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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 505: Das Phänomen Amazon

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 505: Das Phänomen Amazon

 

Ich hoffe, Sie hatten ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, wie auch immer Sie es verbracht haben mögen.

Das neue Jahr naht, damit kommen auch strategische und operative Fragen wieder näher in den Betrachtungsfokus. Ich verspreche, mich heute kurz zu halten, wenngleich das Thema, um das es heute geht auch Bände füllen würde: Das Phänomen „Amazon“.

Von Kunden geliebt (oder doch nicht mehr so?), von Händlern „gehassliebt“, von Mitarbeitern alles zwischen geliebt und gehasst, von der Presse vielbesprochen, in der Wirtschaft immer wieder erfolglos kopiert. Jeff Bezos war der Gewinn zu Beginn des Wachstumskurses vollkommen egal, nur Macht zählte (und zählt, wobei dies heute auch durch akzeptable Zahlen flankiert wird) und viele Unternehmen sind heute auf Amazon angewiesen und zwar nicht mehr allein im Onlinehandel, sondern vor allem auch durch AWS, die Cloudservices von Amazon.

Kommen wir aber einmal nur zum Handel: Bevor Sie jetzt wieder auf das Unternehmen schimpfen, drehen Sie den Spieß doch einmal um. Was können Sie von Amazon lernen? Was machen sie besser als Sie? Nein, nein, belassen Sie es nicht auf der oberflächlichen Ebene (mehr Kunden, extrem hohe Bekanntheit, blablabla). Gehen Sie tiefer. Was hindert Sie eigentlich daran, Ihr Onlineangebot unabhängig von Amazon genauso attraktiv oder sogar attraktiver zu gestalten?

Und: Was tun Sie dafür?

Denken Sie einmal darüber nach. Oft stehen uns Denkblockaden im Weg, die uns dabei behindern, zu wirklich guten Lösungen zu kommen. Unsere Klienten lieben es, wenn wir gemeinsam an die dicken Bretter gehen. Tun Sie dies auch!

 

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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© 2021, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 504: Erfahrung und Lebensstandard

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 504: Erfahrung und Lebensstandard

 

Ich erinnere mich noch sehr gut an ein Beratertreffen bei Mandat Mitte der 1990er Jahre. Ich war junger Berater, war auch altersbezogen der Jüngste, war für den größten Umsatz verantwortlich, was wir an unseren seinerzeit noch tagessatzbezogenen Honoraren direkt ablesen konnten und bekam das geringste Fixgehalt. Die Geschäftsführung hatte just einen neuen Beraterkollegen aus der Industrie akquiriert. Er fuhr einen Sportwagen, hatte das weitaus (!) höchste Fixgehalt von allen und performte auch nach Monaten „semi“.

Wir saßen in jenem Meeting, schauten uns die Wirtschaftszahlen an, stellten fest, dass wir mehr Klienten und mehr Umsatz benötigten und schauten uns auch die Kostensituation an. Es war eine „Pre-Turnaround-Situation“. Ich wies auf die hohen Differenzen der Fixgehälter hin und fragte warum „Karl-Heinrich“ (der Name ist geändert) so ein hohes Fixgehalt bekäme.

Die Geschäftsführung schwieg, aber Karl-Heinrich stieg ein: „Guido, das ist eine Frage der Erfahrung, die jemand mitbringt.“ Ich: „Nein, Karl-Heinrich, das ist eine Frage der Wertschöpfung, für die jemand verantwortlich zeichnet.“ Karl-Heinrich und ich wurden keine Freunde mehr.

Die seinerzeitige Geschäftsführung wies mich während eines Mittagessens darauf hin, dass man sich im Laufe der Zeit einen gewissen Lebensstandard erwirtschaftet habe, den man aufrechterhalten wolle. Ich dazu: „Aber doch nicht auf dem Rücken derer, die tatsächlich für Wert sorgen.“ Wir hatten einen nennenswerten Dissens.

Ich versprach mir und Mandat, als ich in die Geschäftsführung eintrat und setzte dies fort, als ich später die Anteile sukzessive übernahm, dass bei Mandat künftig allein Leistung zählen solle. Weder Alter noch Vergangenheit sollten ausschlaggebend für die Bezüge sein. Wir haben es durchgehalten. Oft wurde ich schon darauf angesprochen, dass es „ungewöhnlich“ sei, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ende 20, Anfang 30 „Senior“ Kollegen seien. Meine Standardantwort: „Bei uns richtet sich die Karrierestufe nicht nach der Anzahl der grauen Haare, sondern nach der Wirkung bei unseren Klienten.“ Wir sind eben anders.

Mit Karl-Heinrich wurde übrigens wenige Wochen nach dem Gespräch eine Aufhebungsvereinbarung wegen mangelnder Leistung geschlossen.

Behalten Sie im Kopf: Gesundes profitables Wachstum entsteht durch Leistung, durch Wirkung, durch effektives Schaffen, nicht durch Alter, Erfahrung oder ehemalige Verdienste.

 

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 503: Endspurt

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 503: Endspurt

 

Bei uns ist in dieser Woche Jahresendspurt, denn ab der kommenden Woche ist ganz Mandat in den Weihnachtsferien. Ja, wir sind grundsätzlich für wichtige Dinge noch erreichbar, manches wird im Hintergrund geregelt, manches noch abgeschlossen, manch Neues eröffnet, aber offiziell sind wir „raus“.

Bekanntlich ist die Zeit vor einem Urlaub oder einer geplanten Abwesenheit ja die vermutlich effizienteste Zeit des Jahres. Wie von Geisterhand erledigen sich Dinge, die …

Stop!

Von wegen „Geisterhand“. Es ist nicht die Geisterhand, es ist die eigene Hand, die dafür sorgt, dass Dinge plötzlich effizienter und vielleicht sogar effektiver verlaufen. Es ist die eigene Organisation, es ist die Erfordernis, bis zu einem bestimmten Termin mit bestimmten Dingen abgeschlossen zu haben oder sie zumindest bis zu einem bestimmten Punkt weitergebracht haben zu müssen.

Wir selbst haben es – wie meist – in der Hand, denn das Prinzip ist sehr einfach: Aufgabe, Termin, Ziel, go! In der „Nicht-Urlaubsvorbereitungszeit“ nehmen wir aber manche Termine einfach nicht ernst, wir machen Schleifchen an Aufgaben, die keine Wertschöpfung, aber Beschäftigung bedeuten, wir nehmen noch Dinge hinzu und wir unterscheiden nicht hinreichend zwischen „nett“ und „wichtig“.

Wenn Sie diese Beobachtung teilen, dann tun Sie in der Zeit vor Weihnachten einmal folgendes: Achten Sie darauf, was Sie verändern, um bis Weihnachten (oder dem Beginn Ihrer Weihnachtsferien) mit bestimmten Dingen fertig zu werden, einen Abschluss zu finden oder zumindest einen angestrebten Stand zu erreichen. Schreiben Sie sich auf, was Sie beobachten, denn Gedanken sind flüchtig.

Und im nächsten Jahr versuchen Sie, die Erfolgselemente, die Sie vermeintlich erkannt haben, öfter anzuwenden. Wie wäre es, wenn Sie die Wirksamkeit Ihres Handelns dadurch deutlich steigerten? Na? Tun Sie’s? Oder bleiben Sie bei „nette Idee, Herr Quelle“?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 502: Die Winterreifen und das Klappern

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 502: Die Winterreifen und das Klappern

 

Facebook ist ein prima Medium, wenn man sich aus dem Unfug heraushält und sich auf die wesentlichen Elemente konzentriert. Ich bin Mitglied in einigen Gruppen und habe dort schon exzellente Unterstützung erfahren – so auch in einer fahrzeugspezifischen Gruppe für unseren „LeoExpress“, ein VW Multivan T 6.1.

Vor einiger Zeit stellte ein Gruppenmitglied die Frage nach der Ursache eines bestimmten Klappergeräusches in der Nähe der A-Säule fahrerseits. Im Auto lassen sich, das wissen wir alle, die wir unliebsamen Geräuschen schon einmal auf die Spur kommen wollten, Klapper-, Knister-, Knatschgeräusche nur recht schwer verorten, aber die Beschreibung des Geräuschs kam mir sehr bekannt vor. Die Diskussion nahm ihren Lauf.

Es sei der Becherhalter vorne links in der Ablage, schrieb ein Gruppenmitglied. Zöge man daran, hörte das Klappern auf. Der ursprünglich Fragende konnte dies aber nicht bestätigen. Nach einigen Antworten kam die vermeintliche Lösung auf: Mehrere Gruppenmitglieder schrieben, dass das Problem bekannt sei und dass sich das Geräusch erst nach Aufziehen der Winterreifen oder -räder eingestellt habe. Nach Wechsel auf Sommerräder sei das Geräusch verschwunden. Es läge an den Winterrädern.

Ich musste lachen, denn die Beobachtung der Antwortenden war korrekt. Auch ich hatte ein solches Geräusch im vergangenen Jahr ausgemacht und auch wir hatten zu dem Zeitpunkt Winterräder montiert. Die Korrelation passte also.

Aber was wäre Korrelation ohne Kausalität? Das Eintreten einer Situation zugleich mit einer anderen Situation hat nicht notwendigerweise etwas mit der Ursache zu tun. Die Ursache in diesem Fall liegt nicht an den Winterrädern, sondern an den gesunkenen Temperaturen, die im Herbst / Winter dafür sorgen, dass sich Kunststoffteile in der Verwindung anders verhalten als im Sommer und dass sich möglicherweise Fixierungen im Winter lösen, die im Sommer noch funktionierten.

Ich riet dem Fragenden also, das Kabel hinter der A-Säule einmal zu überprüfen, die Fixierung könne sich gelöst haben oder das Kabel verursacht „solo“ Geräusche. Das war zumindest die Lösung in unserem „LeoExpress“ im vergangenen Winter und wir haben lange mit unserem Händler danach gesucht. Schauen wir mal, ob’s klappt …

Was nehmen wir mit? Wieder einmal die Obacht, die wir walten lassen sollten, wenn zwei Situationen willkürlich miteinander in Verbindung gebracht werden, die in Tat und Wahrheit nichts miteinander zu tun haben. Die im Dezember vereinbarte Gehaltserhöhung für das Folgejahr führt nicht zu einem gesteigerten Reiseaufkommen in jenem Monat, sondern es ist das Weihnachtsfest, die letzte Woche im November ist nicht die reisestärkste Woche in den USA, weil die Menschen der klammen Jahreszeit entfliehen wollen, sondern weil Thanksgiving ansteht und das Klappern in der A-Säule des Multivans hat mit den Winterrädern ebensowenig zu tun wie die schlechte Erreichbarkeit von Menschen in China im Februar eines jeden Jahres mit den kalten Temperaturen in Deutschland.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 501: Black Friday Derivate

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 501: Black Friday Derivate

 

In der vergangenen Woche war Thanksgiving, der Tag, an dem in den USA in der Regel die meisten Reisebewegungen des Jahres stattfinden, weil es sich um einen nicht-konfessionellen, nationalen (Familien-) Feiertag handelt. Der Freitag danach ist der „Black Friday“, der nicht etwa deswegen so heißt, weil die Städte schwarz vor der Vielzahl der Menschen sind, die shoppen geht, sondern weil es in der Vergangenheit der Tag war, an dem der „Brick and Mortar“-Einzelhandel, der stationäre Einzelhandel also, begann, schwarze Zahlen für das Geschäftsjahr zu schreiben. Ob das heute noch so ist, das sei einmal dahingestellt, spielt aber für die nachfolgenden Überlegungen nur eine untergeordnete Rolle.

In Deutschland gibt es nämlich seit einigen Jahren auch den Black Friday – zumindest in der Werbung. Es ist ein bisschen wie Halloween: Die wenigsten kennen den Hintergrund, aber irgendwas wird gefeiert. Der Black Friday ist in Deutschland dazu da, um Rabatte zu feiern. Das ist das, was der einfallslose Handel ohnehin am besten kann: Rabatte geben. Hauptsache Umsatz, die schmalen Renditen fangen wir über ein paar Daumenschrauben in der Industrie schon wieder auf. Fragen Sie ‘mal unsere zahlreichen Klienten aus der Konsumgüterindustrie, sie wissen, wovon ich rede.

Was aber der Einfallslosigkeit, Ideenlosigkeit, Unoriginalität die Krone aufsetzt, sind die jetzt stattfindenden Derivate des Black Fridays, denn es ist ja längst nicht mehr nur der Freitag, der mit Kampfrabatten (also Rabatten über die Rabatte hinaus) beworben wird.

Ein Beispiel: Die „Black Friday Week“. Aha. Wir finden sie bei vielen Einzelhändlern. Amazon, wie immer ganz weit vorne, überlistet bei der Gelegenheit direkt den Kalender und dehnt die „Woche“ auf 11 Tage aus. Auch schön. Viele weitere ideenlose Einzelhändler unterschiedlichster Branchen setzen inzwischen auf den „Black Friday“ und natürlich auch auf Wochen.

„Leute, geht’s noch?“ möchte der Berater rufen, der sich mit intelligentem Wachstum seit nicht zu vernachlässigender Zeit beschäftigt. Viele Fragezeichen malen sich dabei auf seine Stirn. Ist das wirklich die geballte Werbe- und Vertriebsintelligenz, die wir Verbraucher hier zu spüren bekommen? Ist das alles? Wirklich? Dann ist’s mir um die Zukunft vieler Unternehmen sehr bange.

Werber, die ihren Chefs oder Auftraggebern eine stupide Wiederholung des eintausendundersten Black Friday-Rabattkonzepts präsentieren, gehören gefeuert. Ideenlosigkeit muss Konsequenzen haben. Wachstumsintelligenz kommt nicht aus Rabatten, sondern aus Nutzen. Nein, auch der Vorwand, dass, wenn man nicht mitmache, die Verbraucher sich anderswo eindeckten und das Geld dann ausgegeben sei, bleibt ein Vorwand, der nur zieht, weil man bereits in der Vergangenheit in Sachen Strategie und Marke im Tiefschlaf war.

Puh. Ich könnte noch so viel dazu sagen und schreiben, aber so ein Wachstums-Wochenstart muss ja irgendwann ein Ende haben. Also, was nehmen wir mit? Strategische Kontur und eine scharf geschliffene Marke sind die besten Absicherungen gegen die Erfordernis eines Rabattkriegs und ideenlose Mitarbeiter und Dienstleister schicken Sie am besten nach Hause oder – noch besser – zum Wettbewerb.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 500: Fünfhundert

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 500: Fünfhundert

 

16. April 2012, Wachstums-Wochenstart Nr. 1: https://mandat.de/de/der-wachstums-wochenstart-1-strategische-zeit/

Heute, 22. November 2021: Wachstums-Wochenstart Nr. 500.

 

Neuneinhalb Jahre. Jeden Montag. Fünfhundert Mal.

Alle natürlich stets und vollständig von mir selbst geschrieben.

 

Nach den ersten 250, auf vielfachen Wunsch: Ein Buch, die „Wachstumsgedanken“: https://www.mandat.de/de/shop/Buecher/Wachstumsgedanken-250-Impulse-zum-Lesen-Denken-Handeln.html

 

In einigen Wochen gibt es – Trommelwirbel –, auf vielfachen Wunsch: Ein neues Buch mit den Wachstums-Wochenstarts 251 bis 500. Für die Sammlung.

 

Vielen Dank für Zuspruch, Anregungen, Kritik. Vielen herzlichen Dank an Sie alle, die Wachstumsfans der bisher ungefähr zwei Millionen elektronischen Sendungen.

 

Und nun, wie immer: Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 499: Die Kraft der Leere

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 499: Die Kraft der Leere

Bei uns daheim geht ein erhebliches Renovierungsprojekt in die Endphase. Ich will Sie nicht mit Einzelheiten vertraut machen, nur insoweit, dass wir eine gesamte Etage unseres Hauses komplett leerräumen mussten, damit die Renovierung erfolgreich stattfinden konnte. Buchstäblich: Leer. Alles raus. Alle Lampen ab. Alle Möbel, Bilder, Lampen mussten woandershin, jeglicher Inhalt musste in Kartons verpackt und verstaut werden. Selbst die Fußleisten mussten demontiert und aufbereitet werden. Es war wie ein (Teil-) Umzug, gefühlt sogar noch aufwendiger.

Eine solche Großrenovierung oder ein Umzug sind exzellente Gelegenheiten, um darüber nachzudenken, welche Gegenstände man eigentlich in der Hand hält – sofern man das Einpacken selbst vornimmt, was wir getan haben. Meiner Frau und mir wurde an vielen Stellen bereits beim „Einkartonieren“ klar: „Das wird nicht wieder eingeräumt“. Zum Ausmisten war beim Leerräumen aus unterschiedlichen Gründen keine ausreichende Zeit vorhanden, aber das Einräumen, das haben wir uns vorgenommen, wird unter ganz besonderen Selektionskriterien stattfinden. Die leeren Räume, die nun völlig neu aussehen, geben auch der Frage nach dem einen oder anderen „Warum“ eines Möbels oder eines Arrangements Raum. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Wochenstarts freuen wir uns darauf, genau nicht alles wieder an seinen Platz zu stellen, sondern Dinge auszusondern, anders zu arrangieren, Plätze anders zu nutzen. Die Leere der Räume hat auch die Fantasie in Bezug auf zumindest teilveränderte Nutzung angeregt.

Dieses Bild, das wir privat derzeit „live“ erleben, ist auch immer Gegenstand der Wachstumsinitiativen, die wir mit unseren Klientenunternehmen angehen. Wie viele Strategieprojekte springen zu kurz, weil man sich nicht die Zeit nimmt, über Neues, sondern nur über Justiertes nachzudenken? Wie viele Projekte zur Prozessreorganisation könnten eine viel höhere Leistung bringen, wenn man sich vom Optimieren der Einzelprozesse löst und zur Neugestaltung der Prozesse-Landschaft durchringt? Wie viele Initiativen zu einer höheren Kraft und Wirksamkeit des Vertriebs kommen mit einem „mauen“ Resultat daher, weil statt auf Effektivität nur auf Effizienz geschaut wurde?

Zum Renovieren und Neugestalten des Unternehmens gehört viel mehr Mut als zum Renovieren und Neugestalten eines Hauses, zugegeben. Die Hausrenovierung ist gegenständlich, planbar, greifbar, das sind die Umgestaltung des Unternehmens und die Zukunftsarbeit nicht. Aber manche Unternehmen trauen sich nicht einmal, das Gewohnte auf dem Papier oder in der Diskussion radikal in Frage zu stellen. Nun wissen wir, dass es eines mutigen Bildes bedarf, um große Schritte zu gehen. Wie aber soll das gehen, wenn der Mut schon vor dem Gedanken endet?

Das genau ist etwas, das unsere Klienten in der Arbeit mit uns mögen: Dass sie mit uns in der strategischen Erörterung auch den Gedanken nachgehen können, die nicht unmittelbar auf der Hand liegen, dass es nicht nur um Optimierung gehen muss, sondern auch um Neues gehen kann und soll. Ich will hier keine Werbung machen, aber ich möchte Sie ermutigen, die Kraft der Leere, die Kraft des leeren Papiers, des leeren Flipcharts, des leeren Bildschirms zu nutzen, um im engsten Kreis strukturiert zu diskutieren, was erstrebenswert und denkbar wäre, was Ihr Unternehmen in eine ganz neue Dimension bringen könnte und ich möchte Sie ermuntern, daraus einen regelhaften Prozess zu machen.

Also: Wann beginnen Sie?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 498: Bildung und unsere Aufgabe

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 498: Bildung und unsere Aufgabe

Ich lehre seit 17 Jahren an Hochschulen, aktuell an der SRH Hochschule NRW und an der International School of Management. Als Vorstand für „Schule, Bildung, Wirtschaft“ der Wirtschaftsjunioren Dortmund habe ich zusammen mit vier Mitstreitern im Jahr 1999 die JOBfit ins Leben gerufen, eine Ausbildungsmesse, die in den folgenden 20 Jahren ihres Bestehens sicher vierzig- oder fünfzigtausend Jugendlichen Orientierung zu Ausbildungsberufen gegeben hat.

Das Thema „Bildung“ war mir immer schon äußerst wichtig. Bildung ist für mich der Kern für eine funktionierende und prosperierende Gesellschaft.

Hans Rosling beschrieb in „Factfulness“, wie er zu der Überzeugung gelangt ist – die Details spare ich uns hier –, dass es wichtiger ist, einen Euro in Bildung zu investieren als einen Euro in die Behebung eines Missstands (hier ein sanierungsbedürftiger Teil eines Krankenhauses), weil die Investition in Bildung den Missstand automatisch perspektivisch behebt (das Krankenhaus ist nicht mehr erforderlich, weil durch Bildung gesünderes Leben ermöglicht wird).

Wenn wir davon ausgehen, dass Bildung ein ganz wesentlicher Schlüssel zu einer erstrebenswerten (Welt-) Gesellschaft ist, wenn wir davon ausgehen, dass wir mit Hilfe von Bildung Themen wie Gesundheit, Gleichberechtigung, Freiheit, Selbstbestimmung und so fort zum Positiven entwickeln können – weltweit! –, dann müssen wir uns fragen, warum nicht mehr in Bildung, wie sie sein sollte, investiert wird.

„Wie sie sein sollte“? Wie sollte sie denn sein?

Hier ist, was ich dazu beitrage: Ich bringe meinen Studenten nicht nur Fachliches bei, das ist aber das, was in Schulen, Hochschulen und in der Ausbildung den größten Schwerpunkt darstellt. Das Fachliche ist in meiner Lehre der leichtere Teil. Einen Schwerpunkt lege ich darauf, Menschen dabei zu unterstützen, wie sie sich mit Themen auseinandersetzen, wie sie sich Wissen aneignen, mit welchen Mitteln sie Themen bewerten, mit Thesen umgehen, sich ein Urteil bilden. Ich bringe Menschen bei, wie sie mit Informationen und Wissen umgehen. Ich bringe Menschen nicht bei, was sie zu denken haben.

Das genau erkenne ich aber am nahen Horizont: Es wird uns zunehmend in einer übermoralisierenden Empörungsgesellschaft gesagt, was wir zu denken haben, wie wir zu sprechen haben, wie wir uns zu verhalten haben. Viele Hochschulen sind nicht mehr der Ort konstruktiver Auseinandersetzung mit kontroversen Standpunkten – Stichwort „cancel culture“. Das ist brandgefährlich, denn auf diese Weise wird die Gesellschaft geschwächt, statt gestärkt. Ja, sie wird geistig enteignet.

Was das mit Wachstum zu tun hat? Das liegt auf der Hand: Starke Unternehmen haben starke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich kontrovers mit Themen auseinandersetzen, die auch gegen den Strom schwimmen, die sich aber auch guten Argumenten zugänglich zeigen. Mitarbeiter, die entscheiden, nicht abwarten. Menschen, die aktiv sind, die nicht auf die nächste Anweisung warten.

Die Eltern unter Ihnen wissen, wovon ich spreche, denn Sie wollen selbstständige Kinder. Aber auch im Unternehmen gilt:

Wir Unternehmerinnen und Unternehmer müssen (!) also den oben von mir beschriebenen Aspekt von Bildung im Tagesgeschäft betonen. Jeden Tag. Wir sind in der Pflicht, die Gesellschaft zu stärken, indem wir Mitarbeiter dabei bekräftigen, selbst zu denken und wir müssen unseren Führungskräften auch vermitteln, dass Sie dazu einen Beitrag leisten, dass ihre „direct reports“ selbstständig denken. Sonst wird irgendwann für sie gedacht.

Und wenn Ihnen irgendwann mal wieder jemand sagen will, was und wie Sie zu denken haben, sagen Sie „Lass‘ mich in Ruhe und verschwinde.“

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 497: Warum machen wir das eigentlich?

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 497: Warum machen wir das eigentlich?

Als wir unser erstes Wohnmobil erworben haben, war dies ein Gebrauchtes. Meine Frau und ich wussten genau, welches Modell wir von welchem Hersteller suchten, das machte vieles einfacher. Wir suchten immer wieder in den einschlägigen Fahrzeugportalen im Netz nach dem für uns besten Angebot, während dieses spezielle Modell gar nicht so ganz häufig angeboten wurde, es war schon ein recht spezielles Auto. Nach einigen Wochen der Suche hatten wir Glück, die Geschichte gebe ich gern bei Gelegenheit einmal preis, denn sie ist auch durch einen extrem guten Service eines extrem guten Händlers gekennzeichnet und wir unterschrieben den Kaufvertrag.

Noch eine ganze Weile danach schaute ich weiter in die Portale nach den Fahrzeugen, bis mir irgendwann einmal klar wurde, dass das komplette Zeitverschwendung war. Ähnlich war es mir schon gegangen, als wir seinerzeit eine Immobilie gesucht hatten, damals haben wir die Zeitungen durchforstet, wir haben uns knapp 100 Objekte angesehen, die wir alle für ungeeignet erachteten und als wir ein Baugrundstück erworben hatten, erwischte ich mich dabei, wie ich doch noch in die Zeitungen schaute.

Inzwischen bin ich diesbezüglich wesentlich aufmerksamer. Wenn ein langer Prozess seinen „vorläufig endgültigen“ Abschluss findet, stoppe ich die Routine. Ich kenne aber auch viele Menschen und auch viele Unternehmen, bei und in denen das nicht stattfindet.

Wollen wir einmal in Ihr Unternehmen schauen? Wie viele manuelle Prozesse werden noch „zur Kontrolle“ parallel durchgeführt, obwohl Sie sie digitalisiert (oder zumindest elektronisiert) haben? Wie viele Mitarbeiter wählen einen Workaround um eine digitale Lösung komplett zu umgehen, weil sie es immer schon so gemacht haben?

Und die K.O.-Frage: Wie viele Meetings finden eigentlich statt, ohne dass Sie aus der Hüfte den Zweck und das Ziel des Formates, geschweige denn den Wert und Nutzen benennen könnten? Kommen Sie, seien Sie ehrlich, Hand aufs Herz: Wie viele? Nein, nicht nur unter Ihrer Regie, im ganzen Unternehmen: Wie viele?

Ich wette, es sind zu viele, denn selbst wenn es nur ein Meetingformat ist – Corona-Krisenmeeting ist aktuell zum Beispiel sehr gern genommen –, das obsolet ist, können Sie durch dessen Abschaffung enorm viel Zeit sparen. Meetings sind zielgerichtet einzusetzen und Routineformate dürfen sich nicht abschleifen.

Schauen Sie einmal in Ihre Prozesse-Landschaft und in Ihre Meeting-Landschaft hinein. Sie werden staunen, was gemacht wird, weil es immer schon gemacht wurde. Vielfach ist sogar die Tatsache, dass etwas nicht mehr erforderlich ist, weil es einen neuen Sachstand gibt, unbekannt.

Da staunt man dann …

Auf eine gute Woche!

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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 496: Alle vors Tor!

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 496: Alle vors Tor!

Vor kurzem sprach ich mit einem Klienten, geschäftsführender Gesellschafter eines süddeutschen Unternehmens, über die unbedingte Erfordernis, immer weiter nach vorn zu gehen, immer wieder anzugreifen, immer im Eroberungsmodus zu bleiben – und zwar mit dem Unternehmen als auch persönlich. Wir waren einer Meinung, aber es stellt sich natürlich immer wieder die Frage des „Wohin“, des „Wie“ und des „Warum“.

Klar ist: Wenn zwei komplette Fußballmannschaften sich jeweils geballt vor das eigene Tor stellen, geht das Spiel, unentschieden aus. Man wartet einfach 90 Minuten und nimmt einen Punkt mit nach Hause – wobei vermutlich wegen Spielverweigerung Punkte abgezogen werden würden, was im Business regelhaft zu kurz kommt. Selbst wenn nur eine Mannschaft dies so praktizierte, wäre die Wahrscheinlichkeit gering, dass man ein Tor kassierte – wobei es passieren kann, dass der Gegner doch schlau über die Köpfe der Beteiligten oder durch eine Lücke schießt und dann ist das Theater groß.

In jedem Fall kann man auf diese Weise kein Spiel gewinnen. Selbst wenn man sich auf dem Platz bewegt und nur verteidigt, kassiert man in der Regel irgendwann einen Treffer. Ganz Schlaue werden jetzt sagen: Verteidigen und auf einen Konter lauern. Na-ja.

Als Wachstumsexperte rate ich den von uns beratenen Unternehmen regelhaft zu einer Angriffsstrategie. Das Spiel in die Hand nehmen, hinten klug verteidigen, aber vorne den Wettbewerb massiv stören, das führt eher zum Ziel, ist eigeninitiativ und selbst wenn man mal ein Tor kassiert, halte ich es mit einem ehemaligen Azubi von uns, der sagte: „Du musst nur eins mehr schießen, als Du reinbekommen hast.“

Im Fußball ist es einfach: Richtung und Tor sind bekannt, das Runde muss ins Eckige. Im Business bleiben die Fragen: Wohin? Wie? Warum?

Das „Wohin“ gibt die Strategie vor. Keine Strategie, keine klare Richtung. Die Strategie selbst wird durch die Vision bestimmt, denn diese weist den Weg. Das „Wie“ wird in der Realisierung der Strategie definiert, idealerweise in überschaubaren und anspruchsvollen Realisierungsprojekten, in die der beste Teil der Mannschaft eingebunden wird. Klingt einfach, ist es aber nicht. Es ist harte Arbeit, die wir gern und oft mit unseren Klienten angehen.

Bleibt das „Warum“ und hier liegt oft eine echte Hürde. Es geht dem Unternehmen doch gut. Mir als Mitarbeiter geht es auch gut, das Gehalt kommt regelhaft, das Geld kommt aus dem Automaten, der Strom aus der Steckdose. Läuft doch. Warum also anstrengen?

Ganz einfach: Weil uns, wenn wir das nicht tun, andere überholen werden, die aufgeweckter sind als wir und dann ist Schluss mit der Gemütlichkeit. Wenn der Markt entdeckt hat, dass er uns nicht braucht, weil wir Entwicklungen verschlafen haben, wird es nicht nur einsam, sondern auch teuer und verdammt ungemütlich.

Der Erfolg von heute ist das Resultat von gestern, nicht von heute. Der Erfolg von morgen muss heute geschaffen werden. So einfach ist das.

Bleiben Sie im Eroberungsmodus!

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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