Mandat Growthletter Nr. 71: „Projektmanagement“ erschienen

Gestern ist die aktuelle Ausgabe des Mandat Growthletters erschienen. Fokusthema: „Projektmanagement“. Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 3 MB)

Der Mandat Growthletter adressiert jeden Monat Wachstumsthemen unter den Rubriken

  • CEO-Tipp des Monats
  • Strategie & Führung
  • Organisation & Prozesse
  • Erfolgsbericht
  • Gelesen
  • Termine & Veröffentlichungen
  • Mandat Intern

Der Mandat Growthletter kann kostenfrei und unverbindlich bezogen werden, wir haben derzeit mehr als 6.500 registrierte Leserinnen und Leser: Anmeldung

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #30: Formulieren Sie präzise

Ihr Fokus in dieser Woche: Formulieren Sie präzise.

Zu häufig sind Formulierungen vage, lassen sich Interpretationen ableiten, sind Auslegungen möglich. Formulieren Sie in dieser Woche präzise, was Sie meinen und vergewissern Sie sich, falls erforderlich, dass dies auch verstanden wurde.

Ich hatte vor kurzem einen Sitznachbarn auf einem Flug von Stuttgart nach Düsseldorf in der Lufthansa Business Class, der sich unmöglich benommen hat. Wir saßen in Reihe 2, also mit viel Beinfreiheit, aber einer Frontwand, an der mein Sitznachbar seine Schuhe abstützte. Er telefonierte, obwohl die Maschine schon rollte, was die Stewardess zurecht auf die Palme brachte und was ihm eine scharfe Zurechtweisung einbrachte, er schnallte sich nur widerwillig an und er klappte ungefragt einen Tisch herunter, neben dem mein Jacket hing.

Ich sagte zu ihm in ruhigem Ton: „Ich finde, Sie sind ein ausgesprochener Flegel“, was ihn wiederum rasend machte. Ich gab nichts darum und widmete mich wieder meiner MP3-Aufzeichnung auf dem iPhone. Die Stewardess lächelte wissend, gab mir etwas zu trinken und ließ ihn wissen, dass ihre Kollegin sich später um ihn kümmern werde.

Die präzise Formulierung hilft, Dinge nur einmal sagen zu müssen. Üben Sie das. Und denken Sie daran, dass Sie nicht von Fremden geliebt werden müssen.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

New York After Sandy – Back to Business

I flew out from New York a day before hurricane Sandy hit the US east coast. Everybody who has US friends and / or colleagues kept their fingers crossed that „Sandy“ wouldn’t do them harm. New York, the city that never sleeps, slept for several hours. Subway closed, all three airports closed, schools closed, city highways closed. The city was literally shut down.

Hurricane Sandy was one of the worst if not the worst storms that ever hit New York. The damages are more than significant: a whole neighborhood burned down in Queens and New Jersey looks like a region during a war.

And what do the New Yorkers do, almost immediately after there was no danger any more walking outside? They go to work. The New York citizens just get back to „regular programming.“ They return back to business. Even though the subway was still closed and just some buses were reactivated, people got back to their jobs.

The New Yorkers are known for being „tough cookies.“ They just keep going. It was so after 9/11 and again after hurricane „Sandy.“ I admire the New Yorkers for their bravery and wish that we all can learn something from their attitude. Kudos to you!

Die persönliche Sicht: Wer sich nicht selbst führen kann, …

Mein erstes Selbstmanagement-Seminar habe ich 1990 wahrgenommen und es hat mich nachhaltig geprägt. Mehrere Jahre lang habe ich Selbstmanagement an der SRH Hochschule für Logistik und Wirtschaft in Hamm/Westfalen gelehrt und wie es bei Lehraufträgen ist: Man lernt am meisten selbst dabei – wenn man sich zuhört …

Eine wesentliche Erkenntnis: Wer führen will, muss zunächst lernen, sich selbst zu führen. Zu häufig sehen wir Führungschaos in manchen Unternehmen und eine der Ursachen – wenn man sich die Mühe macht, hinter die Kulissen zu sehen -, ist nicht selten, dass die Führungskraft nicht in der Lage ist, sich selbst zu führen. Ziele sind unklar, Richtungen sind vage, Anweisungen verbleiben im Ungefähren, Entscheidungen werden verschleppt, es hapert an der Realisierung dessen, was man sich vorgenommen hat.

Wie aber will eine Führungskraft, die nicht in der Lage ist, sich selbst zu führen, andere führen? Grau ist alle Theorie. Menschen glauben nicht, was sie sehen oder hören, sondern das, was sie erleben.

Führung ist ein Privileg und jeder sollte selbstkritisch mit sich umgehen, denn wer sich selbst nicht führen kann, sollte nicht andere führen dürfen.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Slogan-Unsinn

Was manche Unternehmen uns Verbrauchern oder Business-Kunden in Bezug auf ihre werbliche Aussage zumuten, ist wirklich schwer zu verstehen und noch schwerer zu verarbeiten. Es schwirren derart viele unsinnige Slogans durch die Welt, dass wir es schon (fast) nicht mehr wahrnehmen. Statt einer echten Wertaussage müssen wir geistige Fehlschäge von inputorientierten Werbeagenturen und vermeintlich eigenkreativen Werbern in Unternehmen ertragen. Unangenehm.

Wenn Sie das nächste Mal auf der Autobahn fahren schauen Sie sich, falls es die Verkehrslage erlaubt, die Aufschriften von Fahrzeugen an. Sie werden unter anderem folgende (reale!) Beispiele sehen:

  • „Wir haben’s drauf!“ (Tatsächlich? Wer würde etwas anderes von sich behaupten?)
  • „Immer in Bewegung“ (… was noch nichts über das Ergebnis aussagt. Ein Hamster im Rad ist auch immer in Bewegung.)
  • „Logistik: Zielgenau und termingerecht“ (Donnerwetter, ich hatte erwartet, dass die falsche Ware zum falschen Zeitpunkt ankommen soll.)

Aber auch in der Dienstleistungsbranche ist folgendes häufig gesehen:

  • „Wir wollen Ihren Erfolg“ (Tja, wenn’s beim Willen bleibt, reicht’s nicht!)
  • „Wir sind ein engagiertes, motiviertes Team“ (Gähn)
  • „Wir sind Ihr kompetenter Dienstleister“ (Ich hätte gerne einen inkompetenten Dienstleister, bitte)

Lassen Sie sich in Ihrem Unternehmen nicht auf solche Ebenen herab. Die obigen Aussagen sind absolut nichtssagend, nehmen aber viel Platz auf den Autos weg und haben vermutlich Geld und – viel schlimmer – Zeit gekostet. Ihnen allen gemein ist, dass sie sich auf eine Tätigkeit oder Eigenschaft konzentrieren, was einen Kunden nicht interessiert. Keines der obigen Statements ist eine Wertaussage, nirgends finden wir den Nutzen des Kunden wieder. Schade eigentlich.

Wachstum entsteht, wenn der Blick sich auf Wert statt auf Tätigkeit richtet. Nicht nur dass der Kunde dann weiß, wofür er ein Unternehmen in Anspruch nehmen kann, auch das gesamte Unternehmen richtet sich nach der Wertaussage aus, wird sie nur richtig kommunizert. Ein gutes Beispiel ist eine (leider alte) Wertaussage der DHL: „Wir halten Ihr Versprechen“ – genial einfach, genial treffend.

Wollen Sie mir weitere gute und schlechte Beispiele senden? Gern, ich sammele und veröffentliche sie hier.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

The Art of Listening and The Art of Answering Questions

I usually stay in the Virgin Atlantic Lounge at Terminal 4 of JFK International Airport in New York in order to wait for my Singapore Airlines flight from JFK back to Frankfurt. Since the lounge has moved close to the gate it is really convenient to stay there. Last Saturday on my way back home I had plenty of time and I asked the lady at the front desk if from her experience of the last couple of days Singapore Airlines will board on time.

Her: „We will call the flight.“
Me: „That’s fine, but that was not my question.“
Her: „You asked me if Singapore usually boards on time.“
Me: „Exactly.“
Her: „It varies: sometimes yes, sometimes not.“
Me: „Really?“ – Since this discussion led to nowhere, I waited until the flight was called (on time by the way).

Leadership lesson: Listen to a question and don’t just give someone an answer. Give someone an answer to a question they really asked. And, please, don’t say something like „it could be that way or it could be the other way.“

Der Wachstums-Wochenstart #29: Überraschen Sie jemanden

Ihr Fokus in dieser Woche: Überraschen Sie jemanden.

Unabhängig davon, wen Sie überraschen: Überraschen Sie irgendwen: Ihren Partner, einen Kunden oder Klienten, einen Lieferanten, einen Mitarbeiter, sich selbst. Idealerweise überraschen Sie jeden Tag mindestens eine Person. Konkret, spezifisch, anlassbezogen.

Es können Blumen für eine tolle Leistung eines Mitarbeiters oder ein spontanes Geschenk für den Partner sein. Ein gemeinsames Mittagessen mit Ihrem Team, ein freier Nachmittag für Sie selbst, eine Verhandlung, der Sie eine plötzliche positive Wendung geben.

Sie werden sehen, dass eine solche Überraschungs-Serie Sie sofort in den gute-Laune-Modus versetzt. Den Überraschten ebenfalls. Das ist win-win.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Wer neue Steuern fordert, ist nur zu faul zum Sparen

Die Forderung nach neuen Steuern nimmt kein Ende: Einführung einer Vermögenssteuer, Erhöhung der Einkommenssteuer in der Spitze, „Reichensteuer“ – ein Begriff, der mir die Nackenhaare hochtreibt – aber auch die leise Erhöhung bestehender Steuern – die Stadt Dortmund hat hier Anfang 2012 sagenhaft bei einer saftigen Erhöhung der Grundsteuer zugeschlagen, die eine Steuer ohne Gegenleistung ist, wie viele andere auch -, alles keine Tabuthemen mehr.

Ich finde das unerhört. Die Steuereinnahmen sprudeln wie nie zuvor, es sind Summen im Raum, die ihresgleichen suchen, die Leistungen werden stets weiter eingeschränkt. Wenn dann statt „Steuererhöhung“ lieber „Verbesserung der Einnahmesituation“ gesagt wird, macht es dies nicht besser.

Nein, die Erhöhung von Steuern und die Einführung von neuen Steuern, insbesondere solcher, die der „Umverteilung“ (Nackenhaare sind wieder oben) dienen, sind nur eine Ausrede, sich keine Gedanken über das Sparen, über innovative Konzepte machen zu müssen, oft gepaart mit einer ideologischen Verirrung. Vielleicht sollte der Titel nicht „… ist nur zu faul zum Sparen“, sondern „… ist nur zu dumm zum Sparen“ heißen.

Eines ist jedenfalls klar: Wenn wir Unternehmer so agieren würden, wie diejenigen, die über unsere öffentlichen Haushalte befinden, wären wir in Lichtgeschwindigkeit bankrott. Und Hartz IV gibt’s für Unternehmer auch nicht.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Das Mittelmanagement als Wachstumsengpass?

Man liest immer wieder, dass das Mittelmanagement Veränderungen verhindere, mithin also Wachstumsengpass sei. Wir haben keine Studie dazu vorliegen, aber erklärbar wäre es: Wenn das Top-Management eine Veränderung, ein gewisses Wachstum will und seinen Job ernst nimmt, muss es sich nicht um die Details kümmern. Eine Wachstumsorder geht durch die Unternehmenshierarchie und bleibt am Mittelmanagement hängen, denn hier sind Gestaltungsspielräume eingeschränkt und gleichzeitig gibt es Druck von den Mitarbeitern im Hinblick auf operative Geschehnisse. Gleichzeitig können die Mittelmanager die Konsequenzen der Wachstumsorder nicht richtig übersetzen, Entscheidungsspielräume sind eingeschränkt und es kommt zu Konflikten. Im Zweifelsfall schaltet man erst einmal einen Gang herunter.Oder man tritt auf die Bremse.

Wäre es so, was könnte man tun? Hier ist, was wir grundsätzlich in unseren Wachstumsprojekten mit unseren Klienten besprechen:

  • Das Mittelmanagement muss in die Überlegungen des Top-Managements aktiv eingebunden werden, keine reine „Wachstumsorder“.
  • Dem Mittelmanagement müssen Kommunikationsmittel an die Hand gegeben werden, um die eigenen Mitarbeiter adäquat informieren zu können und aus einem Guss zu sprechen.
  • Dem Mittelmanagement müssen seine Entscheidungsspielräume klar sein.
  • Es bedarf einer Clearing-Stelle.
  • Es bedarf eines regelhaften Austauschs zwischen Mittelmanagement und Top-Management im Rahmen eines regelhaften Round-Tables, mindestens zu Beginn der Wachstumsinitiative.

 

Dies sind nur fünf von deutlich mehr Maßnahmen. Wenn Sie sich auch für die weiteren Maßnahmen interessieren, schreiben Sie mir.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Archaisches am Airport

Frankfurt Airport, gegen 7.00 Uhr morgens. Ich bin müde, bereits die Bodencrew von Singapore Airlines ist wie gewohnt überaus freundlich und auch an der Security gibt es keine Überraschungen, denn es kommt, wie es kommen muss: Obwohl ich sämtliche Gegenstände – vermeintlich – zuvor abgelegt habe, piept der Durchgang. Ich will in eine der Kabinen zur Kontrolle eintreten, was mir der wichtige Security-Mann aber verwehrt, weil in einer anderen Kabine gerade eine Dame kontrolliert wird.

Er: „Moment, nicht so schnell. Sie müssen warten. Es ist ja keiner da.“
Gedacht habe ich: „Keiner da? Er ist doch da!“ – gesagt habe ich nichts. Jetzt nicht den Tag falsch aufgleisen …

Gefühlte 10 Minuten (in der Tat waren es vermutlich 2) später, ist die Kollegin mit der Dame fertig und der gar nicht freundliche und wichtige Sicherheitsmann wendet sich an mich: „So junger Mann, woll’n wir mal sehen.“ Mein Blick war auch nicht freundlich. „Junger Mann“ hat mich zuletzt ein Friseur genannt, der sich meinen Namen 20 Jahre lang nicht merken konnte. Bei ihm hieß jeder „Junger Mann“. Bei dem Sicherheits-Checker sicher auch.

„Die Uhr. Es ist die Uhr. Die Uhr piept.“ Nein, die Uhr piept nicht, aber sein Metalldetektor, denn die Uhr ist aus einem Metall.
„Was haben wir denn noch an?“ – und greift zum – nicht vorhandenen Gürtel. Jetzt reicht’s. Ich: „Wir? Weiß ich nicht. Ich? Eine Hose!“ Damit wären auch die nächsten 5 Minuten geregelt: Schuhe ausziehen, Fußkontrolle, Schuhkontrolle. Ich versuche, ruhig zu bleiben. Nach der Schuhrückgabe frage ich ihn, ob er fertig ist. Er bejaht, ich gehe. Beim Einpacken meiner Sachen, die inzwischen längst einen Stau auf dem Band verursachen, höre ich: „So, junger Mann, woll’n wir mal sehen.“ Das nächste Opfer.

Wir fliegen Sonden zum Mars. Wir beobachten Sternengalaxien und ziehen Rückschlüsse auf das Entstehen des Universums. Wir kommunizieren weltweit in Bruchteilen von Sekunden miteinander. Und an der Sicherheitskontrolle in den Flughäfen geht es immer noch archaisch zu. Was für eine Wachstumschance.

… und das Ganze später nochmal beim Umsteigen in JFK – herrlich.