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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 544: „Warum Menschen gern Online einkaufen

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 544: Warum Menschen gern Online einkaufen

Ja, es gibt viele Gründe, derenthalben Menschen gern einkaufen: Es ist stets und sofort auch zu eigentlich unmöglichen Zeiten möglich, man muss mit niemandem sprechen, man sieht sofort Lagerbestände, man kann Preise vergleichen und wird nicht über den Tisch gezogen, man kann Tests zum Produkt sehen und so fort.

Auch Kleidung und Schuhe werden, wie wir alle wissen, zunehmend online bezogen. Wobei wir einmal schauen, was geschieht, wenn die Rücksendungen teurer werden. Aber ganz davon abgesehen, hat der Wunsch nach flexiblem Kauf mit oben genannten Vorteilen auch noch eine andere Facette, nämlich die, dass viele von uns folgendes einfach nicht mehr erleben wollen:

Verkäufer zum Kunden: „Die Krawatte steht Ihnen wirklich ausgezeichnet.“ – Das tut sie nicht.

Verkäuferin zur Kundin: „Vorzüglich, das Kleid kann ich Ihnen sehr empfehlen, ich habe das auch selbst.“ – Hat sie nicht. Nie im Leben.

Verkäufer zum Kunden: „Das Sakko sitzt wie angegossen.“ – Ja, weil er hinten „klammert“.

Verkäuferin zum Kunden: „Die Schuhe weiten sich noch.“ – Ja, um einen Millimeter und sie passen dann immer noch nicht, genau wie die Jeans, die nicht mehr einläuft, das aber doch tut und zwar reichlich und dann nicht mehr passt.

Schön ist auch „Das haben wir nicht vorrätig, ich kann es Ihnen aber bestellen.“ – „Danke, das kann ich selbst, dafür brauche ich nicht (nochmal) herzufahren.“

Ich kann diese Sätze und Derivate davon nicht mehr hören, daher habe ich zwei Entscheidungen getroffen: Erstens meide ich Läden, bei denen ich derartige Sprüche höre – ich habe eine gute Merkliste – und gehe stattdessen lieber in die Geschäfte, bei denen modern und angemessen verkauft wird und zweitens kaufe ich tatsächlich viel mehr online als früher, weil – man meint es ja nicht – die Onlinehändler viel besser geworden sind UND die Industrie inzwischen auch klasse Onlinemöglichkeiten bietet, hier zu nennen sind für mich beispielhaft, aber natürlich nicht abschließend die Ersatzteilshops von Siemens oder Hailo aus aktueller Erfahrung. Auch einige unserer Klientenunternehmen verfügen über fabelhafte Onlinestores, die den Kunden prächtig „abholen“.

Der stationäre Einzelhandel hat natürlich seine Berechtigung, aber er muss die Vorteile auch spielen. Das alte „Verkaufen“ geht jedenfalls nicht mehr. Diejenigen Einzelhändler hingegen, die sich auf die (modernen) Anforderungen eingestellt haben, die Präsentation und Beratung verstehen, die die Bedeutung der Verfügbarkeit von Ware und des Unterschieds von „Wollen“ und „Brauchen“ verstanden haben, diese werden auch in Zukunft erfolgreich sein.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


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© 2022, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 543: „Dumme Regeln“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 543: Dumme Regeln

Ich bestellte kürzlich ein ganz bestimmtes Vogelfutter, das mir von einem Ornithologen zur ganzjährigen Fütterung unserer gefiederten Gartenfreunde empfohlen wurde. Zuvor hatte ich nichts bei dem Shopanbieter bestellt, ich musste mich also durch den Bestellprozess hangeln. Erfreulich: Es ging recht einfach über Paypal-Direkt. Der Kauf wurde grundsätzlich freigegeben, zur abschließenden Bestätigung sollte ich meine Kundendaten noch einmal kontrollieren und, wenn gewünscht, ein Kundenkonto anlegen, sonst als Gast fortfahren.

Ich änderte die Mailadresse, klickte „Kundenkonto anlegen“. Eine Telefonnummer war erbeten, das Geburtsdatum ebenfalls. Beides wollte ich nicht angeben. Klick, ab die Post.

Von wegen. Die Telefonnummer sollte ich eingeben. Nun, von mir aus. Eine unserer Festnetznummern trug ich ein. Klick, ab die Post.

Von wegen. Mein Geburtsdatum sollte ich eingeben. Auf keinen Fall wollte ich das tun. Sicher lag es an der Tatsache, dass ich ein Kundenkonto anlegen wollte. Also: Kein Kundenkonto anlegen.

Das war aber nicht mehr möglich. Ich brach den Bestellvorgang ab, machte alles noch einmal, diesmal ohne Kundenkonto. Das gleiche Spiel: Telefonnummer und Geburtsdatum eingeben. Zähneknirschend folgte ich den Anweisungen, damit ich den Vorgang vom Tisch hatte. In einer Begleitnachricht zur Bestellung machte ich meinem Unmut darüber Luft, dass bei der Bestellung von Vogelfutter mein Geburtsdatum abgefragt würde (ich möchte auch keine „Herzliche Glückwünsche“-Mail von einem Bot haben …).

Tags darauf die Antwort: Das Geburtsdatum sei „nötig, um zu verifizieren, dass Sie volljährig sind. Sie können aber auch gerne ein fiktives Datum hinterlegen.“

Klar, natürlich: Ich zahle per Paypal, dahinter liegt eine Kreditkarte, alles wird autorisiert und der Vogelfutterkauf benötigt dann noch mein Geburtsdatum, das ich aber auch fälschen kann, weil’s eh‘ nicht überprüft wird, nur damit der Händler im Betrugsfall sagen kann „Ich habe aber alles getan, um mich abzusichern“? Was kommt demnächst? Kaufen wir Vogelfutter mit der Personalausweis-App? Ich hatte jedenfalls Spaß und ein Wochenstart-Thema.

So wie es sehr wohl dumme Fragen gibt, gibt es auch dumme Regeln – und zwar zuhauf. Die hier dargestellte Regel gehört dazu. In Wachstumsprojekten mit den Teams unserer Klientenunternehmen hinterfragen wir immer bestimmte Regeln, weil diese oft hinderlich und wenig nützlich sind. Viele Regeln sind Absicherungsregeln, alte Regeln, Machtregeln.

Wir raten dringend: Schaffen Sie jede Regel ab, die nicht kontrolliert wird. Lassen Sie sich weder vom Controlling noch von Ihrer Compliance-Abteilung vor den Karren spannen. Die Wahrscheinlichkeit liegt nahe, dass Ihre Mitarbeiter wissen, welche Regel Sinn ergibt und welche (nicht) kontrolliert wird.

Was würden wir tun, wenn wir wüssten, dass die Geschwindigkeit im Straßenverkehr niemals kontrolliert würde? Eben.

Achja: Und bei Gelegenheit bestellen Sie ‘mal etwas in Ihrem Online-Shop. Wer weiß …

 

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 542: „Natürlich haben wir eine Strategie“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 542: Natürlich haben wir eine Strategie

Vor einigen Monaten sprach mich ein Unternehmer, der ein sehr erfolgreiches Unternehmen mit etwa 100 Mitarbeitern und sehr ambitionierten Wachstumsabsichten führt – Verdoppelung bis hin zu Verdreifachung der Unternehmensgröße (und des Gewinns) in den nächsten sieben bis zehn Jahren – über ein mögliches Beratungsmandat. Die Wachstumsabsichten waren meiner Einschätzung zufolge durchaus nicht unrealistisch und wir sprachen natürlich über die Themen Vision, Strategie, Realisierung.

„Haben Sie eine Unternehmerstrategie?“, fragte ich. Ja, die habe er. Wir sprachen über Elemente seiner Unternehmerstrategie und kamen darauf, dass es sich eher um Absichten handelte, aber immerhin.

„Haben Sie auch eine Unternehmensstrategie?“, war meine nächste Frage. Ja, auch die habe er. Sie sei zwar schon einige Jahre alt, aber im Grunde noch sehr nah an dem, was er strategisch sähe. Nun ist eine Strategie ja durch eine gewisse Langfristigkeit gekennzeichnet, daher war ich nicht irritiert über die Tatsache, dass die Strategie schon einige Jahre alt war.

„Haben Sie Strategien für die einzelnen Marktsegmente entwickelt?“, meine übliche nächste Frage. Hier musste der Unternehmer passen, dieser Arbeit hatte sich das Unternehmen noch nicht gestellt.

Nach meinen drei „digitalen“ Fragen – ein „Ja“ oder „Nein“ ist erst einmal ausreichend, erörterten wir die Sachlage tiefer. Ob die Strategie im Unternehmen bekannt sei und wie er sie kommuniziert habe, wollte ich wissen. Es ergab sich ein gewisses Wehklagen, denn in der Tat sei die Strategie bei den Mitarbeitern nicht hinreichend bekannt, obwohl sie so trefflich sei und er wundere sich immer wieder darüber, dass viele Dinge nicht so umgesetzt würden, wie es in der Strategie festgelegt sei.

„Wie haben Sie die Strategie denn nun in die Mannschaft gebracht?“, fragte ich. „Na, ich habe sie an zentraler Stelle ausgelegt“, entgegnete der Unternehmer. „Ausgelegt?“ – „Ja, an zentraler Stelle, man geht jeden Tag dort vorbei.“

Wir sprechen hier über einen erfolgreichen Unternehmer, der fest von der Richtigkeit seines Handelns überzeugt war und ist – sonst hätte er ja anders gehandelt. Der Unternehmer war zutiefst betroffen und nahm es fast schon persönlich, dass seine Strategie nicht so bekannt war.

Einmal abgesehen davon, dass es meist nicht genügt, auf der Ebene der Unternehmensstrategie zu verbleiben, es sei denn, das Unternehmen bedient nur ein Marktsegment, ist es natürlich nicht damit getan, eine Strategie (allein oder im allerengsten Kreis) zu entwickeln und sie dann „auszulegen“. Alle Klienten, die mit uns arbeiten wissen, wieviel Wert wir darauf legen und wieviel Zeit wir gemeinsam darauf einsetzen, die Strategie mit Leben zu erfüllen.

„Natürlich haben wir eine Strategie“ ist also – mathematisch gesprochen – notwendig, aber nicht hinreichend. Strategien scheiterten in der harten Realität, nicht auf dem Papier. Ich glaube, wir bei Mandat haben alle Fehler, die man machen kann, inzwischen gesehen. So können unsere Klienten diese vermeiden.

Fragen Sie sich heute: Wo stockt unsere strategische Absicht in der Realität und wie können wir dies ändern?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 541: „Alle Jahre wieder“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 541: Alle Jahre wieder

Es ist wieder soweit. Alle Jahre wieder. Nein, nicht Weihnachten, dafür ist es noch ein wenig zu früh, aber unser Veranstaltungs-Highlight des Jahres steht wieder an, denn am Mittwoch Nachmittag beginnt das Internationale Marken-Kolloquium, das zum neunzehnten Mal im Kloster Seeon stattfindet, mit dem inoffiziellen Teil. Offiziell geht es am Donnerstag los, am Freitag Nachmittag reisen wieder alle nach Hause und wir werden uns wie immer wundern, wie schnell die Zeit vergangen ist.

Neben dem großen Vergnügen, das wir daran haben, die vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten, Referenten, Teilnehmer, Award-Nominierte, zusammenzubringen und zwei, zweieinhalb Tage lang den gezielten Austausch über Strategie und Wachstum zu führen, ist das Internationale Marken-Kolloquium für uns intern auch immer ein besonderes – wie sagt man so schön? – „Team-Event“.

Ja, es ist anstrengend, ja, es ist Arbeit, ja, es ist vor allem in der Vorbereitung ein wirklich dickes Brett, aber das Kolloquium schweißt uns auch immer wieder ein bisschen stärker zusammen. Die meisten von uns reisen schon am Dienstag an, einige mit dem „Tourbus“ (einem gemieteten Multivan), der allerlei Equipment, bis hin zu einem voll arbeitsfähigen Büro mit Drucker enthält, andere fliegen und fahren mit dem Mietwagen weiter. Ich selbst fahre am Mittwoch in aller Frühe los. Vor Ort wird aufgebaut und da der Award nicht im Kloster vergeben wird, sondern an einem anderen Ort, an dem auch das festliche Dinner stattfindet, muss auch diese weitere Location geprüft werden, inklusive der Technik. Das Videoteam bezieht seinen Raum, die ersten Drehs erfolgen, bevor die Teilnehmer da sind und dann …

… dann geht es endlich los. Am Mittwoch Nachmittag haben wir einen informellen Teil mit anschließendem Get-Together eingerichtet (den viele als besonders wertvoll einstufen), Donnerstag startet das Programm, wir setzen auf gutes Wetter, so dass das Wachstums-Cafe draußen am Klostersee stattfinden kann. Freitag geht’s weiter, manch einer wird noch müde sein vom Vorabend, der gern in der Klostergaststätte endet.

Das gesamte Mandat-Team wird vor Ort sein. Am Freitag Nachmittag, wenn die letzten Teilnehmer und Gäste das Kloster verlassen haben, atmen wir durch. Geschafft! Eine kurze gemeinsame Reflektionsrunde, dann muss alles abgebaut werden, denn wir müssen und wollen ja alle noch nach Hause, die „Flieger“ wie die Autofahrer. Die Flieger sind dabei klar im Vorteil, sie werden „schon“ gegen 23 Uhr daheim sein. Linda und Fabian, die den „Tourbus“ fahren und ich werden wohl zwischen 1 und 2 Uhr morgens die Motoren jeweils zuhause abstellen.

Alle Jahre wieder. Und jedes Jahr neu. Wir freuen uns sehr auf alle, die wir in Seeon treffen werden. Für diejenigen, die in diesem Jahr nicht dabei sein konnten: Vom 6. bis zum 8. September 2023 sind wir wieder in Seeon. Ich kann noch so viel schreiben, die Stimmung kennt nur, wer schon da war.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 540: „Sog statt Druck“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 540: Sog statt Druck

Meine Frau und ich haben uns kürzlich sehr verwundert darüber gezeigt, welch immenser Druck stellenweise auf die Gesellschaft ausgeübt wird. Ein Beispiel ist die Gasversorgungs- und Stromsituation für den Winter (und übrigens auch für den Winter 2023/2024, was gern vergessen wird). Statt seit dem Frühjahr 2022 mit Sog eine nationale Kraftanstrengung zu schaffen, in der es super attraktiv wird, nach Sparmöglichkeiten zu suchen, an deren Suche möglichst viele teilnehmen – Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Bürger – wird Druck ausgeübt (und nebenbei Zeit für ideologische Semantik verschwendet). Ich möchte gar nicht allzu sehr in die Details gehen, aber viele mit denen ich spreche, spüren diese Forderungen und diesen Druck. Die Folge? Es entsteht Gegendruck – natürlich. Jeder verteidigt seine Position, keiner möchte in dem Spiel der Dumme sein, jeder „weiß“, dass es „natürlich“ nur darum geht, der Gruppe xy Vorteile zu verschaffen, auf „meine Kosten“.

Ich glaube fest an das Prinzip des Sogs. Ich bin aus der Erfahrung heraus fest davon überzeugt, dass es einfacher ist, auch wirklich bahnbrechende (Verhaltens-) Änderungen herbeizuführen, wenn Mitstreiter gewonnen werden, wenn das Ziel attraktiv ist und alle Beteiligten den berechtigten Eindruck haben, dass sehr, sehr viele an diesem Ziel mitziehen. Die Gegner dieser Sichtweise haben ein tiefes Misstrauen gegenüber Eigeninitiative und vermeintlich schwierigen Überzeugungsprozessen und ordnen Dinge mit Hilfe der ihnen zugeordneten Machtmittel lieber an. Zack, erledigt.

Nichts ist erledigt. Zu starker Druck führt zu Ausweichreaktionen, zu „Workarounds“, wie es in der IT-Welt so schön heißt. Das Fatale daran: Diese Ausweichreaktionen werden entweder nicht bemerkt, oder führen – wenn sie bemerkt werden – zu Ausnahmeregelungen. Man kann aber nicht alle Ausnahmen regeln. Vor allem aber führt zu starker Druck nicht selten zu einer erheblichen Reaktanz.

„Ja, aber, lieber Herr Quelle, das ist Sozialromantik, wenn wir auf Überzeugung setzen, dann ziehen nicht alle mit.“ Das ist richtig, aber es ziehen sowieso nicht alle mit. Ich bin kein Sozialromantiker, daher gilt ein gestuftes System: Attraktives Ziel finden, dieses aussprechen, an diesem Ziel keine Zweifel lassen, möglichst viele Mitstreiter gewinnen, darauf setzen, dass ein Sogeffekt eintritt. Handelt es sich um einen Rechtsrahmen, setzen erst dann Sanktionen ein, die es natürlich geben muss, wenn gegen diesen verstoßen wird.

Selbst in Krisen ist dieses Verfahren wichtig. Jawohl, wenn ein Haus brennt, dann beginnt die Arbeit der Feuerwehr vor Ort nicht mit einem Stuhlkreis, um herauszufinden, welches Löschmittel nun das richtige ist. Aber die Feuerwehrkräfte haben den Ernstfall vorher trainiert. Laufend. Anordnungen und Situationsintelligenz stehen in richtigem Maß zueinander.

Jetzt schauen wir auf Ihr Unternehmen: Ich bin sicher, dass die erfolgreichen Projekte in Ihrem Unternehmen diejenigen waren und sind, bei denen möglichst viele Mitstreiter gewonnen werden konnten. Das werden auch die Projekte sein, bei denen Sie am wenigsten intervenieren und schlichten müssen.

Sog statt Druck, das ist das Prinzip, das auch den von uns begleiteten Wachstumsinitiativen innewohnt. Wir sagen all unseren Auftraggebern: „Berufen Sie nur Menschen ins Projektteam, die dort sein wollen.“ Es muss sanktionsfrei möglich sein „Nein“ zur Projektteilnahme zu sagen. An der Pflicht zur Mitarbeit am Projektziel ändert das nichts.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 539: „Konzentration und Aufmerksamkeit“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 539: Konzentration und Aufmerksamkeit

Ich kam von einer Einkaufsfahrt mit unserem „LeoExpress“ zurück, parkte zuhause auf unserem Grundstück vor der Haustür, packte die Einkäufe aus, schloss die Haustür, als mir einfiel, dass die Schiebetür auf der Beifahrerseite noch geöffnet und das Auto noch nicht abgeschlossen war. Den Autoschlüssel hatte ich noch in der Hosentasche. Nach dem Drücken der Schiebetür-Taste hörte ich leise das vertraute Piepen und das leise Schließgeräusch der Schiebetür durch die bereits geschlossene Haustür. Schritt 1 war erledigt.

Ein Auto fuhr durch die Straße, ein Nachbarhund bellte, das Telefon klingelte, während ich auf die „Schließen“-Taste für das gesamte Fahrzeug drückte. Durch die geschlossene Haustür und durch die nominell vermutlich lauteren Umgebungsgeräusche hörte ich das sehr, sehr leise „Klack“, das mir signalisierte: Der LeoExpress ist abgeschlossen.

Sie kennen dieses Geräusch vermutlich auch von Ihrem Auto und Sie würden es auch aus einer Vielzahl von Geräuschen heraushören, wenn … ja, wenn (!) Sie sich darauf konzentrieren. Es ist ein gewohntes Geräusch, das ich einordnen kann und wenn ich mich darauf konzentriere, höre ich es aus normalen Umgebungsgeräuschen deutlich heraus – übrigens bei jedem unserer Autos, das über eine Fernbedienung verfügt.

Genau das ist heute mein Punkt. Wir sprechen mit unseren Klientenunternehmen über eine gute Entwicklung in die Zukunft, über gesundes, profitables Wachstum und diese Gespräche führen wir in einer Welt, in der vermeintlich immer weniger Aufmerksamkeit und Zeit für immer mehr Themen zur Verfügung steht. In unseren Wachstumsprojekten, die wir mit unseren Klientenunternehmen führen, mühen wir uns nach Kräften, möglichst nur die Dinge unterzubringen, die wirklich wichtig sind und nicht noch Themen „mitzumachen“, weil sie vermeintlich immer schonmal an der Reihe waren und sich nun eine Gelegenheit bietet.

Es ist die Konzentration von Aufmerksamkeit, die Bündelung der Energie, die zu Fortschritt führt. Ich habe schon oft darübergeschrieben: Wenn in einer Konzerthalle das Neonlicht noch eingeschaltet ist, kann der Star des Abends über die Bühne laufen, ohne dass es jemand bemerkt. Ist aber das Licht ausgeschaltet und der einzige Spot direkt auf den Star gerichtet, kann man ihn nicht übersehen.

Wenn Sie etwas Gutes für sich und für Ihr Unternehmen tun wollen, dann schauen Sie sich – in dieser Woche und wenn Sie es in der Woche nicht schaffen, dann eben am Wochenende – die Prioritäten Ihres Unternehmens an. Sind sie bekannt? Wird danach gehandelt? Wo wird Aufmerksamkeit verschwendet? Was müssen wir tun, um wirksamer zu sein?

Dann hören Sie auch das sehr, sehr leise „Klack“ durch die ganzen Umgebungsgeräusche hindurch.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 538: „Straßenverkehrsamt und Strategie“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 538: Straßenverkehrsamt und Strategie

Bei einem gemütlichen Grillabend auf unserer Terrasse sprachen wir mit unseren Freunden Simone und Michael wie immer über alle Mögliche. Natürlich waren auch die Energiekrise und die Energiewende Themen, die wir diskutierten. Irgendwann im Verlauf des Abends kamen wir auf Umwegen zum Thema „Besuche auf einem Amt“, der mangelhaften Digitalisierung im öffentlichen Dienst und ich erinnerte mich daran, dass der Eintrag unseres Reisemobils seinerzeit auf Grund der vielen Unterlagen beim Straßenverkehrsamt enorm lang dauerte.

Daraufhin Michael: „Warum gibt es eigentlich ein Straßenverkehrsamt?“ Auf der Zunge lag mir eine Begründung, aber je mehr wir sprachen, desto überflüssiger erschien zumindest der Ast der Zulassungsstelle. Es stimmt, die Frage ist berechtigt. Die Versicherung benötigt ohnehin alle Daten, könnte diese Aufgabe übernehmen und auf einen Zentralrechner für die hoheitlichen Verkehrsthemen spielen. Bei einem Versicherungswechsel würden alle Daten an den neuen Versicherer übertragen. Die Zulassungsstelle hat inhaltlich ausgedient.

Will man den Versicherungen die Aufgabe nicht anlasten, könnte es komplett online gehen. Ein Artikel im Handelsblatt vom 06.09.2007 (sic!) beruft sich auf eine Projektgruppe der Bundesregierung und der Länder, die davon ausgeht, dass „spätestens“ im Jahr 2013 (sic!) „die Fahrt zur Zulassungsstelle überflüssig werden“ soll. Nun, schauen wir nach, es ist 15 Jahre später, wir schreiben das Jahr 2022. Bis heute, so ist in einem Beitrag vom 16.06.2021 beim ADAC zu lesen, bieten „nur etwa zwei Drittel der Zulassungsstellen ein umfassendes Angebot zur Online-Zulassung in ihren Internetportalen an.“

Wir haben es hier mit zwei Themen zu tun: Erstens mit der mangelhaften Digitalisierung, zweitens mit der berechtigten Frage, warum es ein Amt oder eine nennenswerte Stelle im Amt gibt, die es gar nicht (mehr) geben müsste.

Insbesondere die grundsätzliche zweite Frage ist eine strategische Frage, die mit inhaltlichen, aber auch stark mit organisatorischen Konsequenzen und damit mit der Frage nach Macht und Bedeutung verbunden ist. Fragen wir die Verantwortlichen im Straßenverkehrsamt, werden sie nicht unmittelbar auf die Idee kommen, sich (oder die Zulassungsstelle) abzuschaffen. Genau diese Grundsätzlichkeit treibt uns in strategischen Diskussionen mit unseren Klienten um. Wir müssen Grundsätzliches in Frage stellen, um strategisch voran zu kommen, um Treppenstufen in der Entwicklung des Unternehmens zu gehen und nicht nur maximal lineares Wachstum zu erzeugen. Dafür bedarf es des Mutes der Unternehmerinnen und Unternehmer, die hinreichend oft so im Tagesgeschäft eingebunden sind, dass sie sich nicht oder nicht mehr an die grundsätzlichen Fragen heranbegeben. Wir können diese Erörterungen forcieren, weil wir es als Dritte leichter haben, auch Grundsätzliches fraglich zu stellen.

Das Gute ist doch: Solange die Diskussion im geschlossenen Raum stattfindet, hat sie keine unmittelbaren Konsequenzen. Viele der grundsätzlich fraglichen Themen erweisen sich als zu wenig effektiv, als zu kompliziert in der Realisierung, als emotional schwierig. Aber für diejenigen grundsätzlichen Themen, die verändert werden, lohnt die Diskussion darüber. Wichtig ist es dann, von der Überlegung auch ins Tun zu kommen. Auch dabei helfen wir.

Wir lernen: Mit guten Freunden, mit denen man über viele Themen sprechen kann, kann auch ein Grillabend (unerwartet) zu einem Wochenstart führen.

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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 537: „Immer nur Brände löschen“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 537: Immer nur Brände löschen

„Ich würde mich gern ‘mal um die wirklich wichtigen Themen kümmern, aber ich werde immer durch neu auftretende Ereignisse getrieben.“ „Ich würde mich freuen, wenn die neu geschaffene Führungsmannschaft auch beizeiten Führung ausübt und nicht nur Anweisungen einigermaßen gut ausführt.“ „Es ist völlig irre, erst boomt der Markt, jetzt bricht er weg.“ „Der russische Markt ist komplett weggebrochen und alle fragen mich, was wir tun sollen.“ „Uns fehlen die Mitarbeiter.“ „Wir haben mehr Aufträge als Ware.“

Ich könnte unzählige Beispiele aufführen, in denen Unternehmenslenker mir berichten, dass sie gerne mehr an der Zukunft ihres Unternehmens arbeiten würden, als ständig Brände zu löschen. Immer nur Brände zu löschen, das bedeutet, immer im Alarmmodus zu sein, ähnlich wie ein Arzt, der dauernd in Bereitschaft ist. Der nächste Anruf könnte schon wieder ein Brandherd sein, den es zu löschen gilt. In der strategischen Beratung und in Wachstumsinitiativen mit unseren Klienten und ihren Teams gelingt es uns immer wieder, den Fokus auf das Wichtige zu richten und die (vermeintlichen) Brandherde besser in den Griff zu bekommen. Ein Teilerfolg.

Moment? Sind die Brandherde nicht wichtig?

Doch. Sind sie. Aber Unternehmenslenker sind nicht allein verantwortlich für das Unternehmen. In unseren Klientenunternehmen gibt es immer eine zweite Führungsebene, oft auch eine dritte und wie sagte ein Klient einmal? „Führungskräfte sollen verantwortlich führen und nicht nur ausführen, sonst wären es ja keine Führungskräfte, sondern Ausführungskräfte.“ Da ist etwas dran.

Das Springen von Brandherd zu Brandherd wird oft in der Unternehmensspitze beklagt, aber in Wirklichkeit birgt es auch Erfüllung, denn ist der Brandherd erst gelöscht, hat man einen unmittelbaren Erfolg, den man in der strategischen Arbeit nicht unverzüglich hat. Also, Hand aufs Herz: Hat es nicht auch etwas Erfüllendes, gebraucht zu werden und eine Notsituation gelöst zu haben? Eben.

Ein Dauerkrisenmodus ist unproduktiv. Für diejenigen also, die tatsächlich nicht mehr von einem Notfall zum nächsten hechten wollen ist zunächst einmal wichtig herauszuarbeiten, woran es liegt, dass sie selbst zu oft in diesem Modus sind. Die Antwort ist zweigeteilt: Ein Teil der Ursache liegt – sorry – bei Ihnen selbst, weil Sie mitmachen (die gute Nachricht: Das haben Sie selbst durch Ihr Verhalten in der Hand) und der zweite Teil liegt in Ihrem Unternehmen. Wo genau, das ist sehr unterschiedlich, aber es lohnt sich, den systemimmanenten Bremsen auf die Spur zu kommen. Sind Sie bereit?

Wir stoßen zum Beispiel regelhaft auf Führungskräfte, die in die Position gekommen sind, weil sie früher gute Fachkräfte waren, auf unklare Verantwortlichkeiten, tatsächlich mangelnde Handlungsspielräume, sinnlose Regeln, eine nicht verstandene (oder nicht existierende) Vision und / oder Strategie, mangelhafte Realisierungspläne für erkannte Veränderungsbedarfe, …

Ich könnte die Liste noch lange fortsetzen. Die gute Nachricht ist, dass alles, was sich in Ihrem Spielfeld befindet, auch direkt geändert werden kann. Deshalb ist es so wichtig zu erkennen, dass das wahre Wachstum von innen kommt, nicht von außen.

Gehen Sie systematisch an die Bremsen. Dies können nur Sie an der Unternehmensspitze tun und dafür ist es wichtig, dass Sie nicht von Brand zu Brand hechten. Und wählen Sie dazu eine erprobte Top-Methodik, damit Sie Zeit und Umwege sparen.

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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 536: „Same old, same old“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 536: Same old, same old

In den Medien werden uns jeden Tag neue Aspekte der sogenannten oder tatsächlichen Energiewende zugespielt. Atomkraft ja oder nein? Kohleverstromung verlängern? Windräder, ja oder nein und wenn ja, wohin? Wärmepumpenpflicht oder dann doch nicht? Förderung energetischer Sanierung oder energetischen Bauens, aber dann sind Töpfe leer oder wieder voll und woher eigentlich soll das Material kommen, wie soll es bezahlt werden, woher kommen die Arbeitskräfte?

Wir werden Zeugen und Beteiligte einer Diskussion, die so vielfältig ist, dass sie droht unüberschaubar zu werden. Heute vor zwei Wochen sprachen wir vormittags mit unserem Sanitärinstallateur anlässlich der Heizungswartung über die in Aussicht gestellte Wärmepumpenpflicht und die damit verbundenen Komplikationen, am Nachmittag desselben Tages lasen wir in der Presse, dass die hart formulierte Verpflichtung aufgelöst werden soll. Schauen wir mal.

Was bei dem Bemühen, Dinge zu verbessern, um Probleme zu lösen, oft außer Acht gelassen wird, ist es, die Probleme mit ganz anderen Lösungen anzugehen. Genau darum habe ich heute das Thema „Energie“ gewählt, denn mir ist vor kurzem ein Beitrag in der WELT* besonders aufgefallen. In diesem Beitrag drehte es sich um den Stand der Kernfusion als Energiegewinnungsoption.

Hier ist nicht der Raum, um in die Tiefe zu gehen, aber bezeichnen wir Kernfusion einmal eine nahezu nachteilsfreie, klimafreundliche Energieproduktion, hinter der ein enormer technischer Prozess steht. Genau dieser Prozess hat in der Vergangenheit dazu geführt, Kernfusion in den Bereich „Science Fiction“ zu stellen. In dem Beitrag war aber nun unter anderem von zwei Startups zu lesen, die einen enormen Kapitalbedarf haben, aber davon ausgehen, dass bereits „in etwa zehn Jahren“ – vielleicht sogar noch schneller – Kernfusion kommerziell nutzbar sein kann.

Wäre es so, dann wäre der Raum geschaffen, dass der Preis der Energieerzeugung drastisch sänke, die Rede ist von einem Strompreis von zehn bis sogar fünf Cent pro Kilowattstunde, dass Energie nahezu unendlich verfügbar wäre und dass alle anderen Energieerzeugungsformen obsolet wären.

Mir war nicht bewusst, dass die Forschung schon so weit ist. Ja, es ist noch ein langer Weg und ja, er kann und wird mit Steinen und Mauern verbaut sein, aber dies ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass nicht same-old-same-old, also das Wiederholen des ewig Gleichen zum Ziel führt, sondern das Ausbrechen, das „Andersmachen“.

Schauen Sie einmal in Ihr Unternehmen hinein: Woher kommt das Wachstum? Aus dem „Bessermachen“? Dann sind sie in bester Gesellschaft. Oder aus „Bessermachen und Andersmachen“? Dann sind Sie der kleineren Gruppe derer, die einen langen Atem haben, die sehr stark auf Innovation setzen, immer verbunden mit dem Risiko des Scheiterns. Selbst wenn Sie nicht Innovationsführer sind, lohnt der Blick auf das, was anders besser gemacht werden könnte. In der Arbeit mit unseren Klienten kommen immer wieder erstaunliche Resultate an die Oberfläche

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

*Hegmann, Gerhard; Königsweg Kernfusion – die Lösung für die gigantische Energielücke ist nah, WELT (online), 14.07.2022

 

 

 

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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 535: „Risiko und Vollkasko“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 535: Risiko und Vollkasko

Ich war allein mit einem Freund, ebenfalls Leonberger-Züchter, Anfang Juli unterwegs auf der internationalen Ausstellung und der German-Winner-Ausstellung in Neuss. Wir hatten Hunde gemeldet, meine Frau passte zuhause auf unser altes Fienchen auf. Die Ausstellung war ein Open-Air-Event, das Wetter passte und wir freuten uns darüber, endlich einmal wieder ausstellen zu können. Organisiert war die Ausstellung exzellent. Verbesserungsbedürftig nach unserer Ansicht: Für Aussteller lange Wege zwischen Auto und Eingang, der liegengebliebene Grasschnitt, der ein Dauerbürsten unserer langhaarigen Hunde erforderte, den wir aber mit Lachen quittierten und in den Ringen ein teilweise unwegsames Gelände, mitunter auch mit Löchern im Boden.

Wir haben es mit Gleichmut genommen, das Ringpersonal wies uns auf die Löcher hin, wir passten auf. Es waren zwei tolle und für uns auch erfolgreiche Ausstellungstage. In einer Facebook-Gruppe schrieb ich einige Tage später das Lob und die Verbesserungsbedarfe, ähnlich wie obenstehend.

… und dann ging die Post ab. Wie ich denn so etwas schreiben könne, es hätten sich Menschen verletzt in den Löchern (daraufhin schrieben andere, dass man auch nicht mit High Heels auf eine Open-Air-Ausstellung geht), wie ich denn darauf kommen könne, dass es eine gute Ausstellung war … und so fort. Andere, die auch meiner Meinung waren, wurden direkt mit beschimpft. Sensationell. Ich habe nicht allen aber immer höflich geantwortet und den Thread nach über 120 Kommentaren geschlossen, meine „Studie“ war beendet.

Wer auf eine Open-Air-Veranstaltung geht, die auf Wiese stattfindet, kennt die Risiken. Wer auf einer Hallenausstellung ist, weiß, dass er oder sein Hund auf glattem Boden oder abgenutzten Teppich ausrutschen kann, wer bei minus 20 Grad ohne Jacke aus dem Haus geht, kann sich erkälten. Man nennt das „(Lebens-)Erfahrung“ und der Umgang mit diesen „Gefahren“ ist das eigene Lebensrisiko.

Es gibt zu viele Vollkaskoanforderungen. Im Staat, im Privaten, im Unternehmen. Immer öfter greift die Annahme um sich, dass irgendwer anderes für das eigene Wohl (und Wehe!) verantwortlich sei. Das ist nicht der Fall. Die beste Versicherung ist das eigene Urteilsvermögen.

In unserer Beratungsarbeit beginnen wir meist mit strategischen Überlegungen, zusammen mit der Unternehmensführung. Die Unternehmenslenker sind es gewohnt Verantwortung und Risiko zu übernehmen, aber sobald es in die Realisierung der Strategie geht, hören wir schnell etwas von der bösen Konjunktur, dem mangelnden Kaufwillen der Kunden und dem bösen Wettbewerb, die allesamt dem weiteren Erfolg im Weg stehen. Wir sind nicht „Schuld“, es liegt nicht in unserer Verantwortung.

Doch. Die Rahmenbedingungen sind für alle gleich. Das Gras ist für alle gleich uneben, die Halle ist für alle gleich glatt, die Konjunktur, der Käuferwille, der Wettbewerb, sie sind für alle gleich. Es gibt keine Vollkasko für den Erfolg (oder gegen den Misserfolg).

Machen Sie sich und Ihren Mitarbeitern klar, dass die beste Versicherung das eigene Handeln ist. Thematisieren Sie dies in Führungsmeetings. Verdeutlichen Sie, dass wir ein gewisses Risiko eingehen und die Verantwortung dafür übernehmen müssen. Geben Sie Verantwortung gezielt ab und halten Sie das Ergebnis aus. Es gibt keine Abkürzung, wir müssen da durch. Warum? Weil wir sonst nicht wachsen, sondern stillstehen.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 

 

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