Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 616: Systemzusammenhänge

Kürzlich war ich wieder einmal überrascht über bestimmte Systemzusammenhänge, da ich … Moment, der Reihe nach.

Beschäftigen Sie sich mit der Börse? Mit Anlagen in Aktien? Ich gehe davon aus, dass dies bei einer hohen Anzahl meiner Leser der Fall ist. Haben Sie sich auch schon einmal damit beschäftigt, wann Kurse steigen und fallen, abgesehen von Hexenfreitagen („Hexensabbat“), Führungswechseln, offensichtlichen Weltkonjunkturdaten?

Ok. Betrachten wir der Einfachheit halber einmal einen weltweiten Aktienindex, zum Beispiel den MSCI World, der einen hohen Anteil an USA-Titeln, vor allem von Technologietiteln hat. Was geschieht mit dem Index, wenn in den USA die Arbeitslosenzahlen generell besser sind, als erwartet? Warum tritt diese erwartete Kursentwicklung ein?

Stellen Sie sich und anderen einmal diese Frage. Es gibt nur drei Antwortkategorien: Die Kurse steigen, fallen oder bleiben gleich. So weit, so ungenau. Die Frage nach dem „Warum“ wird spannend.

Diejenigen, die fallende Kurse annehmen, werden zum Beispiel sagen, dass dies der Fall sei, weil damit die Macht der Arbeitnehmer gestärkt wird, was steigende Löhne und damit verbunden höhere Kosten und geringere Gewinne der Unternehmen zur Folge haben kann.

Diejenigen, die steigende Kurse annehmen, tragen meist vor, dass gute Arbeitsmarktdaten ein prächtiges Signal dafür seien, dass die Konjunktur stabil sei oder sich sogar positiv entwickele. Mehr Arbeitskräfte, das bedeutet mehr Kaufkraft, auch für den Konsum, die Nachfrage steigt, die Unternehmen werden bessere Zahlen abliefern.

Diejenigen, die gleichbleibende Kurse annehmen, wenden ein, dass die Entwicklung ohnehin schon in den Kursen antizipiert war.

Es gibt zahlreiche weitere Begründungen, aber eine war mir, der ich mich ja nun auch schon „eine Weile“ mit betriebs- und volkswirtschaftlichen Zusammenhängen beschäftige, neu und sie hat mit Systemzusammenhängen zu tun. Kürzlich war ich also – siehe Eingang dieses Wochenstarts – wieder einmal überrascht, da ich feststellte, einen solchen Systemzusammenhang übersehen zu haben.

Die Verkündung der US-Arbeitsmarktdaten im Januar 2024 wies einen robusten Arbeitsmarkt aus und die Kurse gingen nach unten. Die Begründung war aber nicht die oben genannte, sondern die Tatsache, dass die Börse mit einem zurückgehenden Arbeitsmarkt gerechnet und bereits daraus erforderlich werdende frühe Zinssenkungen der FED eingepreist hatte. Gute Zahlen – schlechte Kurse. Ja, die Börse erholte sich schnell wieder, aber das ist nicht mein Punkt.

Schauen Sie genau hin, wenn Sie über Einflussfaktoren auf Ihr Geschäft sprechen. In jedem strategischen Projekt, in jedem Wachstumsprojekt, das wir mit unseren Klienten führen, achten wir auf Systemzusammenhänge, was unseren Klienten schon so einige Volten erspart hat. Nicht alles können wir absehen, aber vieles. Dafür sind wir ja auch da. Achten Sie darauf, wie die Wachstumsfaktoren zusammenhängen. Sie können mehr beeinflussen als Sie vielleicht denken, wenn Sie wissen, worauf Sie achten müssen.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle