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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 515: Muster beginnen an der Spitze

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 515: Muster beginnen an der Spitze

Oft spreche ich – entweder inmitten von Wachstumsprojekten, die wir begleiten, oder auch in der persönlichen Strategieberatung – mit Unternehmern über deren Auffassung, ihr Unternehmen käme nicht ihrer Vorstellung entsprechend voran. Es werden Beispiele aufgeführt, häufig werden Muster aufgedeckt:

Der Vertrieb ließe sich in die Enge drängen und mache schlechte Zugeständnisse, nebenbei ginge er ohnehin immer zu den Kunden, die am bequemsten für ihn seien, das Marketing kreiere bunte Bildchen und höre dem Vertrieb nicht zu, die Produktentwicklung entscheide zu langsam und brächte Saisonprodukte just dann auf den Markt, wenn sie nicht mehr gebraucht würden oder der Wettbewerb wieder einmal schneller war und das Controlling entwickele im Elfenbeinturm Tools, die zu kompliziert und in ihrer Anwendbarkeit beschränkt seien.

Wollen Sie fortführen? Wir könnten uns aufschaukeln. Das hilft aber nicht.

Wenn Sie auf Ihr Unternehmen schauen, dann werden Sie feststellen, dass es sich in vielen Situationen musterhaft, regelhaft, nahezu vorhersagbar verhält, im Guten wie im Schlechten. Wenn ein Unternehmen sich nicht musterhaft verhält, sondern sich in jeder Situation neu erfindet, ist das übrigens auch ein Muster. Musterhaftes, also regelhaftes Verhalten in der gleichen oder ähnlichen Situation ist erklärlich, denn ein Unternehmen lernt über das Verhalten seiner Mitarbeiter und wir Menschen handeln eben meist in der gleichen Situation vergleichbar oder identisch und Unternehmen werden nur durch Mitarbeiter lebendig. So entwickeln sich gute und unerwünschte Muster.

Die erwünschten Muster sind am besten. Wir können Dinge laufen lassen, wissen sie gut aufgehoben, können durchatmen. Schauen wir auf die unerwünschten Muster. Niemand (fast niemand) ist mit Absicht schlecht. Wenn sich ein unerwünschtes Muster einstellt, hat dies ebenso einen Grund, wie das erwünschte Muster.

Jetzt kommen Sie ins Spiel: Jedwedes Muster im Unternehmen beginnt an der Spitze. Wie bitte, jedwedes? Jawohl: Jedwedes. Warum? Weil Sie oder Ihre Führungsmannschaft das Muster entweder aktiv mit entwickelt haben, oder dabei zugesehen haben, wie es sich entwickelte. Nein, nein, herausreden ist unmöglich. Selbst, wenn Sie nicht aktiv beteiligt sind, fördern Sie durch aktives Einwirken oder durch passives Zulassen, die Musterbildung – im Guten wie im Schlechten. Sie fördern dies direkt oder indirekt durch Ihre Führung.

Hier ist der Wachstumsgedanke für diese Woche: Schreiben Sie fünf unternehmenswichtige (!) Muster auf, die Ihnen hochgradig positiv in Ihrem Unternehmen auffallen. Schreiben Sie fünf unternehmenswichtige Muster auf, die Ihnen (schon lange) auf die Nerven gehen – Spoiler: Das sind die Themen, die in Meetings oft die meiste Zeit kosten und diese haben oft etwas mit Entscheidungsschwäche, mangelnder Verbindlichkeit, Zeitverlusten, Kommunikationsdefiziten zu tun. Benennen Sie die fünf guten und die fünf nervigen Muster in der nächsten Führungsrunde und vereinbaren Sie, wie Sie die guten verstärken und die schlechten abstellen. Das kostet Sie eine Stunde, die Ihnen viele Stunden Rendite bringt, wenn Sie es richtig machen.

Halten Sie den Fortschritt in den nächsten Führungsmeetings nach.

Wenn Sie nicht systematisch an die Muster herangehen, dann stoppen Sie wenigstens die Aufregung um die schlechten Muster, denn dann sind Sie aktiver Teil davon und das Aufregen ist müßig.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


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© 2022, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 282: Nicht einmal, dreimal!

Wie oft ist es Ihnen schon passiert, dass Dinge, die eigentlich funktionieren sollten, im Ernstfall doch nicht funktionierten, obwohl ein Probelauf stattgefunden hat? Die Powerpoint-Präsentation, die – obwohl einmal (und zwar 10 Minuten zuvor) getestet – im Einsatzfall doch nicht funktioniert, der Video-Ton, der doch nicht anspringt, wenn man ihn braucht oder der Fehler am Auto, der zwar vom Service vermeintlich behoben wurde, bei Ihnen aber unverzüglich wieder auftritt, alles keine Einzelfälle.

Sollen wir über die Dusche daheim sprechen, die vor dem Erscheinen des Sanitär-Installateurs nicht funktioniert, von diesem repariert wird und die am nächsten Morgen wieder nicht funktioniert? Oder über den Router, der von der Telefongesellschaft ferngewartet wird, damit er wieder funktioniert, woran er sich aber nicht zu erinnern scheint, wenn Sie ihn wieder in Betrieb nehmen wollen? Die Klimaanlage im Hotel, die nicht funktioniert, repariert wird und danach wieder die Funktion einstellt ist auch so ein Fall.

Mein Coach hat einen schönen Satz geprägt: „Once is an accident, twice is a coincidence, three times is a pattern.“ Wir haben daraus gemacht: „Einmal ist ein Unfall, zweimal ist ein Zufall, dreimal ist ein Muster“. (Ja, man hätte auch aus „Unfall“ ein „Versehen“ machen können, aber so ist es schön plakativ). Der eine Test der Powerpoint-Präsentation ist nicht hinreichend, weil sich danach Einstellungen am Rechner verändern können; gleiches gilt für den Video-Ton. Auch beim Auto, bei der Dusche, dem Router, der Klimaanlage gilt: Ist der Fehler einmal nicht aufgetaucht, bedeutet das noch keinesfalls Sicherheit. Etwas das einmal funktioniert muss beim nächsten Mal nicht wieder funktionieren. Funktionierte es dreimal unter gleichen (!) Rahmenbedingungen, ist die Wahrscheinlichkeit dramatisch gestiegen, dass Stabilität erreicht oder der Fehler nachhaltig beseitigt ist.

Übertragen wir dies auf unsere Unternehmen, bedeutet dies, dass wir, wenn etwas einmal klappt noch lange nicht von einem Muster ausgehen können und zwar weder im Positiven noch im Negativen. Ein Fehlschlag bedeutet gar nichts. Drei Fehlschläge unter gleichen Rahmenbedingungen bedeuten massiven Handlungsbedarf. Ein einzelner großer neuer Auftrag ist solange als Versehen zu werten, wie nicht mindestens zwei weitere unter ähnlichen Rahmenbedingungen folgen. Dann aber ist schnellstens herauszufinden, worin das Muster besteht, um es sich zunutze zu machen.

Bei wichtigen Dingen gilt: Dreimal, nicht einmal. Denken Sie auch bei Ihrer nächsten Präsentation daran und lassen Sie die Technik dreimal hochfahren.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

P.S.: Das 14. Internationale Marken-Kolloquium fand am vergangenen Freitag seinen erfolgreichen Abschluss. Mehr darüber im Mandat Growthletter Oktober. Anmeldungen für 2018 nehmen wir ab jetzt entgegen. Die ersten Schnellentschlossenen haben schon gebucht.

© 2017, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Die Zeitverschwendungs-Fallen

Auch wenn die Führung meint, dass man das Richtige in Sachen Wachstum tut, muss dies nicht immer stimmen. Aufmerksamkeit verdienen jene Dinge, die man tut, weil man sie immer schon getan hat. Hier verbergen sich oft Zeitverschwendungen. Lesen Sie hier kostenfrei weiter.

Dies ist ein Beitrag aus meiner monatlichen Wachstumskolumne im Schweizer KMU-Magazin. Mit herzlichem Dank an das KMU-Magazin für die Überlassung des PDFs.


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