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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 553: Kein „Mimimi“

Mandat Wachstums Wochenstart Nr 553 Kein „Mimimi“

Meine Frau und ich waren vor kurzem zur Feier anlässlich eines 90. Geburtstags eingeladen, worüber wir uns sehr gefreut haben. Im Rahmen der Feierlichkeit trug auch einer der Brüder des Geburtstagskindes, selber vielleicht maximal acht bis zehn Jahre jünger, erinnernde Dinge aus der Vergangenheit vor. Es war eine in jeder Hinsicht bewegende Rede, inhaltlich wie emotional.

Besonders bemerkenswert war, dass der Rückblick auf die Vergangenheit ohne jedes Selbstmitleid, ohne Schuldzuweisung an andere erfolgte. Man kann sich vorstellen, wenn man achtzig Jahre zurückdenkt, dass die Zeiten alles andere als rosig waren. 1942? 1945? Von geregeltem Leben oder gar Wohlstand war nicht der Hauch einer Spur. Stattdessen gesellschaftliche Verhältnisse, wie wir sie uns vermutlich nicht annähernd vorstellen können. Als damalige Kinder sind das Geburtstagskind und seine Geschwister durch die Zeit gekommen, haben das Beste aus den Umständen gemacht, an wechselnden Orten, das Geschick in den eigenen Händen.

Der Redner hätte einen großen Bogen schlagen können, wie sehr man doch benachteiligt sei, wie schwer die Zeit gewesen ist und so fort. Hat er aber nicht. Er hat die Zeit nicht beschönigt, aber dargelegt, wie sich die Familie beholfen hat.

Meine Frau und mich hat das beeindruckt und es tat sich ein Muster auf. Ich erinnerte mich daran, dass meine Großeltern sich auch nie beschwert haben, wie hart die Zeit in der Kindheit und Jugend gewesen sein muss, ebensowenig wie meine Schwiegereltern. Man hat einfach angepackt und gehandelt, das beste aus der Situation gemacht, sein Leben schon früh in die Hand genommen – und niemand der genannten Personen lag in einem „gemachten Nest“.

Und jetzt schaue ich mir die heutige Gesellschaft an mit all ihren Ansprüchen, ihren liebgewonnenen vermeintlichen Selbstverständlichkeiten und denke: „Wow. Was haben wir es gut!“ Was begegnet mir stattdessen aber immer wieder? Ein ausgeprägtes „Mimimi!“. „Wie soll ich das denn schaffen?“, „Warum muss ich das denn alleine tun?“, „Da muss doch jemand für mich sorgen“ (Eltern, Arbeitgeber, Staat, denken Sie sich etwas aus), „Ach, ist das alles schwierig“.

Jede Generation hat ihre besonderen Herausforderungen. Und: Die Übernahme von Eigenverantwortung für das eigene Schicksal und die Akzeptanz dieser Herausforderungen ist wesentlich gesünder als das ewige Beklagen von Dingen, die bei genauem Hinsehen des Beklagens nicht wert sind.

Ich rate jedem, privat wie beruflich: „Kein ,Mimimi‘!“ Steh‘ morgens auf, gib Dein Bestes, das Beste, was Du geben kannst, mach‘ Menschen happy, lös‘ Deine Probleme, frag‘ um Hilfe, aber nicht bevor Du sicher bist, dass Du diese Hilfe auch wirklich brauchst, hilf selber anderen, steh’ für Dein Handeln (und Dein Nicht-Handeln) ein, gib, bevor Du nimmst, übernimm Verantwortung und hör‘ auf, Dich zu beklagen.

Es ist nicht die Zeit für „Mimimi“.

 

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


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© 2022, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Managementberatung: Prokura für Vollberg und Vollberg

Die Mandat Managementberatung, Dortmund hat zwei erfahrene Senior-Berater zu Prokuristen berufen. Zum 1. August 2018 wurden Linda Vollberg und Fabian Vollberg mit Gesamtprokura ausgestattet. Beide Senior-Berater sind seit acht Jahren bei Mandat und haben ihre Expertise und ihre Wirksamkeit in Beratungsmandaten vielfältig unter Beweis gestellt.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit Linda und Fabian Vollberg zwei Berater zu Prokuristen bestellt haben, die über eine erhebliche Expertise verfügen, von Klienten stark nachgefragt und wesentliche Säulen der Mandat-Entwicklung sind“, freut sich der geschäftsführende Gesellschafter, Professor Dr. Guido Quelle, über die Verantwortungserweiterung.

Lesen Sie hier die komplette Pressemitteilung.

© 2018, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Die persönliche Sicht: Burnout

Ich finde, es wird Zeit, dass wir mit dem Thema „Burnout“ differenzierter umgehen. Zugegeben, es lässt sich medial wunderbar verwerten. Zugegeben, es ist eine wunderbare Möglichkeit, sich zu profilieren und, ja, zugegeben, manche Menschen haben mehr „Stress“ als andere.

Aber: Das Thema wird zu undifferenziert betrachtet. Nicht alles ist „Burnout“. Nicht jede körperliche oder psychische Schwächephase kann pauschal dem „Burnout“ zugerechnet werden. Nein, hier wird zu kurz gesprungen. Und zwar wesentlich zu kurz. Dies liegt unter anderem daran, dass manche Menschen zu schnell auf die Lösung springen. Wenn Du aber nur einen Hammer hast, sieht alles wie ein Nagel aus. Komplexe Probleme lassen sich nicht mit simplen Phrasen lösen.

Wenn Menschen in eine Phase kommen, die wir heute landläufig mit „Burnout“ zu bezeichnen geneigt sind, fehlt oft die ursächliche Spezifikation. Das wiederum führt zu Diskussionen unter interessierten Laien, die zu nichts führen. Ärzte, die sich auf Burnout spezialisiert haben, werden auch Burnout finden. Haben Sie einmal recherchiert, wie viele „Burnout-Berater“ es inzwischen gibt? Was würden diese wohl ohne Burnouts tun? Umschulen? Woher nehmen diese Berater ihr Know-how?

Überdies werden hektische Pauschal-Aktivitäten entwickelt, wie so häufig, deren Wirkung auch sehr fragwürdig ist: E-Mails abends zwangsabstellen in Zeiten der globalen Projekte? Eine miserable Idee. Die Arbeitgeber in die Pflicht nehmen? In welche Pflicht denn noch, bitte?

Nein, starre Regeln helfen nicht in diesen Zeiten. Es bedarf vielmehr einer Führung, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermittelt, wie mit der vermeintlich zunehmenden Informationsflut (über die übrigens alle (alle!) Generationen seit Jahrzehnten klagen), besser umgegangen werden kann, wie zwischen „Wichtig“ und „Unwichtig“, bzw. zwischen „Wichtig“ und „Dringend“ unterschieden werden kann. Es bedarf eines sozialen Umfeldes, das vermittelt, welcher unglaubliche Lebensqualitätsverlust damit verbunden ist, seine Zeit mit Ärgernissen in sozialen Netzen zu verschwenden.

Es bedarf keiner Vorschriften. Es bedarf der Eigenverantwortung. Es bedarf der Verantwortungsübernahme. Es bedarf des differenzierten Betrachtens. Wollen wir wirklich, dass andere darüber bestimmen, was uns gut tut? Was, wenn nicht unser eigenes Handeln, sollen wir denn selbst bestimmen?

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH