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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 376: Die Kraft der Entscheidung

Wachstums-Wochenstart
Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 376: Die Kraft der Entscheidung

Viele von Ihnen wissen, dass wir immer schauen, was wir auch von anderen lernen können, wo wir besser werden können, wo wir Know-how für unsere Klienten noch stärker fokussieren können. Auf die Gefahr hin, dass einige von Ihnen nun abschalten, weil unsere Kollegen von McKinsey ja immer wieder in der Kritik stehen (in vielen Fällen unberechtigt): Ich muss zugeben, dass ich bei den genannten Kollegen immer wieder fündig werde, denn in Sachen Methodik, Forschung und so fort ist McK wirklich weit vorn.

Warum wollen wir also nicht diesen Wochenstart einmal mit Forschungsergebnissen von den US-Kollegen spicken, zumal sich diese Forschungsergebnisse mit unseren Arbeitsergebnissen, unserer Erfahrung und unserer Vorgehensweise decken? Es geht konkret um Entscheidungen.

McKinsey hat herausgefunden, dass Unternehmen, die zu den Gewinnern gehören viel häufiger …

  • … Entscheidungen auf der richtigen Ebene treffen, durch richtige Delegation,
  • … Entscheidungen treffen, die sich mit der Strategie decken und den hochwertigen Projekten auch entsprechende Ressourcen zukommen lassen,
  • … zu einmal getroffenen Entscheidungen stehen,

als Unternehmen, die diesen drei Prinzipien nicht treu sind.

Nicht erstaunlich, meinen Sie? Könnte man meinen, aber warum erleben wir immer wieder, dass zentralistische Entscheidungsstrukturen – oft unter dem Einwand oder vielmehr dem Vorwand, man verfüge nicht über hinreichend qualifizierte Mitarbeiter – die Geschwindigkeit verhindern? Warum erleben wir immer wieder, dass Entscheidungen gar nicht entlang einer Strategie getroffen werden können, weil es diese Strategie gar nicht aufgeschrieben und verabschiedet gibt? Warum erleben wir immer wieder, dass Projekte als besonders wichtig deklariert werden, aber keine Ressourcen erhalten, oder diese Ressourcen abgezogen werden, weil plötzlich ein anderes Projekt „höchste Priorität“ hat? Warum erleben wir, dass getroffene Entscheidungen immer wieder in Frage gestellt werden, als wenn der Landwirt nach der Saat immer wieder das Saatgut ausgräbt, um zu schauen, ob es angeht?

Nein, so selbstverständlich kommen wir nicht davon. Die drei obigen Punkte sind erstens der Rede, zweitens des Nachdenkens und drittens des Handelns wert. Unsere Klienten, mit denen wir Wachstumsinitiativen starten, wissen, was ich damit meine, denn wir sind in dieser Hinsicht durchaus hartnäckig.

Wie steht es um Ihre Entscheidungsstrukturen?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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© 2019, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 375: Denkt auch jemand an den Umsatz?

Wachstums-Wochenstart

 

 

 

 

 

 

 

Viele, wenn nicht sogar die meisten Vorträge für Unternehmer, die ich auf Konferenzen höre und gehört habe, drehen sich um eines der folgenden drei wesentlichen Themenfelder:

  • Themenfeld 1: Effizienz. Kostensenkung, Prozessoptimierung, Produktivitätsverbesserung, das Erzielen von Steuervorteilen, eventuell auch das Erhalten von Fördermitteln.
  • Themenfeld 2: Familie. Nachfolgeregelung, Familie oder Fremdmanagement, das Erbe sichern, das Unternehmen sichern.
  • Themenfeld 3: Einsatz von Informationstechnologie. Digitale Transformation, künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und die Gesamtheit der innewohnenden Bedrohungen, wenn man sich nicht schnellstmöglich an das Thema begibt, IoT, Industrie 4.0 (den Begriff traut sich nur niemand mehr zu verwenden, weil er inzwischen abgedroschen klingt.)

Ich möchte die Wichtigkeit der Themenfelder gar nicht in Abrede stellen. Alle Themenfelder haben ihre Existenzberechtigung, aber wenn ich es mir wünschen dürfte, rückte ein weiteres Themenfeld deutlich in den Vordergrund:

Themenfeld 0: Wachstumsstrategie. Wie können wir im kompetitiven Umfeld echte Wettbewerbsvorteile schaffen? Wie können wir dafür Sorge tragen, dauerhaft strategisch eine Nasenlänge voraus zu sein? Wie schaffen wir dauerhaft profitablen Umsatz? Wie lösen wir schnell Bremsen, die uns am Wachstum hindern? Wie wollen wir echtes, gesundes, profitables Wachstum in der Zukunft schaffen? Wie kann das alles gehen?

Natürlich wünsche ich mir mehr davon, weil unsere Vorträge, mit denen meine Kollegen und ich draußen auf den Veranstaltungsbühnen stehen, sich exakt darum drehen, aber auch aus der Sache heraus finde ich, dass diesen nach vorne gerichteten Themen eine viel höhere Bedeutung beigemessen werden sollte. Ich brauche keine Prozesse zu optimieren, Steuervorteile zu erzielen, die Nachfolge zu regeln oder digitale Transformation zu betreiben, wenn mein Bild über die Strategie, über die echten (und nicht nur selbstverliebt heruntergeschriebenen) Wettbewerbsvorteile und über den idealen Kunden unklar ist.

Die wesentliche Kraft unserer unternehmerischen Bemühungen muss in marktgerichtete Themen fließen, wollen wir auch in Zukunft erfolgreich sein. Und nun schauen wir einmal auf diese heute beginnende Woche, ob sich das auch in unserem Kalender niederschlägt. Wenn nicht, haben wir Handlungsbedarf – es sei denn, wir sind im Urlaub.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 374: Halb voll oder halb leer?

Wachstums-WochenstartAuf Wohnmobil-Stellplätzen geht es etwas enger zu als auf Campingplätzen, insbesondere in Hoch-Zeiten. Als wir am Pfingstmontag auf einem unserer favorisierten Stellplätze im Münsterland ankamen, hatten wir Glück, überhaupt noch einen Platz zu finden. Mit unserem Auto brauchen wir immer ein wenig Raum zum Rangieren und so parkten wir auf einem markierten Stellplatz, aber mit der linken Heckseite tatsächlich hart auf der Grenze zu den Nachbarn auf der linken Seite, gerade noch auf „unserer“ Parzelle.

Als unsere Nachbarn mit den Rädern wieder zu ihrem Wohnmobil kamen, sprach ich sie darauf an, ob es ihnen zu eng sei. Sie meinten, das ginge in Ordnung, sie würden ohnehin in Kürze abreisen.

Einige Stunden später trafen neue Nachbarn ein. Als ich dies sah, ging ich zu ihnen, es handelte sich um ein Schweizer Paar. Es ergab sich folgender Dialog:

„Guten Tag, ist es Ihnen zu eng mit unserem Fahrzeug?“

„Zu eng? Nein, Keineswegs. Wir haben noch einen Stellplatz bekommen, obwohl es so voll ist und wir freuen uns über das, was wir haben und ärgern uns nicht über das, was wir nicht haben.“

Bemerkenswert, oder? Das eine ist die Haltung an sich und das andere die Artikulation derselben. Wie oft erleben wir, dass das Haar in der Suppe gesucht wird, vor allem in der Presse und in den sozialen Medien? So wurde beispielsweise kürzlich auf einigen Social Media Plattformen kundgetan, dass in Dortmund im letzten Jahr 1.651 neue Wohnungen entstanden sind und sich jetzt 1.651 neue Mieter freuen können. Prompt kam die Retourkutsche: Das reiche nicht und man habe sich mehr vorgenommen, das Ziel sei verfehlt. Mir fehlen bei so etwas immer die Worte.

Wie auch immer: Das Schweizer Reisepaar hat mich beeindruckt, wie an diesem Wochenstart erkennbar wird. Die beiden wissen nicht einmal, dass nun, in diesem Augenblick, einige Tausend Menschen über sie und ihre prima Einstellung gelesen haben. Wenn sich nun nur die Hälfte von uns, die wir diesen Wochenstart lesen, zwei-, dreimal an „Wir freuen uns über das, was wir haben und ärgern uns nicht über das, was wir nicht haben“ erinnert, wäre das doch großartig. Und wenn wir den Spruch in Meetings, Führungsgespräche, Strategiediskussionen einbringen, ist das noch besser.

Klar: Es geht immer mehr und es geht immer besser. Aber manchmal schaue man einfach hin und freue sich über das bereits Erreichte.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 373: Der Irrtum von Verena Bahlsen

Die aus unterschiedlichen Gründen viel zitierte Rede von Verena Bahlsen vor einigen Wochen weist aus Wachstumssicht einen ganz wesentlichen Irrtum auf, den ich auch in vielen meiner Vorträge herausarbeite. Es handelt sich um einen grundsätzlichen Irrtum, der – wenn man die Augen öffnet – landein, landaus zu beobachten und der für Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen gefährlich ist.

Frau Bahlsen fragt sich und die Zuhörer in ihrer Rede, was Wachstum solle, wohin man denn immer wachsen wolle, warum Wirtschaft immer auf Wachstum zielen solle, warum Strategien immer auf Wachstum ausgerichtet sein müssten. Sie stellt in ihrer Rede den Sinn von Wachstum in Frage, um dann, gleich darauf, zu artikulieren, dass Wirtschaft für sie bedeute, „uns als Gesellschaft voranzubringen“. Das wiederum stimmt.

Und genau hier haben wir das Dilemma und den Irrtum: Wachstum wird – selbst in der Wirtschaft, selbst in Unternehmenslenkungen – zu oft singulär gleichgesetzt mit quantitativem Ergebniswachstum. Es wird gleichgesetzt mit einem „Mehr des ewig Gleichen“. Schnell und plakativ kommt man dann zu der Erkenntnis, dass es das doch wohl nicht sein könne, dass man sich die Sinnfrage stellen müsse, dass man doch damit irgendwann ans Ende von Wachstum kommen müsse. Ist Wachstum vielleicht doch „böse“?

Nein, das ist es nicht. Erstens: Wachstum ist unabdingbar. Wer nicht wächst, stirbt oder wird mindestens von dem überholt, der wachsen will. Man sage mal einem Startup, es solle aufhören, zu wachsen, das ist schlicht surreal. Zweitens: Wachstum ist nicht reduziert auf die letzte Zeile der Gewinn-und-Verlustrechnung. Die wirtschaftlichen Resultate sind das Ergebnis des vorangegangenen (idealerweise sinnvollen) Handelns. Es geht also um sinnvolles Wirtschaften, inhaltlich und finanziell. Drittens: Wachstum entsteht durch Innovation und diese dient dazu, die Menschen voranzubringen, die „Gesellschaft voranzubringen“, wie Verena Bahlsen es formuliert.

Wachstum ist etwas Positives, etwas Gutes. Wenn aber selbst Menschen in einer hochgradig verantwortlichen Wirtschaftsposition es in Frage stellen, bekommen wir ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem, weil wir zu der Ansicht gelangen könnten, wir könnten uns ausruhen, wir könnten einfach so in den Tag hinein trudeln, es würde sich schon irgendwie richten. Das wird es nicht.

Wir leben derzeit (noch) in einem zuvor ungeahnten Luxus, der den klaren Blick für das, was an der Reihe ist, zu verstellen geeignet ist. Wofür den Blick aber schärfen müssen ist: Wir wachsen und wir brauchen ein ganzheitlicheres Verständnis von Wachstum, ein Verständnis, das sich über Inhalte definiert, nicht singulär über Ergebniswachstum; ein Wachstum, das sich auch damit beschäftigt, wie es von Ressourceninanspruchnahme entkoppelt sein kann. Was überhaupt nicht hilfreich ist, ist dieses plakative und bei Sozialromantikern sehr gern gehörte oberflächliche Gerede von dem grundsätzlich bösen Wachstum. Richtiger ist, Wachstum mit dem Voranbringen der Wirtschaft und der Gesellschaft (wieder) stärker zu verbinden. Wachstum muss wieder in der Gesellschaft ankommen, das ist auch die dreizehnte These meines Wachstumsmanifests (von der im Übrigen einige meinen, sie sollte die erste These werden).

Nehmen wir die Herausforderung an. Überzeugen wir die, die dieses Wachstumsverständnis ganz offensichtlich noch nicht haben. Wir sind keine Opfer, wir sind die Gestalter.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 372: Der gerade Weg

Wenn wir mit unseren Klienten über die Erfordernis einer Vision für das Unternehmen sprechen, stellen wir immer heraus, dass die Vision – ein möglichst konkretes Bild einer erstrebenswerten Zukunft, die vielleicht nie erreicht wird – der Nordstern ist, auf den die Strategie ausgerichtet werden muss. Warum? Weil die Strategie die Verbindung zwischen dem HEUTE und dem erstrebenswerten MORGEN ist. Insofern macht eine Vision ohne Strategie ebensowenig Sinn, weil der Weg zu ihr unklar bleibt, wie eine Strategie ohne Vision keinen Sinn ergibt, weil hier die Richtung fehlt.

Ich sage gerne, wenn ich die Verbindung zwischen dem HEUTE und dem MORGEN zum Beispiel am Flipchart zeichne

„Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist eine Gerade.“

Lassen wir Einsteins und Heisenbergs Ausführungen einmal außen vor. Es ist vergleichbar mit dem Navigationssystem im Auto: Ist das Ziel eingegeben, wird das Navi (vom Ziel ausgehend rückwärts übrigens) den direkten Weg berechnen, je nach Vorgabe: den kürzesten oder den schnellsten.

So muss auch die Strategie ausgerichtet sein: Sie muss den geraden Weg beschreiben. Es geht nicht darum, möglichst viele Ausnahmetatbestände zu berücksichtigen. Es geht nicht darum, alle Eventualitäten abzufedern und es geht auch nicht darum, jeden möglichen Weg im Voraus berechnet zu haben. Nein, es geht darum, den einfachsten, geraden Weg zu beschreiben.

Werden im Rahmen der Realisierung der Strategie Aspekte eintreten, die eine Änderung der Strategie (in Teilen) erforderlich machen könnten? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ja. Auch dies ist ähnlich wie eine lange Autofahrt: Man muss mit Stauumfahrungen, Sperrungsumfahrungen und baustellenbedingten Verzögerungen rechnen. Aber das Navi weiß das und weist uns immer wieder zurück auf den besten Weg in Richtung des Ziels.

Das Unternehmens-Navi funktioniert genauso: Wenn man als Ziel etwas Inkonkretes benennt, versteht es einen nicht und wenn man in einen Stau oder eine Baustelle kommt, gibt es eine Umfahrung oder eine Verzögerung. Wie sagte Christian Rauffus, seinerzeit geschäftsführender Gesellschafter von Rügenwalder, während seines Vortrags auf dem Internationalen Marken-Kolloquium?

„Natürlich planen wir gerade. Krumm wird es von alleine.“

Recht hat er.

Will man Wachstum wirksam angehen, wähle man stets den geraden Weg – geschäftlich und persönlich.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 371: In Bewegung bleiben

Wachstum entsteht nur bei Bewegung. Bleiben wir stehen, werden wir von anderen überholt, die sich weiter bewegen, bleiben alle stehen, tut sich gar nichts mehr. Es ist wie auf der Autobahn: Vollsperrung, nichts geht mehr.

Ich stelle fest – und ich gestehe gerne zu, dass dies eine selektive Wahrnehmung sein mag –, dass in den sozialen Medien, in den Fernsehkanälen, in der schreibenden Presse viele Ideen zunehmend mit einem Stempel versehen werden, auf dem „Geht nicht!“ steht, oder – kräftiger „Das darfst Du nicht!“ das finde ich bedauernswert, einmal ganz abgesehen von den lauteren oder unlauteren Beweggründen der „Geht-nicht-oder-darfst-Du-nicht-Sager“.

Additiv dazu gesellt sich die Gewohnheit, ein sachliches Thema mit der eigenen Agenda zu versehen. So schrieb ich vor kurzem in einem sozialen Medium über ein wachstumsrelevantes Führungsthema bezüglich der Karrieremöglichkeiten von Mitarbeitern und erhielt prompt den Kommentar, dass ich die weibliche Form, also „Mitarbeiterinnen“ auch hätte verwenden können, vielleicht sogar ausschließlich. Zack, hatten wir eine Genderdiskussion, die mit meinem eigentlichen Thema nichts, aber auch gar nichts zu tun hatte. Ich habe noch versucht, Einordnung hinsichtlich Sexus und Genus vorzunehmen, aber das eigentliche Thema war ein Nebenschauplatz geworden.

Wir müssen dreierlei tun, um in unseren Unternehmen und in der Gesellschaft in Bewegung zu bleiben:

1. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass andere Meinungen auch gelten können und nicht jeder anders Denkende gleich „doof“ ist. Zuhören ist das Gebot.

2. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass nahezu jeder Veränderungsvorschlag, der gemacht wird, auch Nachteile und Nebenwirkungen haben wird, denn es gibt fast nichts, das nur Vorteile hat. Wir müssen also entscheiden, nachdem wir zugehört haben, auch wenn es unangenehm ist.

3. Wir müssen bei den Themen bleiben, die wirklich wichtig sind und dürfen uns nicht angesichts der komfortablen Lage, in der sich unsere Unternehmen und unser Land befinden, in der trügerischen Sicherheit wägen, dass wir mit der Diskussion von Luxusproblemen weiterkommen. Dafür müssen wir die Kernthemen natürlich zuvor identifiziert haben – und, nein, ich schreibe jetzt nicht, welche Themen ich nicht für Kernthemen halte, die unsere Zukunft maßgeblich beeinflussen.

Dies sind anwendbare Dinge, die ich von verantwortlich Handelnden erwarte. In der Wirtschaft und in der Politik. Von anderen und von mir selbst. Das Schöne ist: Wir können die obigen drei Punkte jeden Tag anwenden und merken können wir sie uns auch.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

PS: Uns haben so viele schöne Mails zu unserem Charity-Day im Dortmunder Kinder- und Teenstreff KEZZ erreicht, das fanden wir grandios! Und falls Sie sich mit uns freuen möchten und Ihnen unser Jubiläum auch am Herzen liegt, spenden Sie bitte an „Children for a Better World“ unter dem Stichwort „Mandat wird 30“ – das wäre super!

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 369: Mythos „Home Office“

Aktuell gehen regelmäßig sogenannte Studien, Untersuchungen, Befragungen durch die Medien, die das „Home Office“ betreffen, einige politische Kräfte in Deutschland wollen sogar das Recht auf „Home Office“ gesetzlich verankern. Ich möchte davor ausdrücklich warnen und eine weitergehende Facette aus Wachstumssicht in die Diskussion bringen:

Richtig ist, dass das gelegentliche Arbeiten zuhause für manche Mitarbeiter sehr hilfreich sein kann. Man ist flexibel in der Zeiteinteilung, spart sich die Fahrtzeit ins Büro und zurück, allerlei praktische Dinge, die der Heimarbeit in die Karten spielen. Auch bei Mandat sind einige von uns Dank der technischen Möglichkeiten so gut ausgerüstet, dass wir zuhause ein zweites Büro haben, oder zumindest die Mittel für sinnvolle Arbeit daheim – die Berater sowieso, aber auch einige Assistentinnen arbeiten gelegentlich von daheim. So können wir auch Unwägbarkeiten abfedern, die durch Krankheit von Kindern, streikendes Kindergartenpersonal oder ähnliches ungefragt eintreten.

Aber: Das Arbeiten zuhause ist bei Mandat nicht die Regel und wird es auch nicht sein. Arbeiteten wir alle daheim, ging ein wesentliches emotionales Element verloren: Das Zusammensein, das Zusammenarbeiten, das Miteinander, der Austausch auch über Privates. Erfolgreiche Unternehmen, insbesondere wachstumsstarke Unternehmen lassen sich nicht auf das rein Rationale reduzieren. Es geht nicht nur um die Erledigung eines „Jobs“. Es geht darum, miteinander etwas zu erstreiten, zu erkämpfen, zu erschaffen. Vernunft bringt Menschen zum Denken, Emotion bringt Menschen zum Handeln. Der emotionale Klebstoff in einem echten Team ist nicht ersetzbar durch E-Mail, Chats, Videokonferenzen, Telefonate.

Diejenigen, die das Home-Office aus Kostengründen favorisieren und die dafür gefeiert werden, dass auch in den Büros keine festen Arbeitsplätze mehr existieren, vergessen, dass es genug Mitarbeiter gibt, die zu etwas gehören möchten, die sich nicht morgens einen Arbeitsplatz suchen möchten, die ein Stück Persönliches auch bei der Arbeit auf dem Schreibtisch haben möchten. Es sind die Menschen, die den Erfolg ausmachen, das wird gern vergessen.

Flexibilität ist prima, Dogmen sind aus Wachstumssicht unpassend und die Entfremdung von der Arbeit kann niemand wirklich wollen. In der Arie „Home-Office“ ist die letzte Strophe noch nicht gesungen und ich warne ausdrücklich vor der Entwicklung einer auf das Individuum reduzierten Arbeitskultur. Arbeit ist mehr als ein „Job“. Arbeit ist ein Teil unseres Lebens und die Suche nach Gemeinschaft endet nicht im Privaten. Gemeinsam entsteht Größeres.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 366: „Mal eben …“

Als ich vor kurzem den Akku-Rasenmäher aus unserem Gerätehäuschen im Garten holen wollte, fiel es mir auf: „Richtig, die Akkus liegen ja im Keller.“ Es war noch kalt, teilweise fror es nachts draußen und so lagerten die Akkus noch im Wohnhaus, nicht im Gerätehaus. Der Plan: Ab in den Keller, einen Akku holen. Ich gehe ungern doppelt, wenn ich also nun schon in den Keller ging, konnte ich direkt den Kompressor aus dem Gartenhaus mit herunternehmen, denn das Wohnmobil stand vor der Tür und ich musste später noch den Reifendruck justieren. Den Akkumäher stellte ich schon einmal raus auf den Rasen.

Den Kompressor hinter mir herziehend ging ich in Richtung Werkzeugkeller und dachte auf dem Weg dahin, dass der Kompressor künftig eigentlich in einem bestimmten Raum des Hauses besser zu lagern sei, als im Gartenhaus. Ich stellte den Kompressor vor dem Haus ab und ging in den Raum. Hm, es war zwar recht voll, aber wenn man ein wenig Platz schaffte … ‘mal das Licht einschalten. – Währenddessen wartete der Akkumäher geduldig.

Kein Licht. Richtig, die Glühbirne war ja defekt, das war mir vor einiger Zeit schon aufgefallen. Die Birne musste ich direkt austauschen, das war sonnenklar, denn sonst würde es auch in den nächsten Monaten dunkel bleiben. Ich reckte mich, drehte die Birne heraus und … hatte das Lampenglas in der Hand, der Rest steckte noch in der Fassung. Schade. Egal, die Fassung lässt sich sicher herausdrehen, ich hatte doch neulich eine Spitzzange erworben, die noch unverwendet auf dem Werkzeugkoffer lag, schau, da liegt sie. Dummerweise war die Zange noch von der baumarktüblichen Hochsicherheitsverpackung umgeben, von der ich das Werkzeug zunächst zu entledigen hatte – wozu ich wiederum schweres Gerät benötigte, das war definitiv keine „Anti-Ärger-Sicherung“. Bei der Gelegenheit konnte die andere kürzlich erworbene Zange, die nachbarschaftlich neben der benötigten Spitzzange lag, direkt auch von der gleichen Sicherung befreit werden. So, jetzt mit der Spitzzange zurück zum Raum, die Lampenreste herausdrehen. – Dem Akkumäher war’s gleich, er wartete auf seinen Einsatz.

„So wird das nichts“, dachte ich, als der erste Splitter des Lampenrestes nah an meinem Gesicht auf den Boden fiel. Eine Leiter musste her. Zurück mit der Leiter gelang das Herausdrehen binnen kurzer Zeit. Eine Ersatzbirne war auch leicht gefunden. Schnell hereingedreht und – zack – ward es Licht. Ich schaffte Platz in dem Raum, jawohl, so könnte es gehen. So könnte der Kompressor später dort hineinpassen. Nun aber aufräumen: Licht aus, Raum zu, Leiter wegstellen, Lampenreste entsorgen, die Verpackung der neuen Birne ins Altpapier, die Zangen in den Werkzeugkoffer. Wo ist denn eigentlich der Ansatz für den Kompressor, um nachher den Reifendruck abzulesen? Jedenfalls nicht an seinem angestammten Ort. Mal nachsehen. Aha, im Aufbewahrungsfach des Kompressors. Prima.

Achja, der Akku …

Eine gefühlte Ewigkeit später kam ich zurück zum geduldig auf mich wartenden Akkumäher und die eigentliche Aufgabe, derer ich mich ursprünglich annehmen wollte, konnte beginnen. Glücklicherweise hatte es zwischenzeitlich nicht geregnet und es dämmerte draußen auch noch nicht. Ich lachte herzhaft über die Kettenreaktion, setzte den Akku ein und der Mäher erhielt freudig brummend seinen Einsatz.

Läuft es nicht genau so auch oft in unserem Arbeitsalltag? Wir wollen etwas tun und machen „mal eben“ etwas mit? In der Freizeit ist die Auswirkung unerheblich, aber im Beruf nicht – zumindest nicht, wenn dies ein Handlungsmuster ist.

Merke: „Mal eben“ dauert meist länger als man meint.

Auf eine gute, fokussierte Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 365: Von den Besten lernen

Jawohl, es ist Ostermontag und ich wünsche Ihnen – auch im Namen meines Teams – Frohe Ostern, auf dass Sie die Gelegenheit haben, idealerweise bei bestem Wetter, irgendwo an einem Ort Ihrer Wahl zu sitzen und abseits des Tagesgeschäfts Dinge zu tun, zu denen Sie sonst nur wenig Gelegenheit haben.

Vielleicht wollen Sie aber auch mit mir ein wenig über Wachstum nachdenken, diesmal wieder einmal über persönliches Wachstum.

Es scheint menschlich zu sein, wieder immer wieder in die Falle zu tappen, Unterstützung nur dann in Anspruch zu nehmen, wenn man ein Defizit verspürt. Der Coach, der einer nicht recht Leistung zeigenden Führungskraft quasi „verordnet“ wird, der persönliche Berater, den man engagiert, um selber Schwächen auszubügeln, die Unternehmensberatung, die „ins Haus geholt“ wird, um einen Missstand zu beseitigen – im Falle einer ernsthaften Schieflage des Unternehmens auch gerne unter dem Druck einer Bank. Na, schönen Dank.

Diejenigen, die einen Coach, einen persönlichen Berater, eine Unternehmensberatung engagieren, weil sie stark sind, das auch bleiben wollen, vielleicht sogar noch stärker werden wollen, sind gegenüber denjenigen, die vor allem das Ausbügeln von Schwächen im Fokus haben, in der Minderzahl. Ich finde das interessant und bemerkenswert gleichermaßen. Unsere Klienten sind erfreulicherweise diejenigen, die Stärken ausbauen wollen.

Von den Besten zu lernen heißt, sich selbst immer weiter zu verbessern, die Grenzen auszuloten und zwar mit Externen des eigenen Vertrauens. Egal, ob man besser werden will, ein Instrument zu spielen, eine Sportart zu beherrschen oder ein Unternehmen zu führen: Die Besten holen sich die besten Berater und Coaches und wissen Sie was? Sie sind stolz darauf und erzählen davon, weil sie wissen, dass sie nicht alles allein können und müssen. Liegt dies im privaten Bereich (Instrument, Sport, usw.) noch nahe, meinen Unternehmenslenker fälschlicherweise doch oft, sie müssten alles selber können. Das ist ein Irrglaube.

Wir haben als Berater signifikante Resultate vorzuweisen und auch meine Vorträge kommen bei vielen Menschen gut an. Aber darauf ausruhen? Nein. Was tun wir, was tue ich also, um besser zu werden? Richtig: Wir engagieren Externe, die uns helfen, besser zu werden. Wie sollten wir sonst sagen, dass andere einen Externen hinzuziehen sollten, wenn wir selber nicht an das Prinzip glauben?

Von den Besten zu lernen heißt auch, die Besten zu Rate zu ziehen. Ist das ein Investment? Jawohl, mitunter sogar ein signifikantes Investment. Aber denken wir daran: Investitionen sollen sich auszahlen. Bereits die erste Rendite ist nennenswert und damit ist noch gar kein finanzieller Return gemeint: Es ist schlicht gesparte Zeit.

Die anderen machen einfach allein weiter. Ist auch in Ordnung.

Frohe Ostern und auf eine gute Woche!

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 364: Das Wort „Digitalisierung“ wird verschwinden

Vor etwa zwei Wochen hielt ich in Hannover einen Vortrag bei einer Veranstaltung des Bundesverbands Deutscher Mittelstand, bei der unter anderem auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil einen Vortrag hielt. Das Oberthema der Veranstaltung war „Künstliche Intelligenz“. Titel meines Vortrags: „Was Künstliche Intelligenz mit Wachstumsintelligenz zu tun hat“. In meinem Vortrag ging ich auch auf die Differenzierung zwischen den Begriffen „Digitalisierung“ und „Künstliche Intelligenz“ und auch darauf ein, dass nicht alles, was automatisiert wird „Künstliche Intelligenz“ ist.

Begriffsklarheit ist enorm wichtig. Warum wohl sind viele Unternehmer, Geschäftsführer, Vorstände immer noch vergleichsweise unsicher gegenüber den Themen „Digitalisierung“ und „Künstliche Intelligenz“? Richtig, weil sie oft undifferenziert und missverständlich verwendet werden und weil sie in vielen Unternehmen noch keine Anbindung an die Wachstumsstrategie gefunden haben. Genau das war meine Verbindung zwischen Künstlicher Intelligenz und Wachstumsintelligenz.
Wachstumsintelligente Unternehmen überlegen sich, welchen Wert sie für ihre Kunden schaffen und suchen sich dann mit Hilfe von Experten die richtigen Mittel und Wege dazu. Unternehmen, die versuchen, im Durcheinander der Begrifflichkeiten und deren unterschiedlicher Verwendung, Halt zu finden, müssen nahezu zwingend mit dem Ansinnen scheitern, Digitalisierung oder Künstliche Intelligenz für sich und ihre Kunden aktiv nutzbar zu machen. „Wo können wir digitalisieren?“ ist einfach keine gute Frage, ebenso wenig wie „Wo können wir uns KI zunutze machen?“. Mit diesen Fragen landet man Zufallstreffer, aber mit Strategie hat das wenig zu tun.

Digitalisierung und KI müssen sich aus der Strategie ableiten, nicht umgekehrt. Im Übrigen – um auf die Überschrift dieses Wochenstarts zu kommen – ist hier eine Prognose: In fünf Jahren werden wir das Substantiv „Digitalisierung“ oder das Verb „digitalisieren“ (fast) nicht mehr verwenden. Wir sagen ja auch heute nicht mehr – wie noch zu Beginn der www-Bewegung – „Ich gehe ins Internet“. Heute neu, morgen alt und eingearbeitet – auch das ist Wachstum, frei nach dem von mir geprägten Satz „Der Luxus von heute ist der Standard von morgen“.

Klickt’s?

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