Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 388: Denkfehler beim Coaching
Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 388: Denkfehler beim Coaching
Coaching boomt. Führungskräfte werden gecoacht, Gruppen und Teams werden gecoacht, jeder darf sich „Coach“ nennen (übrigens ebenso wie „Berater“ …), da wird die Auswahl schwer. Bedarf und Angebot steigen permanent. Hier sind zehn wichtige Punkte, wenn es um die richtige Auswahl eines Coaches geht:
- Es macht keinen Sinn, jemandem (auch nicht sich selbst) einen Coach zu „verordnen“. Coaching bedeutet nicht, alle vorhandenen Schwächen auszubügeln, sondern es bedeutet, Talente herauszuarbeiten und zu fördern. Man sollte sich (und anderen) einen Coach „leisten“, dieser Investitionsgedanke ist die richtige Denkhaltung – die übrigens in den USA viel stärker ausgeprägt ist, als hierzulande.
- Beratung und Coaching sind auf eine gute Beziehung angelegt. Sympathie und Vertrauen sind enorm wichtig.
- Zertifizierungen sind nicht notwendigerweise Qualitätskriterium für einen Coach. Wer zertifiziert den Zertifizierer? Bei „Certified Coaches“ werde ich eher misstrauisch. Resultate, nicht Zertifikate zählen.
- Einem Business-Coach, der noch nicht erfolgreich Unternehmen strategisch und operativ beraten oder sogar geführt hat, fehlen wesentliche Qualifikationen und er ist ein Trockenschwimmer.
- Wer seinen Klienten in eine Abhängigkeit führt, handelt unethisch. Coaching-Verträge sollten stets zeitlich begrenzt sein und immer nach genauer Überlegung verlängert werden, nie automatisch.
- Es muss offen verabredet werden, wer an wen worüber berichtet, wenn eine Führungskraft mit einem Coach arbeitet, der vom Unternehmen bezahlt wird.
- Coaching ohne Ziel ergibt keinen Sinn.
- Jeder Coach, der keine Ausbildung zum Therapeuten hat, aber trotzdem wiederholt hobby-psychologischen Rat gibt, statt – wenn der Fall eintritt – darauf hinzuweisen, dass die Konsultation eines Therapeuten geboten erscheint, ist ein Scharlatan und sofort zu kündigen.
- Es gibt einen Unterschied zwischen „Persönlicher Beratung“ und „Coaching“. Ersteres ist vielschichtiger, kann unendlich ausgelegt sein, letzteres ist zielgerichteter und zeitlich einzuschränken (siehe 5.)
- Verschwiegenheit ist einzugrenzen. Sie endet nicht erst da, wo Schaden von Personen abgewendet werden muss, sondern auch da, wo Schaden vom Unternehmen abgewendet werden muss. Ist der Auftraggeber das Unternehmen und spricht die Führungskraft mit ihrem Coach darüber, dass sie das Unternehmen verlassen will, muss dies der Auftraggeber wissen (und der Coachee muss wissen, dass das Unternehmen es erfährt).Schließlich: Ist der Coach selbst erfolgreich? Wirtschaftlich? Persönlich? Wenn dies nicht der Fall ist: Wie soll er dann Sie oder Ihre Mitarbeiter beim Erfolg unterstützen?
Auf eine gute Woche!
Ihr und Euer
Guido Quelle
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© 2019, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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