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10. Internationales Marken-Kolloquium „Marke – Auf der Höhe der Zeit“, Tag 2

Nach einem fulminanten ersten Tag gesterm, gekrönt von der Verleihung des Awards des Internationalen Marken-Kolloquiums an Prof. Götz W. Werner für den Aufbau und die Entwicklung von dm Drogeriermarkt als branchendefinierende Marke, im Rahmen des festlichen Dinners auf Gut Ising, stehen heute gleich fünf Top-Vorträge auf dem Programm:

  • Martin Hampe, Alleingeschäftsführer der Steiff Beteiligungs-GmbH: „133 Jahre Steiff – Im Wandel mit der Zeit“
  • Erich Sixt, Vorsitzender des Vorstandes der Sixt AG: „Vom Familienunternehmen zum Global Player“
  • Christoph Vilanek, Vorsitzender des Vorstandes der Freenet AG: „Vom Mobilfunkanbieter zum Spezialhändler von ‚Digital Lifestyle‘-Produkten“
  • Alexander C. Schmidt, Geschäftsführer Dyson GmbH: „Gegen den Strom: Probleme lösen, die andere ignorieren.“
  • Dr. August Markl, 1. Vizepräsident ADAC e. V: „Die Marke – das höchste Gut des ADAC“

Heute Abend, wenn sich die Tore des Klosters Seeon wieder hinter dem 10. Internationalen Marken-Kolloquim schließen, denken wir sicher bereits an das 11. Internationale Marken-Kolloquium im Jahr 2014, denn am 18. September 2014 heißt es wieder: „Kloster, öffne Deine Tore!“ und das 11. Internationale Marken-Kolloquim unter dem Motto „Marke – Logik und Emotion“ wird starten.

Auch wenn Sie nicht live vor Ort sein können: Hier sind Sie nahezu hautnah dabei:

  • Twitter: https://twitter.com/MKolloquium
  • Facebook: http://de-de.facebook.com/pages/10-Internationales-Marken-Kolloquium-2013/388279751213173

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Heute: Start des 10. Internationales Marken-Kolloquiums – „Auf der Höhe der Zeit“

Heute öffnen sich die Tore des Klosters Seeon für die Referenten und Teilnehmer des 10. Internationalen Marken-Kolloquiums und es wird sich sogleich wieder eine unvergleichliche Atmosphäre einstellen. Unser Thema in diesem Jahr: „Marke – Auf der Höhe der Zeit“.

Wir erwarten am Nachmittag hochkarätige Vorträge von Torben Paulin, CEO BoConcept und Thomas Nau, Vorsitzender der Geschäftsleitung American Express Deutschland & Österreich.

  • Torben Paulin: „Marke mit Minimum – aber trotzdem international.“
  • Thomas Nau: „American Express: Eine globale Marke im Hier und Jetzt.“

Zuvor werden bereits am Vormittag im kleinen Kreis der Teilnehmer des Marken-Intensiv-Seminars unter dem Titel „Markenführung heute“ Peter J. Bachmann, Inhaber Signum Forte und Carl-Frank Westermann, geschäftsführender Gesellschafter Wesound GmbH, mit eindrucksvollen Beiträgen Ihre Sichten auf „Marke“ und „Markenführung“ darstellen:

  • Peter J. Bachmann: „Dauerhaft erfolgreich – Wie gewährleisten Sie die Aktualität Ihrer Marke?“
  • Carl-Frank Westermann: „Markenführung auf sinnige Weise“

Auch wenn Sie nicht live vor Ort sein können: Hier sind Sie nahezu hautnah dabei:

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Die Steigerung von „SALE“

Nicht genug damit, dass es in den Einkaufszentren und -zonen Deutschlands von schreiend roten Schildern wimmelt, die um die Aufmerksamkeit derer buhlen, die meinen, „SALE“ sei wirklich eine Möglichkeit, um Wertiges zum geringen Preis zu erhalten. Nicht genug auch damit, dass inzwischen manche Menschen meinen, „SALE“ sei eine Marke (vgl. dazu meinen Post auf diesem Blog „Die Marke ‚SALE'“), was von einer ähnlichen Qualität ist, wie der „Berufswunsch ‚Hartz IV'“. Inzwischen werden – frei nach dem Prinzip „Wenn alle laut sind, muss ich eben lauter sein“ – Möglichkeiten gesucht, „SALE“ zu toppen.

Ein Resultat findet sich beigefügt, aufgenommen in Dortmund in einem Schaufenster eines Textilfilialisten – ich möchte hier nicht von „Mode“ sprechen. Ich hoffe, dass dem verantwortlichen Management noch etwas Besseres einfällt als diese Steigerung von „SALE“.

Final Sale

Mandat Wachstums-Wochenstart #72: Bleiben Sie in der Kurve auf dem Gas

Wachstum verläuft nicht linear und vor allem verlaufen die Wachstumsprojekte, die wir begleiten, fast nie reibungslos. Permanentes Gasgeben ist – außer auf der Geraden – wenig hilfreich, weil mitunter auch Kurven, teilweise sogar Serpentinen, mitunter sogar Sackgassen auftreten, also bedarf es schon des überlegten Dosierens der Energie. Was wir aber beobachten ist, dass, um bei der Metapher zu bleiben, manche Teams dazu tendieren, mit angemessenem Schwung in eine normale Kurve hineinzugehen und während der Kurve Gas wegzunehmen. Wir wissen vom Autofahren, dass das nicht gut ausgehen muss.

Bleiben Sie in Kurven auf dem Gas. Nutzen Sie die Vorwärtsbewegung, um die Spur zu ziehen, lassen Sie nicht zu, dass das Heck ausbricht. Die Aufgabe der Führung in Wachstumsprojekten besteht darin, dass den Teams in den Wachstumsprojekten die erforderliche Sicherheit gegeben wird, derer es bedarf, um unbekanntes Terrain – und darum handelt es sich bei fast allen Wachstumsprojekten – zu meistern. Lassen Sie nicht zu, dass aus Angst jemand den Fuß vom Gas nimmt, sofern die Eingangsgeschwindigkeit angemessen war.

Schauen Sie in dieser Woche einmal genauer hin: Wo sind in Ihren Wachstumsprojekten Kurven absehbar? Worauf können Sie Ihre Teams heute schon vorbereiten?

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Geduldete Geschäftsschädigung

In der Pause eines Arbeitstreffens zu einem Wachstumsprojekt fragte mich vor kurzem ein Projektteam-Mitglied, was er tun solle, da er zwei Mitarbeiter in seinem Bereich habe, die sich nicht ausstehen könnten und von denen mindestens einer verweigerte, mit dem anderen zu arbeiten, was aber erforderlich sei, insbesondere auch, weil es um einen Know-how-Transfer ginge. Ich stellte einige Fragen und machte einige Vorschläge, was man in solchen Fällen tun könne, aber die Führungskraft betonte stets, sie hätte all dies schon getan.

Es gibt zwei Möglichkeiten:

  • Entweder, die Führungskraft hat sich nicht selbst genug reflektiert, das falsche Vorgehen gewählt, geht von falschen Annahmen aus, oder es gibt doch einige Dinge, welche die Führungskraft – obwohl sie meint, sie hätte alles getan – sehr wohl noch tun könnte. In diesem Fall beziehen sich mindestens einige erforderliche Handlungsaspekte auf die Führungskraft.
  • Oder es wurde wirklich alles versucht, um die Situation zu retten und einer der beiden Mitarbeiter (oder gar beide) wollen wirklich nicht miteinander arbeiten. Wenn hier kein triftiger Grund vorliegt, der sich in einem krassen Fehlverhalten (wie z. B. durch Mobbing, Gewaltanwendung, Diebstahl, o. ä.) von einem der beiden Mitarbeiter äußert, ist dies eine Geschäftsschädigung und die Führungkraft sollte entweder einen (falls ein ursächlich Verantwortlicher ausmachbar ist) oder beide Mitarbeiter freisetzen. Ansonsten duldet sie diese Geschäftsschädigung und gehört ebenfalls von ihren Pflichten entbunden.

Ich finde die Methode, die Steve Jobs angewendet hat (jemand aus Steve Jobs‘ Umfeld hat mir einmal versichert, dass dies wirklich so stattgefunden hat), sehr wirksam: „Entweder Ihr beide regelt das, oder Ihr fliegt beide raus.“

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CEO-Tipp des Monats September 2013: Der CEO – Wertegeber, Wertehüter, Werteentwickler

Vor mehr als 10 Jahren in einer Vorstandssitzung eines Verbandes, trug ich – selbst ehrenamtliches Mitglied des Vorstandes – eine Projektidee vor: Der Titel lautete „www – Werte Wandel Wirtschaft“ und es sollte untersucht werden, wie sich Werte in der Wirtschaft wandelten, wie sich Wertvorstellungen entwickelten und welches Wertegerüst zu dem Zeitpunkt besonders relevant erschien. Ein anderes Vorstandsmitglied fand diese Idee vor allem deswegen großartig, weil „Wert“ für Unternehmen ja etwas ganz Wichtiges sei, man denke an „Shareholder Value, Wertschöpfungstiefe und so weiter“. Ich war ernüchtert, weil der Kollege mich ganz offenbar nicht verstanden, sondern quantitativen Wert mit qualitativen Werten verwechselt hatte.

Zu schnell wird diese Verwechselung vollzogen. Natürlich ist quantitativer und qualitativer Wert eines Unternehmens für ein Unternehmen wichtig, sogar überlebenswichtig. Mir aber ging es in diesem Fall um Werte, um „weiche“ Faktoren der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, auch um Grenzbereiche, innerhalb derer Werte mitunter gedehnt oder ausgelegt werden. Darum soll es auch in diesem Beitrag gehen.

Als CEO haben Sie hinsichtlich des Wertegerüsts Ihres Unternehmens, ganz unabhängig davon, ob Sie angestellte Top-Managerin oder selbstständiger Unternehmer sind, drei Rollen: Sie sind Wertegeber, Wertehüter und Werteentwickler.

Wertegeber

Sie sind Vorbild, ob Sie es wollen oder nicht. Das, was Sie in Ihrer exponierten Funktion tun und was zum Erfolg führt, wird kopiert, unabhängig davon, ob es mit dem Wertegerüst des Unternehmens kompatibel ist, oder nicht. Insofern sind Sie durch Ihr Verhalten Wertegeber, denn die Werte, nach denen Sie sich richten, geben Sie in Ihr Unternehmen hinein. Dies ist eine wesentliche gestalterische Aufgabe. Sie fordern Pünktlichkeit ein? Dann sind Sie sicher stets pünktlich. Sie fordern Ehrlichkeit ein? Dann werden Sie sich keine Lügen erlauben, auch keine Notlügen. Vorbild macht Schule.

Wertehüter

Als CEO sind Sie gut beraten, sich der Werte Ihres Unternehmens gegenwärtig zu sein und diejenigen zu hüten, die es im Rahmen Ihres Wachstumsweges zu hüten gilt. Lieferantenpartnerschaft war stets ein Wert, den es zu hüten galt? Dann werfen Sie ihn nicht über Bord, wenn es keinen zwingenden Grund gibt. Ein paar Cent im Einkauf zu sparen, ist kein solcher Grund.

Werteentwickler

Ihre Vorbildrolle beinhaltet auch, dass Sie Werte addieren, die Sie für erforderlich halten. Dazu kann beispielsweise die identische Bezahlung von Männern und Frauen in der gleichen Position mit der gleichen Ausbildung gehören. Lassen Sie Ihren Ansprüchen Taten folgen. Auch gehört die Kommunikation über Werte in das Führungsportfolio des CEOs, denn so werden die Unternehmenswerte unmissverständlich weiterentwickelt.

Sie als CEO haben die Werte-Fäden Ihres Unternehmens sämtlich in der Hand. Nutzen Sie die Chance, Ihr Unternehmen auch in Zukunft auf ein solides Werte-Fundament zu stellen.
Übrigens: Das anfangs dieses Beitrags erwähnte Projekt war ein beachteter Erfolg, das Thema „Wertewandel“ hat viele Wirtschaftslenker zur Teilnahme an der Studie bewogen. Vielleicht ist eine solche interne Studie auch eine Idee auch für Ihr Unternehmen?

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der CEO-Tipp des Monats ist Auszug aus dem monatlich erscheinenden Mandat Growthletter, der kostenfrei bezogen werden kann: Anmeldung

Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 3 MB)

Mandat Growthletter Nr. 81 „Werte“ erschienen

Gestern ist die aktuelle Ausgabe des Mandat Growthletters erschienen. Fokusthema: „Werte“. Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 3 MB)

Der Mandat Growthletter adressiert jeden Monat Wachstumsthemen unter den Rubriken

  • CEO-Tipp des Monats
  • Strategie & Führung
  • Marke
  • Organisationsentwicklung
  • Internationales Marken-Kolloquium
  • Vorträge & Veröffentlichungen
  • Mandat Intern

Der Mandat Growthletter kann kostenfrei und unverbindlich bezogen werden: Anmeldung

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Mandat Wachstums-Wochenstart #71: Machen Sie einen Punkt

Wenn Sie das nächste Mal eine längere Ausführung vorhaben, um jemandem etwas zu erklären, machen Sie nach einem Fünftel der Zeit, welche die Ausführung / Erklärung haben würde, wenn Sie sie „aus dem Bauch heraus“ abgäben, einen Punkt. Und eine Pause.

… … …

Meist sind weitschweifige Ausführungen weder erforderlich noch hilfreich. Zu häufig entstehen Wiederholungen, weil der Sender meint, der Empfänger habe seine Botschaft noch nicht verstanden. Der beste Test ist aber, nach einem Stopp abzutesten, ob der Empfänger nicht vielleicht doch schon alles begriffen hat. Das ist erfreulich häufig der Fall. Auch werden Sie feststellen, dass Ihr Empfänger oft Fragen hat, an die Sie in Ihrer Erläuterung gar nicht gedacht haben.

Probieren Sie es aus. Neben der Präzision, die Sie erzielen, sparen Sie auf diese Weise auch noch Zeit.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: Der Wert von Aktienkursen als Wachstumsindikatoren

Aktienkurse sind als Wachstumsindikatoren nicht hilfreich. Aktienkurse sagen ebensowenig über den tatsächlichen Wert eines Unternehmens aus, wie über die Qualität der Produkte, über die Qualität der Mitarbeiter oder über die Wachstumschancen aus. Aktienkurse sind maßgeblich von Irrationalität geprägt. Wie sonst wäre es erklärbar, dass Unternehmen regelhaft „überbewertet“ sind, dass Due Diligences zu ganz anderen Resultaten führen, als die reine Kursbetrachtung es nahelegen würde?

Denjenigen, die sich wirklich mit profitablem Wachstum eines Unternehmens auseinandersetzen möchten, bleibt es nicht erspart, sich mit den handelnden Personen (und zwar nicht nur auf der Top-Ebene), mit den Innovationsprozessen, mit der Produktpalette und den in Entwicklung befindlichen Produkten auseinanderzusetzen. Es bleibt ihnen nicht erspart, sich über den Vertrieb und das Marketing zu informieren und Chancen und Risiken abzuschätzen. Der Aktienkurs selbst ist ein Wert, der in die Irre führt und der zu kurzfristigem Optimieren anregt. Nicht zuletzt deshalb ziehen immer wieder Unternehmen, die wirklich profitabel wachsen wollen, die Konsequenz, sich von der Börse zurückzuziehen. Ein mitunter weiser Schritt, führt er doch häufig zu langfristigerem Denken, das für profitables Wachstum, wie wir bei Mandat es verstehen, erforderlich ist. Wohl den börsennotierten Unternehmen – und davon gibt es einige! -, die dem Analystendruck nicht nachgeben und allen Aktienkursen zum Trotz eine erfolgreiche, langfristige Strategie verfolgen.

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Wie profitables Wachstum nicht funktioniert: Pharmagroßhandel Deutschland

Mit Rabatten wurde noch nie sinnvolles Wachstum geschaffen. Eine ganz offensichtliche Wachstumsirrtums-Drehscheibe findet sich in der Arzneimittelversorgung. Wenngleich der Endverbraucher die Unternehmen, welche die Apotheken versorgen, auch selten kennt, sind sie publik, handelt es sich doch zu einem großen Teil erstens um börsennotierte Unternehmen und zweitens um einen oligopolisierten Markt. Die führenden Pharmagroßhändler Phoenix, Gehe (Celesio), Alliance Healthcare (ex-ANZAG), Noweda, Sanacorp teilen sich 85% des Marktes untereinander auf, die Zahlen sind transparent.

Die Art und Weise, in der die apothekenbeliefernden Großhändler insbesondere auf dem deutschen Markt agieren, ist aus meiner Sicht nur durch mangelnde Ideen, ein falsches Verständnis von Kundenbeziehungen, ein fehlendes Angebot und irrige Annahmen über Wirkzusammenhänge erklärbar. Der Kern-Wettbewerbsvorteil, der beim Apotheker ausgespielt wird, ist nämlich … (Trommelwirbel) … der Rabatt an die Apotheken. Das nenne ich einmal eine richtig gute Idee. So soll Wachstum also funktionieren. Interessant.

Auf Rabatt kann man ein Geschäftsmodell nicht gründen und auch die immensen Produktivitätsverbesserungen, die der Pharmagroßhandel kontinuierlich erzielt, können die erodierenden Margen nicht auffangen. Die Folge: sinkende Gewinne im Deutschland-Geschäft. Die Inhaber der Apotheken freut es, werden sie allein durch die Rabattschlacht vermutlich einige hundert Millionen Euro in diesem Jahr hinzuverdienen – bei gleicher oder sogar steigender Lieferleistung, wohlgemerkt. Natürlich versuchen die Großhändler, die abbrechenden Gewinne, die auch nicht im Sinne der Aktionäre oder Anteilseigner sind, aufzufangen, aber der Wirkhebel der Produktivitätsverbesserungen ist weitgehend genutzt. Auch das Heil im Ausland zu suchen, ist bestenfalls ein zeitliches und lokales Verschieben des Problems, denn wenn man keine Antworten auf die Frage hat, wie man Apotheken besser an das Unternehmen binden kann, als mittels Reduzierung des Abgabepreises, sei es durch direkten Rabatt oder durch „Naturalrabatt“, findet man diese Antworten auch nicht im Ausland.

Nein, der Pharmagroßhandel hat Chancen verspielt und sich zu stark auf seine Kernkompetenz „Logistik“ konzentriert, ohne sie durch additive, attraktive Angebote zu unterfüttern. Dabei waren die Chancen durchaus vor einiger Zeit gegeben, als vor etwa zehn Jahren die ersten Kooperationssysteme aufgebaut wurden. Der Webfehler: Die Kooperationssysteme wurden von jeher mit dem Fokus auf „Einkauf“ konfiguriert. Die Systeme (Vivesco, Linda, meine Apotheke, usw.) sind nicht konsequent in Richtung Markt weiterentwickelt worden und zu viele Branchenmanager lehnen sich zurück mit dem Hinweis darauf, dass es sich in Deutschland um einen gesetzlich reglementierten Markt handele, innerhalb dessen ein weiterreichendes Wirken gesetzlich nicht möglich sei. Mit Verlaub, ich finde, dass hier deutlich Luft nach oben besteht.

Solange die Wachstumsideen des Pharmagroßhandels in Deutschland sich auf das Senken der Verkaufspreise und auf das Halten von Marktanteilen im Oligopol beschränken, ist hier kein Staat zu machen. Hier ist ein Vorschlag zur Produktivitätsverbesserung: Man reduziere den Außendienst auf exakt Null Personen. Auf einen Außendienst kann eine Organisation, die nur über Rabatte verkauft, nämlich getrost verzichten. Möchte man dies nicht, versehe man den Außendienst mit attraktiven Angeboten für die Apotheken.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH