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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 315: Das Mädchen auf der Treppe

Mandat Wachstums-Wochenstart

Am vergangenen Dienstag: Meine Frau und ich waren mit dem Reisemobil auf dem Rückweg von einer Leonberger-Ausstellung und entschlossen uns, nicht direkt nach Hause zu fahren, weil es doch recht spät geworden war und wir einen langen Tag hatten. Also fuhren wir auf einen Stellplatz, den wir schon kannten, nahmen ein gemütliches Abendessen ein und beschlossen, noch fernzusehen, obwohl es spät werden würde. Warum? Weil es einen „Schimanski-Tatort“ zu sehen gab und zwar einen alten Schinken. Der Titel: „Das Mädchen auf der Treppe“.

Schimanski und Tanner machen Duisburg also in bewährter Hochform ein wenig sicherer und ich muss über die vielen alten Bilder lächeln. Autos, die längst nicht mehr auf Deutschlands Straßen fahren, wenn dann als Oldie, Telefonzellen, die es nicht mehr gibt, die Bitte um „20 Pfennig“ für eben jene Telefonzelle, die Langsamkeit der Bilder. Klar, der Film ist von 1982 oder 1983.

Mit ein wenig Nachsicht und Milde schauen wir uns solche Filme oft aus Nostalgie an, wenn die Marke (hier: „Schimanski“) stark genug ist, obwohl es viel modernere Filme gibt. Wir bemerken, dass die Sprache, die Szenerie, der Schnitt und viele andere Dinge gegenüber heute teilweise nahezu unvorstellbar alt sind. Wir nehmen die Distanz von heute zu einem Zeitpunkt vor 30 Jahren aktiv wahr. Zur gleichen Zeit meinen manche, dass Wachstum entbehrlich sei.

Wie geht das zusammen?

Es geht gar nicht zusammen. Nein, es ist glockenklar: Menschen werden in 30 Jahren auf unser „Heute“ blicken und werden genauso denken, wie wir heute über die 1980er Szenen denken. Es gibt überhaupt keinen Grund, etwas anderes anzunehmen. Die Welt wird sich verändern und die 2020er Jahre werden irgendwann antiquiert, langsam und teilweise unverständlich erscheinen.

Das ist ein Teil des Wachstums, des Fortschritt und – ja – auch ein Teil des kontinuierlichen Innovationsbedarfs. Wir müssen wachsen, wir werden wachsen und wir sind besser beraten, dieses Wachstum aktiv mitzugestalten, statt gebetsmühlenartig zu wiederholen, wie gefährlich das alles ist und den Kopf in den Sand zu stecken.

Nach dem Tatort war ich bestens unterhalten, hinreichend müde und um ein Thema für den Wochenstart reicher.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

Bis zum 8. Mai um Mitternacht ist Ihr Voting möglich!

Wie Sie wissen, ist Mandat nominiert für den „Innovator des Jahres 2018“ in der Kategorie Beratung

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Der Preis „Innovator des Jahres“ ist ein Publikumspreis. Nur registrierte Empfänger im Mailverteiler des Onlineportals „Die Deutsche Wirtschaft“ – vom dem Sie sich jederzeit mit einem Klick wieder abmelden können – erhalten eine Aufforderungs-Email, um für Mandat zu voten. Also, falls noch nicht geschehen:

  1. Registrieren Sie sich hier: Anmeldung
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  3. Stimmen Sie bis zum 8. Mai, 24.00 Uhr für Mandat!

Wir danken jedem, der sich die Zeit nimmt, Mandat zu unterstützen und berichten am 9. Mai live von der Preisverleihung via Twitter (@guidoquelle, @712linda).

Vorab noch drei sehr nette Antworten, die wir erhalten haben:
  • „Abstimmung erfolgt, Sie werden mit Sicherheit besser abschneiden als die Bayern gestern in Madrid.“
  • „Ich habe soeben für Mandat abgestimmt und würde mich sehr freuen, wenn Sie den Preis für Ihr Mandat Team holen!“
  • „Ich drücke die Daumen, dass Sie den Pokal gewinnen.“

 

© 2018, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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„Tatort“ – Dilution einer Marke

Er ist eine äußerst starke Marke und aus dem deutschen Fernsehen nicht wegzudenken: Der „Tatort“. Nicht nur, dass er Sonntag für Sonntag Millionen Menschen an den Fernseher zieht, welche die neue Folge des Klassikers sehen wollen, es laufen innerhalb der Woche auch beliebig viele Wiederholungen; ich glaube, die Spitze, die ich neulich gezählt habe, waren fünf oder sechs „Tatorts“ an einem Abend.

Ich finde, das ist zuviel des Guten. Dabei geht es gar nicht um meinen Geschmack, sondern um die Kraft der Marke.

Nun kam am vergangenen Sonntag wieder einmal ein neuer Kommissar ins Rennen. Es ist der zwanzigste oder einundzwanzigste Chefermittler. Jeder einzelne Kommissar wird mit viel Liebe (naja, manchmal mehr, manchmal weniger Liebe) als Sub-Marke mit besonderen Charaktereigenschaften und Merkmalen aufgebaut. Schließlich sollen sich Fans auch über die Person identifizieren.

Genau da liegt die Dilutionsgefahr: Einerseits haben wir eine Tatort-Inflation, andererseits tauchen einzelne Kommissare nur ausgesprochen selten auf, da man ja der Vielfalt der Personen Rechnung tragen will. Aus meiner Sicht führt dies in die Irre.

Verwirrung, nicht Orientierung ist die Folge. Eine Marke soll aber vor allem eines geben: Orientierung. Noch ist der „Tatort“ stark genug, um Markenkraft auszuüben. Wird die Ermittlerinflation aber weiter getrieben, wird sich dies nicht in einen Vorteil kehren. Man wird nicht, wie man meint, mehr Zuschauer anziehen, sondern man wird Zuschauer verlieren, weil man sich in die Beliebigkeit begibt.

Obacht, Tatortproduktion. Auch im Fernsehen gelten die Gesetze der Marke, will man Wachstum schaffen.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH