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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 554: Ist alles fertig, Chef

Mandat Wachstums Wochenstart Nr 554 Ist alles fertig, Chef

Sie meinen, Sie haben eine eindeutige Abrede getroffen, eine eindeutige Anweisung gegeben, etwas eindeutig delegiert? Dann gehen Sie davon aus, dass, wenn jemand „Ist alles fertig, Chef“ sagt, die Dinge so sind, wie Sie sie gerne hätten, richtig?

Sie meinen, Sie haben einen eindeutigen Auftrag – zum Beispiel an ein Dienstleistungs- oder Handwerksunternehmen – erteilt? Dann gehen Sie ebenfalls davon aus, dass, wenn jemand „Ist alles fertig, Chef“ sagt, alles fertig ist. Wie abgesprochen. Richtig?

Und jetzt: Wie oft haben Sie erlebt, dass der Satz „Ist alles fertig, Chef“ Ihrer Wahrnehmung zu Unrecht gesagt wurde? Wie oft war das zu planende Projekt nicht gut geplant, das Produktdesign anders als die Rahmenbedingungen es vorsahen, der Bericht in nicht nutzbarer Qualität, die Wand grün statt blau gestrichen?

Was kommt dann? Was kommt, wenn diejenigen, die es hätten richtig machen sollen, die auch meinen, dass sie es richtig gemacht haben, damit konfrontiert werden, dass es eben nicht richtig ist?

Genau. Dann kommt: „Ich dachte …“. Manchmal kommt auch „Ja, aber, ich dachte …“ oder „Ich dachte nur …“. Auch „Aber Sie haben doch …“ ist gern vorgetragen.

Missverständnisse können entstehen, aber manchmal entstehen sie absehbar. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn man sich nicht genügend Zeit für die Abrede nimmt. Bei Mandat haben wir es uns zur Gewohnheit gemacht, dass wir uns das, was wir intern oder anderen übertragen, in einem „Rebriefing“ zurückspiegeln lassen. Das geht nicht für jede Aufgabe, aber für wichtige Aufgaben ist es sehr hilfreich. „Was hast Du verstanden, was wirst Du jetzt tun, was ist das erwünschte Ergebnis?“ – dies ist die „Rebriefing“-Frage. Mehr als einmal mussten wir bei der Antwort noch einmal neu aufsetzen, mehr als einmal haben wir auf diese Weise Zeit gespart, weil das Resultat nicht gut geworden wäre.

Auch wir selbst geben unseren Klienten und potenziellen Klienten ein „Rebriefing“, wenn sie mit neuen Aufgaben auf uns zukommen. Dies vermeidet Missverständnisse.

Damit das nächste „Ist alles fertig, Chef“ gut ausgeht, probieren Sie das „Rebriefing“ – oder wie auch immer Sie es nennen wollen, einmal aus.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


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© 2022, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
© Jogger: 241365758 Maridav stock.adobe.com

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 553: Kein „Mimimi“

Mandat Wachstums Wochenstart Nr 553 Kein „Mimimi“

Meine Frau und ich waren vor kurzem zur Feier anlässlich eines 90. Geburtstags eingeladen, worüber wir uns sehr gefreut haben. Im Rahmen der Feierlichkeit trug auch einer der Brüder des Geburtstagskindes, selber vielleicht maximal acht bis zehn Jahre jünger, erinnernde Dinge aus der Vergangenheit vor. Es war eine in jeder Hinsicht bewegende Rede, inhaltlich wie emotional.

Besonders bemerkenswert war, dass der Rückblick auf die Vergangenheit ohne jedes Selbstmitleid, ohne Schuldzuweisung an andere erfolgte. Man kann sich vorstellen, wenn man achtzig Jahre zurückdenkt, dass die Zeiten alles andere als rosig waren. 1942? 1945? Von geregeltem Leben oder gar Wohlstand war nicht der Hauch einer Spur. Stattdessen gesellschaftliche Verhältnisse, wie wir sie uns vermutlich nicht annähernd vorstellen können. Als damalige Kinder sind das Geburtstagskind und seine Geschwister durch die Zeit gekommen, haben das Beste aus den Umständen gemacht, an wechselnden Orten, das Geschick in den eigenen Händen.

Der Redner hätte einen großen Bogen schlagen können, wie sehr man doch benachteiligt sei, wie schwer die Zeit gewesen ist und so fort. Hat er aber nicht. Er hat die Zeit nicht beschönigt, aber dargelegt, wie sich die Familie beholfen hat.

Meine Frau und mich hat das beeindruckt und es tat sich ein Muster auf. Ich erinnerte mich daran, dass meine Großeltern sich auch nie beschwert haben, wie hart die Zeit in der Kindheit und Jugend gewesen sein muss, ebensowenig wie meine Schwiegereltern. Man hat einfach angepackt und gehandelt, das beste aus der Situation gemacht, sein Leben schon früh in die Hand genommen – und niemand der genannten Personen lag in einem „gemachten Nest“.

Und jetzt schaue ich mir die heutige Gesellschaft an mit all ihren Ansprüchen, ihren liebgewonnenen vermeintlichen Selbstverständlichkeiten und denke: „Wow. Was haben wir es gut!“ Was begegnet mir stattdessen aber immer wieder? Ein ausgeprägtes „Mimimi!“. „Wie soll ich das denn schaffen?“, „Warum muss ich das denn alleine tun?“, „Da muss doch jemand für mich sorgen“ (Eltern, Arbeitgeber, Staat, denken Sie sich etwas aus), „Ach, ist das alles schwierig“.

Jede Generation hat ihre besonderen Herausforderungen. Und: Die Übernahme von Eigenverantwortung für das eigene Schicksal und die Akzeptanz dieser Herausforderungen ist wesentlich gesünder als das ewige Beklagen von Dingen, die bei genauem Hinsehen des Beklagens nicht wert sind.

Ich rate jedem, privat wie beruflich: „Kein ,Mimimi‘!“ Steh‘ morgens auf, gib Dein Bestes, das Beste, was Du geben kannst, mach‘ Menschen happy, lös‘ Deine Probleme, frag‘ um Hilfe, aber nicht bevor Du sicher bist, dass Du diese Hilfe auch wirklich brauchst, hilf selber anderen, steh’ für Dein Handeln (und Dein Nicht-Handeln) ein, gib, bevor Du nimmst, übernimm Verantwortung und hör‘ auf, Dich zu beklagen.

Es ist nicht die Zeit für „Mimimi“.

 

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 552: Ich gehe in Rente

Mandat Wachstums Wochenstart Nr 552 Ich gehe in Rente

Kein vorzeitiges Frohlocken, bitte. Ich gehe nicht in Rente. Jedenfalls jetzt noch nicht. Was soll ich da? Aber ich höre immer wieder und immer öfter, dass Menschen über den Ruhestand, den Vorruhestand oder sonstiges Beenden der direkten Wertschöpfungstätigkeit nachdenken.

Ich frage mich: Warum? Sind die Menschen frustriert? Haben Sie den Eindruck, dass sie etwas verpassen, was sie erst „nach“ der Arbeit bekommen? Ist die Arbeit stupide?

Im Übrigen bezieht sich dies nicht nur auf Angestellte. Auch zahlreiche Unternehmer artikulieren, dass sie sich vorstellen können, nicht mehr in aktiver Rolle zu sein. Ist dies im Sinne einer gezielten Nachfolgeplanung (die auch den Verkauf des Unternehmens beinhalten kann, wenn dies die richtige Konsequenz nach Abwägung der Familiensituation ist) noch sinnvoll, beobachte ich doch, dass es bei vielen Unternehmern kein „Hin zu“ etwas Neuem, sondern ein „Weg von“ dem Bekannten ist.

Ich frage mich: Warum? Und ich frage mich das selbstverständlich beobachtend und ohne jede Wertung. Ich verdiene Geld, seitdem ich mit 14 Jahren Zeitungen ausgetragen habe, war selbstständig während des Studiums und habe jetzt 32 Jahre Mandat-Erfahrung, in denen ich sicher rechnerisch für 40 Standard-Jahre gearbeitet habe. Aber in Rente? Nein, dazu sind die Möglichkeiten zu vielfältig. Andere Dinge bei und für und mit Mandat tun? Jawohl. Aber ganz raus? Hmmm …., nein.

Der wesentliche Punkt ist der oben genannte Unterschied zwischen „hin zu“ und „weg von“. Weg von etwas ist überall hin. Hin zu etwas ist gerichtet. Letzteres ist produktiv und konstruktiv. Ersteres nicht. Das ist das Gleiche wie das, was wir vermitteln, wenn wir über den Zusammenhang zwischen Vision und Strategie sprechen. Weg von heute ist keine Strategie.

Ich kenne zahlreiche Menschen, die nicht bis zum – warum auch immer noch gültigen – Standardrentenalter gearbeitet haben. Einige sind glücklich, weil sie auf etwas Neues gesetzt haben, andere sind unglücklich, weil sie keine Perspektive hatten oder haben. Ein wichtiger Punkt: sich bereits während seines Berufslebens auch für andere Dinge zu interessieren, als „nur“ für berufliche. Sonst lauert die Gefahr der Sorge vor Bedeutungslosigkeit. Manche halten nämlich auch zu lange fest.

Meine Standardfrage, wenn jemand mir sagt, dass er den Ausklang seines aktiven Berufslebens plant: „Und, was machen Sie dann?“ Üblicherweise kommt dann Lesen, Golf spielen, weiß der Himmel was. Gut, wenn man damit glücklich ist, fein.

Mein Konzept ist ein anderes. Ich setze darauf, Beruf und Privates miteinander zu verbinden. Es macht mir überhaupt nichts aus, eine Wohnmobiltour so zu legen, dass ich einen beruflichen Termin wahrnehmen kann, dafür sind wir aber auch über Gebühr lange (modulo Lockdowns) unterwegs. Alles zu seiner Zeit. Ist das ein Privileg des Unternehmers? Natürlich. Aber auch Angestellte können mit ihren Chefs sprechen.

Das „Hin zu“ entscheidet, nicht das „Weg von“ und Sie wissen ja: „Work-Life-Balance“ gibt es nicht. Es gibt nur „Life Balance“. Bevor Sie also versuchen, Versäumtes nachzuholen, mögen Sie darüber nachdenken, erst gar nichts zu versäumen.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 551: Die Perspektive weiten und lernen

Mandat Wachstums Wochenstart Nr 551 Die Perspektive weiten und lernen

Ich schreibe diesen Wochenstart auf dem Rückflug aus Miami, wo ich einige Tage gearbeitet habe, unter anderem als Interviewgast bei „Beyond Thought Leadership“. Nach dreieinhalb Jahren, zwangspausiert durch die Pandemie und bedingt durch andere Umstände, war dies der erste Trip in die USA. Ich dachte mir bereits, dass die Reise bereichernd sein würde und meine Erwartungen wurden wesentlich übertroffen.

Alles in den USA ist groß, auch das Denken der Mehrheit derer, mit denen ich in Verbindung stehe, ist groß. Die Perspektiven sind andere, die Sichtweisen sind unterschiedlich. Ich wurde sehr häufig gefragt, wie ich die derzeitigen Entwicklungen in Deutschland und in Europa einschätze, wie ich unsere Regierung einschätze oder die Verhältnisse zwischen Deutschland und befreundeten Staaten.

Viele derer, mit denen ich in den USA spreche, sind außerordentlich kritisch der nationalen Berichtserstattung gegenüber und sie wollten (übrigens schon immer) „first hand information“, die ich gerne – bei aller enthaltener Subjektivität – gegeben habe. Die Vorurteile, die wir in Deutschland gegenüber den US-Amerikanern oft hören und pflegen, sind sämtlich falsch. Im Übrigen sagen das viele Amerikaner auch über die Vorurteile, die man in den USA gegenüber Deutschen hat. Es sind eben Vorurteile: Meinungen ohne Erfahrungen, irgendetwas, das Dritte daherreden.

Meine Perspektive hat sicher wieder deutlich erweitert und der Trip hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, zu reisen, unterwegs zu sein, nicht nur in seinem Mikrokosmos zu verharren. Das Interview, das ich gegeben habe, hat mir selbst vermutlich noch mehr Nutzen gebracht als den Zuhörern, ich habe wieder extrem viel gelernt, wie immer, wenn ich auf der Bühne oder im Interview bin.

Lebenslanges Lernen ist etwas, das mit dem Weiten der Perspektive einhergeht. Ich möchte es nicht missen, es ist eine Voraussetzung für gesundes Wachstum – auch persönlich.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 550: „Schlechte Kunden feuern“

„Der Kunde ist König“, „Der Kunde bestimmt, was wir tun“, „Der Kunde steht bei uns im Mittelpunkt“. Sie kennen diese und eine Vielzahl weiterer Sprüche dieser Art. Das gebetsmühlenartige Wiederholen dieser vermeintlichen Weisheiten oder Anschauungen darf den Blick nicht verstellen. Erstens ist nicht jeder dieser Sätze hilfreich – hier zum Beispiel: „Der Kunde bestimmt, was wir tun“, denn das kann ein fataler Fehler sein. Zweitens gelten alle „Kundensprüche“ nur für gute Kunden.

Es gibt nämlich, man meint es kaum und mancher traut sich kaum, dies auszusprechen, auch schlechte Kunden – und davon mehr als man gemeinhin annimmt.

Was macht einen schlechten Kunden aus? Einige beispielhafte Verhaltensweisen sind diese:

  • Er verhandelt fortwährend über den Preis ohne Verzicht beim Wert einzugestehen und das auch über das gebotene Maß hinaus.
  • Er schickt Horden von Verhandlern, ohne dass der Entscheider erkennbar wird und verschwendet damit wertvolle Zeit auf allen Seiten.
  • Er reklamiert regelmäßig, oft auch ohne Grund.
  • Er übt Druck aus, auch mit der Möhre vor der Nase: „Schauen Sie, wir haben noch so viele Geschäftsmöglichkeiten, aber Sie müssen erst einmal zum Einstieg guten Willen zeigen.“
  • Er spricht schlecht über Sie.

Zu viele Unternehmen halten zu oft an zu vielen schlechten Kunden fest. Nein, das liegt nicht nur am Vertrieb, der nicht loslassen kann – das kann er traditionell schlecht, aber es liegt häufig daran, dass …

  • nicht sein kann, was nicht sein darf,
  • die schlechten Kunden mit der Unternehmensleitung auf irgendeine Art und Weise verbunden sind,
  • das Vergütungssystem des Vertriebs unzureichend ist und weder die Umsatzqualität noch die Ergebnisqualität noch strategische Elemente beinhaltet
  • … [ergänzen Sie die Liste]

Fakt ist: Erfolgreiche, zukunftsgerichtete, wachstumsstarke Unternehmen feuern regelmäßig schlechte Kunden. Und wir helfen immer wieder dabei, diese zu identifizieren, denn als Dritte dürfen wir Dinge aussprechen, die man intern nicht sanktionsfrei aussprechen darf.

Welchen schlechten Kunden feuern Sie heute? Okay, ein Tag Bedenkzeit, also: morgen?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 

 

 

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 549: „Alt oder jung?“

Mandat war schon immer eine Beratungsgesellschaft, in der junge, talentierte Menschen eine Riesenchance bekommen haben und das soll auch so bleiben. Für uns drei heutige Geschäftsführer-Gesellschafter war Mandat seinerzeit der erste Job als „Angestellte“, auch für Carina und Pascal war und ist Mandat der Startpunkt der Karriere. Im Assistenzbereich haben wir durchweg Teammitglieder, die bereits in anderen Berufen gewirkt haben, bevor sie zu Mandat kamen.

Als junger Berater muss man sich einiges anhören: „Wie wollen Sie uns denn beraten, wenn Sie noch so jung sind?“, „Was wissen Sie denn schon von Vertrieb?“ („Was meinen Sie, wie ich dieses Beratungsmandat bekommen habe??“) „Sie sind doch viel zu akademisch unterwegs, haben keine Praxiserfahrung“. All das haben wir in den ersten Berufsjahren vielfach zu hören bekommen.

All diesen Einwänden ist ein Misstrauen gemein – oder ist es sogar Angst? Und: Nicht alle Menschen begegnen jungen Beratern so. Erfolgreiche Klienten und erfolgreiche Mitarbeiter in Klientenunternehmen sagen: „Wow, was für ein frischer Wind, welche hochmotivierte Talente, wollen wir doch ‘mal sehen, was wir gemeinsam rocken können.“

So wird ein Schuh daraus. So entsteht Dynamik. So sind viele Erfolg entstanden.

Andersherum: Wir werden – erfreulicherweise – älter. „Na, wie bleiben Sie denn auf der Höhe?“, „Kennen Sie sich denn mit diesen modernen Anforderungen aus?“, „Sie wollen mit uns über Digitalisierung sprechen?“

Noch sind diese Vorbehalte nicht ausgesprochen, dazu sind wir noch nicht alt genug, aber wer weiß …

Unsere Klientenunternehmen werden keine Zweifel daran haben, dass sich diejenigen Teammitglieder von Mandat mit all ihren Stärken einbringen, unabhängig davon ob in der Beratung oder in der Assistenz, völlig unabhängig vom Alter. Das liegt auch daran, dass unsere Klienten und wir ähnlich ticken. Die anderen, die, die unberechtigte Vorbehalte vorbringen, die müssen ja nicht mit uns zusammenarbeiten – und sie werden das auch nicht tun.

Alt oder jung: Wie sieht es in Ihrem Unternehmen aus? Werden die „Jungen“ gefeiert, weil sie frischen Wind in alte Themen und Strukturen bringen und weil sie hochmotiviert und vorbehaltlos an die Dinge herangehen? Werden die „Alten“ gefeiert, weil sie mit untrüglichem Gespür dafür Sorge tragen, dass auch sehr schwierige Dinge souverän ablaufen, dass Antworten schnell kommen und dass vermeidbare Fehler gar nicht erst entstehen? Oder verliert sich das Unternehmen in Klischees?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 

 

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 548: „Pech oder Glück gehabt? Alles Ansichtssache.

Aus. Der Motor ist plötzlich aus. Zündung aus, Zündung an. Nichts. Die Batterie macht keine Startanstalten. Weiterfahren? Unmöglich. Ein denkbar ungeeigneter Ort, auf der rechten Spur der A8 auf dem Weg nach Karlsruhe und die Schweiz am Stauende – mit einem Siebeneinhalbtonner, den wir nicht „mal eben“ wegschieben können. Misslich, mindestens.

„Susanne, bitte gib mir eine Warnweste“, bitte ich meine Frau. „Ich werde versuchen, die Batterie zu laden.“ Spreche es, fahre die Ausstiegstreppe herunter und verlasse das Auto vorsichtig auf die Autobahn, wo die Autos rechts neben der rechten Spur auf der Ausfahrtspur dem Stau entkommend vorbeizischen – ganz schön flott. Bevor die ersten LKW hinter uns hupen können, habe ich die Warnblinklampe, die wir mitführen müssen, etwa 30 bis 40 Meter hinter unserem Reisemobil aufgebaut, die LKW freundlich beiseite gewunken und das Batterieladegerät angeschlossen. Mittels eines Spannungswandlers, der 12 Volt in 230 Volt umwandelt, können wir die Starterbatterie aus den 510 Ampèrestunden starken Aufbaubatterien autark aufladen.

Die LKW hinter uns nehmen uns als Staugrund gelassen. Inzwischen gesellt sich die Autobahnpolizei, die uns gar nicht rechtzeitig gesehen hat, zu uns, parkt vor uns und ich erwarte eine Art Verhör. Nichts dergleichen geschieht. Die beiden Beamten erkundigen sich wohlwollend nach dem Sachstand, loben die aufgestellte Warnlampe und stellen noch zwei „Hütchen“ dazu, um die Gefahrenstelle weiter abzusichern. Wir unterhalten uns, ich habe das „Go“, die Batterie zu laden – ein Schlepper würde im Zweifel noch länger brauchen. Der erste Startversuch nach 10 Minuten schlägt fehl, wir warten sicher weitere 15 Minuten und besprechen das weitere Vorgehen. Ich sage den beiden, dass wir auf jeden Fall die Ausfahrt nehmen und die Autobahn verlassen werden, gehe ins Cockpit, starte … der Motor läuft. Lampe einsammeln, kräftig bedanken, nur runter von der Bahn. Die beiden Polizisten haben uns moralisch sehr geholfen. Sie winken.

In einem Industriegebiet in Pforzheim machen wir Halt, der Motor läuft, ich telefoniere mit verschiedenen Iveco-Werkstätten und der Iveco-Notfallhotline. Während des Telefonats geht der Motor wieder aus. Es riecht etwas verbrannt. Natürlich ist der Startversuch vergebens. Wir haben uns diesen Platz ausgesucht mit Blick darauf, dass wir hier – auch mit unseren Hunden – länger stehen müssen. Iveco aktiviert den Notdienst, der gegen 19 Uhr eintrifft. Diagnose: Lichtmaschine, weiteres Fahren auf keinen Fall zu empfehlen, die „Lima“ könnte verglühen. Ob er eine Lichtmaschine in Karlsruhe habe, könne er morgen feststellen, sagt der Monteur. Wir gehen mit den Hunden, machen uns etwas zu essen und schlafen in unserem (eigentlich) rollenden Zuhause.

07:30, nächster Tag. Eine Lichtmaschine sei vorhanden, sagt der Monteur, also aktiviere ich den Abschleppdienst über unseren speziellen XXL-Schutzbrief. Am späten Vormittag kommt der Schlepper nebst Begleitfahrzeug, zwei top-fähige Mitarbeiter heben das Auto vorn vorsichtig an und bauen dann die Kardanwelle aus. Wir dürfen beim Transport angeschnallt mit Hunden im Wohnmobil bleiben, das ist ein Abenteuer. Der Fahrer des Schleppers fährt mit extrem großer Umsicht.

In Karlsruhe werden wir erwartet, die Kardanwelle wird wieder eingebaut, eine neue Lichtmaschine ebenfalls, wir haben Priorität, da wir den Notfall über Iveco Italien gebucht haben. Punkt 18 Uhr ist unser Auto abfahrbereit. Wir fahren auf einen nahegelegenen Campingplatz und tags darauf, zwei Tage später als gedacht, weiter in die Schweiz.

Auch wenn einige meinen, wir hätten mächtig Pech gehabt, sind wir anderer Ansicht: Wir haben Glück gehabt und zwar enorm: Das Malheur geschah bei langsamem Verkehr am Stauende, wir haben Ruhe und Umsicht bewahrt, wir hatten alles Erforderliche dabei und konnten sichern und uns selbst helfen, die Polizei kam und hat uns unterstützt, der Ausfall geschah genau neben einer Ausfahrt, wir haben ein ruhiges, beleuchtetes, begrüntes Industriegebiet gefunden, in dem wir auch mit den Hunden gehen konnten, der Notdienst kam noch am Abend, eine Lichtmaschine war vorhanden, wir haben sofort einen Schwerlastschlepper bekommen, wir brauchten kein Zusatzauto, sondern durften während des Schleppens im Auto bleiben, der Einbau hat tadellos funktioniert, uns allen ist nichts passiert.

Pech oder Glück gehabt? Die Perspektive entscheidet. Immer. Wir hatten Glück.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 547: „Die Wahrnehmungsbarriere“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 547:  Die Wahrnehmungsbarriere

 

Wir haben bei unserem Reisemobil eine Unterflurkamera nachrüsten lassen. Sie dient dazu, dass der Fahrer auf einem Bildschirm genau sehen kann, wann sich die Auslässe für das zu entsorgende Schmutzwasser über einem für den Ablass vorgesehenen Abflussschacht befinden. Ohne Kamera ist es immer ein wenig mühsam, zu rangieren, wieder aus dem Auto zu laufen, zu schauen, wie weit noch vor- oder zurück-, nach links oder nach rechts gefahren werden muss. Die Schächte sind mitunter sehr schmal und man muss treffsicher stehen. Wenn man zu zweit ist, kann einer draußen Anweisungen geben, aber wir haben es eben gern bequem und somit wurde irgendwann diese Kamera nachgerüstet.

Ich komme mit unserem Reisemobil recht gut zurecht, auch mit dessen Abmessungen, 150.000 Kilometer mit zwei Reisemobilen helfen dabei. Dennoch bin ich bisher mit der Unterflurkamera noch nicht warm geworden. Nie habe ich bisher auf Anhieb den Einlass getroffen. Die Vor- und Rückwärtsbewegung ist noch nachvollziehbar und in Ordnung, aber die Feinjustage knapp über den Schächten, die Rechts-/Linksbewegungen sie klappen einfach nicht. Ich begann schon, an meinen visuellen Abstraktionsfähigkeiten zu zweifeln. Aber mir war klar: Irgendetwas musste falsch sein.

Die Kamera ist zweifelsohne richtig montiert, ich sehe auf dem Bildschirm die Rohre vor der Kamera, den Boden in korrekter Fahrtrichtung. Warum aber klappt die Feinjustage nicht? Neulich, zuhause, wollte ich es wissen und legte einen Gegenstand unter die Rohre, um auf dem Standbild nachzuvollziehen, wo dieser Gegenstand genau liegt, damit ich künftig die „Trefferquote“ verbessern konnte.

Wieder zurück im Auto: Kamera ein, Bildschirm ein. Das Bild erschien. Ich sah den Gegenstand, schaute genauer hin, schaute nochmal und erkannte zu meiner völligen Verblüffung, dass der Randstein, der unser Grundstück von der Straße abgrenzt, auf dem Bild nicht links war, sondern rechts. Ich nahm mein iPhone zur Hand, fotografierte den Bildschirm ab, wechselte in den „Bearbeiten“-Modus und spiegelte das Foto an der Längsachse.

Tra-raaa! So musste es aussehen. Das war also die Ursache. Das war der Grund dafür, dass ich Positionierungsprobleme hatte. Fuhr ich nach rechts, schwenkte das Bild nach links und umgekehrt. Die Vor-/Rück-Richtung war korrekt, aber rechts/links war vertauscht.

Im Telefonat mit dem Inhaber der Werkstatt ergab, dass dies sehr gut sein könne, wenn ein gewisses Kabel nicht durchtrennt sei oder wenn die Kamera verkehrt montiert sei. A-ha. Eine Testfahrt wäre gut gewesen, finde ich … Ich werde jetzt schauen, ob das Kabel zu durchtrennen ist, ob die Kamera repositioniert werden muss oder ich werde 500 Kilometer durch Deutschland düsen, um dies richten zu lassen

Abgesehen davon bin ich natürlich froh, die Lösung zu haben und ich habe auch wieder ein wunderbares Lehrstück für das, was ich „Wahrnehmungsbarriere“ nenne und womit ich Sie heute auf die Reise in eine gute Woche senden möchte: Nur weil einer von zwei (oder mehreren) Faktoren Korrektheit und Sicherheit vorgaukelt – in meinem Beispiel die im Bild korrekt wiedergegebene Vor- und Rückwärtsbewegung – ist nicht automatisch alles korrekt. Unsere Wahrnehmung wird getrübt, wenn wir zu viel Bestätigung erhalten. Bleiben Sie aufmerksam!

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 546: „Dienen statt verwalten“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 546:

Dienen statt verwalten

 

Bekommen Sie manchmal Briefe in recht rüdem Ton von Behörden, die Sie zu irgendeiner Handlung in behördlichem Deutsch auffordern, inklusive der Androhung von Sanktionen, falls Sie der Handlung nicht nachkommen? Ist es Ihnen auch schon so gegangen, dass Ihnen zu Unrecht ein Schreiben, zum Beispiel eine Mahnung, von einer Behörde zugegangen ist? Haben Sie dann manchmal, nachdem der Vorgang insofern aufgeklärt war, dass die Mahnung beispielsweise durch einen internen Fehler unrechtmäßig erfolgte, keine weitere Bestätigung darüber bekommen?

„Alles ganz normal“, denken Sie? Nun, wir mögen uns daran gewöhnt haben, aber ein freundlicher Ton hat noch nie geschadet und das Eingeständnis eines internen Fehlers auch nicht. Mein Eindruck ist, dass zahlreiche Behörden vergessen haben, worin ihre Existenzberechtigung liegt: Im Bürger. Nicht selten sogar darin, dass der Bürger wirtschaftlich tätig ist. Das Herantreten an den zu Verwaltenden, den Bürger, erfolgt aber oft in einer Art, bei der man staunen kann.

„So sind sie eben, die Behörden“, mögen Sie denken. Mag sein und die Veränderung entzieht sich auch meist unserem Gestaltungsspielraum, aber hier kommt die Analogie zum Unternehmen: Viele Headquarters, Verwaltungen, oder gar „Haupt“verwaltungen, Unternehmenszentralen handeln genauso. Es herrscht nicht selten eine Selbstherrlichkeit, die ihresgleichen sucht. Dienstleistungsgedanke? Fehlanzeige. Serviceorientierung? Kennen wir nicht. Feedback? Keines.

Es wird gern vergessen, dass die Unternehmenszentrale nur daher eine Existenzberechtigung hat, dass jeder Arbeitsplatz dort nur dadurch begründet ist, dass „da draußen“, am harten Markt, gelegentlich etwas verkauft wird. So wie ein Finanzamt nur Sinn ergibt, wenn jemand Steuern zahlt, ein Amt nur sinnvoll ist, wenn es genutzt wird, macht eine Verwaltung nur Sinn, wenn irgendwo Wertschöpfung stattfindet.

Auch deswegen sagen wir stets: Der Vertrieb ist die wichtigste Einheit. Wir wissen, dass wir damit anecken, aber auch mich als Geschäftsführer betrifft dies: Haben wir keine Beratungsmandate, dann brauchen wir auch keine Geschäftsführung.

Soviel Demut muss sein. Wie sieht’s bei Ihnen aus? Wie dienstleistungsorientiert ist Ihre Unternehmenszentrale?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

PS: Ich erinnere mich gern an die Projekte mit Klientenunternehmen, um die Leistungen der Unternehmenszentrale besser auf die operativen Einheiten abzustellen. Immer sind dies überaus eindrucksvolle und überaus wirksame Projekte.

 

 


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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 545: „Alles ist Gratis“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 545: Alles ist Gratis

Gratis-Sperrmüllaktionen, freier Eintritt, ÖPNV quasi gratis. Gratis hat Konjunktur in der Gesellschaft. Aus Sicht desjenigen, der Unternehmerinnen und Unternehmer darin berät, ihre Unternehmen zu (weiterem) profitablen Wachstum zu führen, ist „gratis“ eine ganz besonders schlechte Idee.

Nein, „gratis“ führt nicht dazu, dass ein Produkt attraktiver wird, zumindest nicht in einem vernünftigen Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen. Und man komme mir bitte nicht mit Einzelfällen, in denen das so gewesen sein mag. Gratis führt dazu, dass der Wert der Leistung im Ansehen dramatisch sinkt. Produkte und Leistungen werden verramscht, Wertschätzung sinkt gegen Null, das Gratis-Produkt, die Gratis-Leistung werden als selbstverständlich angesehen.

Wenn Eltern das Kinderzimmer jahrelang kommentarlos (oder unter Protest, aber dennoch) aufräumen, obwohl das Kind dies schon längst selbst könnte (und sollte), geschieht … was? Richtig: Die elterliche Aufräumaktion wird als selbstverständlich angesehen. „Hast Du schon mein Zimmer aufgeräumt? Kann ich wieder rein?“

„Alles ist Gratis“ ist auch insofern eine schlechte Idee, weil tatsächlich ja irgendwer bezahlt. Die Sperrmüllaktion zahlt der Gebührenzahler oder der Steuerzahler, je nachdem aus welchem Topf sie bedient wird, der freie Eintritt deckt die Betriebskosten nicht, also müssen Subventionen her oder die Preise irgendwann hoch und der ÖPNV fährt meines Wissens auch nicht betriebskostenbefreit durch die Gegend.

„Naja“, werden viele nun denken, „wir vergeben unsere Leistungen und Produkte ja nicht gratis.“ Das ist in den meisten Fällen richtig. Aber ein Rabatt ist nahezu genauso schlecht. „Gratis“ bedeutet nichts anderes, als einen 100%-Rabatt auf etwas zu geben. Rabatte in niedrigerer Höhe als 100 Prozent schaden dem Unternehmen und dem Wert der Produkte und Leistungen ebenso. „Ja, jetzt legen Sie mal die Preisliste beiseite, was ist denn UNSER Preis?“ – „Wir wissen beide, dass die Listenpreise Makulatur sind. Wie hoch ist unser Rabatt?“ – „Sie müssen zehn Prozent runter, sonst brauchen wir hier nicht weiterzureden“. – Typische Situationen im B2B-Geschäft, die zu Wert- und Wertschätzungserosion führen.

Aber auch im Einzelhandel, vor allem im Lebensmitteleinzelhandel, aber auch im Gebrauchsgüterhandel, sehen wir Kapriolen. „Nimm drei, zahl‘ zwei“, „Heute statt 3,99 nur 1,79“ und so fort. Die Städte und Läden sind voller Rotpreise.

Rabatte im Unternehmenskontext sind ein Ausdruck von Hilflosigkeit, von Ideenlosigkeit, von mangelnder Wertaufladung von Produkten und Leistungen. Nein, nur weil’s der Wettbewerb tut, wird es nicht richtig. Nein, auch nicht, wenn es immer schon so war. Erinnern Sie sich an die Baumarktkette „Praktiker“? Eine ideenlose Unternehmung in einer strategiebefreiten Zone. Der Satz „20 Prozent auf alles, was keinen Stecker hat“ ist vielen von uns noch im Ohr. Historie. Praktiker ist vom Markt.

Machen Sie es besser.

 

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


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© 2022, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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