Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 306: Weil es genutzt werden muss

Irgendwann im Februar, auf dem Weg zu Mandat: Ich fahre wie immer „über die Dörfer“, um dem allfälligen Autobahnstau zu entgehen, aber natürlich sind morgens zur Rush-Hour auch die kleinen Straßen gut gefüllt. Immerhin: Es bewegt sich etwas. Über Nacht hat es ordentlich gefroren und viele Menschen sind mit Eiskratzen beschäftigt, um ihre Autoscheiben frei zu bekommen. Während eines Ampelstaus fällt mir eine junge Frau ins Auge, die sich sichtlich mit einem Enteisungsspray an ihrer Windschutzscheibe abmüht. Es handelt sich offenbar nicht um ein druckgasbetriebenes Spray, das man einfach aufsprüht, sondern um ein – vermutlich ökologisch in jeder Hinsicht total korrektes – Pumpspray.

Das Problem: Das Ding scheint nicht zu funktionieren. Die Frau drückt und drückt und drückt, wischt dann wieder mit einem Tuch über die Scheibe, drückt weiter unermüdlich an dem Hebel herum, arbeitet sich sichtlich an dieser Flasche ab. Ich rolle langsam vorbei und sehe, dass die Frontscheibe ihres Fahrzeugs zwar eisfreie Sichtlöcher aufweist, aber weit entfernt davon ist, sicheres Fahren zu gewährleisten. Die Frau sieht das offenbar auch so und pumpt sichtlich genervt und lustlos weiter mit ihrem Spray herum.

Ich stelle mir die Frage, warum sie nicht einfach einen Eiskratzer nimmt und die Angelegenheit binnen zwei Minuten restlos erledigt. Vermutlich kommt ihr das gar nicht in den Sinn.

Belustigung oder gar Hochmut ist indes unangebracht, denn die Parallele zu unserem täglichen Leben in Wirtschaftsbetrieben liegt auf der Hand: Wie oft nutzen wir Instrumente, nur weil wir sie haben, obwohl sie nichts taugen? Das müssen gar keine alten Instrumente sein, wie der alte Rechner, auf dem die neueste Software nicht oder nur sehr langsam läuft, bei dem man aber den Transfer auf einen neuen Rechner scheut. Es können auch neue Instrumente sein, die man voller Zuversicht angeschafft hat, dann aber feststellen musste, dass sie nicht die gewünschte Funktionalität aufweisen. Das häufige Resultat: Wir verbiegen uns für das Instrument und verschwenden Zeit und Energie, statt uns einzugestehen, dass das Ding ein Fehlkauf, eine Fehlinvestition war und in den Müll gehört. Die Spanne reicht von teuer eingekaufter Software, über Möbel und Werkzeuge bis hin zu modifizierten Prozessen, Abläufen.

Lassen Sie uns aufmerksam bleiben: Das Resultat muss im Vordergrund stehen, nicht das Instrument.
Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

 

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 305: Der Chef will das so!

Bereits in einem früheren Wachstums-Wochenstart (Nr. 294) trat der vorgeschobene Chef als wachstumsbremsende Formulierung auf, aber eben nur am Rande. Heute wollen wir uns mit „Der Chef will das so!“ und Variationen davon intensiver beschäftigen. Ah, Sie möchten Variationen? Gerne: Wie wäre es mit „Der Chef wünscht …“, „Der Chef hat gesagt, …“ oder, besonders clever, „Ich hatte kürzlich Gelegenheit, mit dem Chef darüber zu sprechen und …“?

Egal, wie wohlfeil es vorgetragen wird: Allen dieser Formulierungsvariationen ist dreierlei gemein. Erstens ist das, was der Chef vermeintlich will vermutlich etwas, das nicht notwendigerweise beliebt ist, zweitens kann sich der Verdacht aufdrängen, dass derjenige, der den Chef als Willensträger ins Feld führt, sich nicht mit dem Thema identifiziert, drittens darf dem Vortragenden unterstellt werden, Autorität vorzuschieben und Widerspruch vermindern zu wollen, möglicherweise um eine eigene Agenda zu verfolgen.

Der Gipfel daran: Der Chef weiß oft gar nichts davon. Er weiß nicht, dass er als Autorität vorgeschoben wird und oft hat er das, was mit seinem vermeintlichen Willen verbunden wird, gar nicht gesagt. Ich habe nicht gezählt, wie oft „Chefs“ in unseren Wachstumsprojekten mit Kliententeams von Teammitgliedern vorgeschoben wurden, aber eines weiß ich sicher: Immer dann, wenn wir davon Wind bekommen, fragen wir genauer nach, denn erfreulicherweise haben wir ja einen sehr, sehr kurzen Draht zu den „Chefs“, weil sie unsere Auftraggeber sind und keine Barriere besteht. In fast allen Fällen wussten die Zitierten nicht, dass sie ins Feld geführt wurden und in der überwiegenden Anzahl der Fälle hatten sie nicht das gesagt, was vorgetragen und ihnen in den Mund gelegt wurde.

Allen Leistungsträgern, die das nächste Mal hören, dass der Chef irgendetwas vermeintlich gesagt haben soll, rate ich, exakt nachzuhören, ob das wirklich der Fall ist, bevor man sich auf ein falsches Pferd setzt oder setzen lässt. Allen „Chefs“ rate ich dringend, den Flurfunk in Gang zu halten, um zu hören, was sie vermeintlich gesagt haben sollen – dazu muss man sich natürlich merken, was man gesagt hat und welche Position man zu einem Thema artikuliert hat. All denjenigen, die dazu neigen, den „Chef“ zu zitieren, rate ich dringend, das nicht zu tun, sondern selber hinter einer Sache zu stehen und andere dafür zu gewinnen.

Auf eine gute Woche, der Chef will das so!

Ihr und Euer
Guido Quelle

 

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 304: Bombenstimmung

Seit letztem Jahr haben wir für das Internationale Marken-Kolloquium „Videokarten“. Es handelt sich um Klappkarten mit einem Bildschirm, auf die unser aktueller Film des jeweiligen Internationalen Marken-Kolloquiums aufgespielt ist. Die Karten sind äußerst hochwertig, haben etwa Mini-iPad®-Größe und eine USB-Schnittstelle. Wir versenden sie sehr selektiv an Wunschreferenten, die wir noch nicht kennen. Dies zur Vorgeschichte.

Eine dieser Videokarten sendeten wir an die Geschäftsführerin eines globalen Technologiekonzerns und wir wunderten uns, dass wir keine Rückmeldung bekamen. Mitgeteilt bekamen wir auf Anfrage, dass keine Karte im Büro angekommen sei. Nach Nachforschung: „Ach, Sie waren das mit dem Polizeieinsatz.“ Bitte? Polizeieinsatz??

Jawohl, ein Polizeieinsatz. Unser Päckchen an die Geschäftsführerin kam ganz normal in die Poststelle, wurde durchleuchtet und erfüllte alle Kriterien für eine Paketbombe: Rechteckig, die „richtige“ Größe, Elektronik enthalten, ein Kabel enthalten (USB-Kabel zur Wiederverwendung der Karte), Kleber verwendet (um etwas zu fixieren). Die Folge: Das Päckchen wurde auf die Seite gelegt, die Polizei wurde zur Begutachtung und Entschärfung gerufen.

Das Päckchen erreichte also nicht im Entferntesten auch nur in die Nähe des Geschäftsführungsbüros, sondern verblieb in der Poststelle. Immerhin wurde es nicht kontrolliert gesprengt, sondern es machte Karriere: Heute liegt die Mandat-Videokarte des Internationalen Marken-Kolloquiums in der Sicherheitsabteilung des Unternehmens – zu Schulungszwecken.

Inzwischen konnten wir alle amüsiert untereinander telefonieren. Sorry, liebes Unternehmen, das haben wir nicht gewollt.

Bei allem nachträglichen Amüsement, hier ist der Gedanke zur Woche: Man kann nun darüber lachen, man kann sagen, das Unternehmen sei übervorsichtig, paranoid, was auch immer. Ich finde das in diesem Fall nicht, denn jenes Unternehmen kann durchaus Adressat von unangenehmer Post sein. Und: Hinterher ist man immer schlauer. Handeln und entscheiden müssen wir aber in der Gegenwart.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

 

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 303: Feierabend

Nationale und internationale Rassehundeausstellungen sind meist ein großes Ereignis. Einige tausend Hunde werden vorgeführt, die Ausstellungen finden in der Regel in Messehallen statt und sind – zumindest in Deutschland – auch meist mit einer größeren Ausstellung von begleitenden Produkten verbunden, so dass sich zahlreiche Handels- und Industrieunternehmen mit Messeständen präsentieren. Ein nennenswerter Aufwand, meist zwei Tage lang, meist von 8 oder 9 Uhr bis 17 oder 18 Uhr.

Als Hundeaussteller nutzen wir mitunter die Zeit nach der Präsentation, um uns mit Freunden zu unterhalten und noch etwas im Messerestaurant zu essen – so auch im vergangenen Dezember in einer deutschen Messestadt. Das Speisenangebot dort ist – zumindest für eine Messe – überdurchschnittlich gut, es wird sogar serviert, es gibt mehr als „Currywurst, Pommes, Mayo“, wenn – ja: wenn – man Glück hat.

Das hatten wir aber nicht. Als wir an jenem in Rede stehenden Samstag im Messerestaurant saßen, waren wir sehr erstaunt, dass es eben doch nur noch jenes typische Messeessen „Currywurst, Pommes, Mayo“ gab – und das um 15 Uhr. Alles andere war „aus“, wie es uns höflich-kurz auf nordhessisch vermittelt wurde. Schade, eigentlich. Am nächsten Tag, Sonntag, waren wir früher im Restaurant, aber auch um 14 Uhr waren die meisten Gerichte nicht mehr verfügbar. Die Begründung fiel diesmal ausführlicher aus: „Der Koch möchte schließlich so früh wie möglich Feierabend haben.“ Ah, ein gaaaaaaaaanz schlechter Grund, da war mir das knappe „ist aus“ vom Vortag lieber.

Es ist kurz nach 14 Uhr, die Messe geht mindestens bis 17 Uhr, die Vorstellung der Siegerhunde im großen Ehrenring beginnt gleich, aber der Koch möchte „Feierabend“ haben und der Typ im Service hat sogar noch Verständnis dafür? Freunde, ihr habt die falsche Einstellung. Ob der Betreiber des Restaurants diese Einstellung kennt? Wohl kaum. Umsatz? Ist doch egal, Hauptsache „Feierabend“. Wer mich kennt, weiß, dass das Wort „Feierabend“ ohnehin geeignet ist, mich auf die Palme zu bringen.

Es sind übrigens nicht nur größere Organisationen, in denen ein solches selbstoptimierendes Verhalten dem Anspruch des Unternehmens diametral gegenüber steht. Vielleicht ist der Koch ja der Eigentümer des Restaurants, dann kann er machen, was er will, aber solange er Mitarbeiter ist, ist er dem Unternehmen verpflichtet und nicht dem eigenen Wunsch nach „Feierabend“. Wir müssen übrigens gar nicht beim Koch verweilen, denn das Bewusstsein zu schaffen für das richtige Selbstverständnis der Arbeit, ist Aufgabe der Führung. Hier hat die Führung dann wohl einen schlechten Job gemacht.

In Wachstumsinitiativen, die wir mit unseren Klienten starten, begegnen uns solche Selbstoptimierungen, oft über Jahre entwickelt, häufig. Der Erfolg der Vergangenheit überdeckt dabei oft den Missstand. Wenn wir über Wachstum sprechen wollen, müssen wir erst einmal dafür Sorge tragen, dass die Bereitschaft dafür überhaupt gegeben ist. Mit „Feierabend“ kommen wir nicht weiter und mit schlechter oder gar ohne Führung auch nicht.

Feierabend!

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

 

 

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 302: Der böse Wettbewerb

Wenn wir mit Unternehmen an deren gesundem profitablen Wachstum arbeiten, spielt nahezu immer auch der Vertrieb eine Rolle. Kein Wunder, soll hier doch schließlich „Markt gemacht“ werden, wie es so schön heißt. Dass aus dem Vertrieb unserer Erfahrung nach häufig Bedenken gegen Veränderungen geäußert werden, haben wir schon mehrfach thematisiert – ein nahezu untragbarer Zustand, denn wie will man „Markt machen“ mit einer Truppe, die alles andere will, als den gegenwärtigen Zustand zu verändern? Auch dafür finden wir in unseren Beratungsmandaten mit unseren Klienten regelhaft Antworten.

Heute möchte ich auf eine spezielle Ausprägung mangelnder Veränderungsbereitschaft aufmerksam machen, die Ihnen sicher auch schon begegnet sein wird: Die Sicht auf den Wettbewerb. Hier ist, was uns regelhaft begegnet: Der größte Wettbewerber wirbt unsere Leute ab, ein regionaler Wettbewerber hat die Preise drastisch gesenkt und baggert an unseren Kunden, ein Quereinsteiger taucht am Markt auf und mischt alles durcheinander, ein maßgeblicher Wettbewerber hat die besseren Produkte und „die Chinesen“ dürfen auch nicht fehlen, denn die kaufen sich den Markt. Wenn der böse Wettbewerb nicht wäre, wäre eigentlich alles gut.

Das ist eine Opfermentalität, die wir häufig in – durchaus erfolgreichen! – Unternehmen antreffen, die meinen, etwas zu verteidigen zu haben, das sie sich in der Vergangenheit hart erarbeiten mussten. Vergessen wurde in jenen Unternehmen häufig, dass der Zeitraum der Markteroberung in der Vergangenheit auch durch einen gewissen Sportsgeist gekennzeichnet war. Vergessen wurde, dass sich der Wettbewerb seinerzeit über das eigene Unternehmen geärgert hat – und das auch zu Recht und mit Absicht!

Warum sind die Unternehmen, die sich über den bösen Wettbewerb beklagen nicht selber genau das: Der böse Wettbewerb – für die anderen? Es ist eine Frage der Sichtweise. Raus aus der Opferrolle, hinein in ein wirksames Nach-Vorne-Denken. Wir helfen vielen Klientenunternehmen dabei, genau dies zu drehen und wissen Sie, was? Es macht ungeheuer viel Freude, gemeinsam zu erkennen, dass sich etwas tut, dass wieder Aufbruch entsteht, dass der böse Wettbewerb wieder massiv geärgert wird.

Wachstum entsteht nicht in der Opferrolle. Gesundes profitables Wachstum entsteht nur, wenn gemeinsam nach vorne gedacht und gehandelt wird. Nicht verwalten, gestalten!

Aufwachen! Es ist Zeit.

Ihr und Euer
Guido Quelle

 

 

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 301: Fat and happy

Wir müssen aufwachen in Deutschland. Unbedingt. Ist Ihnen einmal aufgefallen, mit welchen Themen wir uns in unserer Gesellschaft beschäftigen? Fast allesamt sind es Luxusthemen, „Erste-Welt-Themen“, wie man zynisch sagen mag. Wir sprechen über vermeintliche Gerechtigkeitsdefizite? Unglaubwürdig. Wir sprechen über Armut? Klar, weil Armut immer am Durchschnitt oder am Median gemessen wird, je nachdem, wem man zuhört und damit wird es IMMER Armut geben, es geht gar nicht anders, es ist unausweichlich, denn einen Durchschnitt oder einen Median gibt es immer. Wir sprechen über Streiks? Ja, bitte wofür streiken wir denn? Oder wogegen? Darf ich einmal daran erinnern, wofür das Streikrecht seinerzeit eingeführt wurde? Nicht für einen Lohnzuwachs um sechs Prozent auf einen ohnehin schon üppigen Lohn und auch nicht für Luxus-Auszeiten.

Verändern? Nö, verändern wollen wir uns nicht. Läuft doch. Verwalten wir uns einfach selbst weiter. Aufwachen, Leute! Unsere US-amerikanischen Freunde nennen das Phänomen das „fat-and-happy“-Syndrom. Es geht uns gut. Fein, das soll auch so sein. Aber fürs Gemüt scheint es uns zu gut zu gehen, sonst würden wir uns nicht mit Nichtigkeiten auseinandersetzen. Wir wollen und müssen uns weiterentwickeln, weiterbewegen. Ist jemandem aufgefallen, dass China „Made in China 2025“ ausgerufen hat? Hallo? China hat noch einmal Airbus-Flugzeuge bestellt, aber ich wette, es war das letzte Mal. China kauft sich fleißig bei uns ein, merkt das noch jemand? Die USA haben die Unternehmenssteuern signifikant gesenkt. Meint man wirklich, das hat keine Auswirkungen hierzulande? Man mag gegen Trump sagen, was man will, aber das war ein „smart move“. Wir werden es erleben. Apple hat das Rückholen von Kapital aus dem Ausland angekündigt, weil die Steuerzahlung dafür in den USA lächerlich ist.

Fat and happy ist kein guter Zustand. Wachstum entsteht nicht bei Selbstgefälligkeit, Wachstum entsteht bei Knappheit, bei ausgeprägtem Willen, bei dem dringenden Wunsch, in Bewegung zu bleiben und sich weiterzuentwickeln, egal wie gut es einem gehen mag.

Was das mit Unternehmen zu tun hat? Alles! In Unternehmen ist es nämlich ganz genauso. Unsere meisten Mandate stammen von Unternehmen, denen es gut geht und die sich damit arrangiert haben, deren Unternehmensführung aber erkannt hat, dass ein „fat-and-happy“-Zustand droht und die sich damit mitnichten zufrieden gibt. Wir haben buchstäblich Hunderte von Mandaten zum „Aufwachen“ übernommen und erfolgreich mit unseren Klienten geführt, daher kennen wir diesen Zustand. Lasst uns nicht selbstgefällig werden. Wachen wir auf. Es geht um unsere Zukunft.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

 

 

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 300: Das #Wachstumsmanifest

Der dreihundertste Wochenstart ist eine gute Gelegenheit, etwas grundsätzlicher zu werden und dazu empfiehlt sich unser kürzlich veröffentlichtes Wachstumsmanifest, von dem einige der Mandat-Fans schon gehört haben. Ich habe mich entschlossen, ein solches Manifest zu veröffentlichen, da die Zeit dafür reif war und es entstand in deutscher und englischer Sprache. Das Ziel: Die 13 uns wichtigsten Punkte für profitables Wachstum in Unternehmen, aber auch für Wachstum in der Gesellschaft generell, pointiert zu benennen.

Die ersten Reaktionen als wir das Wachstumsmanifest zaghaft in die Welt blicken ließen, waren bemerkenswert. Von „Was ist das denn für eine Schnapsidee?“ bis zu „Das wurde aber auch mal Zeit, super auf den Punkt gebracht!“ war alles dabei. Ein TV-Interview, das folgte, startete mit der Frage, wie Marx, der ja mit dem „kommunistischen Manifest“ auch ein Manifest veröffentlicht hatte, mit unserem Manifest korrespondiert. Gar nicht, war meine Antwort. Das gesamte Interview (ca. 7 Minuten) sehen Sie übrigens hier:

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Natürlich waren bei den Reaktionen auch solche, die mich und uns darauf hinwiesen, dass man Wachstum doch nicht auf dreizehn Punkte reduzieren könne, dass doch alles komplizierter sei, und, und, und. Mag sein, aber wir haben es trotzdem gemacht und der Zuspruch gibt uns Recht. Es enthält die aus unserer Sicht relevantesten 13 Punkte des Wachstums. Es geht nicht um abschließende Vollständigkeit, nicht um Abbildung jeder Einzelheit, denn ein Manifest ist eine „öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten“, wie man bei Wikipedia nachlesen kann. Nicht von allen Zielen und Absichten, aber dafür ist es ja auch unser Manifest und nicht das von anderen. Andere dürfen auch Recht haben.

Bei unseren Kollegen aus aller Welt, hier insbesondere aus den USA, aus Kanada und aus Großbritannien stieß das „Growth Manifesto“ auf großen Zuspruch, das macht uns Mut auch für die weitere internationale Verbreitung.

Was will ich zum Ausdruck bringen? Erstens, dass es immer sinnvoll ist, zu etwas zu stehen, auch wenn Sie damit anecken, zweitens, dass es besser ist, etwas Konturiertes kondensiert zusammenzuschreiben, wenn man es mit Erfahrung hinterlegen kann und drittens, dass Sie sich, wenn Sie es noch nicht zur Hand haben, das Wachstumsmanifest sehr gerne anfordern können.

Klicken Sie einfach hier und schreiben Sie uns. In Kürze wird es dazu auch ein Booklet oder ein e-Book geben, das die einzelnen Punkte etwas ausführlicher erklärt.

Ich bin gespannt, was Sie daraus und damit machen.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle


PS. Sie möchten die 13 Thesen näher kennenlernen? Klicken Sie hier und wir senden Ihnen das Wachstumsmanifest kostenfrei zu.

 

 

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 299: Achtung, #Gefahr!

Vor kurzem habe ich mir eine neue Kamera gekauft. Zwar lässt sie sich intuitiv bedienen, da es sich aber nicht um ein 08-15-Gerät handelt, sondern um ein Gerät, das auch multiple Einstellungen ermöglicht, lud ich mir die Bedienungsanleitung aus dem Netz, die natürlich bei dem Gerät nicht beigefügt war – eine Unart, aber das ist eine andere Geschichte. Vom Umfang der – deutschen – Anleitung im PDF-Format war ich derart überrascht, dass ich erst einmal eine gedruckte Bedienungsanleitung bestellte, wozu ich mich erst umständlich registrieren musste – aber auch das ist eine andere Geschichte.

Beim Blick in die Anleitung fallen als erstes die seitenweisen Warnhinweise auf. Akkus, Ladegerät, Speicherkarte, alles potenziell gefährlich. „Beim Verschlucken von Speicherkarten besteht Erstickungsgefahr“, ist schön und passt analog zu „Beim Verschlucken von Akkus besteht Erstickungsgefahr“. Hm, beim Verschlucken von Objektiven eigentlich auch? Mahlzeit. Gut, man mag einwenden, dass man solche Hinweise inzwischen gewohnt ist und es normal ist, dass Anleitungen durch unsinnige Warnmeldungen, die vermutlich durch Klagen von dummen – oder dreisten – Verbrauchern erforderlich wurde, aufgebläht werden, aber „schützen Sie die Kamera vor Kontakt mit Insektensprays“ ist mir neu. „Tragriemen sind … kein Spielzeug“ auch.

Es werden immer mehr Gefahrenwarnungen und alle Produkthersteller können ein Lied davon singen. Ganze Abteilungen beschäftigen sich damit, welche potenziellen Gefahren von einem Produkt oder Teilen desselben ausgehen können und welche Gefahren dem Produkt selbst durch unsachgemäßen Gebrauch drohen. Alles muss aufgeführt werden, so – ‘tschuldigung – dämlich es auch sein mag, nur damit man nicht verklagt wird. Richter, Menschen mit einer soliden, langjährigen Ausbildung in einem ehrbaren Beruf, müssen sich mit solchem Schwachsinn auseinandersetzen. Hier stehen unsere Steuergelder in Rede. Demnächst steht an der Ampel: „Achtung, wenn Sie bei Rot die Straße überqueren, besteht Überfahrungsgefahr.“

Wie weit soll das gehen? Ist dies eine Spirale, die sich immer weiter dreht? Oder gebietet irgendwer dem Irrsinn mal Einhalt? Kameras sind nicht gefährlich, wo bleibt die Eigenverantwortung? Die Erde dreht sich mit hoher Geschwindigkeit um die eigene Achse (am Äquator mit etwa 1.700 Stundenkilometern) und mit noch höherer Geschwindigkeit um die Sonne. Wer warnt eigentlich davor?

Ernsthaft: Mein heutiger Punkt sind mündige Bürger, mündige Eltern, mündige Mitarbeiter. Wenn wir dafür Sorge tragen, jeder in seiner Rolle, dass wir Eigenverantwortung für das eigene Schicksal wieder ein bisschen ernster nehmen, tun wir der Gesellschaft einen Gefallen. Es ist nicht alles „Gefahr“.

Eine gute Woche wünscht

Ihr und Euer
Guido Quelle

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 298: Alles kommt irgendwie zurück

Vor einigen Wochen sprach ich mit einem Referenten des von uns veranstalteten Internationalen Marken-Kolloquiums und ich fragte ihn, ob er sich bereiterklären würde, sich mit einem unserer Klienten über ein bestimmtes Thema auszutauschen.

„Ja, das mache ich gerne“, antwortete mein Gesprächspartner, worauf ich ihn darauf hinwies, dass ich nicht wisse, was sein Nutzen aus einem solchen Gespräch sein könne. Daraufhin mein Gesprächspartner: „Wissen Sie, Herr Quelle, ich denke nicht in sofortigem Nutzen für mich. Ich bin sicher, dass alles irgendwann irgendwie zurückkommt.“

Es tut gut, so etwas zu hören, denn wir bei Mandat denken und handeln auch so, nicht nur im Ehrenamt, sondern oft auch in Projekten, in geschäftlichen Beziehungen. Wenn wir (zusätzliche) Zeit investieren, rechnen wir nie damit, dass sich sofort ein Return-on-Investment einstellt. Vielleicht stellt sich dieser „Return“ an der investierten Stelle niemals dar, aber irgendwann kommt aus einer Stelle, von der man es nicht erwartet hätte, etwas zurück, gleich welcher Art. Davon bin ich zutiefst überzeugt und viele von uns haben das exakt schon so erlebt.

Transaktionales Denken verhindert ein solches Selbstnutzen-befreites Denken regelhaft. Wenn man nur darüber nachdenkt, wie sich etwas sofort rechnet, springt man zu kurz, wir sehen das regelhaft vor allem in Vertriebsprojekten. Ich habe als Vorsitzender von Verbänden und in meinen weiteren Ehrenämtern stets darauf geachtet, dass das Geben vorne steht, auch für neue Mitglieder in den von mir vertretenen Netzwerken und bin bestens damit gefahren und auch im Vertrieb gilt, wie mir mein Coach einmal beigebracht hat: „Think of the fourth sale first.“

Tue Gutes und rede darüber? Nicht immer. Tue Gutes, rede nicht fortwährend darüber und rechne vor allem nicht mit direkter Antwort. Tue Gutes, aber nicht egozentrisch für Dich, so dass Du gut dastehst, sondern vor allem für diejenigen, die Du erreichen willst, ohne dass Du Dir einen Vorteil davon erhoffst. So wird ein Schuh daraus.

Man mag einwenden, das sei unrealistischer Altruismus oder mindestens weltfremder Idealismus. Ich glaube das nicht, denn es geht nicht darum, alles ohne Gegenwert-Erwartung zu tun, aber eben manches. Die Entscheidung obliegt uns selbst. Meinem Gesprächspartner danke ich jedenfalls für diesen erneuten Denkanstoß, der zu diesem Wachstums-Wochenstart geführt und Sie hoffentlich auch zum Nachdenken angeregt hat.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 297: Das #Erfolgstagebuch

Montag, 1. Januar 2018: Ihnen und Euch allen alles Gute für ein frohes neues Jahr! Hier kommt – gewohnt pünktlich – der Wachstums-Wochenstart, den die meisten von Ihnen sicher erst „später“ lesen werden …

Ein neues Jahr, alles auf Null setzen. Null? Nein, so einfach ist es nicht, wir können nicht einfach so tun, als würde das Jahr mit einem weißen Blatt beginnen. Vorgänge aus dem Vorjahr warten auf Zuwendung, Vorhaben, die wir für 2018 haben, warten auf Realisierung, Dinge, die wir eigentlich schon lange haben tun wollen, warten auf eine Terminierung, ohne die diese Dinge nämlich wieder nicht geschehen. Möglicherweise haben wir uns auch viel zu viel vorgenommen, aber das werden wir ja sehen. Mit Null beginnt ein neues Jahr jedenfalls nicht.

Was aber mit „Null“ beginnen kann, ist ein Erfolgstagebuch, das wir bei Mandat schon sehr lange favorisieren – wie immer: Der eine nutzt es, der andere nicht –, denn dieses Erfolgstagebuch kann auf Basis eines Kalenders geführt werden und der beginnt am 1. Januar wirklich bei Null.

Wie Sie mit einem Erfolgstagebuch umgehen? Sehr einfach: Besorgen Sie sich ein konventionelles Kalender-Notizbuch, zum Beispiel von Moleskine (nein, wir haben keinen wirtschaftlichen Vorteil davon) in einer Ihnen angenehmen Farbe. Der Hersteller ist sekundär. Wichtig ist, dass Sie das Buch mögen, Sie es gerne in die Hand nehmen, dass sich das Papier gut beschreiben lässt und dass Sie die Möglichkeit haben, drei Punkte pro Tag einzutragen, die Ihnen besonders gut gelungen sind. Ich rate übrigens nicht zu einem DIN A 4-Buch, da dies zu viel Platz für Weitschweifigkeit bietet.

Es geht tatsächlich darum, am Abend eines jeden Tages drei Dinge einzutragen, drei „Bullet-Points“, die drei wesentliche Erfolge dieses Tages wiedergeben. Tun Sie dies konsequent, jeden Tag, tragen Sie nichts nach und Sie werden vermutlich folgendes erleben: Sie werden feststellen, dass es anfangs gar nicht so einfach ist, drei Erfolge pro Tag zu finden, Sie werden sich wundern, wie viel zusammenkommt, wenn man das Buch durchblättert und Sie werden bemerken, dass sich Ihre Denkrichtung ändert, denn üblicherweise bleiben ja die Dinge im Kopf, die schiefgegangen sind.

Es geht nicht um Prosa, es geht nur um Stichpunkte. In dem Erfolgstagebuch steht nichts Negatives, es stehen dort nur kleine und große Erfolge. Und: Ich rate unbedingt zu einem konventionellen Buch, nicht zu einer Excel- oder Evernote-Liste.

Damit können Sie in der Tat bei „Null“ beginnen. Die heutigen schnellen Lieferzeiten sollten es Ihnen erleichtern, direkt ein schönes Buch zu bestellen.

Auf ein gutes und wachstumsstarkes Jahr – persönlich wie geschäftlich!

Ihr und Euer
Guido Quelle

© 2018, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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