweisen, die Fähre wird nur zu zwei Dritteln ausgelastet, auf der Insel gibt es eine Teststation, zweimal pro Woche möge man sich testen lassen, wenngleich die Gastgeber es bei deutlich abnehmender, einstelliger Inzidenz auch nicht mehr verpflichtend einfordern. Aber das Angebot ist barrierearm, es wird ein Lolly-Test gemacht, die Terminvergabe ist online im Drei-Minuten-Takt möglich, ohne Termin kann man sich auch testen lassen, muss nur ein Formular ausfüllen, gegebenenfalls etwas warten, alles ist sehr bequem. Es gibt überhaupt keinen Grund, das Testangebot nicht zweimal pro Woche anzunehmen. Viele Gastgeber arbeiten mit Luca, die ganze Insel ist sehr bemüht, „sauber“ zu bleiben.

Eines der Restaurants, das wir auf der Insel gerne besuchen, hat trotz aller Lockerungsmöglichkeiten nach wie vor die Regel, dass man nur mit einem tagesaktuellen Negativ-Test oder mit vollem Impfschutz, nachzuweisen per Impfpass, Einlass erhält. Damit möchte man die Gäste und auch das noch nicht vollständig durchgeimpfte Personal schützen. Wir finden das gut und nachvollziehbar.

Aaaaber, nicht alle finden das gut. Meine Frau und ich bekamen am Dinnertisch mit, wie sich Gäste, die eine Reservierung vornehmen wollten, darüber monierten, dass diese Regelung besteht. Selbst, wenn man erst einmal geimpft ist, brauche man einen Test? Jawohl. Selbst, wenn man einen zwei Tage alten Test hätte, gälte dieser nicht? Richtig, man wolle Gäste und Personal schützen. Argumente, Diskussion, blablabla.

Dann das vermeintliche Killerargument: „Andere Restaurants handhaben das aber anders, viel lockerer.“

Die klare, deutliche, höfliche und überraschende Antwort des Obers?

„Tja. Das macht uns aus!“

Stille. Pause. Ruhe. Keine weitere Diskussion.

Wir fanden das großartig. Das war mal ein Statement. Klar, deutlich, differenzierend, positiv. Und meine Frau sagte sofort: „Das wird ein Wochenstart.“

Was nehmen wir für „Wachstum“ mit? Manche allfällige Diskussion muss unbedingt abgebrochen werden. Dies funktioniert oft nicht mit Argumenten, weil es dann immer weiter, immer weiter geht. Manche Diskussion bedarf einer Ich- (oder Wir-) Aussage. Wir wollen das so, wir finden das gut und überdies ist es ein Vorteil und ein Differenzierungskriterium. Manche zähe Diskussion benötigt dieses Überraschungsmoment.

Ob die Gäste reserviert haben? Das haben wir nicht mehr verfolgt, aber zumindest konnten die beteiligten Mitarbeiter weiterarbeiten. Wachstum benötigt eben positive Klarheit.

 

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 480: Primärquellen nutzen

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 480: Primärquellen nutzen

Wir haben während der Pandemie überrascht feststellen können, wie sich ein großer Teil der Bevölkerung von Fußball-Bundestrainern zu Virologen und Epidemiologen entwickeln konnte. Das war schon faszinierend. Allerorten schossen plötzlich Experten ums Eck, darunter waren übliche Verdächtige, die sowieso zu allen Themen etwas sagen, aber auch viele unbekannte Hobby-Virologen zeichneten sich durch zwielichtiges YouTube-Wissen aus.

Auch die Berichterstattung überschlug sich. Viele Meldungen bezogen sich auf die gleiche Quelle und je seriöser das Medium war, das eine Meldung veröffentlichte, desto weniger genau schaute man hin, ob der Quellenbezug seriös war. Zack, war die Ente plötzlich eine Wahrheit und viel zu viele faselten einfach falsche Inhalte unreflektiert vor sich hin.

Vor kurzem wäre ich auch fast auf eine Meldung hereingefallen, in der sich wieder einmal einige Medien darüber echauffierten, dass Bezos, Musk und Co. so wenig Einkommensteuern zahlten. Die genannten Quoten kamen mir merkwürdig vor. Auf Twitter wurde ich auf die Quelle aufmerksam: propublica.org. Ich las den Artikel und traute meinen Augen nicht: Die persönlichen Steuersätze wurden aufgrund des Börsenwerts der Unternehmensanteile berechnet. Heraus kamen natürlich irrwitzig kleine Steuersätze.

Nehmen wir an, ein Lediger bezöge als geschäftsführender Alleingesellschafter eines mittelständischen Familienunternehmens Einkünfte aus seiner Tätigkeit, die zu einem zu versteuernden Einkommen von 500.000 Euro führen. Ab 265.327 Euro zahlt er den Spitzensteuersatz von 45% in Deutschland. Insgesamt werden 219.000 Euro Steuern inkl. Soli fällig. Durchschnittssteuersatz: knapp unter 44% inkl. Soli.

Nehmen wir an, das Unternehmen sei 50 Millionen Euro wert. Legte man die Berechnung von propublica.org zugrunde, würde bei jenem geschäftsführenden Alleingesellschafter die Berechnungsbasis auf 50 Mio. + 500.000 = 50,5 Mio. Euro gesetzt. Gezahlte Steuern: 219.000 Euro. Steuersatz daher: 0,43%.

So geht das mit den Zahlen.

Die Berechnung würde bereits bei einem mittelständischen, florierenden Unternehmen zu einer unglaublichen Verringerung des prozentualen Steuersatzes führen. Das Vermögen, das in einem Betrieb, in seiner Substanz und in seinem Ertragspotenzial liegt, ist aber erst dann auf der persönlichen Ebene realisiert, wenn der Verkauf vollzogen ist. Und es unterliegt permanent dem Risiko „Nullwert“.

Der ganze Bericht war scheinheilig. Scheinbar neutral, von einer „investigativen“ Plattform veröffentlicht, werden auf diese und andere Weisen Falschmeldungen in die Welt gesetzt, die auch von seriösen Medien oft nicht hinterfragt werden.

Was lernen wir daraus für unser Thema „Wachstum“?

Wir müssen uns immer wieder die Mühe machen, Primärquellen zu sichten und wir müssen auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nahelegen und beibringen, dies zu tun, statt dass wir offensichtlichen Unsinn wiederkäuen.

Doch wie wollen wir das auch noch schaffen? Hier ist meine Faustformel: Immer, wenn Ihnen etwas merkwürdig vorkommt und es Ihnen wichtig erscheint, schlagen Sie es fundiert nach. Sie werden sich wundern!

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 479: Rechts und links der Straße

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 479: Rechts und links der Straße

Wenn man auf einer Landstraße im Genusstempo fährt, wenn man auf der Autobahn oder auch in der City im Stau steht, wenn man ohne Hektik einen Weg erwandert, fallen Dinge auf, die rechts und links des Weges sind. Ein Feld, Wild auf der Lichtung, die Berge in der Ferne, in der City ein Geschäft oder ein Restaurant, das man noch nie gesehen hat, ein neu angestrichenes Haus, auf dem Wanderweg Blumen, Tiere, vielleicht sogar ein Gewitter ganz weit weg, unbedrohlich.

Wenn wir schnell fahren oder gehen, fallen uns diese Dinge nicht auf, wenn wir unter Leistungsdruck stehen, blenden wir den Rand aus und konzentrieren uns auf den direkten Weg und auf das Ziel. Dies ist wichtig, weil wir durch die Geschwindigkeit nur die relevanten Informationen aufnehmen können, anderenfalls riskieren wir zuviel.

Genau so, so schnell, ist es auch im Studium, so wie es aktuell durchgezogen wird. Ich bin neulich als Alumnus der Technischen Universität Dortmund interviewt worden und habe bekannt, dass ich in meinem Studium erstens nicht regelhaft auf dem Campus war, zweitens recht lange für mein Vordiplom, dafür wesentlich kürzer für mein Hauptstudium gebraucht habe und drittens das genau das Richtige für mich war, weil ich mich um die Dinge rechts und links des Weges kümmern konnte: Mein eigenes kleines Unternehmen zur Finanzierung des Studiums, die damit verbundene Erfordernis, sich mit Kundenanforderungen auseinanderzusetzen (etwas, das meinen Informatik-Kommilitonen recht fremd erschien), mein Studentenjob bei Mandat. Ich war oft mit Freunden zum Klettern oder Mountainbiken unterwegs, im In- und Ausland.

Und trotzdem habe ich das Studium, das wahrlich kein Spaziergang war, mit „Sehr gut“ abgeschlossen. Komisch. Oder war es gar „deswegen“ statt „trotzdem“?

Wir wissen es nicht und dies gilt es auch heute nicht zu ergründen. Ich möchte vielmehr darauf hinaus, dass die Studentinnen und Studenten heute ein ganz anderes Tempo an den Tag legen müssen. Der Bologna-Prozess ist kein Vorteil, er ist ein Nachteil. Der Wahnsinn, dass Absolventen immer jünger sein müssen, führt dazu, dass sie das rechts und links Liegende aus den Augen verlieren, schnell für Prüfungen lernen – dabei oft und erkennbar Wissen ohne Verständnis abliefern –, mit geringerer Reife in den Unternehmen auftauchen und oft erst einmal das Leben lernen müssen. Schade, denn im Unternehmen herrscht erneut oft genug Druck und nicht immer die Möglichkeit, zu spielen. Pflichtpräsenzen, eine extrem hohe Prüfungsdichte, eine enorme Fachvielfalt, all das soll förderlich sein? Nein, da bin ich völlig anderer Auffassung.

Ich gebe meinen Studenten in meinen Vorlesungen immer Dinge mit auf den Weg, die sie abseits des zu besprechenden Fachs für ihr Leben mitnehmen können, das sehe ich als eine meiner wesentlichen Aufgaben an. In unserem Unternehmen ermöglichen wir es jungen Kolleginnen und Kollegen, risikoarm „anzukommen“, also erst einmal die erforderliche Sicherheit zu erlangen, derer es für unseren anspruchsvollen Beruf bedarf. Linda Vollberg (über 11 Jahre dabei), Lisa Wolff (fast 6 Jahre dabei), Pascal Kowsky (über 8 Jahre dabei), können besser darüber referieren, ob und wie gut das bei uns klappt, alle drei sind während ihres Studiums zu uns gekommen. Dazu gehört auch, dass wir es ermöglichen, rechts und links des Weges zu schauen – wenn es schon das Studium nicht ermöglicht.

Nun der Bogen zu unserer unternehmerischen Praxis und zu Wachstum: Wir können nur persönlich und unternehmerisch wachsen, wenn wir das Tempo modulieren, wenn wir also mal schnell, mal gemäßigt unterwegs sind. Wir können nur wachsen, wenn wir Neues hinzulernen und auch einmal Dinge zur Kenntnis nehmen, die vielleicht nicht unmittelbar nützlich sind, sogenannte „IAI-Themen“ (Interessant, aber irrelevant). Systeme, die nur auf Effizienz getrimmt sind, sind selten von Dauer.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 478: Satellite

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 478: Satellite

Auf Antenne Bayern wurde vor kurzem nach einem Interview mit Lena Meyer-Landrut ihr Mega-Hit „Satellite“ gespielt. Erinnern Sie sich? Es ist schon elf Jahre her, 2010 war es, als der Titel veröffentlicht wurde und er hat die Welt im Sturm erobert, gipfelnd in dem Gewinn des European Song Contests im Jahr 2010.

Meine Frau und ich waren gemeinsam im Auto unterwegs, als wir den Titel hörten und haben uns darüber gefreut. Dann haben wir uns gefragt, was „Satellite“ besonders macht und gemacht hat, so dass es sogar zum Sieg im ESC kam. Hier kommen einige Erkenntnisse:

  • Der Song ist fröhlich (obwohl in Moll gehalten), gefällig und war in seiner Art weitgehend neu.
  • Der Text ist vergleichsweise leicht, keine echte Problembewältigung, nur eine allfällige Liebesbekundung, keine ideologische Aufarbeitung von Weltschmerz, kein „Betroffenheits-Pop“ (danke, lieber Tom Hegermann, für diesen Begriff!), also auch keine versuchte Eigentherapie auf Kosten der Hörer – diese Leichtigkeit wird heute schmerzlich vermisst.
  • Es ist ein guter Mitwipp-Beat (4/4 Takt, 95 beats per minute), keine Schnarchnaseneinschlafmusik, die den Fahrer-Aufmerksamkeitssensor im Auto triggert
  • Der Song ist unperfekt- Über die seinerzeitige englische Aussprache der Künstlerin haben sich Tausende die Mäuler zerrissen – dafür hat die Künstlerin aber den Contest gewonnen und die Kritiker nicht. Erfolg ist unbestechlich.
  • Eine energiegeladene, dynamische, fröhliche Protagonistin.
  • „Satellite“ polarisiert durch seine Art. Die meisten die ihn kennen, haben eine Meinung zu dem Titel

Das waren nur einige Erkenntnisse.

Wir würden ja nicht im Wachstums-Wochenstart über Lena Meyer-Landrut und Satellite sprechen, wenn wir nicht auch über Wachstum sprechen wollten. Also: Können wir etwas aus diesem Erfolgssong für unser Business ableiten? Ich glaube schon, denn ich beobachte, dass manche Prinzipien sich regelhaft in erfolgreichen Produkten und Leistungen wiederfinden:

  • Sie sind entweder leicht zu verstehen oder werden verständlich erklärt.
  • Sie sind positiv, schaffen eine Lösung, nicht ein weiteres Problem
  • Sie machen auf eine gewisse Art und Weise Freude, man fühlt sich mit ihnen besser als ohne sie.
  • Sie sind nicht perfekt. Trotzdem nutzt man sie gerne wieder.
  • Sie werden von Unternehmen und Mitarbeitern angeboten, die mit Energie und Freude an die Arbeit gehen und ihre Kunden nicht merken lassen, dass es manches Problem geben könnte.
  • Sie haben Kontur und differenzieren sich von den Produkten und Leistungen des Wettbewerbs.

Ist doch klar, meinen Sie? Nun, dann machen Sie in Ihrem Unternehmen einmal den Realitätstest, ich bin gespannt.

Im Übrigen entsteht der Erfolg mancher dieser Produkte unerwartet. Die Komponisten von „Satellite“ hatten den Song nie für den ESC geplant, eine der Komponistinnen hatte von dem Contest überhaupt noch nichts gehört.

Alan Weiss sagte mir einmal “You’ll never know where the next hit is coming from.“ Recht hat er.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 477: Nach Corona

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 477: Nach Corona

Haben Sie schon ein „Nach-Corona-Meeting“ geplant? Das war eine Frage in meinem Editorial der Juni 2021-Ausgabe des Mandat Growthletters. Und? Haben Sie? Oder haben Sie es sogar schon durchgeführt?

Unser „Nach Corona-Meeting“ wird am Donnerstag stattfinden. Der Kreis: Mandat-Geschäftsführung. Wir werden uns zunächst zu Dritt darüber verständigen, was wir nun, angesichts der absehbaren Entwicklung von der Pandemie zu einem zunehmend endemischen Phänomen, taktisch und strategisch tun werden. Um dies zu verabreden, gehört als erstes unsere Strategie auf den Tisch, denn entweder müssen unsere Beschlüsse sich ja aus der Strategie ableiten, oder wir stellen fest, dass Ergänzungen der Strategie oder Änderungen an der Strategie erforderlich sind.

Fragen, die uns beschäftigen werden, sind: Haben wir in der Pandemie Dinge entdeckt, die es unseren Klienten erlauben, noch werthaltiger von unserer Arbeit zu profitieren? Haben wir Formate entdeckt, die weniger Aufwand und gleichen oder höheren Nutzen bieten? Haben wir Leistungen entdeckt, die vorher nicht „denkbar“ oder nicht akzeptabel erschienen? Haben wir erstrebenswerte und weniger erstrebenswerte Formen der Zusammenarbeit entdeckt, die wir beibehalten oder sofort wieder eliminieren wollen? Was bedeutet die Pandemie (und die auf Zeit absehbare Wahrscheinlichkeit einer erneuten Pandemie) für unsere Unternehmenszukunft?

Wir werden uns darüber verständigen, was wir erneuern wollen, was wir ausbauen wollen, was wir behalten wollen und was wir eliminieren wollen.

All das entlang unserer Strategie. Denn dafür ist sie ja da, nicht um Papier zu belasten, oder Bildschirmpixel zu füllen.

Sollten Sie das „Nach-Corona-Meeting“ noch nicht geplant haben, tun Sie es jetzt. Sollten Sie es schon durchgeführt haben, implementieren Sie die Schlüsse daraus. Wenn Sie in der Unternehmensführung Einigkeit erzielt haben, binden Sie die Mannschaft ein. Diskutieren und entscheiden Sie. Leiten Sie alles aus der Strategie ab, damit Sie kongruent sind.

Sollten Sie keine fundierte, nachlesbare, dokumentierte, nachvollziehbare Strategie haben, ist es an der Zeit, das dringend zu ändern. Unsere Klienten genießen immer wieder die Klarheit, die aus der mit uns erarbeiteten Strategie entsteht und die Schnelligkeit, mit der Dinge, die zwischen Unternehmensführung und Fachexperten in der Mitarbeiterschaft errungen werden, umgesetzt werden können. Kongruent, verständlich, verbindlich. Resultat: Wettbewerbsvorteile.

Und diejenigen, die das „Nach-Corona-Meeting“ schon hatten, dürfen mir gern darüber berichten.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 476: Die kleine Welt und die große Welt

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 476: Die kleine Welt und die große Welt

Wenn ich die Presse verfolge, dann denke ich, es gebe nur Deutschland. Genauer: Ich erhalte mehr und mehr den Eindruck, es gebe – neben der Pandemie – ausschließlich Partikularprobleme zu lösen. Wir diskutieren und debattieren über Teilinteressen von Teilgruppen mit gleicher Intensität und Vehemenz wie wir uns Gedanken über das große Ganze machen sollten.

Wir diskutieren über das Wohl und Wehe traditioneller versus ökologischer Landwirtschaft, es wird kontrovers über den Genderstern diskutiert, wir wollen Strom, aber keine Leitungen, wir wollen in den Urlaub, aber sollen das nicht mit dem Schiff oder dem Flugzeug, es wird über das Für und Wider des Meisterbriefs gestritten, in Europa will das eine Land das, das andere will dies und ein Drittes will beides auf keinen Fall, ich könnte die Liste unterschiedlich wichtiger Dinge endlos fortführen, die Auswahl ist zufällig.

Was wir meiner Beobachtung in der gesellschaftlichen Debatte völlig vernachlässigen ist die Weltperspektive. Vielleicht ist sie zu un(be)greifbar, zu abstrakt, vielleicht schließen wir die Augen davor, aber ich möchte dringend dafür appellieren, die Augen zu öffnen:

China hat eine klare Vision. Luftfahrt, Raumfahrt, Streit um Territorien, Weltherrschaft. Keinem Thema wird ausgewichen auf dem Weg zur Vision. China will uns zeigen, dass das kommunistisch-kapitalistische System unserer parlamentarischen repräsentativen Demokratie bei weitem überlegen ist. China zieht sein Ding durch, das kann auch durch noch so wohlwollende diplomatische Lippenbekenntnisse nicht widerlegt werden.

Russland ist wirtschaftlich zur Zeit schwach, will der Welt aber ebenfalls unter allen Umständen seine Bedeutung und seine Macht zeigen. Beispiele dafür gibt es Dutzende.

Die USA haben einen neuen Präsidenten, aber „America First“ gilt – bis auf den Ton – unverändert fort. Davon können auch die richtigen Bewegungen in Bezug auf internationale Beziehungen und Abkommen nicht hinwegtäuschen.

Afrika ist ein aufstrebender Kontinent, der vor allem durch China sehr stark gefördert wird – Europa hat geschlafen.

Und wir? Beschäftigen uns mit Partikularproblemen und reiben uns daran auf. Es mag verständlich sein, es ist erklärbar, aber es ist falsch. Wir brauchen das Fahrrad nicht zu putzen, wenn die Kette gerissen ist. First things first. Die meisten in Deutschland leben aktuell in einem solchen Wohlfühlwohlstand, dass wir die Position der – wie Frau Wagenknecht, die mich damit erstmals beeindruckt hat – „Lifestyle-Linken“ bequem beziehen können. Wirtschaft? Spielt eine untergeordnete Rolle. Eigeninitiative, Eigenleistung? Der Staat macht das schon.

Am 23. Mai war Tag des Grundgesetzes, einer der bedeutendsten Tage unseres Landes. Wir müssen (wieder) dazu kommen, dass wir irgendwo hinwollen, nicht nur von etwas weg. Wir müssen (wieder) das große Ganze sehen. Wir können nicht sagen „Ich zuerst“ oder „Deutschland zuerst“. Wir müssen mindestens in europäischem Kontext denken und unser Klein-Klein beenden. Sehr schnell sogar. Sonst lachen sich die anderen, oben Genannten weiterhin über uns schief. Das fänd‘ ich schade.

Wir haben alle Chancen, wir müssen uns nur trauen, Felder zu beackern, bei denen das Saatergebnis nicht unverzüglich sichtbar ist. Wachstum hat vieles mit Vertrauen zu tun. Vertrauen in die gemeinsame Handlung.

Auf eine gute Woche!

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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 475: Künstliche Intelligenz oder gelebte Dummheit?

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 475: Künstliche Intelligenz oder gelebte Dummheit?

Ich gehöre zu denjenigen, die technische Neuerungen oft ziemlich cool finden und Dinge ausprobieren. Gleichwohl folge ich nicht blind jeder Technologie. Zwar bin ich nicht der erste, der auf jedes Detail des Datenschutzes achtet (sonst wären Facebook, Whatsapp & Co. tabu), aber als nicht praktizierender Informatiker habe ich in meinem Studium auch grundlegende Einsichten in grundsätzliche Aspekte der Informatik erhalten und auch zahlreiche ethische Diskussionen geführt.

Der neueste Hype: KI, Künstliche Intelligenz. Alles ist KI. KI ist der Megatrend. Wie damals Industrie 2.0. Oder Industrie 4.0. Oder Derivate davon. Oder wie Digitalisierung. KI ist natürlich weit entfernt von „neu“, haben wir uns schließlich bereits im Studium Ende der 1980er Jahre damit beschäftigt, aber heute sind die Rechnerkapazitäten vorhanden, um das umzusetzen, was hinter dem Konzept steht. Mein Top-Beispiel auf dem Rechner: Deepl, ein Übersetzungsprogramm aus Deutschland, hinter dem sich alle anderen, inklusive Google, verstecken können. Toll. KI ist endverbrauchertauglich geworden. Selbstlernende Systeme werden die Welt bemerkenswert beeinflussen – und tun das heute schon.

Auch Facebook arbeitet mit KI. Die Underperformance bei Facebook durfte ich neulich kennenlernen, hatte ich auf meiner Seite und in verschiedenen internationalen Gruppen über den Geburtstag unserer ältesten Leonberger-Hündin berichtet, die mit 13 Jahren ein für Leonberger sehr hohes Alter erreicht hat und so hagelte es Glückwünsche. Mal waren es nur Gifs oder Pics, oft aber auch geschriebene Kommentare.

Ich beantworte in der Regel jeden Kommentar. Da ich schnell tippe, sind die Dinge auch schnell erledigt. Ein paar persönliche Worte, nächster Kommentar. Wer beschreibt also mein Erstaunen, als Facebook mich darauf hinweist, dass ich nicht so oft „Thanks“ oder „Thank you“ (egal in welchem Kontext, oder ob danach noch etwas folgte) und auch nicht so oft „Danke“ oder „Merci“ schreiben solle. Die Worte werden für mich für eine Zeit gesperrt. Ich staune.

Kurze Zeit später weist Facebook mich darauf hin, dass ich gar nicht mehr kommentieren könne, weil der Verdacht auf missbräuchliches Verwenden von Facebook vorläge. Ich hätte zu viele Kommentare und diese überdies oft an Menschen geschrieben, mit denen ich nicht befreundet bin.

Das ist so in Gruppen, soll ich ein paar Tausend Leute kennen?

Die Kommentarfunktion war zunächst für etwa eine Stunde gesperrt. Ich beantwortete danach weiter die Glückwünsche. Zack, die nächste Sperre. Diesmal länger. Danach: Weiter beantwortet. Zack, die nächste Sperre, sie dauert inzwischen über 8 Stunden an und ich kann nicht mal mehr auf Posts in meinem eigenen Thread antworten, die Facebook-„Freunde“ geschrieben haben.

Das ist nicht Artificial Intelligence. Das ist Artificial Stupidity. Und hier müssen wir wach werden: Niemand ist erreichbar, die Maschine hat auf einer falschen Basis entschieden. Der User hat keine Chance, das zu verändern. Das ist bei Facebook vollkommen irrelevant, aber in ernsten Situationen? Sie können die Maschine nicht abschalten, weil Sie das schon dreimal getan haben. Sie können die Tür nicht aufschließen, weil Sie fünfmal in den letzten 10 Minuten herein- und herausgegangen sind. Sie können … – Sie merken, worauf ich hinausmöchte.

Anekdote zum Abschluss: Facebook fragte mich, ob ich der Entscheidung widersprechen möchte. Klar. Aber es passierte nichts. Ob ich Feedback geben möchte. Klar, habe ich gemacht. Was kam danach? Eine Meldung: „Vielen Dank für Dein Feedback zu diesem Erlebnis.“

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 315: Das Mädchen auf der Treppe

Mandat Wachstums-Wochenstart

Am vergangenen Dienstag: Meine Frau und ich waren mit dem Reisemobil auf dem Rückweg von einer Leonberger-Ausstellung und entschlossen uns, nicht direkt nach Hause zu fahren, weil es doch recht spät geworden war und wir einen langen Tag hatten. Also fuhren wir auf einen Stellplatz, den wir schon kannten, nahmen ein gemütliches Abendessen ein und beschlossen, noch fernzusehen, obwohl es spät werden würde. Warum? Weil es einen „Schimanski-Tatort“ zu sehen gab und zwar einen alten Schinken. Der Titel: „Das Mädchen auf der Treppe“.

Schimanski und Tanner machen Duisburg also in bewährter Hochform ein wenig sicherer und ich muss über die vielen alten Bilder lächeln. Autos, die längst nicht mehr auf Deutschlands Straßen fahren, wenn dann als Oldie, Telefonzellen, die es nicht mehr gibt, die Bitte um „20 Pfennig“ für eben jene Telefonzelle, die Langsamkeit der Bilder. Klar, der Film ist von 1982 oder 1983.

Mit ein wenig Nachsicht und Milde schauen wir uns solche Filme oft aus Nostalgie an, wenn die Marke (hier: „Schimanski“) stark genug ist, obwohl es viel modernere Filme gibt. Wir bemerken, dass die Sprache, die Szenerie, der Schnitt und viele andere Dinge gegenüber heute teilweise nahezu unvorstellbar alt sind. Wir nehmen die Distanz von heute zu einem Zeitpunkt vor 30 Jahren aktiv wahr. Zur gleichen Zeit meinen manche, dass Wachstum entbehrlich sei.

Wie geht das zusammen?

Es geht gar nicht zusammen. Nein, es ist glockenklar: Menschen werden in 30 Jahren auf unser „Heute“ blicken und werden genauso denken, wie wir heute über die 1980er Szenen denken. Es gibt überhaupt keinen Grund, etwas anderes anzunehmen. Die Welt wird sich verändern und die 2020er Jahre werden irgendwann antiquiert, langsam und teilweise unverständlich erscheinen.

Das ist ein Teil des Wachstums, des Fortschritt und – ja – auch ein Teil des kontinuierlichen Innovationsbedarfs. Wir müssen wachsen, wir werden wachsen und wir sind besser beraten, dieses Wachstum aktiv mitzugestalten, statt gebetsmühlenartig zu wiederholen, wie gefährlich das alles ist und den Kopf in den Sand zu stecken.

Nach dem Tatort war ich bestens unterhalten, hinreichend müde und um ein Thema für den Wochenstart reicher.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

Bis zum 8. Mai um Mitternacht ist Ihr Voting möglich!

Wie Sie wissen, ist Mandat nominiert für den „Innovator des Jahres 2018“ in der Kategorie Beratung

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Der Preis „Innovator des Jahres“ ist ein Publikumspreis. Nur registrierte Empfänger im Mailverteiler des Onlineportals „Die Deutsche Wirtschaft“ – vom dem Sie sich jederzeit mit einem Klick wieder abmelden können – erhalten eine Aufforderungs-Email, um für Mandat zu voten. Also, falls noch nicht geschehen:

  1. Registrieren Sie sich hier: Anmeldung
  2. Warten Sie auf die Aufforderung-Email!
  3. Stimmen Sie bis zum 8. Mai, 24.00 Uhr für Mandat!

Wir danken jedem, der sich die Zeit nimmt, Mandat zu unterstützen und berichten am 9. Mai live von der Preisverleihung via Twitter (@guidoquelle, @712linda).

Vorab noch drei sehr nette Antworten, die wir erhalten haben:
  • „Abstimmung erfolgt, Sie werden mit Sicherheit besser abschneiden als die Bayern gestern in Madrid.“
  • „Ich habe soeben für Mandat abgestimmt und würde mich sehr freuen, wenn Sie den Preis für Ihr Mandat Team holen!“
  • „Ich drücke die Daumen, dass Sie den Pokal gewinnen.“

 

© 2018, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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